10. Dusk till Dawn
ICH STERBE OMG! Ich höre das Lied auf Dauerschleife seitdem es draußen ist!
Schule verging so langweilig und zäh wie immer.
Zum Glück war ich niemandem aus meiner alten Freundesgruppe begegnet, denn ich war so schlecht gelaunt, dass ich bei dem kleinsten Kommentar demjenigen mit einem Stuhl eine drüberziehen würde.
Meine schlechte Laune hatte ich übrigens Deegan zu verdanken. Ich hatte ihn gestern Nacht gefühlte 50-mal aus dem Bett kicken müssen aber der Idiot legte sich dennoch immer wieder zu mir. Was sagte das über ihn? Dass er ehrgeizig war? Oder dass er ein perverser Masochist war?
Jup, das letztere traf eher zu.
Nach 45 Minuten des nicht Zuhörens im Biologie Unterricht klingelte es endlich und ich packte meine Sachen in Schallgeschwindigkeit zusammen.
Hach, das Beste an Schule war, wenn sie aus war.
Erleichtert legte ich die Bücher, die ich nicht brauchte in meinen Spind und lief dann raus.
Meine Augen wanderten automatisch zu Harrys Wagen, wo auch alle anderen standen.
Bevor sie meinem Blick auf sich spüren konnten, sah ich wieder nach vorne und lief auf mein Auto zu.
Ich suchte gerade in meiner Tasche nach den Autoschlüsseln als laute Motorradgeräusche den Parkplatz füllten.
Sofort rollte ich meine Augen, wahrscheinlich war es irgendein reicher Idiot der auf Badboy tat und mit seiner neuen Kiste angeben wollte.
Dennoch sah ich neugierig hoch, da ein Geflüster herumging.
Oh for fucks sake.
Wieder rollte ich meine Augen.
Der Idiot musste natürlich Deegan sein.
Er sah sich mit einem gelangweilten Blick um bevor seine Augen auf mir landeten und er anfing zu grinsen.
Gereizt machte ich mich auf den Weg zu ihm. Er wusste definitiv wie man eine Show hinlegte, denn die meisten Schüler beobachteten uns mit interessierten Blicken.
"Was zur Hölle machst du hier?!", zickte ich ihn im Flüsterton an damit man unser Gespräch nicht mitbekam.
"Wonach sieht es denn aus? Ich hole meine Freundin von der Schule ab und jetzt umarme mich lieber, denn die Spasten die du mal Freunde genannt hast beobachten uns", sprach er genauso leise bevor er mich in eine Umarmung zog. Widerwillig umarmte ich ihn zurück.
"Was willst du wirklich hier?", fragte ich an sein Ohr.
"Dich abholen. Ich muss dich trainieren", antwortete er und ich konnte sein Grinsen raushören als seine Hand meine Taille runterglitt.
Ich trennte mich mit einem fragenden Gesichtsausdruck von ihm und nahm, die Hand, die runter an meinen Hintern wanderte in meine. Unauffällig drückte ich sie fest zusammen sodass er kurz vor Schmerz zischte.
"Training?", hakte ich nach, doch wurde kurz darauf von seinen Lippen auf meinen unterbrochen.
Der Wichser küsste mich, ohne meine Erlaubnis!
Ich widerstand dem Drang ihn wegzustoßen und küsste ihn kurz zurück bevor ich mich wütend von ihm trennte. Das Kribbeln auf meinen Lippen und in meinem Bauch schob ich in die hinterste Schublade meines Hirnes, schloss sie ab und schluckte den Schlüssel, denn diese Gefühle hatten bei mir nichts zu suchen.
"Arschloch", beleidigte ich ihn, um vor der Hitze, die in meine Wangen schoss, abzulenken.
"Schuldig und jetzt steig auf", antwortete er gleichgültig und reichte mir einen Helm.
"Mein Wagen steht aber noch hier", gab ich mit verschränkten Armen von mir.
"Ich kümmere mich darum und jetzt steig auf bevor ich dich nochmal küsse", drohte er mit einem selbstgefälligen Grinsen.
Augenrollend setzte ich den Helm auf und nahm hinter ihm auf dem Motorrad Platz.
Dann schlang ich meine Arme um seinen Körper und er fuhr los.
Bekannte Häuser zogen an uns vorbei bis wir aus der Stadt waren, die Szenerie wechselte zu Bäumen, Feldern und nur noch vereinzelte Häuser.
Deegan hielt sich wie erwartet nicht an die Geschwindigkeitslimits, weshalb wir ziemlich schnell an seinem 'Trainingsort' ankamen.
