6 • Steaks & Surfertypen
Joleen Cuervo
Hannover/FFM
Nach dem die Jungs im Backstage noch ordentlich getrunken und sagen wir mal 'gefeiert' hatten, sind wir alle in die zwei Nightliner.
Ich dachte, ich könnte direkt schlafen allerdings war ich hellwach. Mit meinem Laptop und der Speicherkarte aus meiner Kamera, setzte ich mich an einen der beiden vierer Plätze, während die anderen alle schliefen. Zumindest dachte ich das.
Die Bilder vom Abend, wollte ich schon mal auf meinen Laptop ziehen. Es waren eine Menge, weshalb es eine gefühlte Ewigkeit brauchte und ich dann einfach da in Jogginghose und einem weiten Shirt saß und wartete das alles so weit war.
Es war mittlerweile mitten in der Nacht und Ladina war leider nicht mehr online, sonst hätte ich etwas mit ihr geschrieben. Stattdessen schaute ich mir die Rezensionen zu meinem Blogpost an.
Ich war so vertieft die ganzen Fragen sowie die Meinungen zu lesen, dass ich gar nicht bemerkte das sich jemand mir gegenüber auf die Sitze setzte.
Das einzige was ich wahrnahm, war eine Bewegung also wand ich meinen Blick von meinem Laptop ab und schaute nachvorne.
Kruz erschreckte ich mich, da dort wirklich jemand saß.
"Raphael. Erschreck mich doch nicht so.", meint euch und atmete einmal durch. Der Mann vor mir grinste kurz und schaute mich dann jedoch fragend an.
"Ich wollte dich nicht erschrecken aber wieso schläfst du nicht?", fragte er mich dann.
"Konnte irgendwie nicht. Bin hellwach.", zuckte ich die Schultern. "Und du?"
"Ebenfalls. Was machst du da?", Raf deutete auf meinen Laptop.
"Ich warte das die ganzen Bilder von dem Konzert endlich alle auf meinem Laptop gezogen sind. Dabei schaute ich mir meinen Blogpost an."
"Kann ich die Bilder auch sehen?", fragte er. Ich nickte daraufhin und sah das die Bilder alle endlich auf meinem Laptop war.
Raphael erhob sich und setzte sich neben mich, um besser den Laptop und somit auch die Bilder zu sehen.
Ich bemerkte das auch er noch leicht nach Gras roch. Trotz dass er mittlerweile andere Klamotten trug.
Mich störte es weniger.
So gingen wir tatsächlich komplett alle Bilder vom heutigen Abend durch.
"Die Bilder sind bombe", kommentierte Raphael, als wir beim letzten Bild angekommen waren.
"Danke.", lächelte ich. "Werde die besten noch raussuchen. Kannst mir ja helfen."
"Meinst du das wird was wenn ich dir helfe?", lachte Raf.
Ich musste grinsen.
"Ja klar.", so suchten wir die besten Bilder heraus und ich ordnete sie in einen separaten Ordner auf meinem Laptop.
Irgendwann allerdings musste ich gähnen. Ich hielt mir meine Hand vor den Mund.
"Also doch müde?", Raphael schaute mich an.
"Hmm etwas.", meinte ich nur. Der Tag war anstrengend. Ich musste mich erst daran wieder gewöhnen.
"Du kannst auch ruhig ins Bett gehen.", Raphael sprach ruhig.
"Eigentlich wollte ich noch einen Blogbeitrag schreiben. Aber glaube das wird nichts mehr und glaub mir, sobald ich wieder im Bett liege bin ich hellwach."
"Wir können auch einfach auf dem Laptop hier einen Film schauen. Wenn du nicht dabei einschläfst.", der Mann neben mir grinste mich an. Das sah ich in dem schwachen Licht was den unteren Bus etwas beleuchtete.
"Ich schlaf nicht ein.", meinte ich selbstbewusst und suchte auf Netflix schon nach einem Film.
"Der da ist gut.", Raf deutete auf einen Film. So entschieden wir uns für einen Aktionfilm.
Ich zog meine Beine auf den Sitz sodass ich bequemer den Film schauen konnte.
