showering together

Hallöchen~

Es ist Montag! Wuhu! :3

Was haltet ihr so von Eren? Wäre nett, wenn ihr da mal eure Meinung sagen würdet! Besonders nach diesem Kapitel ;)

Kommentare sind natürlich auch generell gern gesehen <3

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Mit aufgerissenen Augen sitze ich auf der Couch und starre den Fernseher an. Ich wusste, dass das Folgen haben wird aber nicht in diesem Ausmaß... Das gestern auf der Gala war nur ein kleiner Satz, ein paar Wörter die mir rausgerutscht sind, die keine tiefere Bedeutung hatten, ich wollte einfach meine Ruhe haben. Und was habe ich davon? Die Nachrichten sind voll von mir. Überall wird ein Clip abgespielt, in dem ich diesen Satz rausgehauen habe: ‚Lasst mich doch in Ruhe, ich habe genügend andere Probleme‘. Es werden die unterschiedlichsten Dinge behauptet; Ich hätte Stress mit meiner Agentur und meiner Familie, hätte einen Zusammenbruch auf der Gala gehabt und würde an Depressionen leiden oder sie vermuten eine Affäre mit Levi. Letzteres ist das Hauptthema.

Genervt wechsele ich den Kanal, auf dem ich natürlich auch Thema bin. Eine junge blonde Frau erzählt über meinen Ausrutscher und blendet dann ein Bild von Levi ein. Aber kein aktuelles, es ist etwas älter. Seine Haare sind dort um einiges kürzer und er trägt ein hautenges weißes Top – was zu seinem heutigen Kleidungsstil auch nicht passt. Etwas neugierig erhöhe ich die Lautstärke, um der Frau besser zuhören zu können.

„Wir vermuten, dass Levi Ackermann starkes Interesse an Eren hat und er deshalb auf der Gala so ausfallend war. In Levis Vergangenheit, während seiner Pornokarriere, gab es einen Fall, bei dem er einen Minderjährigen dazu gebracht hat mit ihm zu schlafen. Zwar hat der Junge behauptet, es wäre alles einvernehmlich gewesen aber da er seitdem nicht mehr mit den Medien reden wollte, steht das für uns noch nicht fest.“ Es wird ein Bild des Jungen eingeblendet, was mich schlucken lässt. Bis auf die braunen Augen sieht er mir total ähnlich! Aber… Stimmt das wirklich, was die Frau erzählt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Levi jemanden zum Sex zwingen würde, besonders keinen minderjährigen Jungen?
„Es könnte sein, dass Eren von Levi bedrängt wird und er allmählich die Kontrolle verliert.“

„So ein dämliches Weib.“ Levi steht plötzlich neben mir an der Couch und nimmt mir die Fernbedienung weg, ehe er den Fernseher ausschaltet und sich mit etwas Abstand zu mir setzt, wobei er seine Beine überschlägt und die Arme vor der Brust verschränkt. Er trägt heute mal kein Hemd, sondern ein lockeres graues Shirt. Ich will ihn auf den Bericht von eben ansprechen und öffne den Mund aber er kommt mir zuvor.

„Was hast du gestern genommen?“ Levis Miene ist eiskalt. Ich muss schwer Schlucken – mir ist nämlich durchaus bewusst, was ich gestern gemacht habe. Wie ich über ihn hergefallen bin, wie ein untervögelter Teenager. Zwar bin ich das auch aber ich bin viel zu weit gegangen. Ich wende meinen Blick von ihm ab und starre runter auf meine Hände. „MDMA...“, flüstere ich leise und schiele dann zu Levi herüber. Er schüttelt den Kopf und reibt sich die Stirn, bevor er mich auch wieder ansieht.

„Das geht so nicht, Eren. Du hast komplett die Kontrolle über dich selbst verloren“, beginnt Levi, wobei ich den Augenkontakt zu ihm wieder abbreche. Ich kann ihn dabei einfach nicht ansehen. „Es hätte sehr viel passieren können. Dir hätte sehr viel passieren können.“ Levi erhebt sich vom Sofa und läuft zu der Fensterfront, um hinaus auf die Stadt zu blicken. Seine Hände verschränkt er hinter seinem Rücken und läuft ein paar Schritte hin und her.

