Kapitel 29
Mein Kopf tat weh, als ich durch ein helles Licht geweckt wurde. Stöhnend drehte ich mich auf den Bauch und legte meinen Kopf auf den harten Boden unter mir. Dabei bemerkte ich, dass mir durch den ungemütlichen Untergrund auch mein restlicher Körper, vor allem der Rücken, wehtat.
"Elea, Tine, steht ihr langsam mal auf? Es ist schon elf Uhr." Ich erkannte an der Stimme, dass es Mareike war, die mich aufgeweckt hatte.
"Wir kommen gleich", brummte Tine, die wesentlich ausgeruhter klang als ich. Wahrscheinlich, weil sie bei Weitem nicht so viel getrunken hatte wie ich.
"Manuela hat gerade Kaffee für uns alle gekocht", gab sie uns noch Bescheid, bevor sie wieder nach draußen verschwand.
Ich verkroch mich wieder tiefer in meinen Schlafsack und wollte einfach nur die Augen schließen, um weiterzuschlafen. Auf den Kaffee konnte ich auch gut verzichten.
"Elea, komm schon", versuchte Tine, mich dazu zu bewegen, aufzustehen.
"Ich will nicht", brummte ich und rollte mich ein wenig zusammen.
Plötzlich konnte ich ein Rascheln und danach ein paar Schritte hören, bevor ich Tines unverwechselbaren Geruch nach Sheabutter riechen konnte. Inzwischen wusste ich, dass es ihre Bodylotion war, die sie so leicht duften ließ. Im nächsten Moment umhüllte mich die Mittagsluft, die nur ein Stück kälter war als die wohlige Wärme im Schlafsack. Tine hatte den Reißverschluss bis zur Hälfte geöffnet. Keine Sekunde später spürte ich ihre Hand in meiner Hose und sie streifte leicht meine Mitte.
Ich stöhnte unterdrückt auf, doch sie bewegte ihre Finger nicht weiter. Verwirrt schlug ich meine Augen auf und sah fragend zu ihr hoch.
"Ich werde nur weitermachen, wenn du dann aufstehst", sagte sie bestimmend und ich nickte bloß, bevor ich meine Augen erwartungsvoll schloss.
Sie glitt problemlos in mich, weil ich schon so feucht war, dass ich auslief. Mit sanften, aber gezielten Bewegungen beförderte sie mich immer mehr in Richtung Orgasmus.
"Elea, Tine! Kaffee ist fertig", rief Manuela plötzlich und mein Atem stockte.
Meine Freundin ließ sich jedoch nicht davon beirren und machte einfach weiter, was mich beinahe um den Verstand brachte.
"Wir", ich stöhnte kurz unterdrückt auf, "wir kommen gleich."
"Nein, du kommst gleich", raunte Tine lachend.
Damit behielt sie recht, denn wenige Augenblicke später überkam mich mein Höhepunkt. Ich presste meine Lippen aufeinander und kniff die Augen zusammen, um mich vom zu lauten Stöhnen abzuhalten.
Wir zogen uns noch schnell um, bevor wir mit unseren Frühstückssachen zu den anderen gingen. Es roch nach dem besagten Kaffee und ich nahm mir sofort eine Tasse, die ich zur einen Hälfte mit Milch und die andere mit dem braunen Gebräu füllte, bevor ich einen Haufen Zucker reinkippte.
"Was lächelst du denn so glücklich? Vorher hättest du nicht genervter sein können", fragte Mareike und sah mich belustigt an.
"Darf man denn nicht mal mehr gut gelaunt sein?" Ich hoffte, dass man es mir nicht zu sehr anmerkte, dass ich nur wenige Augenblicke zuvor das Hoch meiner Gefühle erlebt hatte.
Wir setzten uns auf den Boden, der noch ein bisschen kühl war. Tine schnitt uns beiden jeweils eine Avocado auf, die wir mit einer Gabel zermatschten und dann aufs Brot strichen. Es schmeckte wirklich gut, auch wenn es so simpel war.
"Leute, ich muss leider schon los, Finn und ich haben zu Hause noch nicht gepackt", lächelte Mareike entschuldigend und hielt ihren Rucksack hoch, den ich noch gar nicht bemerkt hatte.
"Oh schade." Tine sah sie traurig an.
"Schickt mir bitte eine Postkarte und macht ein paar Bilder", bat ich sie und wusste, dass sie dem nachkommen würden.
"Ja, mir bitte auch", lächelte Tiffany.
