Kein Fan von Country aber das Lied ist bomb af, ohne Witz.
Beim Eintreten in das Lokal konnte ich sofort Blicke auf uns spüren.
Danke blöde Klingel an der Türe, für das Ankündigen unserer Präsenz...
Meine Augen landeten auf einem Tisch, an dem mehrere Jugendliche saßen.
Natürlich, würden sie an einem Samstag hier sein.
Harrys und mein Blick trafen sich als seine Augen langsam zu Deegan wanderten. Auch Taissas und das Interesse der anderen wurde geweckt als sie Deegan und mich musterten.
"Willst du nicht lieber zu Taco Bell?", fragte ich Deegan, der mich die ganze Zeit nur schmunzelnd beäugt hatte.
"Nein, ich habe mehr Lust auf Burger", antwortete er und legte seine Hand auf den kleinen Bereich meines Rückens, um mich an einen Tisch zu führen.
Als wir uns an einen ziemlich abgegrenzten Tisch setzten bemühte ich mich ja nicht zu Harry und Taissa zu sehen.
"Sie sind hier. Meine alten Freunde, meine ich", gab ich leise von mir.
"Ich weiß", kam es nur grinsend von ihm zurück.
"Warum freut dich das so?", hakte ich nach und formte dabei meine Augen misstrauisch zu Schlitzen.
"Na ja, da dich diese ausgezeichnete Chance nicht erfreut, ihnen zu beweisen, dass du etwas Besseres bist, tu ich es für dich", kam es von ihm als eine knapp 40- jährige Kellnerin an unseren Tisch kam.
"Willkommen bei Cennis, dürfte ich Ihre Bestellung aufnehmen?", fragte sie.
"Ein McOrleans Burger mit Curly Fries und eine Cola, bitte", gab ich meine Bestellung auf, ohne überhaupt auf die Karte sehen zu müssen.
Es war das Menü, was ich hier immer bestellt hatte als ich mit meinen ehemaligen Freunden hergekommen war.
"Denselben Burger mit normalen Pommes und Fanta", gab auch Deegan seine Bestellung auf.
"Kommt sofort", antwortete sie als sie sich alles notierte und dann verschwand.
"Was für eine ausgezeichnete Chance?", hakte ich verwirrt nach.
"Dahlia. Du bist zufällig mit einem unglaublich attraktiven Jungen hier. Einem mit dem du locker diese Idioten eifersüchtig machen könntest", erklärte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Deegan. Wer bitte hat dir diese Lüge erzählt? Außerdem habe ich es nicht nötig sie zu provozieren oder eifersüchtig zu machen. Und jetzt zurück zum Thema. Erzähl mir alles was du über mich weißt", antwortete ich abwertend, wobei ich Blicke auf mir spürte.
Als ich hochsah starrte Harry mich an. Ein undefinierbarer Ausdruck war auf seinem Gesicht.
Ich schluckte und sah unbehaglich auf meine Hände.
"Du heißt Dahlia Bell, bist 18 Jahre alt. Dein Ex ist ein Wichser. Deine Freunde sind Einunddreißiger und du denkst du musst die Größere spielen, obwohl sie dich wie scheiße behandeln", antwortete Deegan als er mich herausfordernd musterte.
Genervt, rollte ich meine Augen.
"Erzähl mir etwas was ich nicht weiß. Was ist mit meinen Eltern? Und mit 'Crackhead-Chris' den ich seit Jahren Onkel nenne. Oder mit dem, dass ich angeblich kein Mensch bin", forderte ich ihn auf und senkte meine Stimme gegen Ende, damit uns ja keiner hören konnte.
"Ach das", gab Deegan gespielt ahnungslos von sich.
"Also Crackhead-Chris, eine ziemlich rührende Geschichte..."
Er tat so als würde er in Erinnerungen schwelgen.
"Er war, wie sein Name schon sagt, ein Crack-Süchtiger Obdachloser Pfosten bis Luzifer und Gavin, sein liebster Leibwächter, ihm einen Besuch abgestattet haben. Lucy hat etwas in seinem Gehirn herumgestochert und ta-da wir hatten dir einen verantwortungsvollen Onkel programmiert", erzählte er kurz und knapp.
