Kapitel 18
Seitdem wir gestern nach Hause gekommen waren, war die Stimmung bedrückt. Wir redeten kaum, sondern lagen meistens nur kuschelnd im Bett oder saßen stumm auf der Couch bei einem Glas Wein, wie wir was gerade eben taten.
"Elea, worüber denkst du nach?", durchbrach Tine die unangenehme Stille zwischen uns.
"Ob das mit uns richtig ist", murmelte ich und konnte gar nicht fassen, dass ich mir darüber so lange Gedanken machte.
"Wie meinst du das?" Sie schien auch nicht glauben zu wollen, dass ich daran dachte.
"Ich frage mich die ganze Zeit, ob das mit uns eine Zukunft hat. Ich meine, deine Mutter hasst mich und ich könnte dir nie etwas bieten und dann würde ich dich nie glücklich machen", meine Stimme brach zum Schluss, Tränen liefen über meine Wangen und ich begann, viel zu schnell zu atmen.
"Elea, hey", sie rutschte näher zu mir "beruhig dich."
Mein Oberkörper zitterte und mein Schluchzen wurde immer lauter. Ich bekam kaum Luft und meine Gedanken spielten verrückt. Ich würde niemals gut genug für Tine sein, egal was ich tun würde. Auch wenn sie sagte, dass sie mich liebte, würde das nicht für immer halten. Sie würde irgendwann herausfinden, dass ich zu langweilig war und ihre Liebe nicht verdiente und dann hätte sie keinen Grund mehr, um mit mir zusammen zu sein. Aber wie sollte ich nur ohne sie leben? Ich würde niemals aufhören, sie zu lieben.
"Elea. Elea!" Tine hatte sich vor mich gekniet und ihre Hände hielten sanft meine Oberschenkel fest.
Plötzlich schreckte ich auf und verstummte für einen Moment. Meine geröteten Augen sahen in ihre, in denen sich schon ein paar Tränen ansammelten. Sie sah besorgt aus, doch ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie bemerkte, dass sie zu mir durchgedrungen war.
"Elea, es ist mir total egal, was meine Mutter sagt, und das sollte es dir auch sein. Außerdem ist es mir egal, wie viel du mir bieten kannst, solange du an meiner Seite bist. Ich brauche keine teuren Reisen oder Geschenke, wenn ich dich habe", versicherte sie mir.
Ein erneutes Schluchzen entglitt meinem Mund, diesmal jedoch aus Erleichterung. Tine stand auf, setzte sich neben mich und zog mich kraftvoll in ihre Arme, wo ich noch minutenlang meine Tränen vergoss. Ich war so unglaublich glücklich, sie an meiner Seite zu haben, auch wenn ich ständig daran zweifelte, dass es mit uns funktionieren würde. Ich konnte es gar nicht wahrhaben, dass mir so ein Glück widerfuhr.
"Brauchst du irgendwas? Soll ich dir einen Kaffee machen oder etwas kochen?", fragte meine Freundin fürsorglich nach, doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Ich brauche gerade nur dich", raunte ich und klammerte mich an sie.
"Okay", flüsterte sie und wir legten uns in einer bequemen Position gegen die Rückenlehne.
Ich kuschelte mich eng an sie und lauschte einfach nur ihrem ruhigen Atem. Die angenehme Wärme ihres Körpers umhüllte mich und ich schloss die Augen. Ich gab ein kurzes Brummen von mir, als sie sich bewegte und wahrscheinlich versuchte, mich hinzulegen, damit ich schlafen konnte. Aber ich wollte bei ihr sein. Sie schien sich trotzdem damit zufriedenzugeben und schnaubte nur belustigt aus.
Nach einer kurzen Zeit beruhigten sich auch meine Gedanken. Das ruhige Atmen von Tine wurde immer leiser und rückte immer mehr in die Ferne. Langsam driftete ich in einen angenehmen Schlaf und genoss vollkommen die Geborgenheit in Tines Armen.
Irgendwann wurde ich jedoch wieder durch ein Ruckeln unter mir wach. Tine schien aufzuwachen und versuchte, sich dabei zu strecken. Leider weckte sie mich dadurch auf und ich stöhnte müde und genervt auf.
"Tine", murrte ich und öffnete meine Augen, wobei meine Lider flatterten.
"Hm?", kam es von ihr und sie rollte sich unter mir weg, weshalb es plötzlich kalt an meinem Bauch wurde und ich mich zusammenrollte.
"Ich will weiterschlafen und mir ist kalt", beschwerte ich mich und vergrub meinen Kopf im Polster der Couch.
"Elea, es ist spät. Ich werde jetzt erst mal Abendessen machen. Was willst du denn?"
Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass es schon abends und auch mein Magen leer war.
"Keine Ahnung, such dir irgendwas aus", überließ ich ihr die Wahl, während ich langsam aufwachte.