Mareike hob zum Abschied noch die Hand, bevor sie in Richtung der Autos verschwand. Wir saßen noch in Ruhe am Grill, auf den Manuela noch Speck gelegt hatte, der gestern übrig geblieben war. Es roch gut, aber ich hatte mich schon lange gegen Fleisch entschieden. Tine ließ es sich aber nicht nehmen, sich zwei Stücke zu gönnen.
"Wann wolltet ihr zwei denn gehen?", fragte Manuela nebenbei, die den Speck gerade direkt vom Grill aß.
Wir sahen uns gegenseitig an und Tine zuckte mit den Schultern. Eigentlich war es egal, wann wir gehen würden. Wir mussten bloß meinen Eltern Bescheid geben, weil wir ja auf einen Kaffee und sicher ein Stück Kuchen oder Eis eingeladen waren.
"Uns passt jede Uhrzeit, wann auch immer ihr gehen wollt", antwortete Tine plötzlich und ich sah sie dankbar an.
"Okay, dann können wir ja einfach langsam zusammenpacken, aufräumen und zum Parkplatz gehen", schlug Tiffany vor und wir stimmten ihr alle zu.
Nach einer viertel Stunde waren wir auch mit dem Frühstück fertig und wir räumten zuerst die ganzen Sachen außerhalb der Zelte wie den Grill und diverse Verpackungen zusammen. Auch unsere Badesachen mussten wir noch holen, denn wir hatten sie zum Trocknen über Nacht auf den Steg gelegt. Unsere Schlafunterkünfte waren zum Glück auch recht schnell verstaut, nur bei Manuela war es schwierig, das Wurfzelt wieder so zusammenzufalten, damit es sich beim nächsten Öffnen auch wieder von selbst aufstellte.
"Was haben eigentlich eure Männer von gestern auf heute gemacht?", fragte ich neugierig nach, als ich gerade meinen Schlafsack zusammenrollte.
"Die haben sich zum Fußballschauen bei Mareike in der Wohnung getroffen. Deren Mannschaften hatten anscheinend ein Spiel, hat also ganz gut gepasst", antwortete Tiffany.
"Eigentlich ein guter Zufall. Außerdem haben die sich sicher noch besser kennengelernt", lachte Tine.
Der Gedanke, wie Quentin und Finn zusammen gegen das Team von Ben feuerten, ließ mich belustigt auflachen und die anderen schienen dasselbe zu denken und prusteten ebenfalls los. Wir hatten unsere Handys nicht wirklich benutzt, weswegen keiner von uns den Ausgang des Spiels kannte.
Als wir schließlich fertig eingepackt und aufgeräumt hatten, schulterten wir unsere Rucksäcke, nahmen die restlichen Taschen und machten uns auf den Weg zurück zu den Autos. Dadurch, dass es schon Mittag war, schien die Sonne erbarmungslos auf uns herab. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie heiß es in Tines Wagen sein musste, der zudem noch schwarz war. Immerhin war die Klimaanlage gut.
"Der Ausflug war total schön und ich habe mich wirklich gefreut, dass ihr das für mich geplant habt", bedankte ich mich bei meinen Freundinnen und umarmte sie nacheinander.
"Ich fand es auch toll, wir müssen uns unbedingt mal zum Feiern treffen, wir alle", schlug Tiffany vor und sah bei ihren letzten Worten zu Tine.
"Klingt nach einer super Idee, aber lasst uns wieder einen Mädelsabend draus machen", stimmte meine Freundin zu und meine restlichen Freundinnen hielten es ebenfalls für eine gute Idee.
"Wir sollten aber erst bis nächstes Wochenende warten, bis Mareike aus Italien zurück ist", meinte Manuela.
"Ja klar, was wäre denn Feiern ohne sie?", lachte ich.
Wir redeten noch ein paar Minuten über unser Vorhaben und entschieden uns für einen Klub in der Innenstadt, der recht modern war. Meistens spielten dort irgendwelche Remixe der Charts oder ältere Lieder, die jeder kannte, also etwas für jeden.
"Wir sollten echt langsam los", merkte ich an, als ich bemerkte, dass meine Schultern langsam begannen, wehzutun und meine Hände die Kühltruhe nicht mehr halten wollten.
"Oh ja, es ist schon halb eins", stellte Tiffany bei einem Blick auf ihr Handy fest.
"Na dann. Bis bald", verabschiedete ich mich und drückte alle ein wenig schwerfällig.
Tine tat es mir gleich und danach konnten wir endlich unsere Sachen im Kofferraum abladen. Dann setzten wir uns ins brütend heiße Auto und ich schaltete die Klimaanlage an. Ausnahmsweise fuhr ich und ich musste mich zuerst an den anderen Wagen gewöhnen. Sie fuhr nämlich einen Automatik und ich hatte noch einen mit Gangschaltung. Es war ungewöhnlich, dass die Mittelkonsole so leer war.