"Aber warum er und wieso?", hakte ich verwirrt nach.
"Lucy wollte einfach nett sein und einem Penner ein neues Leben bieten und na ja süchtige Menschen sind schwächer und somit leichter zu manipulieren", antwortete er.
"Und wieso? Du hattest keine Eltern mehr, dank dem Typen da oben im Himmel also hat Lucy einen Menschen manipuliert, der dich mit seinem Duft überdecken konnte. In deinem Fall einen nach Schweiß-stinkenden ehemals süchtigen Hobo", sprach er gelangweilt weiter.
In meinem Gehirn ratterte es als ich seine Worte registrierte.
"Dank dem Typen da oben? Sind meine Eltern denn überhaupt wegen einem Autounfall gestorben?", fragte ich und biss mir nervös auf die Unterlippe.
Deegans Blick glitt für einen kurzen Moment auf meine Lippen, weshalb ich damit aufhörte.
"Nein aber bevor ich dir erzähle wie sie gestorben sind, musst du erst einmal wissen wer deine Eltern waren", kam es von ihm.
Er wollte gerade reden als ich die Kellnerin mit unserem Essen sah und ihm ans Bein kickte.
"Au! Wofür war das?!", gab er erschrocken von sich als er sein Bein hielt.
"So Ihre Bestellung", sprach sie und legte alles auf den Tisch.
Nachdem ich mich bedankt hatte ging sie auch schon wieder und ich blickte auffordernd zu Deegan, der immer noch wegen dem Tritt beleidigt war.
"Also wer sind meine Eltern?", fragte ich und nahm angespannt eine Pommes in den Mund.
"Deine Mum ein gewöhnlicher Mensch. Nichts Besonderes. Ziemlich hübsches Gesicht", klärte er mich auf.
"Dein Dad allerdings... tja ihn hat die Hölle persönlich ausgespuckt. Er war einer von Luzifers Wächtern, ein Dämon", sprach er leise weiter.
Obwohl uns keiner wirklich hören konnte, weil wir so weit weg saßen senkten wir automatisch unsere Stimmen.
"Bullshit", kam es nur über meine Lippen, weshalb Deegan seine Augenbraue hochzog.
"Wenn das alles Bullshit ist, wieso bin ich dann hier?", konterte er.
Ich konnte das alles einfach nicht glauben, es war alles wie ein schlechter Traum.
"Okay, rede weiter", antwortete ich nur.
Er nahm erst einmal ein paar Bisse bevor er mit vollem Mund weitersprach.
"Dein Dad, Luzifer und paar andere waren eines Nachts auf der Erde. Feiern. Dein Vater traf auf deine Mutter Leticia, fand sie geil und sie hatten ungeschützten Sex."
Er schluckte und spülte es mit seinem Getränk runter während ich ihn angeekelt ansah.
"Sie wurde schwanger mit dir. Ein riesiges No-Go. Ein halber Dämon und halb Mensch? Der Dude da oben und seine Engel scheißten sich halb ein also hieß es, dass deine Eltern bestraft werden mussten und du sterben solltest", erzählte er weiter.
"Aber, weil Lucy und dein Dad, Lechlan, so gute Kameraden waren, machten sie ein Deal aus. Lechlan wurde mit der schwarzen Unendlichkeit bestraft während die Erinnerung deiner Mutter gelöscht wurde. Lucy schwor deinem Vater, dass wir dich mit allem beschützen würden."
Ich ließ die Worte erst mal auf mich einwirken ehe ich meine Frage stellte.
"Meine Mutter? Sie ist also noch am Leben?"
Deegan schüttelte seinen Kopf während er sein Mund vollstopfte.
"Nope, die ist in einer Psychiatrie verstorben", antwortete er apathisch.
"Also ist in meinem Fall das Böse gerade das Gute und das normalerweise Gute das Böse, weil sie mich tot sehen wollen?", fragte ich eher mich selbst und Deegan nickte.
"Richtig", kam es von ihm als er den letzten Bissen von seinem Burger in den Mund warf.
