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~POV Mares~

"Scheiße. Emilia du darfst jetzt nicht kratzen. Ich hole kurz etwas." Eva rannte aus dem Zimmer, doch Emilia versuchte trotzdem zu kratzen. Ich hielt ihre Hände fest, damit sie es nicht tat. "Mares, ich muss kratzen." "Nein, musst du nicht. Du machst es so nur noch schlimmer." Gott sei Dank kam Eva schnell mit einer Spritze wieder. "Damit wird es gleich besser." Sie spritze es Emilia in den Oberarm. "Was ist das?", fragte Emilia. "Etwas, was dich beruhigen wird. Denk einfach nicht an das Kratzen und gucke nicht auf deinen Arm." Emilia schaute mich mit glasigen Augen an. "Es wird alles gut werden." Sie rückte noch näher zu mir und kuschelte sich in meinen Arm. Ich merkte wie sie immer schwerer wurde und ihr Atem immer flacher, bis sie irgendwann einschlief. Sanft legte ich sie ins Bett und machte für Eva Platz. "Was sind das für Dinger?", fragte ich Eva. "Keine Ahnung. Sie müssen sich irgendwie durch das Gift gebildet haben. Ich denke es-" Sie unterbrach und schaute geschockt auf Emilias Arm. Genau wie ich auch. Die kleinen schwarzen Würmer, verwandelten sich in einen großen, langen Wurm. "Gib mir ein Messer und eine Pinzette.", sagte Eva und zeigte auf den Tisch. Sofort tat ich was sie sagte. "Das könnte jetzt ziemlich ekelig werden." Eva schnitt Emilias Unterarm auf und raus kam das schwarze Blut. Dann nahm sie die Pinzette und griff nach dem Wurm. Dieser windete sich und versuchte sich aus der Pinzette zu befreien, doch er schaffte es nicht. Eva ließ ihn auf den Tisch fallen und tat ein Glas rüber, damit er nicht entwischen konnte. Mehrere kleine Würmer krabbelten jetzt aus Emilias Arm. "Verdammt, was ist das?", fluchte Eva. Wenn sie es schon nicht wusste, woher sollte ich es dann wissen? Plötzlich erwachte Emilia wieder, setzte sich sofort aufrichtig hin und spuckte kleine Würmer aus. Sie hustete stark, ich wollte zu ihr, doch Eva hielt mich auf. "Geh nicht zu nah dran." Sie zitterte am ganzen Körper und schaute uns nicht an. Eva schien stark zu überlegen was wir jetzt tun könnten. Währenddessen übergab sich Emilia immer wieder und spuckte dabei weiter die Würmer aus. Die Würmer krabbelten überall auf dem Boden rum. Eva hob eines mit der Pinzette auf und schaute es sich genauer an. Dann nahm sie wieder das Messer, tat das Glas weg unter welchem sie den großen Wurm gefangen hatte und teilte ihn zwei. "Feuerzeug.", sagte sie. Ich schaute mich verwirrt um und fand auf einem Regal ein Feuerzeug, welches ich ihr reichte. Damit brannte sie den Wurm an, welcher kurz darauf verkohlte. Auch die anderen Würmer verkohlten nun und Emilia hörte auf sich zu übergeben. "Infizierte Würmer.", sagte Eva. "Warum bin ich da nicht vorher drauf gekommen?" Ich ging zu Emilia und stütze sie. "Alles okay?" Sie nickte, immer noch zitternd. "Und was genau war das jetzt?", fragte ich Eva. "Das Gift, welches Emilia im Körper hatte, hat Würmer gebildet. Diese Würmer waren infiziert. Ich habe den Auslöser der Würmer, also diesen großen Wurm, getötet und dadurch sind auch die anderen Würmer gestorben. Es ist wie bei den Infizierten. Tötet den Auslöser und die anderen werden auch getötet. Nur wie Emilia es geschafft hat von der Narkose wieder aufzuwachen, weiß ich nicht." Eva kniete sich ans Bett, neben Emilia. "Es wird dir bald wieder besser gehen. Versprochen." Sie nickte nur und Eva reichte ihr ein Glas Wasser.

~POV Emilia~

Als ich das nächste Mal aufwachte, fühlte ich mich ziemlich ausgeschlafen. Mir ging es schon viel besser. Ich hatte weder Kopfschmerzen, noch Juckreiz, noch Schwindelgefühl. Langsam setzte ich mich auf und schaute mich im Raum um. Es war ziemlich dunkel und niemand war hier. Wo waren Mares und Eva? Ich schwang mich aus dem Bett und schob die Gardinen zur Seite. Es regnete draußen aus Eimern und ein Blitz schlug in den Boden ein. Jetzt war der Horror perfekt. Ich schaute an mir herunter und sah, dass ich nur Unterwäsche anhatte. Na ganz toll. Wo waren meine Klamotten? Ich machte mich auf den Weg in die Eingangshalle. Das ganze Krankenhaus war verwüstet, was mir vorher gar nicht aufgefallen war. Okay, ich kam ja auch bewusstlos an und das einzige Mal, als ich aus dem Zimmer verschwand war, weil ich Halluzinationen hatte. Da habe ich meine Umgebung gar nicht richtig war genommen. In der Eingangshalle angekommen, sah ich Mares auf einer Couch sitzen. "Hey.", begrüßte ich ihn und setzte mich neben ihn. "Hey. Wie geht's dir?" "Gut. Also wirklich. Ich fühle mich viel besser als vorher. "Zum Glück." "Wie lange habe ich geschlafen?" "Gut neun Stunden." "Neun Stunden?!" "Ja." Wow, solange kam es mir gar nicht vor. "Mares?" "Hm?" "Ich will weiter gehen." "Fühlst du dich denn schon dafür bereit?" "Ja. Außerdem dürfen wir keine Zeit verlieren. Wir müssen diesen Auslöser für die Seuche finden, bevor I.F.G. die Oberhand gewinnt. Wir müssen einfach weiter." "Okay, gut. Aber eigentlich wollten wir das Unwetter lieber abwarten. Es wäre ziemlich gefährlich jetzt loszufahren. Außerdem solltest du dir etwas anziehen. Oder willst du so weiter?", fragte er belustigt. "Ach komm schon. Das gefällt dir doch oder?", fragte ich lächelnd. "Ja, aber vielleicht solltest du dir genau deswegen etwas anziehen." Ich krabbelte auf seinen Schoss und küsste ihn, sofort erwiderte er den Kuss. "Leute, könntet ihr das bitte nicht im Krankenhaus und vor allem nicht vor meinen Augen machen?" Eva stand plötzlich direkt hinter uns. "Emilia, ich habe deine Kleidung in die Wäsche getan. Es trocknet gerade du müsstest dich noch ein bisschen gedulden. Aber solange kannst du das hier haben." Sie hielt mir ein Nachthemd hin, welches man im Krankenhaus bekam. "Es ist zwar nicht hübsch, aber sonst frierst du dir noch den Arsch ab." Ich nahm es dankend entgegen und zog es mir über. "Ich will dir was zeigen.", sagte Mares zu mir und schaute Eva an. "Kommst du auch mit? Du weißt schon wohin." "Ne, geht ihr mal alleine. Ich will eure Romantik nicht zerstören. Falls ihr mich sucht, ich bin genau hier.", sagte sie und ließ sich auf die Couch fallen. "Na schön.", sagte Mares, nahm meine Hand und führte mich quer durch das Krankenhaus. "Wo bringst du mich hin?" "Der Ort wird dir gefallen."

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