"Wir fahren zuerst nach Hause und dann erst zu deinen Eltern, oder?", erkundigte sich Tine, als ich aus dem Parkplatz bog und wieder zurück in Richtung Stadt fuhr.
"Ja genau, die Kühlakkus in der Box werden schon langsam wärmer und ich will nicht, dass die restliche Hälfte der Milch kaputtgeht", begründete ich meine Antwort und lächelte sie kurz an.
Tine legte bloß ihre Hand auf meinen Oberschenkel und streichelte über die nackte Haut. Innerhalb von Sekunden schossen mir die Erinnerungen von ihrer Aktion, um mich zum Aufstehen zu bewegen, in den Kopf. Ich nahm eine Hand von Lenkrad und legte sie auf die meiner Freundin, um sie davon abzuhalten, noch höher zu rutschen. Sie versuchte es trotzdem und mein Griff um ihre Hand wurde stärker.
"Ist etwas?", fragte sie und ich hörte, dass sie schmunzelte.
"Du weißt, dass mich das ablenkt", meinte ich und warf einen kurzen Seitenblick auf den Beifahrersitz.
"Ach, tut es das?", fragte sie spielerisch und drückte kurz meinen Oberschenkel, bevor sie von mir abließ.
Ich atmete kurz durch und konzentrierte mich dann auf die Straße. Doch ich war zu aufgewühlt, um mich wieder nur auf den Verkehr zu fokussieren. Mich reizte der Gedanke zu sehr und schon lag meine Hand auf Tines Oberschenkel. Ihr Kopf schnellte zu mir herum und ich musste ein Grinsen unterdrücken. Sie tat jedoch nichts dagegen und ich fuhr ein Stück weiter nach oben, um eine Reaktion von ihr zu bekommen. Ich sah aus dem Augenwinkel, dass sie die Augen schloss.
"Und bei mir ist das jetzt okay?", fragte sie belustigt.
"Ja, total", musste ich lächeln und meine Hand legte sich zwischen ihre Beine auf ihre Mitte.
Sie gab sich meinen Berührungen komplett hin und ich drosselte das Tempo ein wenig. Vielleicht sollte ich lieber nicht so schnell auf einer Landstraße fahren, wenn ich die Finger in der Hose meiner Freundin hatte.
Ein Stöhnen kam von Tine, als ich in die eindrang, nachdem ich ihre Hose geöffnet hatte. Sie krallte sich in den Autositz und ich bewegte meine Finger schneller in ihr. Ein lautes Atmen kam von ihr und ein paar unterdrückte, hohe Töne entwichen ihrer Kehle. Plötzlich legte sich ihre linke Hand auf meinen Oberschenkel und umschlossen ihn fest. Mein erschrockenes Lachen mischte sich zu ihrem Stöhnen.
"Elea!", kam es noch von Tine, ehe sie sich kurz, so weit es der Gurt zuließ, aufbäumte und dann wieder in den Sitz sinken ließ.
Der Orgasmus war gerade rechtzeitig über sie hereingebrochen, denn wir erreichten den Parkplatz in der Nähe unserer Wohnung. Sonst hätten wir zu Hause fortfahren müssen und dann wären wir sicher niemals bei meinen Eltern angekommen.
Tine zog den Reißverschluss ihrer Hose wieder zu und lächelte mich kurz verführerisch an, bevor sie ausstieg und mich im Auto zurückließ. Ich zog den Schlüssel raus und tat es ihr gleich. Zusammen holten wir unsere Campingsachen bis auf das Zelt aus dem Kofferraum und machten uns auf den Weg zur Wohnung.
Als wir geduscht und uns umgezogen hatten, fuhren wir schließlich zu meinen Eltern, denen ich zuvor Bescheid gegeben hatte, dass wir in einer halben Stunde bei ihnen sein würden, damit sie den Tisch schon mal vorbereiten konnten. Ich wusste, dass meine Mutter viel Wert darauf legte, dass alles perfekt war, auch wenn nur Tine und ich kommen würden. Sicher scheuchte sie meinen Vater und Micha durch das Haus, dass sie sich etwas Ordentliches anziehen sollten.
Ich war noch mal Fahrer und parkte auf unserem Hof vor der Garage, in der das grasgrüne Auto meiner Mutter stand. Tine und ich warfen uns noch einen kurzen Blick zu, bevor wir ausstiegen und zur Haustür gingen, aber nicht, ohne das Zelt mitzunehmen. Dieses Mal schien meine Freundin nicht so aufgeregt zu sein, meine Familie zu treffen, denn sie spielte nicht mit ihren Fingern herum oder trat von einem Fuß auf den anderen. Das ließ mich lächeln und es wurde nur noch breiter, als mein kleiner Bruder die Tür öffnete.
