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~POV Emilia~

"Mares! Eva! Wir müssen sofort gehen!" "Was ist los?", fragte Eva. "Da draußen sind tausende Infizierte. Gegen die kommen wir niemals an." "Scheiße. Dann los." "Wartet!", hielt Eva uns auf. "Die Waffen! Geht ihr schon mal zum Auto, ich hole die Waffen." "Aber Eva, sie kommen hier rein!" "Sie werden mir nichts tun. Ich bin von I.F.G." "Dann los.", sagte Mares, nahm meine Hand und zusammen rannten wir zum Auto. Ich stieg nach hinten ins Auto, während Mares vorne am Lenkrad saß und das Auto startete. Gespannt schaute ich aus dem Fenster, ob ich irgendwo sehen konnte, dass Eva wiederkam. Doch sie war nicht zu erkennen. "Wenn wir noch länger warten, werden die Infizierten bald das ganze Krankenhaus eingenommen haben und uns sehen.", sagte Mares. "Aber wir können nicht ohne Eva los. Nicht, nach allem was sie für uns getan hat." "Wir können aber nicht mehr warten." "Nur noch eine Minute. Bitte Mares. Ich will sie nicht hier lassen." Mares seufzte. "Eine Minute." Ich sah, dass Eva mit dem Rücken zu uns gedreht aus dem Krankenhaus kam und anscheinend mit jemanden redete. Als sie näher kam sah ich, dass es ein Infizierter war. "Und sobald ich wieder bei den anderen bin hole ich Essen für euch okay? Mama kümmert sich drum. Und jetzt geh zurück zu den anderen." Wie auf Kommando hörte der Infizierte auf sie und drehte um. Eva stieg schnell vorne ein. "Fahr los, bevor sie euch sehen." "Mama kümmert sich drum?", fragte Mares lachend. "Ja, das klingt total bescheuert, aber die Infizierten denken, dass I.F.G. ihre Eltern sind. Schließlich haben wir sie erschaffen. Deswegen sehen sie uns als ihre Mama und Papa an. Man die haben nicht mehr viele Gehirnzellen, denen kannst du alles erzählen." "Nicht jeder kann von sich behaupten Mama von Infizierten zu sein.", sagte ich grinsend. Eine kurze Zeit lang entstand eine Stille, in der ich überlegte wo und was der Auslöser der Seuche sein konnte. Ich erschrak, als plötzlich neben mir ein Blitz in den Boden einschlug und alles kurz erleuchtet wurde. Fuck! Dieses Unwetter war wirklich heftig. Mares fuhr extra langsamer, damit wir nicht von der Straße abkamen und den Abhang hinunter stürzten. Wir mussten enge Kurven fahren, was wirklich gefährlich war, weil wir so jedes Mal kurz ins schlittern kamen. "Vorsicht!", rief Eva plötzlich und ruckartig schaute ich nach vorne. Vor uns schlug ein Blitz ein und ein Baum fiel direkt auf die Straße. Mares drehte das Lenkrad stark nach rechts. Doch er hatte plötzlich keine Kontrolle mehr über das Fahrzeug, es geriet ins schlittern und krachte durch einen Zaun den Abhang hinunter. Ich wurde ruckartig nach vorne gegen den Sitz gestoßen und alles wurde schwarz.

(...)

Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte ein paar Mal um wieder klar sehen zu können. Danach schaute ich mich um. Fuck! Das Auto war halb unter Wasser. Der vordere Teil war unter Wasser. Im Gegensatz zum Kofferraum, welcher noch frei war. Ich kletterte hoch um den Kofferraum aufzustoßen. Noch lief kein Wasser ins Auto. Ich schaute wieder runter und sah vorne Mares und Eva, beide bewusstlos, gegen einen Airbag liegend. "Mares?" Ich versuchte ihn langsam wach zu rütteln, doch er reagierte nicht. "Eva?" Auch sie reagierte nicht. Die Airbags waren mit Blutflecken überseht. Ich schnallte Mares schnell ab, hing seinen Arm über meine Schulter und zog ihn mit mir aus dem Auto. Okay, das wurde jetzt etwas schwierig, denn wir mussten in den See springen um aus dem Auto zu kommen, da das Auto senkrecht im Wasser stand. Doch wir schafften es, einigermaßen unversehrt. Ich schwamm ans Ufer, wo ich Mares ablegte. "Komm schon, du musst wieder aufwachen. Ich brauche dich.", flüsterte ich ihm zu. "Emilia?", kam es aus dem Auto. "Eva? Ich bin hier draußen! Kannst du dich befreien?" "Nein, ich stecke mit meinem Bein fest. Wo ist Mares?" "Hier bei mir. Er ist bewusstlos. Ich komme gleich und helfe dir." "Kümmere dich erst um Mares. Mir geht es gut. Lege ihn in die stabile Seitenlage und kontrolliere seine Atmung, wie auch seinen Puls." Ich tat was sie sagte, legte Mares in die stabile Seitenlage und kontrollierte dann seine Atmung und seinen Puls. "Es ist regelmäßig." "Gut. Dann sollte er keine großen Schaden davon getragen haben. Er müsste wieder aufwachen. Aber schaue noch nach, ob er irgendwo offene Wunden hat." Doch dies war nicht der Fall. Abgesehen von ein paar Kratzern und Schürfwunden, fehlte ihm nichts. Ich sag ja, wir hatten definitiv einen Schutzengel an unserer Seite. "Eva, ich komme jetzt zu dir!" "Okay!" Ich lief wieder zum Ufer und wollte gerade ins Wasser springen, als das Auto plötzlich heftig qualmte und vor meinen Augen explodierte. Ich schrie und fiel nach hinten. Das Auto stand lichterloh in Flammen. "Nein! Eva!" Ich krabbelte ein Stück zurück und konnte meine Augen nicht vom Auto nehmen. Nicht sie. Sie hat es nicht verdient. Sie war unsere einzige Hoffnung gewesen. Ich krabbelte noch weiter zurück und lehnte mich an einen Baum. "Warum muss es immer die Guten treffen?", flüsterte ich mir selbst zu, ließ meinen Kopf auf meine Knie fallen und weinte. Ich weinte nicht nur, weil Eva tot war, sondern auch aus Hilflosigkeit. Wie sollten wir denn jetzt weitermachen? Wir hatten niemanden mehr, der verdeckt zu I.F.G. gehen könnte und herausfinden könnte wo sich der Auslöser befindet. Wir fangen wieder bei null an. Es konnte nicht einmal etwas nach Plan laufen! Ich schluchzte so heftig, dass ich gar nichts mehr von meiner Außenwelt mitbekam. Erst als mich plötzlich jemand in den Arm nahm, schreckte ich hoch. Mares saß neben. "Was ist los?", fragte er besorgt. Ich konnte nichts sagen, sondern zeigte nur zum Auto, wo die Flammen bereits erloschen waren. "Wo ist Eva?" "Sie... Sie war in dem Auto.", sagte ich weinend. "Kann denn nicht einmal irgendwas nach Plan laufen? Wir waren so nahe dran endlich alles wieder in Ordnung zu bringen! Wieso funktioniert nicht einmal was?!" "Hey, Süße. Beruhig dich.", sagte Mares zärtlich und strich mir über den Rücken. "Wir dürfen nicht aufgeben. Wir... Wir schaffen das." Ich nickte und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Dann lief ich zum Ufer, wo ich mich wieder auf die Knie fallen ließ. Kurz schaute ich das Auto an, dann faltete ich meine Hände in den Schoss und betete. Ich war eigentlich nicht gläubig, doch es schien mir jetzt das Richtige zu sein. Ich betete zu Eva. Darum, dass es ihr gut geht. Dass sie jetzt bei Thorben ist und bedankte mich bei ihr, dass sie uns geholfen hatte. Ich bedankte mich, dass sie so ein guter Mensch war und versprach, sie niemals zu vergessen.

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