46

~POV Emilia~

"Was habt ihr getan?!", rief die Frau. Doch wir antworteten ihr nicht. Ich nahm mein Feuerzeug raus, machte es an und ließ es auf die Benzinspur fallen. Die drei Leute fingen sofort Feuer, doch das interessierte mich nicht weiter. Wir rannten durch den ganzen Gang und hörten hinter uns mehrere Explosionen. "Was passiert hier?", fragte Daniel, welcher auf uns zu gerannt kam. "Denken Sie wirklich wir sind so dumm und vertrauen Ihnen? Sie haben verloren Daniel." Mares nahm mich an die Hand und wir rannten weiter durch den Gang. Das Feuer verbreitete sich ziemlich schnell und bereits jetzt war alles voller Rauch. Überall rannten Wachen oder Angestellte rum und versuchten aus dem Gebäude zu kommen. Plötzlich packte mich jemand an der Hand und zog mich in einen Raum. "Ihr wolltet uns umbringen!", schrie uns eine Frau an. "Aber ihr habt eine entscheidende Sache nicht bedacht. Der Strom wird beim Feuer ausgestellt. Alle Türen sind geschlossen und ihr kommt hier nicht raus. Die einzige Möglichkeit raus ist über das Dach. Aber das liegt auf der anderen Seite des Gebäudes. Und wenn ihr uns schon umbringen wollt, dann sterben wir alle zusammen." Die Frau drückte auf einen Knopf. "Jetzt sind wirklich alle Fenster und Türen gesperrt. Niemand kommt mehr hier raus." Hinter ihr explodierten plötzlich mehrere Geräte. "Komm.", sagte Mares und zog mich wieder mit. "Wir kommen hier nicht raus! Sie hat alles abgesperrt." "Wir finden einen Weg raus." Wieder explodierten Dinge hinter uns und das Feuer übernahm die Kontrolle. Direkt vor uns war eine Tür, welche aber abgeschlossen schien. Doch das Licht neben der Tür blinkte noch, was bedeuten musste, dass die Tür noch auf ging. "Wir haben es gleich geschafft.", sagte Mares und auch ich hatte jetzt wieder einen Hoffnungsschimmer. Hinter dieser Tür befand sich endlich der Ausgang. Mares hielt seine Karte vor die Tür und tatsächlich ging diese auf und wir sahen den Hinterhof. Doch als wir gerade rausgehen wollten, gab es eine laute Explosion hinter uns und dann neben uns. Das Einzige was ich noch mitbekam war, wie ich von etwas eingeklemmt wurde und alles schwarz wurde. Diese Explosion hätte niemand überleben können...

(...)