Die erste halbe Stunde blieb ich tatsächlich noch wach, ehe ich merkte das meine Augenlider immer schwerer wurden.
Bis sie irgendwann ganz zu vielen und ich etwas weiches unter meinem Kopf spürte.
Irgendwann wurde ich durch ein tippen wach. Außerdem sagte jemand immer wieder meinen Namen.
Etwas verwirrt öffnete ich die Augen und merkte das mein Kopf auf der Schulter von Raf lag.
Sofort richtete ich mich auf. Dieser hatte mich wohl angetippt und sagte immer wieder meinen Namen.
Ich lag halb auf der Bank und mit dem Kopf auf seiner Schulter. Komische Position, aber sie war bequem. Auch wenn es nicht so aussah.
"Bin ich eingeschlafen?", ich setzte mich normal hin und gähnte wieder.
Etwas peinlich war es mir schon das ich an Raphael's Schulter eingeschlafen war. Vorallem nachdem ich noch meinte, dass ich nicht einschlafe. Super Joleen.
"Ja bist du. Mittlerweile haben wir fast sechs Uhr morgens. Ich bin ebenfalls eingepennt.", Raphael gähnte.
"Oh.", war das einzigste was ich raus brachte.
Ich ermahnte mich innerlich selbst dass sowas nicht nochmal passieren sollte.
"War ich wenigstens bequem?", nun grinste mich der Mann neben mir an.
Erst schaute ich ihn etwas verwirrt an, bis es bei mir klick machte.
"Hätte bequemer sein können.", nie im Leben würde ich jetzt zugeben das es wirklich bequem war. Diese Blöße gab ich mir nicht und dem Ego von Raphael auch nicht.
Ohne einen weiteren Blick zu Raphael zu werfen, schaltete ich meinen Laptop ein und beschäftigte mich damit.
Ich beschloss auf ein paar Kommentare zu antworten die sich unter meinem Blog befanden.
Von Raphael kam nichts mehr, denn auch er beschäftigte sich mit seinem Handy. Blieb aber neben mir sitzen.
Irgendwann tauchten auch die anderen Jungs unten mal auf.
"Warum seid ihr schon wach?", verschlafen schaute Maxwell zu mir und Rapha.
"Konnten nicht mehr schlafen.", zuckte Raf mit den Schultern und ich stimmte zu. Es stimmte ja.
"So ist das also.", Maxwell grinste. Herrgott. Wer weiß was er dachte. Daraufhin warf ich ihm einen bösen Blick zu.
Kurze Zeit später kamen auch nach und nach die anderen Jungs herunter. Außer John. Der schlief wohl immer noch.
"Nils wann halten wir? Wir haben Hunger.", Jonas ging nachvorne und richtete seine Worte an den Busfahrer, der wohl Nils hieß.
Dieser gab wohl eine Antwort die Jonas nicht so passte, denn er kam mit einem grimmigen Gesichtsausdruck zurück.
"Was hat er gesagt?", Alex musterte Jonas gespannt.
"Das wir bald schon in Frankfurt sind und wir deshalb keine Pause voher mehr machen. Das Team sei wohl schon dort.", grummelte Jonas vor sich hin.
Irgendwann erhob sich John auch aus den Federn und kam runter zu uns anderen.
Gegen Mittag kamen wir tatsächlich in Frankfurt an. Diesmal blieben wir wieder in einem Hotel. Da der Auftritt erst morgen war und die Crew so genug Zeit hatte, die Bühne aufzubauen.
Nachdem wir unsere Klamotten im Hotel verstaut hatten, beschloss die Horde sich auf Essensjagt zu begeben.
Wortwörtlich.
Während wir durch die Innenstadt von Frankfurt liefen, entstand eine Diskussion wo wir denn nun essen sollten.
"Ich will Sushi.", meinte John, was Alex und Jonas gar nicht passte.
"Nen richtiges Steak wäre mir lieber als dieser Fisch.", war das Argument von Jonas.
Anton sowie Raphael hielten sich raus aus der Diskussion. Maxwell war beschäftigt mit seinem Handy. Pascal war auch mit von der Partie. Dieser hielt sich ebenfalls raus.