„Ich habe mich dazu entschieden, Erwin erstmal nichts davon zu erzählen – vorausgesetzt, du machst das nie wieder. Außerdem hat er momentan genug mit deinem Auftritt auf der Gala zu tun“, spricht er weiter und sieht mich dabei nicht an. Ich fühle mich schlecht. Sehr schlecht. Es fühlt sich an, als würde in diesem Moment ein Kloß in meinem Hals wachsen, der immer größer wird und mich jeden Augenblick zum Kotzen bringen könnte. Ich hatte eine riesige Angst vor der Gala und hätte einfach auf mein Herz hören sollen, da gar nicht erst hinzugehen. Das hätte mir immerhin eine Menge Tratsch erspart.

„Tut mir leid“, ist das Einzige, was ich dazu sagen kann. Wäre Erwin hier, wäre die Hölle los. Bei solchen Dingen kennt er keine Gnade und schreit einen zu Grund und Boden – das weiß ich nur zu gut. Schließlich trichtert er jedem von Anfang an ein, sich jedes Wort zweimal zu überlegen, besonders wenn sie an Paparazzi gerichtet sind. Ich habe diese Regel gestern gebrochen und eine riesige Welle von Anschuldigungen losgetreten, die ich erstmal nicht loswerde.

„Wie geht es dir körperlich?“, fragt Levi dann plötzlich und zieht mich aus meinen Gedanken. Er steht neben mir am Rand des Sofas, diesmal wieder mit den Armen vor der Brust verschränkt.

„Ähm, nur ein bisschen ausgelaugt würde ich sagen“, gebe ich zu und sehe dabei zu ihm hoch. Ich komme immer noch nicht damit klar, dass er keinerlei Emotionen zeigt. Ist er gerade wütend auf mich? Hat er Mitleid? Verachtet er mich? Ich weiß nichts. Alles was ich sehe ist dieser eiskalte Blick, der alles bedeuten könnte.

„Gut“, ist seine Antwort darauf, ehe er sich umdreht und das Wohnzimmer über die Treppe verlässt. Ich höre, wie er die Tür zu seinem Zimmer schließt und atme dann laut aus – das ist gerade alles zu viel. Ich kann mich kaum an etwas von der Aftershowparty gestern erinnern, die Medien sind voll von mir und Levi hätte beinahe Erwin von meinem Drogentrip erzählt. Kann der Tag noch schlimmer werden?

Ich schalte den Fernseher aus und gehe schließlich auch in mein Zimmer. Schnell räume ich meine Klamotten vom Boden weg und schmeiße sie in den Wäschekorb im Bad. Als ich meine Jacke aufhebe, rutscht das kleine Tütchen mit den blauen Pillen aus der Seitentasche und fällt zu Boden. Ein paar Minuten verharre ich in meiner Position und überlege, ob mein Gedanke in diesem Moment wirklich angebracht wäre. Bevor ich mir selbst einreden kann, dass dies keine gute Idee ist, hebe ich das Tütchen auf und fummle eine Pille heraus, um sie mir dann auf die Zunge zu legen und anschließend mit einem kräftigen Schluck Wasser runterzuschlucken. Ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken, drehe ich die Musik laut auf und befreie mein Zimmer weiter vom Dreck.

Nach ungefähr einer halben Stunde spüre ich die Wirkung und drehe die Lautstärke noch höher, um unbeschwert zur Musik tanzen zu können. Im Takt zu Roses von SAINt JHN & Imanbek und bewege ich mich durch den spärlichen Raum. Ich spüre wieder diese gewisse Leichtigkeit, welche den Drang mich zu bewegen nur noch verstärkt. Die Musik strömt durch meinen Körper, der sich ohne Mühe zum Beat bewegt.

Nach einiger Zeit verlasse ich mein Zimmer, sprinte die Treppen herunter und nehme mir aus dem Gefrierfach eine Flasche Whisky, die Levi sich besorgt hat. Schnell laufe ich wieder hoch, schließe die Tür ab und öffne die Flasche, um ein paar kräftige Schlucke zu nehmen. Das Brennen, welches ich sonst verspüre, bleibt diesmal aus und der Alkohol geht runter wie Wasser. Ohne mich darüber zu wundern, tanze ich zu den nächsten Liedern mit und trinke ab und zu etwas, bis die Flasche schließlich leer ist. Ich verschwende keinen Gedanken an die Medien oder an mögliche Folgen, die mein Verhalten gerade nach sich ziehen könnte und feiere meine eigene kleine Party einfach weiter.

