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~POV Emilia~

Es gab mehrere Einstellung. Man konnte die Infizierten zu einem bestimmten Platz schicken oder sich selbst umbringen lassen. Aber was mich noch mehr faszinierte war, dass es die Einstellung friedlich gab. Im Moment stand die Einstellung auf töten. Ich ging auf Details.

I.F.G. Angestellte, Mares und Emilia ausgeschlossen. Mares und Emilia angreifen, jedoch nicht tödlich verletzen.

Plötzlich hörte ich mehrere Schüsse von oben und sah wie die Tür aufgebrochen wurde und Infizierte direkt auf mich zu kamen. Ich überlegte nicht länger und schaltete die Einstellung um auf friedlich. Hoffentlich klappte das jetzt. Die Infizierten blieben plötzlich stehen, als wären sie in eine Art Angststarre gefallen. Danach fingen sie sich wieder an zu bewegen, kamen langsam und neugierig auf mich zu, taten mir jedoch nichts. Mares kam durch das Kellerfenster zu mir, weswegen die Infizierten sich kurz erschraken. "Warum greifen sie nicht mehr an?" "Man kann sie über diesen PC kontrollieren." Ein Infizierter welcher neben mir stand streckte langsam seine Hand aus und streichte mir übers Haar. Eigentlich würde ich ihn jetzt von mir wegschubsen, doch irgendwie war es nicht schlimm. Es war, als wären die Infizierten normale Menschen, nur halt mit etwas weniger Gehirnzellen. "Hey, Finger weg. Sie ist meine Freundin.", sagte Mares, weswegen ich lachte. Der Infizierte nahm seine Hand weg und ging ein paar Schritte zurück. "Schrotten wir das Ding." "Warte.", hielt ich Mares auf. "Was ist, wenn wir dabei irgendwas kaputt machen und dann alles noch schlimmer wird?" "Wie soll denn alles noch schlimmer werden? In dem PC ist ein Chip, welcher alles steuert und der muss zerstört werden. Viel falsch machen können wir da nicht." "Wahrscheinlich hast du Recht." Ich sah wie wieder ein Infizierter auf mich zu kam und mir eine Blume hinhielt, welche ich entgegen nahm. "Danke." Er lächelte mich an und wieder sah ich irgendwo einen Hauch von Menschlichkeit. "Okay, es wird höchste Zeit, bevor noch mehr Infizierte dich vor meinen Augen anmachen." Mares lief in den Raum nebenan, aus welchem die Infizierten kamen und uns überrascht hatten. "Damit sollte es gehen." Er hielt plötzlich eine Feueraxt in der Hand. Ich ging vorsichtshalber ein paar Schritte zurück und schaute Mares dabei zu, wie er den PC zerstörte. Plötzlich schrien die Infizierten neben mir vor Schmerzen auf und krümmten sich auf dem Boden. Ich sah wie ein Infizierter seine leeren Augenhöhlen aufriss und plötzlich kamen seine Augen wieder zum Vorschein. Sein schriller Schrei hörte plötzlich auf und auch seine Haut, genau wie seine Haare nahmen wieder eine normale Farbe an. Langsam sah er wieder aus, wie ein normaler Junge. Er sackte erschöpft zu Boden und sofort ging ich zu ihm um zu gucken, ob er noch lebte. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich seine Puls fühlen konnte. Doch das war anscheinend nicht bei jedem so. Mares fühlte auch gerade bei einem anderen Jungen den Puls, doch als er mich ansah schüttelte er nur mit dem Kopf. Plötzlich fiel mir ein entscheidender Punkt ein, welchen ich total vergessen hatte. "Reißen sich die Infizierten bei der Verwandlung nicht eigentlich die Organe raus? So war es doch bei Heiko?" "Nicht alle.", sagte der Junge neben mir schwach und versuchte aufzustehen. Ich half ihm und setzte ihn an die Wand. "Was meinst du damit?", fragte ich ihn. "Ich war eine Testperson von I.F.G. Sie haben mich in ihrem Labor gefangen genommen und haben mir erklärt, dass mit der neuen Seuche, sich die Infizierten ihre Organe nicht mehr rausreißen." "Das heißt, dass alle anderen Infizierten, also die, die schon länger infiziert sind, tot sind?" "Vermutlich ja.", sagte er schwach. Ich sah, dass noch fünf weitere Leute langsam erwachten und auch ziemlich schwach aussahen. "Danke.", sagte der Junge leise. "Du brauchst uns nicht zu danken." "Was passiert jetzt mit uns?", fragte ein anderes Mädchen. "Ihr werdet euch jetzt ein neues Leben aufbauen. Vielleicht habt ihr eure Freunde und Familie verloren, doch ihr könnt euch eine neue aufbauen. Ich habe es auch geschafft.", sagte ich und schaute dabei Mares an. "Die Welt ist nicht mehr so, wie ihr sie in Erinnerung habt. Sie wurde zerstört, doch wenn alle mithelfen, werden wir sie wieder aufbauen können." "Und was ist mit der Organisation?" "Um die kümmern wir uns.", antwortete Mares. "Schade, dass ihr nicht alle habt retten können.", ertönte plötzlich eine dunkle und bekannte Stimme in der Tür. Daniel! "Aber wenigstens einen Großteil." "Du hast verloren!", giftete ich ihn an. "Nein Emilia. Noch lange nicht. Kommt mit uns." "Nein!" "Wir werden uns auf Kompromisse einlassen." "Trotzdem-" "Keine Experimente an Lebewesen mehr.", unterbrach Mares mich und schaute Daniel dabei an. "Versprochen." "Nie wieder so eine kranke Scheiße." "Nie wieder." Mares nickte. "Gut, wir kommen mit." "Was?! Nein! Mares, das kannst du nicht machen!" "Wir müssen uns auf Kompromisse einlassen, sonst werden wir die Menschen niemals retten können. Wir müssen ihnen vertrauen."

