68 - if hurt comes, so will happiness.
(schon mal als vorwarnung, in diesem kapitel wird es nicht um wattpadfails gehen. aber ich muss was los werden, ganz dringend sogar und ich würde das gerne hier machen, also wer keine lust auf sowas hat sollte nicht weiter lesen. und ja, die fehlende groß- und kleinschreibungs ist beabsichtigt.)
mir ging es das letzte jahr alles andere als gut, um nicht zu sagen teilweise wirklich grauenhaft. ich wollte nicht mal mehr aufstehen, ich habe keinen sinn mehr darin gesehen, weiter zu machen. wozu denn auch? wozu ein leben leben, von dem ich sowieso ganz genau weiß, wie es aussehen wird? immerhin würde ich mein abi machen. danach studieren. dann anfangen zu arbeiten und eine familie gründen.
einfach existieren. tag für tag. woche für woche. monat für monat. und jahr für jahr.
mit spätestens dreißig müsste ich also alles haben, was ich brauche. mit spätestens dreißig müsste ich also glücklich sein.
wozu soll ich also leben, wenn jeder von mir erwartet, ein leben zu führen, was ich eigentlich gar nicht will?
manchmal wollte ich wirklich einfach nicht mehr aufstehen. ich wollte alleine sein, den ganzen tag, die ganze nacht. teilweise wollte ich nicht mal meine freunde sehen, meine familie schon gar nicht.
alles tat irgendwie so unendich weh und ich wusste nicht mal warum. da war diese leere, dieses gefühl, dass nichts mehr einen sinn macht und alles an wichtigkeit verliert. dass ich die kontrolle verliere. dass ich bloß noch existiere, atme und nicht mal mehr das. fast so, als würde ich selbst vollständig an bedeutung verlieren.
und das einzige, was ich noch spüren konnte, war diese unfassbar große angst und dieser schmerz, der einfach nicht mehr verschwinden wollte, der die ganze zeit irgendwie da war. tag für tag. woche für woche. und monat für monat.
diese aussichtslosigkeit, die tatsache, dass ich es wahrscheinlich niemals schaffen werde, das alles wieder auf die reihe zu bekommen, hat mich fertig gemacht. und jedes mal, wenn ich dachte, es würde endlich besser werden, ist irgendwas passiert, was mir wieder all die freude, all das glück und all die hoffnung genommen hat.
ich konnte nicht mehr schlafen, hab nur noch an morgen gedacht, an die nächsten wochen, an die nächsten monate. ich wollte am liebsten gar nicht mehr zur schule gehen, ich wollte einfach nicht mehr weiter machen.
mittlerweile war ein jahr vergangen und es war immer noch nichts anders, anstatt besser ging es mir immer schlechter und ich war kurz davor einfach zu gehen. nicht aus der welt, aber weg. keine ahnung wo hin, einfach weg von hier, weg von allem, für ein paar sekunden dieses gefühl von unbeschreiblicher freiheit haben.
aber das bin ich nicht.
und das war mit abstand die beste entscheidung meines lebens.
die winterferien haben angefangen und plötzlich... war alles so leicht. es war weihnachten, meine familie war da, meine freunde, alle waren plötzlich wieder da und ich habe plötzlich realisiert, dass vielleicht gar nicht alles so schlimm ist.
verstanden, dass es gar nicht um die zukunft geht. genauso wenig wie es um gestern geht. es geht um heute. und zwar nur um heute. es spielt keine rolle, wer wir gestern waren und wer wir morgen sein werden.
ich habe verstanden, dass es irgendwann besser wird. nicht morgen, nicht übermorgen und auch nicht nächste woche. vielleicht nicht nächsten monat und auch nicht nächstes jahr, aber irgendwann.
wenn es uns nie schlecht gehen würde, würden wir nichr wissen, wie es ist glücklich zu sein. wir würden niemals wissen, wie wunderschön es ist, wenn plötzlich alles ganz leicht wird und wir nicht mehr weinen, weil alles so sehr schmerzt, sondern weil alles plötzlich voller farben ist.
ich habe lange gebraucht, ich habe wirklich lange gebraucht. aber es ist besser. es ist wirklich besser.
ich habe innerhalb des letzten jahres menschen kennengelernt, die mir jetzt mehr bedeuten als ich mir jemals hätte vorstellen können. ich habe leute kennengelernt, bei denen es okay ist, wenn ich einfach ich selbst bin. bei denen es nur eine rolle spielt, wer ich heute bin. bei denen es okay ist, zu weinen, zu schreien und auch mal wütend zu sein.
ich habe menschen getroffen, die mir wieder das gefühl geben, etwas zu bedeuten und mein leben nicht zu verschwenden, weil das tun wir wirklich nicht, unser leben verschwenden, meine ich.
niemand tut das. ihr genauso wenig wie ich. und selbst wenn ihr denkt, dass ihr letztes jahr wieder nichts erreicht habt - das stimmt nicht, ihr habt was erreicht, eine ganze menge sogar. ihr habt durchgehalten, neue erfahrungen gemacht - schlechte sowie gute. und wenn es nur eine einzige sekunde war, in der alles okay war.
