16. Off to the races

Derzeitiges Lieblingslied. Vor allem nachdem ich Lolita gelesen habe. :)

Ich streckte mich gähnend und drehte mich dann auf die Seite, um meine Augen von den fiesen Strahlen der Sonne zu schützen. Langsam öffnete ich sie, nur um den Schrecken des Todes zu erleiden. Zum Glück war ich es aber gewöhnt, dass Deegan immer einfach so auftauchte und kreischte nicht los. Ich hatte nämlich keine Lust meinen Onkel zu wecken.
"Fuck", murmelte ich nur während Deegan in aller Ruhe auf meinem Schreibtischstuhl saß und mich beobachtete.
"Du hast Sabber an deinem Mundwinkel", informierte er mich gelangweilt, was ich peinlich berührt wegwischte.
"Was machst du hier?", gab ich von mir, um von meiner Scham abzulenken.
"Es wird Zeit, dass ich dir das Wasser bändigen beibringe", sprach er.
"Also mach dich fertig. Wir haben eh schon zu viel Zeit verschwendet. Andere lernen die Grundkenntnisse in einer Woche", fügte er streng an.
Ich stöhnte nur genervt und drehte mich auf meinen Rücken.
"Kann das bis nach dem Frühstück warten?", fragte ich immer noch müde.
"Wir holen dir etwas auf dem Weg."
"Und ich würde an deiner Stelle ein Bikini unter die Klamotten anziehen. Du wirst nämlich auch ins Wasser gehen", teilte er mir mit.
"Okay", atmete ich aus und setzte mich langsam auf.
Nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, lief ich ins Bad, um mich fertig zu machen.

Als ich zurück kam war Deegan nicht mehr im Zimmer, weshalb ich annahm, dass er bereits draußen stand.
Nichts ahnend, lief ich runter und hörte dabei Stimmen aus der Küche.
Bitte nicht.
Ich tappte in die Küche und siehe da: Deegan unterhielt sich mit Crackhead-Chris.
"Dahlia, ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast", sprach er sofort als er mich sah.
"Mhm", zwang ich nur aus mir, wobei ich mich neben Deegan stellte.
"Es ist auch noch sehr frisch, weshalb ich ihn dir noch nicht vorstellen wollte", gab ich mit einem falschen Lächeln von mir und zwickte Deegan dabei unauffällig in die Seite. Dieser ließ sich nichts anmerken und zog mich stattdessen näher zu sich.
"Aber ich konnte einfach nicht länger warten und wollte es offiziell machen, indem ich die wichtigste Person in deinem Leben kennenlerne", heuchelte Deegan, womit er meinen Onkel zum Lächeln brachte.
"Ach Schatz, du bist ja so süß", log ich während ich meine Nägel fest in meine Handinnenfläche presste, um ihm keine zu kleben.
"So kennt man mich", antwortete Deegan und blickte mich dabei provokant an, wobei seine Mundwinkel amüsiert hochzuckten.
"Also wir müssen dann los. Bis später", verabschiedete ich mich von meinem Onkel.
"Jetzt schon? Frühstückt doch erst, dann können Deegan und ich uns noch besser kennenlernen", bot er freundlich an, was ich abschlug.
"Wir essen unterwegs, aber wenn ich heute Abend zurück bin, können wir ja wieder mal Scrabble spielen", machte ich ihm ein Kompromiss.
"Sehr gut. Wirst du auch hier sein? Dann koche ich für dich mit", fragte Chris den Wichser neben mir.
"Nein wird er nicht. Vielleicht ein anderes Mal", antwortete ich schnell an Deegans Stelle.
"Und jetzt müssen wir los", fügte ich an.
Ich nahm Deegan an der Hand und zog ihn hastig aus der Küche.
"Bis heute Abend!", rief ich meinem Onkel noch zu, der perplex an der Kücheninsel lehnte, ehe ich vollständig aus dem Haus war.