"Na gut", seufzte sie, stand auf und ließ mich, nachdem sie mir einen musternden Blick zugeworfen hatte, alleine im Wohnzimmer.
Ich setzte mich hin und legte meinen Kopf hinter mir auf der Sofalehne ab. Mein Atem ging schwer, aber gleichmäßig und ich schloss meine Augen. Aus der Küche kam nach einiger Zeit ein Klappern und zischen. Sie schien etwas anzubraten und ich versuchte durch den schwachen Geruch erkennen zu können, was sie kochte.
"Elea?"
Ich öffnete schlagartig meine Augen und sah Tine, die zusammen mit zwei vollen Tellern im Türrahmen stand. Sie stellte sie auf dem Tisch ab und ich erkannte, dass es Spaghetti zusammen mit einer Tomatensoße waren, zu der sie noch gebratene Paprika hinzugefügt hatte. Doch sie setzte sich nicht neben mich, sondern ging schnell aus dem Zimmer, um nur kurz danach wieder zusammen mit Streichhölzern und diversen Kerzen zurückzukommen.
"Danke", murmelte ich, setzte mich im Schneidersitz hin und nahm mir einen Teller zusammen mit einer Gabel auf den Schoß.
Tine hatte innerhalb kürzester Zeit die Kerzen verteilt und angezündet, sodass der Schein der kleinen Flammen das Wohnzimmer in der Abenddämmerung erhellte. Dann setzte sie sich neben mich und nahm ihr Essen.
Schweigend saßen wir nebeneinander im Kerzenlicht. Das Ambiente hätte nicht romantischer sein können und trotzdem war die Stimmung nicht annähernd so, wie sie sein sollte. Ich wollte etwas dagegen tun und lehnte mich leicht gegen Tine, die meinen Annäherungsversuch einfach so hinnahm und nichts dazu sagte.
"Tine, es tut mir leid", entschuldigte ich mich bei ihr, nachdem ich den letzten Bissen von meinem Essen genommen hatte.
"Ist schon okay, ich hätte nicht anders reagiert, wenn deine Eltern so etwas gesagt hätten."
"Das macht es aber nicht besser", meinte ich und sah zu ihr.
"Das ist doch egal. Wir schaffen das schon und auch deine größten Zweifel werden irgendwann verschwinden", versicherte sie mir und wandte sich zu mir.
Eine ihrer Hände legte sich auf meine linke Schulter und streichelte sanft mit dem Daumen über den dünnen Stoff, der sie von meiner Haut trennte. Eine Hälfte ihres Gesichts schimmerte in einem Orangeton und die andere lag in vollkommener Dunkelheit. Trotzdem strahlten ihre kastanienbraunen Augen mich liebevoll an.
"Hoffentlich", hauchte ich, bevor sich meine Lippen auf ihre legten.
Sie schmeckte immer noch leicht nach der Tomatensoße, was mich aber nicht störte, sondern nur kurz schmunzeln ließ. Sie ließ die Hand von meiner Schulter über meinen Hals zu meiner Wange wandern. Ich vergrub meine leicht in ihrem Haar und zog sie sanft an mich.
"Ist alles wieder gut?", wisperte sie gegen meine Lippen, als wir uns kurz lösten.
"Ja, gerade eben schon", lächelte ich und küsste sie erneut.
Alles wirkte so federleicht, als könnte ich schweben. Diese Wirkung bekam ich eigentlich nur von Alkohol und ich realisierte, dass Tine für mich wie eine Droge war. Eine wunderschöne, die ich immer bei mir haben konnte. Aber ich war süchtig und das schon sehr lange und genau so wie bei jedem anderen Mittel hatte ich meine Höhen und Tiefen, wobei es nur diese beiden Extreme gab und kein dazwischen.
Sie ließ die Hand von meiner Wange an meiner Seite entlangwandern und kam schließlich bei meiner Taille an. Mit ihrem Daumen strich sie über die untersten Rippen und eine unglaubliche Hitze ging von den Stellen aus, an denen sie mich durch den Stoff berührte. Geschickt wanderte sie unter mein hellgraues T-Shirt und ließ ihre Finger über meine helle Haut gleiten. Es fühlte sich an, als würden Schmetterlinge über meinen Bauch tanzen.
In einer fließenden Bewegung zog sie mir das Oberteil aus und ließ es neben uns auf den Boden fallen. Ich trug hier zu Hause meistens keinen BH und so waren meine Brüste sofort entblößt. Mit einer Hand glitt sie nach oben, um eine zu streicheln, und ihre andere lag noch immer auf meiner Wange. Bei der ersten Berührung wurden meine Nippel hart und eine Gänsehaut zog sich über meinen gesamten Oberkörper.