Nachdenklich nahm ich einen Schluck von meiner Coke. Ich hatte mein Essen bis auf eine Pommes nicht angerührt aber konnte mich auch nicht wirklich überzeugen weiter zu essen.
Es ging zu viel in meinem Kopf vor und mein ganzer Körper war angespannt.
"Ich bin kurz auf dem Klo", teilte ich Deegan schnell mit ehe ich aufstand.
"Alles klar. Isst du dein Essen noch?", hakte er nach und zeigte dabei auf den Teller.
"Nein, gönn dir", antwortete ich und lief auf das Gäste-WC.
Ich atmete tief aus als ich in den Spiegel blickte.
Vor mir stand noch immer das Mädchen, mit den langen schwarzen Haaren und den braunen Augen und doch war alles so anders.
Erschöpft von wirklich allem, wusch ich mir mein Gesicht und trocknete mich dann an den recycelten Papiertüchern ab.
Wie in einem schlechten Film traten in dem Moment genau die drei größten Bitches der Schule ein a.k.a Taissa, Lisa und Bridget oder auch meine ehemaligen besten Freundinnen.
"Ach Dahlia, auch hier?", kam es von Lisa als sie sich alle vor den Spiegel stellten um sich aufzufrischen.
"No shit Sherlock", antwortete ich sarkastisch.
Sie schenkte mir nur einen genervten Blick doch sagte nichts.
"Also wer ist der Typ mit dem du hier bist? Lisa dachte, dass es vielleicht dein Date ist aber ich habe ihr gesagt, dass das nicht sein kann. Ein Typ wie er würde niemals mit einem Mädchen wie dir ausgehen", sprach Taissa während Bridget nur leise und unbehaglich danebenstand.
Sie war schon immer die zurückhaltende, die es hasste zu streiten.
"Nein er ist mein Freund. Nur zu deiner Information", antwortete ich in einem arroganten Ton um ihrem zu gleichen.
"Oh bin ich das?", ertönte Deegans Stimme in meinem Kopf, die ich ignorierte, obwohl ich ihn innerlich zusammenschlug und mich für die Antwort auch.
"Sicher als ob wir dir das glauben", kam es von Lisa doch sie wurde von Taissa unterbrochen.
"Dein Freund? Oh wow wer hätte das gedacht, dass du dich traust nach Harry jemanden zu daten. Wie man sehen kann, kannst du ja nicht einmal ein Mann bei dir behalten aber dafür hat er ja jetzt mich", sprach sie und platzierte ihre Hand auf ihrer schmalen Hüfte.
"Ja, deswegen wollte ich dir eigentlich danken. Vielen Dank, dass du meine Reste weiterverwertest. Ich wusste schon immer, dass Recycling dein Ding ist und dass du es sogar bei meinem Ex anwendest, zeigt wie wichtig dir die Natur und die Weiterverwertung von Abfall ist", schoss ich mit einem falschen Lächeln zurück.
"OH SNAP", ertönte wieder Deegans Stimme.
"Eh wir glauben dir trotzdem nicht, dass du mit dem Typen zusammen bist", wiederholte sich Lisa und ich konnte nur Lachen, weil sie so erbärmlich waren.
"Nicht? Dann sieh genau hin", sprach ich ehe ich aus der Tür marschierte.
"Deegan küss mich", befahl ich ihm in Gedanken.
"Bettel darum", hallte seine Stimme in meinem Kopf, wobei ich sein Grinsen raushören konnte.
"Das ist deine einzige Gelegenheit mich anzufassen ohne, dass ich dir den Kopf abschlage", antwortete ich ihm stattdessen.
"Gut. Du hast gewonnen, wenn es denn sein muss, küsse ich dich eben", kam es wieder von ihm.
"Schatz ich bin soweit. Können wir gehen?", sprach ich dieses Mal laut damit es auch die drei Mädchen hören konnten, die mir gefolgt waren.
"Ja ich habe schon gezahlt", antwortete Deegan und stand auf um mich zu küssen.
Irgendwie wurde ich nervös als er den Abstand zwischen uns verringerte.
Ich spürte bereits seinen Atem auf meinen Lippen und schloss meine Augen während mein Herz in meinem Brustkorb schneller schlug.