"War diese Aktion wirklich notwendig?", fragte ich Deegan genervt.
"Hat es dich aufgeregt?", fragte er zurück.
"Offensichtlich", antwortete ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Dann war es notwendig", gab er mit einem Grinsen und Schulterzucken von sich.
Alles was ich daraufhin machen konnte war es meine Augen zu rollen. Das tat ich mittlerweile so oft, dass ich schon Angst hatte, dass sie mal komplett aus meinen Schädel rollen würden.
"Steig auf", forderte Deegan mich auf als er bereits auf seinem Motorrad saß.
"Nicht ohne Helm", gab ich stur von mir.
Deegan fuhr wie ein Irrer und ich hatte keine Lust, dass man danach meine Gehirnmasse vom Asphalt aufsammeln musste. Ich wollte eine schöne Leiche hinterlassen.
Seufzend blickte er zu mir.
"Hab keins dabei."
"Dann nehmen wir mein Auto", sagte ich gleichgültig und lief zu meinem Baby.
"Ich fahre!", kam es sofort von ihm.
"Nein, du hältst die Schnauze", konterte ich und stieg ein.
Dieses Mal sprang mein Wagen an und ich konnte nicht anders als zu Lächeln.
"Ich liebe es, wenn du dominant bist", kommentierte Deegan mit einem ironischen Schmunzeln bevor er einstieg.
Ich weiß, schockierend, dass er kein Drama daraus gemacht hatte.
"Also wohin geht's?", fragte ich und fuhr aus dem Parkplatz.
"Das Auto weiß bereits wohin", sagte er knapp und ehe ich verstand, was er damit meinte, fuhr das Auto von alleine los.
Meine Augen weiteten sich und als ich vergeblich versuchte das Auto anzuhalten und zu lenken, lachte er auf.
"Lehn dich einfach zurück und genieß die Fahrt", sprach er bevor er seinen Sitz nach hinten schob und seine Augen schloss.
Doch leider war er der Einzige, der chillen konnte. Mein ganzer Körper war verkrampft und meine Hand zitterte voller Anspannung.
Eins war klar, ich würde mir niemals ein Tesla anschaffen. Gut, das konnte ich so oder so nicht. Ich war schließlich pleite.
Deegan öffnete kurz ein Auge, um mich von der Seite anzublicken.
"Entspann dich. Es ist sicher", versicherte er mir.
"Warum hast du uns nicht einfach dorthin teleportiert?", hakte ich nach und schluckte schwer während ich mich zwingen musste ruhig zu bleiben, da wir links und rechts einfach Autos überholten.
"Hast dich wohl schnell an den Luxus gewöhnt", sagte er amüsiert, immer noch mit geschlossenen Augen.
"Ich muss meine Energie sparen. Teleportieren ist anstrengender als man denkt", erklärte er dann.
Ich nickte und versuchte mich auf Deegan zu fokussieren, in der Hoffnung, dass seine Ruhe auf mich abfärben würde.
"Was hast du eigentlich damit gemeint, dass andere die Grundkenntnisse in einer Woche lernen? Gibt es mehr Leute wie mich?", hakte ich nach, einfach um auf andere Gedanken zu kommen.
"Ne, das habe ich einfach nur so gesagt, um meinen Punkt besser rüberzubringen", antwortete er gähnend.
Ich war für einen Moment leise bis mir noch eine Frage einfiel.
"Warum hast du es plötzlich so eilig mir die Sachen beizubringen?"
Dieses Mal öffnete er seine Augen und sah mich an.
"Lucy will dich bald kennenlernen und ich kann dich ihm doch nicht so vorstellen wie du jetzt bist", erklärte er.
"Was ist denn an meinem 'Jetzigen ich' falsch?", fragte ich ihn herausfordernd.
"Du bist noch zu sehr Mensch."
Cool...

"Du hast echt schiss oder?", hakte er schließlich nach, obwohl er die Antwort bereits wusste.
"Weißt du...die ganze Rückbank ist frei und ich hätte eine Idee wie wir dich ablenken könnten", fuhr er mit einem zweideutigen Grinsen fort.
"Nur über meine Leiche", schoss es sofort angewidert von mir.
"Sorry Liebste aber ich steh nicht so auf Nekrophilie."
"Dann wird das wohl nichts", sagte ich mit gespielter Trauermiene, weshalb er aufseufzte.
"Du weißt nicht, was dir entgeht", atmete er traurig für mich aus und ich konnte nicht anders als mit einem kleinen Lächeln meinen Kopf zu schütteln.
Es war fast schon so als wäre unser komplettes Verhältnis zueinander bipolar.
Wir stritten, hatten ein ernstes Gespräch, er machte sexuelle Andeutungen bevor wir erneut stritten und das alles in unter einer Minute. Anstrengend, ich weiß.
Wir waren für einen Moment leise ehe ich die angenehme Stille wieder unterbrach.
"Weißt du jetzt eigentlich, woran es gestern gelegen hat, dass du mich nicht erreichen konntest?", erkundigte ich mich.
Etwas änderte sich in seinen Augen.
"Du hast es wohl unterbewusst gemacht. Keine Ahnung wie, aber du hast es geschafft", teilte er mir schulterzuckend mit.
Lüge.
Ich kannte Deegan jetzt fast einen Monat und leider so gut, dass ich es nun mitbekam, wenn er nicht ehrlich war.
"Okay", antwortete ich so als würde ich es ihm abkaufen.
Er nickte und blickte kurz darauf aus dem Fenster.
Jetzt musste ich nur herausfinden wieso er log und was die Wahrheit war...

Nächstes Kapitel folgt am Samstag & das wird dann länger. Hatte heute nicht viel Zeit. 😊

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