"Auf was hast du Lust Jo?", fragte John an mich gerichtet. Jetzt zogen die mich in die Diskussion mit rein. Klasse.
"Nicht auf Sushi. Mag Fisch überhaupt nicht. Aber es ist eure Entscheidung wo wir hingehen.", meinte ich.
"Dann in eine Stripbar.", warf Maxwell völlig unnötig rein.
"Jetzt fängt das schon wieder an...", ich verdrehte seufzend die Augen während die anderen grinsten und lachten.
"Da gibt's nichts zu essen.", warf Anton ein.
"Aber Weiber.", konterte Jonas.
Dieses Thema nervte mich jetzt schon wieder unheimlich. Wahrscheinlich würde ich das noch öfter auf der gesamten Tour hören. Nur weil Dina damit anfing. Danke beste Freundin...
"Wer ist jetzt für Sushi? Hand hoch.", ganz klassisch ließ ich die Jungs jetzt hier abstimmen. Sonst würden wir wirklich noch in einem Stripclub landen und darauf hatte ich wenig Lust.
Bei der Frage meldeten sich Pascal sowie John. Zwei also.
"Wer ist für Steak?"
Dort meldeten sich alle anderen. Sofort war's klare Sache wo und was wir heute essen würden.
Da es schon Mittag war hatten alle Restaurants offen und wie fanden ein gutes Steakhouse.
Dort angekommen fand die Horde samt mir, an einem großen Tisch Platz und eine Kellnerin kam und nahm die Bestellungen auf.
Man merkte sofort das sie wusste wer hier saß. Ihr Verhalten war sehr gespielt und ich sah wie sie extra mit dem Hintern wackelte, als sie sich umdrehte und ging um die Bestellungen aufzugeben.
Neben mir saß John und Pascal. Gegenüber Raphael. Kurz betrachtete ich ihn nochmal. Er war vertieft in seinem Handy. Wie gefühlt die anderen alle auch. Da klingelte es plötzlich und sein gerade noch entspannter Blick wurde schlagartig unglaublich ernst und genervt.
"Schon wieder?", fragte John und Raf nickte nur.
"Geh dran und klär es.", war die nächste Antwort von John und mein Gegenüber stand und und ging heraus um zu telefonieren.
Man hörte nur ein genervtes "Was willst du?" ehe Raf ganz draußen war.
Meine Neugier packte mich und ich wollte wissen mit wem er sprach. Jedoch würde ich das nicht fragen. Es war unhöflich. Wir kannten uns kaum. Da fragt man nicht einfach nach mit wem er telefonierte. Auch wenn ich es sehr gern wissen würde.
"Habe gesehen dein Blog geht ab. Respekt das alles immer zu schreiben.", John neben mir grinste.
"Danke aber das ist leicht und nicht besonders anstrengend.", meinte ich nur und schon wurde ich in ein Gespräch verwickelt wo mich der Social Media Boss tatsächlich über meinen Blog ausfragte.
Als das Essen kam war Raf immer noch nicht wieder da. Die Jungs stürzten sich regelrecht auf ihre Steaks.
"Ich schau mal eben wo er bleibt.", meinte ich während ich aufstand und raus lief. Vorne am Eingang stand Raphael auf der Art Holzveranda des Steakhouses und klang aufgebracht.
Das Steakhouse war in einer Nebenstraße zu einer Hauptstraße weswegen es jetzt noch nicht zu voll war und relativ wenige Menschen hier lang liefen.
Noch ehe ich ihn erreicht hatte, hörte ich klar und deutlich seine Stimme. Halb im Türrahmen blieb ich stehen. Raf stand mit dem Rücken zu mir.
"Du kannst das nicht von mir erwarten. Nach diesen Sachen ist das nicht möglich. Ich brauche verdammt noch mal die Zeit und jetzt lass mich in Ruhe. Wenn ich soweit bin melde ich mich.", damit legte Raphael auf und fuhr sich durch seine Haare.
Ich trat etwas hervor aus dem Türrahmen und räusperte mich kurz. Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit von ihm.
"Ist alles in Ordnung?", fragte ich ruhig nach.