Langsam öffnete ich die Augen und spürte die starken Kopfschmerzen. Ich konnte die Sonne durch den Schutt erkennen. Lebte ich noch? Aber... wie? Die Explosion war so stark, niemals hätte ich sie überleben können. Was ist mit Mares? Lebte er noch? Ich versuchte mich zu befreien, war jedoch zu schwach. Es war zuviel Schutt über mir. Ich versuchte meine Beine frei zu bekommen, doch ich spürte sie nicht. Plötzlich drangen mehrere Sonnenstrahlen zu mir durch und ich konnte sehen, dass mich jemand versuchte zu befreien. Auch meine Beine spürte ich jetzt wieder. "Oh Gott, du lebst.", sagte Mares erleichtert. "Du lebst.", sagte auch ich erleichtert. Er half mir aus dem Schutt, doch beim Aufstehen bemerkte ich, dass mein linkes Bein verdammt schmerzte und ich nicht auftreten konnte. Mares nahm mich auf seinen Arm und trug mich durch den Schutt zu Leonie und den anderen, welchen es Gott sei Dank gut ging. Mares setzte mich im Auto ab, so dass Layla meinen Fuß untersuchen konnte. Leonie hingegen schaute Mares und mich nur ungläubig an. "Das kann einfach nicht wahr sein.", sagte sie, als würde sie gerade ein Geist sehen. "Was?", fragte ich verwirrt. "Ihr beiden habt überlebt... Aber die Explosion war so groß und stark... Niemals hätte sie jemand überleben können." "Dein Fuß ist stark geprellt, du solltest ihn nicht zu sehr belasten.", sagte Layla und verband meinen Knöchel. "Danke." Jetzt kam Leonie auf mich zu und wischte mir mit ihrem Finger mein Blut von der Wange. Dann hielt sie es ins Licht und stieß einen entsetzten Schrei aus. "Das... Das kann einfach nicht wahr sein." Auch Mares wischte sie jetzt etwas Blut von der Stirn und hielt es ins Licht. "Die ganze Zeit über...", flüsterte sie und setzte sich in das Auto, welches gegenüber von dem stand, in welchem ich saß. "Die ganze Zeit über... Die ganze Zeit über waren wir im Unrecht. Daniel... Er... Er hatte mit allem Recht. I.F.G. hatte mit allem Recht." "Was?", fragte Jakob total geschockt. "Spinnst du jetzt total." "Schau dir ihr Blut an. Halte es ins Licht und sag mir was du siehst.", forderte Leonie ihn auf. "Darf ich?", fragte er an mich gewand. Ich nickte nur und er wischte mir ein wenig Blut von der Wange und hielt es, genau wie Leonie ins Licht. "Das... Das ist unmöglich." "Nein, sie hatten Recht. Die ganze Zeit." "Kann uns mal jemand aufklären?", fragte Layla. Leonie wandte sich an Mares und mich und schaute uns mit einem ernsten Blick an. "Euer Blut ist vergoldet. Wenn man es ins Licht hält, schimmert etwas goldenes durch. I.F.G. hatte Recht. In eurem Blut ist das ewige Leben enthalten." Wir schauten uns alle geschockt an. "Aber bist du dir da sicher? Ich meine, nur, weil es im Licht einen goldenen Schimmer hat..." "Wir haben bei I.F.G. viele Test durchgeführt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wenn das Blut einen goldenen Schimmer hat, beinhaltet es das ewige Leben. Klar, wir haben nie daran geglaubt, dass es so etwas gibt. Doch die anderen waren so auf das ewige Leben versessen, dass sie euer Blut unbedingt testen wollten. Jetzt ergibt auch alles einen Sinn!" Für mich und anscheinend auch für die anderen, ergab noch gar nichts einen Sinn. "Wenn ihr gegen Infizierte gekämpft habt, hattet ihr, wenn überhaupt nur ein paar Schrammen oder Kratzer. Wir von I.F.G. konnten es durch die Augen der Infizierten sehen, wenn sie kämpften, deswegen konnten wir euch dabei beobachten. Den Unfall mit Eva habt ihr auch unversehrt überlebt und diese Explosion jetzt auch. Und das alles nur, weil in euch das ewige Leben strömt. Es ist ein Schutzengel. Ihr werdet durch Unfälle oder sowas nicht sterben können." "Das heißt also, dass wir von einer Klippe springen könnten und wir würden nicht sterben?", fragte ich. "Richtig. Ihr könntet vielleicht in Ohnmacht fallen, doch es wäre für nicht lebensgefährlich." "Und wir leben jetzt für immer?", fragte Mares. "Nein. Euer Blut muss sich vermischen um ewig zu leben. Alleine, ist es nicht stark genug." "Aber das wollen wir doch gar nicht... oder?", fragte ich an Mares. "Also ich möchte nicht unbedingt ewig leben." "Müsst ihr doch auch nicht. Schaut, ihr habt soviel geschafft. Ihr habt I.F.G. und die Seuche besiegt. Niemand ist mehr hinter eurem Blut her. Das einzige was jetzt noch zählt ist, dass wir die Welt wieder so aufbauen, wie sie früher einmal war." "Das werden wir.", sagte ich entschlossen. "Dann lasst uns jetzt zu euren Familien fahren."