Seine Lippen berührten schließlich meine und ich konnte die Fanta schmecken die er getrunken hatte.
Es sollte nur ein kleiner Kuss werden, weshalb ich mich nach kurzer Zeit von ihm trennte.
Nicht wissend was ich sagen sollte, sah ich in seine Augen.
Komischerweise, hatte es mir gefallen ihn zu küssen.
Ich weiß, schockierend...
Plötzlich zierte ein diabolisches Grinsen seine Lippen bevor er eine Hand auf meiner Hüfte platzierte und mich enger zu sich zog.
Sein Mund fand meinen als er mich leidenschaftlich küsste.
Ich war zunächst wie erstarrt und wusste nicht was ich tun sollte.
Mein Kopf war wie vernebelt, doch mein Körper fühlte sich wie elektrisiert an als ich langsam meine Augen schloss und den Kuss erwiderte.
Seine Hand wanderte runter zu meinem Hintern während unsere Zungen um Dominanz kämpften.
Ich wusste nicht was es war aber es fühlte sich so an als wäre mein ganzer Körper in Flammen und ein komisches Ziehen machte sich in meiner Bauchgegend bemerkbar.
Erst als sich jemand hinter uns den Hals klärte, trennten wir uns atemlos voneinander.
Meine Augen weiteten sich als mir auffiel was wir getan hatten.
Ich sah in seine Augen, auf der Suche nach irgendwas. Ich wusste nicht was es war aber ich wollte sehen ob der Kuss ihn auch so affektiert hatte wie mich.
"Euch ist schon bewusst, dass hier auch Kinder sind, oder?!", kam es zickig von Lisa, die einen hochroten Kopf hatte.
Ohne seine Augen von mir zu nehmen schlang Deegan seine Arme um meine Taille.
"Ich weiß aber bei dieser Frau kann ich mich einfach nicht beherrschen", sprach er grinsend und ich konnte nicht anders als schwer zu schlucken.
"Ehm okay... wir sollten gehen", kam es endlich aus meinem Mund als ich mich von Deegan trennte und vorlief.
Ich konnte seinen Blick auf meinem Hinterkopf spüren, doch versuchte es so gut wie es ging zu ignorieren.
Als wir endlich draußen auf den Parkplätzen waren konnte ich frei atmen.
"Ich denke die haben es uns abgekauft", sprach Deegan amüsiert.
"Wirklich denkst du?", gab ich sarkastisch von mir.
"Und mach das ja nie wieder", fügte ich dann hinzu und schlug ihm leicht auf den Hinterkopf.
"Was denn? Tu nicht so als hätte es dir nicht gefallen", verteidigte er sich schmunzelnd und stieg in den Wagen, welches ich aufgesperrt hatte.
"Hat es nicht. Ich habe nur mitgespielt, weil es blöd kommen würde, wenn ich dich weggeschupft hätte", log ich, in der Hoffnung auch mich selbst davon zu überzeugen.
"Dir ist bewusst, dass ich mich jetzt einfach in deine Gedanken reinschleichen könnte? Also kein Grund zu lügen. Schließlich bin ich ein Meister im Küssen", erinnerte er mich.
"Träum weiter und zurück zu einem wichtigeren Thema. Wenn ich halb Dämon bin, kann ich dann auch so coole magische Sachen wie du machen?", wechselte ich das Thema und fuhr los nachdem ich mich angeschnallt hatte.
"Wenn ich es dir erst mal beigebracht habe, dann schon", ging er darauf ein.
"Also könnte ich dich dann auch von meinen Gedanken blockieren?", hakte ich nach.
"Hypothetisch gesehen schon..." antwortete er zögerlich.
"Hypothetisch gesehen?"
"Ja denn praktisch würdest du es ja nicht machen, weil du es liebst wenn ich einfach in deinen Gedanken auftauche."
"Genau Deegan, ich bin total scharf darauf, dass du all meine Geheimnisse und Gedankengänge weißt."
"Du betonst es jetzt nur so damit es ironisch klingt aber tief im Inneren weißt du, dass es die Wahrheit ist."
Ich rollte meine Augen und seufzte auf.
Es machte keinen Sinn mit ihm zu diskutieren...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top