"Ja alles in Ordnung. War nur jemand halb so wichtiges. Etwas Stress. Aber sonst.", war seine Antwort und ich schenkte ihm glauben.
"Ich wollte dich nur fragen ob du wieder rein kommst, sonst wird das Essen kalt.", leicht lächelte ich den Mann mit den dunklen Augen an. Dieser nickte und folgte mir wieder in das Innere des Houses.
Als wir alle aufgegessen und bezahlt hatten, gingen wir zurück zum Hotel. Ich beschloss aber vorher mit Pascal zusammen die Halle zu erkunden, in denen die Jungs am nächsten Tag spielen würden.
Dort angekommen, staunte ich wieder nicht schlecht. Auch diese Halle war riesig.
Die Crew war auch fast mit dem Aufbau der Bühne fertig, sodass die Techniker sich um die Technik kümmern konnten.
Als wir die Halle betraten, wurde kurze Zeit später Pascal grinsend von einem Typen begrüßt.
Dieser war braungebrannt, hatte helle blonde Haare und helle Augen. Er trug eine von diesen typischen Arbeitshosen und dazu ein weißes Shirt. Man sah gut seine Muskeln. Er sah aus wie diese typischen Surferboys aus Teeniefilmen.
"Vince hey.", Pascal umarme den Typen brüderlich.
"Pascal wie geht's? Lang nicht gesehen.", die Stimme des Surferboys klang auch noch richtig melodisch. Allerdings waren solche Typen gar nicht mein Geschmack.
"Super und dir so? Warst du in Hannover schon dabei? Habe dich und die anderen Techniker kaum gesehen."
"Ebenfalls. Und nein. Da war ich nicht dabei. Kam jetzt erst heute hier an. Ralf und sein Team waren alleine.", informierte Surferblondie den Fotografen neben mir.
"Und du bist?", fragend schaute er mich dann an.
"Joleen Cuervo. Die zweite Fotografin neben diesem Herrn hier.", ich grinste leicht als ich das sagte und Surferblondie nickte lächelnd. Er hatte auch noch strahlend weiße Zähne. Die Beschreibung Surferboy brachte es hier echt auf den Punkt.
"Ich bin Vincent und arbeite hier bei den Technikern mit. Ist das deine erste Tour? Ach und übrigens nenn mich Vince.", fragend schaute Vincent mich an.
"Nein nein. War bei kleineren Touren schon dabei."
"Hast du schon mal so die Technik einer Bühne gesehen? Wenn ihr mögt könnt ihr beide mit hinter die Bühne kommen und ich erzähle euch etwas darüber.", bot Vince Pascal und mir an.
"Ich muss zurück ins Hotel noch etwas erledigen aber du kannst das alles Joleen zeigen.", mit einem Grinsen drehte sich somit Pascal um und ließ mich mit dem Typen hier alleine. Hundert pro hätte er das extra gemacht. Danke dir Pascal.
"So dann komm mal mit. Wenn du magst.", lächelnd drehte sich Surferblondie um und ich folgte ihm aus reiner Höflichkeit und hörte zu was er zu der Bühne erzählte...
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Da ist das neue Kapitel zu dieser Story da auch so viele nachgefragt hatten und es sich gewünscht haben (:
Raphael hatte ja ein sehr interessantes Gespräch am Telefon. Was denkt ihr mit wem und über was er gesprochen hat?
Und wie findet ihr den lieben Vincent so? Joleen scheint ja nicht so begeistert zu sein ohoh hahah
Noch etwas kurzes am Rande:
Erstmal danke für über 1,4k Reads ohne das ich großartig und unregelmäßig hier Update das freut mich riesig
Und diese Story hier wird erstmal meine Nebenstory sein, zu der auch ab und zu Kapitel kommen werden, aber ich werde mich erstmal auf 'Zufall' konzentrieren und danach dann voll und ganz hier drauf
Also seid mir nicht böse wenn es hier länger dauert für ein Kapitel
Aber ich habe schon großartige Ideen hier für die Story die euch definitiv mal mehr und mal weniger gefallen werden heheh seid gespannt Leute 😉
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen
Bis bald 🖤
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