"Wusstest du, dass Träume eine Warnung sind?"

"NEIN!" Mir stiegen Tränen in die Augen, weil es gerade wie in meinem Traum war. "Können wir kurz alleine reden?", fragte Mares an Daniel. "Nur zwei Minuten." "Keine Tricks. Ihr werdet hier nicht abhauen können. Draußen stehen überall Leute von I.F.G." "Wir werden nicht abhauen." Daniel nickte und verschwand nach oben. "Geht ihr auch.", sagte er zu den anderen, welche noch unten saßen. Als alle verschwunden waren, kniete er sich vor mich hin. "Ich werde nicht mit gehen!", sagte ich unter Tränen. "Wir müssen. Du verstehst nicht-" "Mares nein! Niemals! Warum vertraust du ihnen so plötzlich? Was ist in dich gefahren?" "Lass mich ausreden. Wir vertrauen ihnen nicht. Aber, wenn wir so tun als würden wir es tun, dann können wir sie besser besiegen. Wir sprengen einfach die ganze Scheiße in die Luft und dann haben sie gar nichts mehr. Wir müssen nur bei ihrem Spiel mitspielen." Er wischte mir meine Tränen weg. "Bist du dabei?" Ich nickte. "Klingt nach einem Plan." Er half mir hoch und zusammen gingen wir zu Daniel und den anderen, welche bei der Bar standen. "Wir werden mitkommen. Aber keine blöden Tricks.", sagte Mares. "Niemals. Solange ihr uns nicht reinlegt, legen wir euch nicht rein." "Okay. Dann abgemacht." "Wir nehmen sie mit.", sagte eine ältere Frau, welche ich schon einmal gesehen hatte. Sie war einer von denen, die nicht freiwillig bei I.F.G. arbeitete. "Gut.", sagte Daniel nur und Mares und ich stiegen hinten in den Bulli ein.

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