Tine drückte mich leicht nach hinten, woraufhin ich mich auf die Couch fallen ließ und sich der weiche Stoff an meine Haut schmiegte. Kurz darauf hatte sich meine Freundin über mich gebeugt und widmete sich wieder voll und ganz mir. Meine Atmung stockte für einen Moment, als sich ihre Lippen von meinen weg in Richtung meiner Brüste bewegten und dabei eine feuchte Spur hinterließen. Ich schloss nur genießerisch die Augen und konzentrierte mich auf ihre Berührungen. Als sich ihre Lippen endlich auf die Spitze meiner Brust legten, seufzte ich erleichtert und ließ mich fallen.
Von Minute zu Minute wurde mein Verlangen unerträglicher, aber trotzdem genoss ich jede ihrer Berührungen. Sie fuhr zum Glück mit ihren Fingerspitzen zum Bund meiner kurzen, schwarzen Sporthose, wobei sie mich leicht kitzelte und ich ein belustigtes Schnauben und das Anspannen meiner Bauchmuskeln nicht verhindern konnte.
Dann zog sie mir endlich das letzte Stück Stoff aus, das meinen Körper noch bedeckte. Sie kam wieder zu mir hoch, um einen Kuss auf meinen Lippen zu platzieren, ehe sie mit zwei Findern in mich glitt. Ihr Mund löste sich von meinem, weshalb das leichte Keuchen, das mir entwich, nicht von unserem Kuss verschluckt wurde.
Sie hatte es seit dem einen Mal, das ebenfalls hier auf der Couch stattfand, nicht mehr getan, doch diesmal war sie wieder quälend langsam. Aber nicht so unerträglich, denn ich schloss einfach die Augen und genoss die langsamen Stöße, die mich immer lauterem Keuchen veranlassten, und mich meinem Orgasmus immer näher brachten. Sie schien das zu spüren, denn bei den nächsten Malen, bei denen sie in mich glitt, stupste sie leicht an meinen G-Punkt. Das gab mir den Rest und ich öffnete schlagartig meine Augen, stöhnte laut auf und blickte in ihre Kastanienbraunen, die mich lüstern und zufrieden betrachteten.
"Kommst du mit mir am Freitag zum Frühlingsfest?"
Die Frage kam wie aus dem nichts und ich lachte verwirrt.
"Was?" Meine Brust bebte und ich sah sie fragend an.
"Am Freitag ist das Frühlingsfest bei mir in der Schule und es wäre schön, wenn du mitkommen würdest", wiederholte sie ihre Frage, diesmal jedoch ausformulierter.
"Klar, gerne", antwortete ich, aber mir fiel etwas ein, "wenn ich keine Schule am Nachmittag habe."
"Falls du nicht kannst, ist das nicht schlimm, aber ich würde mich wie gesagt freuen."
"Wenn ich Glück habe fällt unsere langweilige, alte Psychologielehrerin aus und wir können früher nach Hause", lachte ich und zog sie an mich, damit ich sie küssen konnte.
"Hast du jemals auch so über mich geredet?", fragte sie kurz danach lachend und ihre Augen glänzten belustigt.
"Nein, du warst immer meine heiße Lehrerin, von der ich nie hätte genug bekommen können", murmelte ich, während ich schon mit meinen Händen unter ihrem Shirt war.
"Ach ja? Pass auf, dass du hier Frauen nicht zum Objekt machst", tadelte sie mich, wurde dabei aber immer leiser und weniger nachdrücklich.
"Als würde ich das jemals tun", meinte ich sarkastisch, aber konzentrierte mich darauf, ihr ein Stöhnen zu entlocken.
Meine Hand war inzwischen in ihrer Jogginghose verschwunden und meine Finger streiften ihren Venushügel, danach für einen kurzen Augenblick ihre Klitoris, bis sie schließlich zwischen ihre Schamlippen auf und ab fuhren. Tine drückte ihre Becken mir entgegen und biss sich auf die Unterlippe, um keinen Ton von sich zu geben. Als ich endlich in sie eindrang, konnte sie ein Stöhnen jedoch nicht verhindern. Ich lächelte wissend und begann dann, meine Finger nach oben zu bewegen. Dabei rieb ich mit meiner Handinnenseite über ihre Klitoris, was sie zum Erzittern brachte.
Sie war immer noch über mir, doch konnte sich kaum noch halten und lag deshalb eher auf mir, was ihr Becken gegen meines rieb, und mich damit wieder erregte. Das schien sie zu bemerken, denn ihre Finger waren plötzlich wieder in mir und versuchten, mich, so schnell es ging, zum Orgasmus zu bringen. Sie wusste genau, was ich wollte, auch wenn ich sozusagen gerade dran war, damit, sie zu verwöhnen.
"Oh Gott, Elea", kam es von Tine und sie keuchte laut, bevor sie schwer und ruhig atmete.
Kurz danach kam auch ich zum zweiten Mal an diesem Abend und lächelte meine Freundin zufrieden an. Sie legte sich neben mich und zog mich in ihre Arme. Ich kuschelte mich an sie und genoss den Kerzenschein, der uns umhüllte.
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