Und weiter.

Als nach ein paar Stunden die Wirkung nachlässt, nehme ich mir einfach noch eine zweite Pille. Dieses gute Gefühl soll nicht aufhören, zumindest nicht heute. Ich verdränge meine negativen Gedanken komplett und konzentriere mich nur auf die Glücksgefühle, die das MDMA durch meinen Körper pumpt.

Nach einiger Zeit – ich weiß nicht wann, da ich komplett das Zeitgefühl verloren habe – klopft es stark an meiner Tür, was ich zuerst versuche zu ignorieren aber da es nicht aufhört, muss ich die Musik wohl oder übel ein Stück leiser drehen.
„Was ist denn?“ rufe ich und merke sofort, wie mir die körperliche Bewegung fehlt. Dass mein ganzer Körper verschwitzt ist, ignoriere ich komplett oder besser gesagt, bekomme ich erst gar nicht mit.

„Hast du mal auf die Uhr geguckt?! Mach endlich die verdammte Musik aus!“, schreit Levi durch die Tür und versucht irgendwie, diese aufzubekommen, was aber unmöglich ist, da ich sie abgeschlossen habe. Ich schaue kurz auf die Uhr und merke erst jetzt, dass es mitten in der Nacht ist. Drei Uhr morgens besser gesagt. Habe ich echt den ganzen Tag durchgetanzt?

Unglaublich!

„Jaa… Nee. Ich will noch nicht aufhören“, brumme ich und drehe die Musik hoch. Diesmal ignoriere ich Levis energisches Klopfen an der Tür und fange wieder an zu tanzen. Als das Lied Head & Heart von Joel Corry startet, vernehme ich ein dumpfes Geräusch, als plötzlich Levi neben mir steht und mich an den Haaren zu sich runterzieht. Hat er gerade die Tür eingetreten?!

„Was zum Fick ist los mit dir!“, schreit er mich an, ehe er die Musik ausmacht und sofort eine bedrückende Stille herrscht. Seine stahlblauen Augen brennen wie Feuer. Man kann seine Wut eindeutig erkennen, das würde selbst ein Blinder mit ‘nem Krückstock sehen. Levi zieht mich an den Haaren auf seine Augenhöhe und starrt mich an. Nicht mal einen Bruchteil einer Sekunde dauert es, bis er merkt, was mit mir los ist. Die leere Flasche Whisky springt ihm ebenfalls ins Auge, womit er sich seine Frage von eben wohl selbst beantwortet hat.

„Ist das dein scheiß ernst“, flucht er vor sich hin, ehe er mich loslässt und sich umsieht. Er findet schnell was er wollte und hebt das kleine Tütchen auf, welches ich irgendwo auf den Boden geschmissen hatte. Er steckt es sich in die Hosentasche, bevor er sich wieder zu mir begibt und mich eindringlich mustert. Ich kann mir in meiner Momentanen Situation das Grinsen nicht vergreifen und wische mir meine etwas feuchten Haare nach hinten, die mir bis eben noch im Gesicht gehangen haben.

„Geh duschen.“

„Will ich aber nicht.“ Levis Augen blitzen kurz auf. Sein Blick sagt eindeutig, dass er keine Widerworte dulden lässt aber in meinem momentanen Zustand macht es mir viel zu sehr Spaß, ihn ein wenig zu necken.

„Jetzt, Eren.“

„Nur wenn du mitkommst“, sage ich verführerisch und setze wieder mein Grinsen auf. Levi scheint wohl zu überlegen, denn er starrt mich einen Moment lang an, bevor er typisch seine Arme vor der Brust verschränkt.

„Nein.“

„Dann geh ich auch nicht duschen“, antworte ich schulterzuckend und strecke mich, um zumindest ein bisschen Bewegung zu haben. Der Drang, einfach die Musik wieder aufzudrehen und weiter zu tanzen wird immer größer, je länger ich hier rumstehen muss. Seufzend gibt Levi sich dann doch geschlagen, und geht voran ins Badezimmer, in welches ich ihm folge. Ohne jegliche Hemmungen streife ich mir mein nassgeschwitztes Shirt über den Kopf, sowie die Jogginghose und auch die Boxershorts lasse ich ohne Kommentar runter, wobei ich alles achtlos in einer Ecke schmeiße.