(...)

"Ihr habt es geschafft!", rief Sarah und umarmte mich stürmisch. "Wie war es? Geht es dir gut? Oh Gott, was ist mit deinem Fuß? Und wer sind die da?" "Sarah, ganz ruhig. Wir erklären euch gleich alles ins Ruhe." Ich zeigte den anderen, dass sie uns ins Haus folgen sollten und nachdem wir uns alle begrüßt hatten, fingen Mares und ich an zu erklären. Und dabei ließen wir kein Detail aus. Zum Schluss erzählten wir, dass wir das ewige Leben in uns haben, jedoch trotzdem wie alle anderen Menschen sterben werden. Denn wir wollten nicht ewig Leben und unsere Reise fortsetzen, sowie Eva es uns damals erklärt hatte. Wir hatten beschlossen nicht mehr zurück zu unseren alten Häusern zu fahren, sondern in dieser Stadt zu bleiben, da sie uns wirklich gefiel. Und hier würden wir unser neues Leben aufbauen. Als eine neue Familie. Mit neuen Freunden.
"Und dann zeichnest du die Augen.", erklärte ich Arya. Plötzlich umfassten mich zwei starke Arme von hinten und hoben mich im Brautstyle hoch, weswegen ich kurz aufschrie. "Ich bin es nur." "Ja, genau deswegen habe ich geschrien." "Darf ich mir sie mal kurz ausleihen Arya?" Arya nickte nur und konzentrierte sich weiter auf die Zeichnung. Mares trug mich nach hinten in den Garten, wo er mich auf das Gras absetzte. "Du bist bestimmt eine gute Lehrerin.", sagte er und setzte sich neben mich. "Die Beste." "Und Heißeste." Ich setzte mich langsam auf seinen Schoss und ignorierte die Schmerzen, welche sich durch meinen Fuß zogen. "Ich kann dir ja auch was beibringen." "Und was zum Beispiel?" "Wie man den heißen Freund verführt." Ich küsste ihn und sofort erwiderte er den Kuss. "Uii schauen wir uns die Sterne an.", sagte Sarah und setzte sich neben uns. Wir unterbrachen den Kuss und ich verdrehte die Augen. Auch Jannis kam jetzt dazu. "Hey cool! Arvid, hol mal die anderen, wir wollen uns die Sterne angucken." "Ihr seid wirkliche Arschlöcher.", sagte ich lachend. "Wieso? Wir stören doch nicht oder?" "Nein, wir waren nur gerade dabei zu besprechen welche Farbe für den Zaun schöner aussehen würde.", sagte Mares ironisch. Ich ging von einem Schoss runter und setzte mich zwischen seine Beine. Auch die anderen saßen jetzt alle bei uns und wir beobachteten den klaren Sternenhimmel. Es war wunderschön und endlich hatten wir keine Probleme mehr. Wir konnten nach vorne Blicken in eine Zukunft voller schöner Momente. Wir hatten viele Leute verloren, doch wir haben auch viele retten können. Ich schaute in den Himmel und wusste, dass sie über uns wachten. Alle. Eva, Thorben, Marko, Heiko und alle anderen Leute, die unschuldig gestorben sind. "Ich liebe dich.", flüsterte Mares mir ins Ohr. "Ich dich auch.", flüsterte ich. Jetzt konnte einer perfekten Zukunft nichts mehr im Wege stehen.

Ende

Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen, welche total spontan entstanden ist. Geplant waren eigentlich um die 30 Kapitel und jetzt sind es 46 geworden xD.
Ich hätte sogar noch ein paar andere Ideen, für einen zweiten Teil (vielleicht?)
Aber ich schaue erstmal wie die Geschichte überhaupt ankommt und ob sich ein zweiter Teil lohnt :)

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