17. Ocean Eyes

Ich staunte nicht schlecht als Deegan mich in eine Villa geleitete.
"Sag mir bitte nicht, dass wir gerade Hausfriedensbruch begangen haben", gab ich misstrauisch von mir während er mich raus an den Pool führte.
"Ne ist nur Lucys und er hat ungefähr in jedem Land 50 von diesen Villen. Ihn wird es nicht interessieren, dass wir hier sind", versicherte er mir.
"Und jetzt zieh dich aus. Es ist leichter dir das Wasser bändigen direkt in der Quelle beizubringen", fügte er an, wobei er sich bereits seiner Sachen entledigte.
"Wofür ziehst du dich aus?", gab ich mit zusammengezogenen Augenbrauen von mir.
"Ich will braun werden und auch in den Pool?", antwortete er.
Ich war echt nicht scharf darauf Deegans Körper zu sehen. Einfach aus dem Grund, weil ich wusste, dass der Idiot einen genauso gutaussehenden Körper hatte wie sein Gesicht schön war.
Wie immer hatte ich recht, was mich zwar nicht überraschte aber dafür aufregte.
Das Schönheit unbedingt an diesen Deppen verschwendet wurde, war zum Haare rausreißen.
Genervt davon wandte ich meine Augen von ihm ab und zog mich selbst aus.
Jedoch hatte Deegan nicht dieselben Manieren wie ich und starrte mich dabei nur hungrig an, obwohl wir noch vor einer halben Stunde etwas vom McDrive geholt und im Auto gegessen hatten.
Als ich schließlich in meinem Bikini stand, blickte ich zu ihm.
"Spar deinen anzüglichen Kommentar", sagte ich noch bevor er den Mund aufmachen konnte.
Er fing an zu grinsen.
"Scheint so als könntest du bereits Gedanken lesen ohne, dass ich es dir beibringen muss", kam es amüsiert von ihm.
"Nur von dir, du bist eher zwei-Dimensional", antwortete ich mit einem falschen Lächeln, weshalb er sich auf die Unterlippe biss, um nicht zu grinsen.
"Ich liebe deine scharfe Zunge, Liebste. Aber ich müsste mal wieder von ihr kosten, um sicher zu gehen", sprach er und lief dabei näher zu mir. Ich weigerte mich nach hinten zu weichen, wobei mein Körper genau das machen wollte. Er war in diesem Szenario mal wieder der Wolf und ich war es leid das Schaf zu sein.
"Du hättest bessere Chancen meine Faust zu kosten", gab ich so monoton wie möglich von mir, doch kaum hatte er mich an meiner Taille berührt schluckte ich schwer.
"Darauf würde ich nicht wetten", sagte er schmunzelnd, wobei er mich an sich zog.
Seine Augen blickten in meine und ich konnte das Verlangen erkennen, welches sich in ihnen spiegelte. Erschreckend war jedoch mein eigenes Spiegelbild in seinen Pupillen.
Ich hatte den selben Blick.
"Muss schon ewig her sein, dass du Geschlechtsverkehr hattest, so notgeil wie du dich gibst", kommentierte ich als ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte und trennte mich von seinen Armen ehe ich in den Pool sprang.
Einerseits, um endlich mit dem 'Unterricht' anzufangen und andererseits, um mich von dem Moment eben abzukühlen. Er folgte und strich seine nassen Haare von seinem Gesicht bevor er antwortete.
"Seitdem ich dich kenne liebste Dahlia wird mein Schwanz bei keiner anderen mehr hart", kam es ungehemmt von ihm, wobei ich mich fast an meiner eigenen Spucke verschluckte.
Seine Worte allein waren nicht der Auslöser dafür, er hatte schon immer eine lose Ausdrucksweise gehabt. Der Blick jedoch, die Intensität mit der er mich dabei angeschaut hatte, war es was mich sprachlos gelassen hatte.
"Ich habe eben diese Auswirkung auf Männer", versuchte ich es mit gespielter Arroganz runterzuspielen.
"Also können wir nun mit dem Kurs beginnen?", sprach ich daraufhin eifrig, einfach um die komische Spannung, die entstanden war, zu brechen.
Er sah kurz schmunzelnd auf das Wasser bevor er seufzte.
"Alles was dein Herz begehrt, Liebste", gab er mit einem ironischen Unterton von sich.