Summend stelle ich mich in die begehbare Dusche und verfolge Levi mit meinen Blicken und sehe ihm dabei zu, wie er sich mit großzügigem Abstand neben mich stellt. Die Dusche ist riesig und man kann ohne nervige Tür friedlich duschen, man ist nicht eingeengt und es gibt sogar eine kleine Sitzbank. Levi greift sich die Duschbrause und stellt das Wasser an, wobei er mit der Hand die Temperatur des Wassers überprüft, bevor er mir die Brause in die Hand drückt und ich mich damit abdusche. Ich wende für keine einzige Sekunde meinen Blick von Levi ab und genieße diese Situation sogar ein bisschen. Ich meine, wann waren Levi und ich denn unter uns und uns so… nah?

„Wäschst du mir die Haare?“, frage ich ihn, worauf er augenrollend aber ohne Protest das Shampoo ergreift. Automatisch senke ich meinen Kopf, sodass Levi meine Haare ohne Probleme einseifen kann. Dabei fällt mir auf, dass er noch seine Klamotten trägt. Mich überkommt das Gefühl, ihn so schnell wie möglich davon zu befreien, also packe ich ihn an seinem Shirt und ziehe ihn zu mir, unter den Wasserstrahl.

Und wieder habe ich erfolgreich mögliche Folgen meines Handelns verdrängt und unüberlegt gehandelt – Levi stößt sich sofort von mir weg und beschwert sich über seine nassen Klamotten. Anstatt mich aber zu entschuldigen und Reue zu zeigen, ziehe ich ihn erneut zu mir und komme seinen Lippen gefährlich nah – zu nah.

„Ich habe schon so oft daran gedacht…“, fange ich an zu erzählen, während ich an seinem durchnässten Shirt zupfe und ihm anschließend in die Augen sehe. „…mal richtig von dir durchgefickt zu werden. So hart, dass ich am nächsten Tag nicht mehr stehen kann.“ Levi schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ich kann nicht sagen, was er davon hält oder was er denkt, rein gar nichts. Er könnte alles bedeuten. Aber das hindert mich nicht daran, noch ein Stück weiter zu gehen – ich lasse meine Hand komplett unter seinem Shirt verschwinden, streiche kurz über seine definierten Bauchmuskeln, wandere hoch zu seiner Brust und ziehe ihm schließlich das nasse Stück Stoff vom Körper. Erneut sehe ich zu ihm hoch und als sich unsere Blicke treffen, packt er mich am Hals und drückt mich gegen die kühlen feuchten Fliesen.

„Das ist eine sehr nette Einladung, Eren“, haucht er an mein Ohr, sodass sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper bildet. Wenn er nur wüsste, was er allein mit seiner Stimme mit mir anstellt…

„Aber ich habe kein Interesse“, führt er seinen Satz schließlich fort und lässt somit komplett von mir ab. Ein letzter Blick in seine Augen, bevor er sich von mir wegdreht, sein Shirt aufhebt und das Badezimmer verlässt. Perplex von der Situation bewege ich mich keinen Zentimeter. Hat Levi mir gerade einen Korb gegeben? Ernsthaft? Mir?

Es braucht ein paar Minuten, bis ich mich wieder fange, selbst zu Ende dusche und mich danach gründlich abtrockne. Ich ziehe mir eine frische Boxershorts sowie ein Shirt an und sehe mich dann in meinem Zimmer um. Das pure Chaos. Die Wirkung der Droge lässt langsam aber sicher nach, sodass ich nun den Alkohol spüre, den ich mir irgendwann eingeflößt habe. Ich mache ein paar Schritte, ehe ich die leere Flasche nehme und meine Lippen zusammenpresse. Ich habe fast einen Liter puren Whisky getrunken, der auch noch 38 Umdrehungen hat?! Der hat sich angefühlt wie Wasser! Wenn ich an den Geschmack vom Whisky denke, den ich im 1 Oak von Levi bekommen habe, kann ich mir einfach nicht vorstellen, vorhin davon so viel getrunken zu haben… Ist das auch eine Nebenwirkung von Emma? Ich hätte mich echt vorher darüber belesen sollen.