Er hielt an einem abgelegenen, heruntergekommenen Haus an.
Skeptisch stieg ich ab und beäugte das halbabgebrannte Grundstück.
"Gefällt's dir?", hakte er amüsiert nach, weshalb ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
"Ja ich stehe auf abgefackelte Ruinen, am liebsten würde ich hier einziehen", antwortete ich sarkastisch und lief vor.
"Eben. Es ist perfekt um dir beizubringen wie du Feuer bändigst und es entfachst", kam es mit einem stolzen Grinsen von ihm als er seinen Arm um meine Schulter legte und mich ins Haus führte, was schwarz vor Ruß war.
"Entfachen mit Streichhölzern und Papier, gegebenenfalls mit einem Feuerzeug und Deo und bändigen mit Wasser, einer Löschdecke oder einem Feuerlöscher", sprach ich als ich mich umsah. Es war fast nichts mehr von der Einrichtung übrig, nur noch Asche.
"Oder du machst es so wie ich", gab Deegan von sich und lenkte somit meine Aufmerksamkeit zurück auf ihn als er sich vor mich stellte.
Mit einem Mal hielt er Feuer in seinen Händen.
Meine Augen weiteten sich als ich in die Flammen sah.
"Viel einfacher", kommentierte er arrogant bevor er seine Hand zumachte und das Feuer erlosch.
Seine Hand trug keine Spuren von dem Feuer.
"Okay...wow", kam es schließlich über meine Lippen.
"Und das kann ich auch?", hakte ich skeptisch nach.
"Ja, ich werde es dir zeigen. Es ist das einfachste von all den Sachen die ich dir beibringen werde", antwortete er und nahm meine Hand in seine.
"Hör mir zu und tu genau das was ich dir sage, okay?", sprach er und ich nickte.
Seine Hand war unglaublich warm um meine und ich schob das komische Gefühl weg, welches sich in meinem Bauch aufmachte.
"Schließ deine Augen und denk an etwas Heißes, an mich beispielsweise", forderte er mich auf, weshalb ich meine Augen schloss, die letzte Hälfte des Satzes ignorierte und an die Flammen dachte, die zuvor in Deegans Hand waren.
"Denk an ein Feuer das in dir lodert."
"Wie es knistert und wie die Flammen immer größer werden. Das Feuer wandert, von deiner Körpermitte, durch deine Adern, in deinen Arm, runter bis in deine Hand", redete er in einer beruhigenden, fast schon hypnotisierenden Stimme.
"Das Feuer befindet sich in deiner Handinnenfläche. Es wartet dort bis du dich entscheidest, es rauszulassen."
"Bist du soweit?", hakte er ruhig nach, seine Hand hielt noch meine.
Meine Handinnenfläche, schien immer wärmer zu werden, immer heißer. Ich stellte mir vor wie das Feuer auf meiner Hand lag.
Ich konnte etwas knistern hören und Wärme auf meiner Haut spüren.
Als ich meine Augen öffnete hatte ich tatsächlich Feuer in meiner Hand.
"Woah", atmete ich fasziniert aus und inspizierte es.
Es tat nicht weh und auch sonst bildeten sich keine Brandblasen.
"Kann ich das irgendwie auf jemanden werfen?", fragte ich neugierig und zog meine Hand von Deegans weg.
"Ja sonst würde ich es dir nicht zeigen", antwortete er.
"Abgefahren."
Ich studierte die Flammen bevor ich ausholte und ein Feuerball in die Richtung von Deegan warf.
Er duckte sich erschrocken und sah mich dann perplex an.
"Was zur?!", hakte er nach.
"Oh that's my Shit", gab ich erstaunt von mir ehe ich meine Augen schloss und versuchte wieder ein Feuer auf meiner Hand zu entfachen.
"Hör zu: Das ist kein Spielzeug", sprach er, was ich ignorierte als wieder Flammen in meiner Hand loderten.
Meine Augen fanden Deegans und ein Grinsen zog sich über meine Lippen.
"Wehe Dahlia", mahnte er.
"Hach Deegan...", seufzte ich auf bevor ich erneut ein Feuerball auf ihn schleuderte.
"Dahlia!", kam es von ihm als er wieder auswich.
"Deegan! Sei keine Spaßbremse", antwortete ich und formte noch einen Feuerball.
"Okay, wie du willst", murmelte er bevor er ebenfalls ein Feuerball formte und mich mit einem diabolischen Grinsen ansah.
Ich schluckte.
Okay, vielleicht war das nicht so eine gute Idee...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top