Nachdem er schließlich wieder ernst wurde, führte er mir vor wie man ein Wasserstrahl erzeugte. Fast all seine Lehren glichen der ersten Lektion mit dem Feuer bändigen.
Mein Kopf musste einfach an rechter Stelle sein und mein Fokus genau auf der Aktion vor mir beruhen.
Das Wasser glitt von meiner linken Hand, die im Wasser war, über meinen Arm, meinen Schlüsselbein und schließlich von meinem rechten Arm zu meiner rechten Hand, die ich draußen, in die Richtung eines Gartenstuhls, hielt. Das Wasser sammelte sich in meinem Handballen, wo es sich zu einem Strahl formte, welches ich in jegliche Richtung feuern konnte.
"Sehr gut, aber noch ist dein Strahl zu schwach, um wirklichen Schaden anzurichten. Versuche es stärker zu machen, so stark, dass du den Gartenstuhl dort durch die Hälfte schneiden kannst", kam es von ihm.
Ich versuchte zu gehorchen, doch es war leichter gesagt als getan.
Mit ganzer Kraft presste ich meine Hand gegen eine imaginäre Mauer, in der Hoffnung, dass es den Strahl stärker machen würde, jedoch vergeblich.
"Stärker", forderte er mich auf.
Ich kam bereits ins Schwitzen.
"Stärker."
Ich biss meinen Kiefer fest zusammen.
"Stärker, Dahlia."
"Ich presse schon so fest ich kann! Bald scheiß ich mich noch ein!", schrie ich ihn frustriert an.
Er hielt kurz inne und sah mich mit einem 'What the fuck?'-Blick an, bevor er anfing zu lachen.
Genervt von meiner eigenen Unfähigkeit, ließ ich meine Hände fallen.
"Ich pack's nicht", gab ich auf.
Er nickte nur, immer noch am Lachen. Eigentlich müsste ich ja fasziniert davon sein, da ich ihn noch nie so gesehen hatte, aber ich war zu sehr damit beschäftigt sauer auf mich selbst zu sein.
Als er sich schließlich beruhigt hatte blickte er mich schmunzelnd an.
"Spar deine Kräfte, wir versuchen es später nochmal. Jetzt zeig ich dir erstmal wie man unter Wasser atmet", teilte er mir mit.
Ich nickte und sah zu wie er kurz darauf abtauchte.
Er setzte sich seelenruhig auf den Pool-Boden und grinste mich an.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er wieder hoch.
"Und jetzt du", sagte er, wobei er sich die Wassertropfen vom Gesicht wischte.
"Und wie stelle ich das an?", hakte ich nach.
"Benutz einfach deinen Kopf", antwortete er mit einem spitzbübischen grinsen, ehe er mich an meinen Beinen packte und runter in den Pool zog.
Plötzlich verlor der Pool, in dem ich zuvor mit Leichtigkeit stehen konnte, seinen Boden und es schien endlos zu werden. Deegan drückte mir einen Daumen nach oben und mit einem Mal war er verschwunden.
Verdutzt blickte ich mich in dem Wasser um und versuchte nach oben an die Oberfläche zu schwimmen, doch der Pool war von oben wie verglast und Deegan winkte mir nur provokant zu als ich vergeblich versuchte das Glas zu brechen.
Meine Lunge brannte wie Feuer und das Deja-Vu des Ertrinkens spielte sich in meinem Kopf wieder.
Ich geriet in Panik und hämmerte wie verrückt an das Glas. Jede Faser meines Körpers sehnte sich nach Sauerstoff und unbewusst öffnete ich meinen Mund, was dazu führte, dass ich Mengen an Wasser verschluckte.
Mir wurde schwarz vor Augen, doch die Dunkelheit holte mich nie ein.
"Du wirst dein Bewusstsein nicht verlieren. Du wirst endlos das Gefühl haben zu ertrinken, bis du es endlich schaffst", hallte Deegans Stimme in meinem Kopf.
Und es stimmte, das Brennen in meiner Lunge wurde immer stärker bis ich dachte ich würde von innen heraus explodieren, ich verlor immer mal wieder augenblicklich die Sicht als mir schwarz vor Augen wurde aber ich ertrank nicht. Nicht wirklich.
Ich musste mich konzentrieren, ich hielt die Qual nicht länger aus.
Ich stellte mir vor wie ich eine Sauerstoffmaske hatte, wie ich wieder an Land war, einfach alles, jedoch ohne Erfolg.
Schließlich schloss ich meine Augen und versuchte ruhig zu werden, fast schon so als würde ich meditieren.
Sauerstoff, Luft, atmen. Sauerstoff, Luft, atmen. Sauerstoff, Luft, atmen.
Die drei Wörter wurden schon fast zu einer Melodie in meinem Kopf.
Ich stellte mir vor wie das Wasser zu Luft in meiner Lunge wurde sobald ich es einatmete, wie das Brennen in mir langsam aufhörte.
Ich atmete tief ein und dieses Mal füllte nicht wie zuvor Chlor-Wasser meinen Mund, sondern Sauerstoff.
Überrascht öffnete ich meine Augen bevor ich nicht anders konnte und vor Glück lachte.
Ich atmete unter Wasser! Ich hatte es geschafft!
Ich war ein Schritt näher dran eine Meerjungfrau zu werden!
Unter mir erschien wieder der Poolboden und als ich aufstand hielt mich kein Glas mehr unter Wasser.
"End-", wollte Deegan gerade etwas sagen als ich mit voller Kraft einen Wasserstrahl auf ihn abfeuerte und er gegen die Gartenstühle fiel. Mein Strahl war immer noch auf ihn gerichtet und ich schob ihn geradezu mit den Gartenstühlen gegen die Hauswand.
"Ich denke mein Kurs ist hiermit beendet", sprach ich dann selbstgefällig als ich zufrieden war und stieg aus dem Pool.
Deegan spuckte das Wasser aus, was er verschluckt hatte und stand schwer auf.
Seine Augen sagten alles.
"Ich weiß was du jetzt sagen willst. Renn, nicht wahr?", fragte ich rhetorisch, wobei ich bereits meine Klamotten aufsammelte und kurz darauf durch das Haus zum Auto sprintete.
Dies würde nun wohl auch zu einer meiner Routinen werden, wie meine Morgen- und Abendroutine...

Ok das Kapitel ist nicht wirklich länger als das Letzte aber ich musste einfach Game of Thrones zum dritten Mal komplett durchsuchten. :/

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