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~POV Emilia~
Arya stieß einen schrillen Schrei aus und plötzlich schaute sie mich mit leeren Augenhöhlen an. Sie nahm ein Messer raus und kam auf mich zu. "Du musst sterben. Du musst sterben." Ich rannte nach unten, auf der Suche nach den anderen. "Hey, was ist los?", fragte Mares und hielt mich auf. "Arya... Sie... Sie ist infiziert." Mares sagte nichts, packte mich am Handgelenk und zog mich mit. Er zog mich eine Treppe hinunter in den Keller und schloss die Tür. "Was soll das bringen?" Er schaute weiterhin zur Tür und nicht zu mir. "Wusstest du, dass Träume eine Warnung sind?" "Was?" Er drehte sich zu mir um und hatte auch leere Augenhöhlen, genauso wie Blut unter den Augen. "Du solltest aufpassen. Kannst du uns wirklich trauen? Vielleicht wäre es besser, wenn du zu I.F.G. gehst. Sie wissen was gegen die Infizierten zu tun ist. Was ist, wenn sich plötzlich alle deine Freunde verwandeln und nur noch du übrig bist? Dann wirst du sterben." Mit jedem Schritt den er näher kam, entfernte ich mich einen Schritt. "Renn Emilia. Lauf weg. Schließe dich I.F.G. an oder sterbe. Du wirst sie nicht alle retten können." Ich stieß gegen eine Wand. Mares stütze sich mit einer Hand gegen die Wand ab und war mir sehr nah. "Rette nicht deine Freunde oder dich selbst, sondern den Großteil der Menschheit. Schließe dich I.F.G. an und rette den Großteil. Vergiss uns." Mares rammte seine Krallen in meinen Hals und meine Brust. Ich schrie qualvoll auf und das letzte was ich sah, war sein verschmitztes Grinsen.
Mit rasendem Herzen schreckte ich aus dem Traum auf. Mares saß am Schreibtisch und bemerkte anscheinend gar nicht, dass ich wach war. "Mares?", fragte ich vorsichtig. "Ja?" "Du... Du bist real oder?" Erst jetzt drehte er sich zu mir um und schaute mich fragend an. "Warum sollte ich das nicht sein?" "Keine Ahnung. Ich hatte nur einen ziemlich miesen Traum." Mein Gott, es war nur ein Traum! Träume haben nichts zu bedeuten. Ich sollte ihn einfach wieder vergessen. Ich stand vom Bett auf und lief zu Mares um ihm über die Schulter schauen zu können. "Was machst du da?" "Ich versuche herauszufinden, wie wir I.F.G. aufhalten können, nachdem wir diesen Auslöser gefunden haben. Aber ich habe keine Ahnung wie wir das anstellen sollen." "Wie lange sitzt du hier schon?" "Keine Ahnung, wann bist du eingeschlafen?" Ich schaute aus dem Fenster und sah, dass es wohl mitten in der Nacht sein musste. "Mach wann anders damit weiter." "Nein, wir haben nicht ewig Zeit." Ich schubste ihn sanft zurück in den Stuhl und setzte mich breitbeinig auf seinen Schoss, sodass ich ihn angucken konnte. "Entspann dich jetzt." "Ich kann mich jetzt nicht entspannen." "Dann bringe ich dich eben dazu." Ich drückte ihm einen Kuss auf, welchen er erwiderte. Ich strich langsam unter sein Hemd und fuhr seine Bauchmuskeln nach, während ich dabei auf seinem Schoss hin und her rutschte. Schnell übernahm er die Kontrolle des Kusses, hob mich hoch und trug mich zum Bett ohne den Kuss zu unterbrechen. Ich wusste doch, dass ich es schaffte ihn zum Entspannen zu bringen. Was das angeht, ticken alle Jungs und Männer gleich.
(...)
Durch einen sanften Kuss wurde ich geweckt und sah Mares über mir. "Kommst du frühstücken?" Ich nickte, reckte mich und stand auf. Schnell zog ich mir meine Kleider über und zusammen gingen wir in das Nebenhaus, wo bereits alle anderen mit dem Frühstück warteten. "Wir müssen bald los.", flüsterte ich Mares leise zu, sodass es die anderen nicht mitbekam. "Ich weiß. Aber was ist mit den anderen? Sollen sie hier bleiben?" Ich schaute mich einmal um und überlegte. "Es geht ihnen hier doch gut oder? Außerdem können sie nicht zu weit weg, sonst wissen wir irgendwann nicht mehr, wo sie sind und finden sie nicht wieder." Mares nickte zustimmend. "Wir packen nachher das Nötigste ein und fahren los. Schließlich haben wir eine lange Fahrt vor uns." "Okay Chef.", flüsterte Mares und zwinkerte mir lächelnd zu.
Gesagt, getan. Nachdem Frühstück nahmen Mares und ich uns ein wenig was zu Essen mit, Waffen und Verbandszeug. Gut, dass fast jeder Haushalt einen Erste-Hilfe-Kasten hatte. "Passt auf euch auf.", sagte Sarah und umarmte erst mich und dann Mares. "Viel Glück.", sagte mein Vater, während mich umarmte. Nachdem wir uns dann von allen verabschiedet hatten, fuhren wir los. "Wir sollten ihnen niemals sagen, dass ich Halluzinationen hatte und von einem Infizierten angegriffen wurde oder?", fragte ich Mares. "Zumindest vorerst nicht. Sonst würden sie uns niemals gehen lassen." Es entstand eine Stille und um diese zu unterbrechen, versuchte ich das Radio einzuschalten. Klar, überall nur Rauschen. Doch plötzlich wurde aus dem Rauschen ein Piepen und man hörte eine entfernte Stimme, welche immer lauter wurde.
"Das ist jetzt der siebte Versuch euch zu erreichen, Mares und Emilia. Wir wollen keinen Krieg mit euch. Kommt zu I.F.G. und schließt euch uns an. Wir wissen, dass ihr mit unseren Methoden nicht einverstanden seid. Aber wir können einen Kompromiss finden. Ihr dürft mit entscheiden, was mit I.F.G. passiert. Wir werden die Seuche stoppen, doch dafür brauchen wir euch. Schließt euch uns an und vergesst was Thorben zu euch gesagt hat. Gemeinsam können wir die Menschheit vor dem Untergang bewahren. Habt Vertrauen in uns. Wir warten. Doch solange ihr nicht kommt, werden wir weiter machen wie bisher."
Es kam wieder ein Piepen und danach das gleiche Rauschen. "Solche Aasgeier.", schimpfte ich leise. Mares lachte nur. "Sie werden doch niemals einen Kompromiss mit uns eingehen! Sie wollen nur unser Blut und das ewige Leben. Und sobald sie merken, dass das nichts wird werden sie uns töten oder mit uns Tests durchführen. Glauben sie ernsthaft, dass wir ihnen vertrauen?!" Ich merkte erst wie sehr ich mich aufregte, als Mares mir eine Hand auf meinen Oberschenkel legte. "Beruhig dich Baby. Sie werden niemals unser Blut bekommen und wir werden auch niemals einen Kompromiss mit ihnen eingehen." "Sorry. Es ist nur... Ach ich weiß auch nicht. Es ist im Moment alles ziemlich viel." "Ja, ich weiß. Vielleicht wäre es besser, wenn du zu I.F.G. gehst." Ich schaute ihn verwirrt an. "Was?" "Schließe dich I.F.G. an oder sterbe. Du wirst sie nicht alle retten können."
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