Seufzend stelle ich die Flasche ab, ehe ich mich ins Bett fallen lasse und die Augen schließe. Ich kann immer noch nicht verstehen, wieso Levi so abgeneigt von mir ist. Manager hin oder her, das spielt doch eigentlich keine Rolle. Zu gern würde ich wissen, was vorhin unter der Dusche durch seinen Kopf gegangen ist aber er würde mir sehr wahrscheinlich nichts darüber erzählen.


„Eren!“ Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde sitze ich kerzengerade in meinem Bett und bereue es sofort, als mir schwarz vor Augen wird. Ich nehme Levi neben meinem Bett gar nicht erst wahr, da ich zu beschäftigt damit bin, mir über die Augen zu reiben. Wie lange hab ich denn geschlafen? Es fühlt sich nicht mal nach einer vollen Stunde an. Mein Kopf brummt auch und meine Kehle ist staubtrocken…

„Eren. Wir haben einen Termin. Mach dich schnell fertig.“ Ein unmännlicher Ton kommt aus meinem Mund, als Levi anfängt zu reden – was schleicht der sich auch in mein Zimmer??
„Kannst du nicht vorher klopfen“, beschwere ich mich und fasse mir an die Stirn. So starke Kopfschmerzen hatte ich das letzte Mal, als ich mit Jean und seinen Freunden eine kleine Party gefeiert habe, die dann eventuell ein wenig eskaliert ist.

„Ich habe es fünf Minuten probiert.“ Levi öffnet die Gardinen und lässt die Sonne rein. Diese plötzliche Helligkeit gefällt mir überhaupt nicht, weshalb ich mich ins Bad verziehe.

Widerwillig mache ich mich frisch und genehmige mir anschließend eine komplette Wasserflasche. Ja, eine ganze Flasche auf einmal. Nur leider wird das trockene Gefühl in meinem Hals nicht weniger. Seufzend ziehe ich mir eine einfache, etwas lockere schwarze Jeans und einen dunkelgrünen Hoodie über, ehe ich mir eine Tablette schnappe sowie mein Handy und runter zu Levi gehe, der schon auf mich wartet. Schnell schlüpfe ich in meine Sneakers, setze mir noch eine Sonnenbrille auf und verlasse dann mit ihm das Hotel.

„Was für einen Termin habe ich eigentlich?“, frage ich – total unmotiviert, da ich lieber wieder in mein Bett gehen würde – und steige mit zu ihm ins Auto. „Keinen. Ich wollte nur irgendwo Frühstücken“, gesteht Levi und düst schon los, damit ich keine Möglichkeit habe, wieder auszusteigen. Stumm starre ich ihn an. Er hat mich einfach verarscht.

„Du hättest doch alleine fahren können?“ Etwas angepisst lehne ich mich zurück und schließe meine Augen. Mein Kopf brummt immer noch höllisch, hoffentlich wirkt bald die Tablette. Ebenso versuche ich so wenig wie möglich zu schlucken, da mich dies jedes einzelne Mal meinen trocknen Hals spüren lässt. Diese Masse an Alkohol zusammen mit dem Emma war dann doch vielleicht nicht die beste Idee.

„Ich kann dich nicht mehr alleine lassen“, entgegnet er mir und spielt damit auf die gestrige Nacht an. Ich kann ihn schon verstehen, trotzdem ist das hier doch etwas übertrieben. Ohne ein weiteres Gespräch fahren wir in die New Yorker Innenstadt, in der Levi sich in einer ruhigeren Gegend einen Parkplatz sucht, ehe wir zu einem kleinen Café laufen und in dieses setzen. Ich bestelle eine Cola und zwei belegte Brötchen, Levi entscheidet sich für einen Schwarztee.

„Wir müssen uns unterhalten“, spricht Levi dann, verschränkt seine Arme und sieht mich eindringlich an. Seufzend setze ich meine Sonnenbrille ab und lege sie auf den Tisch. Er will schon wieder das von gestern ansprechen. Kann er das nicht lassen? Ich bin schließlich schon alt genug, mich selbst um meine Probleme zu kümmern und wenn ich mal Drogen nehme, dann ist das so. Mit den Konsequenzen muss ich leben.