ich habe keine ahnung, was der sinn hinter allem ist und warum wir hier sind, warum wir leben. aber manchmal reicht es vielleichtr auch vollkommen aus, einfach nur hier zu sein.
was ich sagen will... irgendwann wird alles besser, ganz egal was passiert. und auch wenn ihr euch ganz alleine fühlt, das seid ihr nicht. das seid ihr niemals. denkt an eure familie. an eure freunde. an all die menschen, denen es gerade genauso geht wie euch.
wisst ihr, vielleicht habt ihr den menschen, den die welt für euch bereit hält, nur noch nicht getroffen. aber irgendwo da draußen ist jemand, der euch liebt oder lieben wird. mehr als alles andere auf der welt, sogar noch mehr als sich selbst. darum solltet ihr jeden morgen aufstehen, darum solltet ihr nicht einfach aufgeben. weil da drauße jemand ist, der ohne euch niemals glücklich wird. weil da draußen jemand ist, der euch liebt und euch zum glücklichsten menschen auf dieser welt machen wird.
dieses leben ist viel zu wertvoll und viel zu besonders um es einfach so aufzugeben. ihr könnt nie wissen, wann es besser wird. manchmal passiert es ganz plötzlich, ohne das man damit rechnet. seit ungefähr drei wochen fühle ich mich wie der glücklichste mensch dieses universums. dabei bin ich immer noch so verwirrt und überfordert mit allem, aber trotzdem ist gerade alles so spannend, so neu, so atemberaubend. ich habe keine ahnung, wie lange das anhalten wird. vielleicht noch ein jahr, vielleicht auch nur wenige tage, bevor alles wieder in sich zusammen bricht.
glück vergeht, genauso wie schmerz. beides kehrt immer wieder zurück und irgendwann geht es einfach wieder. aber trotzdem ist es immer noch irgendwie da, ständig.
und ich habe noch etwas erkannt.
wer sagt denn eigentlich, dass mein leben so aussehen muss, wie die anderen es erwarten? wer sagt denn, dass ich mein abi machen, studieren, arbeie und dabei eine familie gründen muss? niemand hat euch zu sagen, wie ihr euer leben führen sollt.
tut das, was ihr in dem moment für richtig haltet. tut das, was euch glücklichen macht. macht das, was ihr wollt. das ist euer leben und das wird es auch immer bleiben. nur bitte, bitte gebt niemals auf.
natürlich ist es schwer, natürlich tut manchmal alles weh. aber alles wird irgendwann besser.
und habt keine angst. habt keine angst, entscheidungen zu treffen. habt keine angst, etwas zu riskieren, habt keine angst, mutig zu sein. und habt vor allem keine angst zu lieben.
dieses leben kann so wundervoll sein und das ist es auch wirklich, wenn man die wirklich wichtigen dinge im leben erkennt.
okay, ich habe meinen eltern versprochen mein abi zu machen. ja, ich habe versprochen nicht die schule abzubrechen und einfach abzuhauen. aber trotzdem. das wird mir niemals wichtig sein.
es geht nicht darum, was man vielleicht alles tolles erreicht hat. es geht um die erfahrungen. es geht darum, entscheidungen zu treffen. das zu tun, was man für richtig hält. sein leben mit menschen und nicht mit dingen zu füllen.
freundschaft.
liebe.
das alles ist so viel wichtiger als der rest.
let's be brave for at least twenty seconds.
wir können so viel mehr, als wir denken.
und denkt dran, ihr seid niemals alleine.
wenn ihr reden wollt, dann tut es. mit freunden. mit eurer familie. oder wenn das nicht geht, dann mit mir. weil jeder einzelne von euch hat es verdient, dass sich jemand eure geschichte anhört.
schreibt mir über diesen account oder meinen privat account (@liaxshiroi) oder falls ihr das lieber wollt per e-mail ([email protected]).
ich habe keine ahnug, ob irgend er von euch hilfe braucht oder einfach nur reden will, aber ich bin für euch da. immer.
immerhin habe ich selbst lange genug gebraucht zu realisieren, dass ich nicht alleine bin.
bitte gebt niemals auf, dieses leben hält so viel für euch bereit und nach schmerz kommt das glück immer wieder zurück. immer.
ihr seid wunderbare menschen.
keine ahnung, ob das hier überhaupt irgendwer ließt, aber das musste irgendwie raus.
und bevor ich es vergess; danke. danke an meine familie, an meine freunde, an euch alle. an alle, die dieses "buch" lesen, denen cheza und ich vielleicht sogar mal ein lächeln aufs gesicht zaubern können. denn genau das ist das, was ich in diesem leben wirlich will.
menschen helfen, für sie da sein, sie glücklich machen.
übrigens; cheza, du bist wundervoll. wirklich wundervoll. mehr als das.
emmi, du ließt das wahrscheinlich sowieso nicht, aber ich bin stolz auf dich. so unglaublich stolz und bitte hör' niemals damit auf, du selbst zu sein.
minh? Ich hab' dich lieb. sehr sogar.
kathi, ich bewundere dich. für alles. und ich bin dir so unendlich dankbar, auch für alles.
keine ahnung, wie oft ich das jetzt schon gesagt habe, aber ich bin für euch da. für jeden einzelnen von euch.
-lia
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