"Hallo Micha", begrüßte Tine ihn und ich wuschelte ihm nur kurz durch seine recht langen Haare.
"Hallo, wir essen im Garten, weil das Wetter gut ist", gab er noch von sich, bevor er durch das Wohnzimmer nach draußen verschwand.
Wir zogen schnell unsere Schuhe aus, weil wir sie nicht brauchen würden, da wir eine Terrasse hatten. Tine trug ein schlichtes, hellgraues T-Shirt, dazu eine einfache, silberne Kette und darunter eine schwarze Dreiviertelhose. Ich hatte eine kurze, dunkelgraue Leggins an, die mir knapp bis zu den Knien ging, und darüber ein extra langes T-Shirt in grau mit schwarz aufgedruckten Tiefseefischen, die schon etwas verwaschen aussahen. In der Küche kamen wir an meiner Mutter vorbei, die gerade das Geschirr und Besteck für uns abzählte.
"Können wir dir helfen?", fragte ich vorsichtshalber nach und sie drehte sich überrascht zu uns um.
"Ich habe gar nicht bemerkt, dass ihr schon da seid", lachte sie. "Wenn es euch nichts ausmacht, könnt ihr die Teller und Tassen schon mal aufdecken."
"Tut es nicht", meinte Tine und nahm einen Stapel in die Hand.
"Dankeschön", kam es noch von meiner Mutter, ehe sie sich wieder den anderen Sachen zuwandte.
"Wo geht es raus?", fragte meine Freundin nach und ich deutete ihr an, mir zu folgen.
Am Ende des Raumes gab es ein großes Fenster, das gleichzeitig unsere Terrassentür war. Wir kamen nach draußen und direkt unter den Schatten der orange-gelb gestreiften Markise. Links von uns stand der große Gartentisch, an den meine Eltern zusätzlich zu den vier Gartenstühlen noch einen aus dem Esszimmer gestellt hatten. Es war trotz des Sonnenschutzes noch ziemlich warm und ich entdeckte meinen Bruder, der an unserem Blumenbeet kniete, das eher ein wildes Beet war, als irgendetwas anderes. Dort wuchsen Hagebutten, kleine Bäumchen, die sich selbst eingepflanzt hatten, Moose, verschiedene Pilze, Blumen, deren Zwiebeln meine Mutter vor Jahren in die Erde gesteckt hatte, und große Flächen voll mit Erdbeeren, von denen mein Bruder anscheinend gerade ein paar pflückte.
"Wollt ihr auch welche?", fragte er nach und zeigte uns seine Hand voller Erdbeeren.
"Ja, danke", sagte ich noch, bevor ich mir eine nahm und sie aß.
"Die sind echt perfekt reif", sprach Tine meine Gedanken aus.
Dann setzten wir uns an den Tisch und verteilten das Geschirr, während wir auf meine Eltern warteten, die zum Glück nur recht kurz in der Küche brauchten. Wie ich es erwartet hatte, hatte meine Mutter einen Kuchen - Erdbeerkuchen - gebacken, dazu gab es Schlagsahne und Kaffee.
"Elea, du wie immer?" Ich nickte auf die Frage meiner Mutter hin, die sich dann an meine Freundin wandte: "Tine, wie trinkst du deinen Kaffee?"
Meine Freundin überlegte und schien sich nicht entscheiden zu können.
"Wir können dir auch einen Eiskaffee mit Vanilleeis machen", schlug mein Vater vor, der gerade den Kuchen in gleichgroße Rechtecke schnitt.
"Den nehme ich gerne", stimmte Tine seinem Vorschlag zu und meine Mutter verschwand nach drinnen.
Während wir draußen saßen, ergriff mein Vater die Chance, uns über das Campen am See auszufragen. Das Zelt hatten wir im Flur stehen gelassen, weil gerade niemand Lust hatte, auf den Dachboden zu klettern. Wir erzählten ein bisschen und schon nach kurzer Zeit kam auch meine Mutter dazu, die uns unseren Kaffee brachte.
Wir saßen noch ziemlich lange bei meinen Eltern im Garten und redeten vor allem über unsere Pläne in den Ferien. Der Rest meiner Familie würde für eine Woche in den Bayerischen Wald zum Wandern fahren, wie wir es eigentlich jedes Jahr gemacht hatten. Tine und ich würden wohl einfach unsere gemeinsame Zeit genießen, aber das funktionierte auch ganz gut ohne tolle Berghütte oder Strand.
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