„Erwin will, dass du auf Instagram ein Statement zu der Gala hochlädst. Irgendwas mit ‚es war dein erstes Mal auf so einem großen Event‘ und ‚du warst so aufgeregt, sodass du kurz die Nerven verloren hast‘. Ebenfalls sollst du erwähnen, dass an keinen der Gerüchte irgendwas dran ist. Weder das mit den Drogen, den Stress mit deinen Eltern und keinesfalls, dass wir beide eine Affäre haben.“

Nachdem Levi zu Ende gesprochen hat, legt er mir einen Zettel vor die Nase, auf dem ein paar Zeilen stehen, die ich glaubwürdig mit einbringen soll. Erwin scheint wohl selbst sowas auf seine Art geregelt haben zu wollen, anstatt auf mich zu vertrauen und mir freie Hand zu lassen.

„Wenn du das Video fertig hast, überprüft Erwin das und dann kannst du es hochladen. Finde ich zwar dumm, da du das eher in deinen eigenen Worten formulieren solltest, damit es wenigstens etwas glaubwürdig rüberkommt aber wenn Erwin das so will“, meint er dann noch und zuckt gleichgültig mit den Schultern. Das ist doch meine Rede! Ich würde niemals etwas von dem sagen, was auf dem Zettel hier steht. Das ist nicht meine Art, ich rede komplett anders. Das würden die Fans doch merken!

„Ach ja, Eren?“ Levi meldet sich nochmal zu Wort, sodass ich meinen Blick vom Blatt auf ihn richte. Seine eiskalten blauen Augen starren mich genervt an. „Wenn du nochmal Drogen nimmst, muss ich Erwin darüber aufklären. Wenn du es wirklich so nötig hast, dann mach es, ohne dass ich es mitbekomme. Ich habe keinen Bock darauf, mich damit auseinandersetzen zu müssen und dann deinen Babysitter zu spielen.“ Erleichtert atme ich aus. Ich dachte, er würde anders darauf reagieren. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.

„Hier Ihre Getränke und die zwei Brötchen“, ertönt plötzlich die Stimme der Kellnerin, als sie das Tablett auf den Tisch stellt. Ihre Hände zittern und ich spüre ihren Blick durchgehend auf mir liegen. Als ich sie ansehe, schaut sie sofort weg und stellt sich gerade hin. Sie hat blaue, große Augen und blonde Haare, die sie sich zu einem Pferdeschwanz gebunden hat. Sie passt total in mein Frauenschema; süß, hübsch und schüchtern.
Als sie alles auf den Tisch stellt und sich anschließend umdreht, um wieder zu gehen, starre ich nicht gerade unauffällig auf ihren Arsch – der ist auch nicht ohne. Sie sieht echt super aus. Mein Blick schweift wieder zu Levi, welcher mich nicht aus den Augen gelassen hat. Ich kann mir ein gehässiges Grinsen nicht verkneifen und beiße schließlich in das Brötchen.

Nachdem ich aufgegessen und Levi seinen Tee ausgetrunken hat, bestellen wir wieder die süße Kellnerin zu uns, damit wir bezahlen können. Ich muss sagen, dass mir die Brötchen ziemlich gut getan haben, die Kopfschmerzen sind ebenfalls verschwunden. Das einzige Problem was ich jetzt noch habe, ist mein trockener Hals – den konnte ich mit der Cola auch nicht in den Griff kriegen.

„Ihre Rechnung“, sagt die kleine Blonde und legt uns das Stück Papier hin. Ich hole aus meinem Portemonnaie einen 50 Dollarschein und lege diesen auf den Tisch. Sie kramt schon in ihrer Tasche mit dem Wechselgeld herum aber ich winke nur lächelnd ab.

„Das stimmt so“, sage ich und stehe anschließend auf. Sie bedankt sich herzlich und räumt dann unseren Tisch auf, während Levi und ich das kleine Café verlassen. Schade, ihre Nummer hätte ich auch gerne noch genommen aber das wäre unfair Levi gegenüber gewesen, schließlich habe ich mir vorgenommen, ihn um den Finger zu wickeln.












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