35
~POV Mares~
Ich denke wir konnten Eva vertrauen. Sie klang glaubwürdig und ich wüsste nicht, warum sie uns helfen will, wenn sie für I.F.G. wäre. "Weißt du wo der Auslöser ist?", fragte ich Eva. "Nein. Nur die Erfinder von I.F.G. wissen es. Thorben wollte es mir noch sagen, doch es war zu spät. I.F.G. war ihm zu dicht auf den Versen und er musste sich das Leben nehmen..." "Das tut mir leid." "Schon gut. Es war besser so für ihn. Wir sind gleich da." Eva bog in eine Kurve ein und kam ein paar Meter danach vor einem Krankenhaus zum Stehen. Ich hob Emilia vorsichtig aus dem Auto und trug sie ins Krankenhaus. "Warte.", sagte Eva und kam vor mir zum Stehen, weswegen ich fast in sie rein gerannt wäre. "Bleib hinter mir, falls hier Infizierte sind." "Ich dachte sie tun Angestellten von I.F.G. nichts." "Tun sie auch nicht. Aber dir und Emilia würden sie etwas tun." Das Krankenhaus war komplett verwüstet und sah aus wie in einem Horrorfilm. Mal abgesehen davon, dass die Lichter gingen, was in den meisten Horrorfilmen nicht der Fall war. Eva führte mich in ein Krankenzimmer, wo ich Emilia auf das Bett ablegte. Sofort fing Eva an sie zu untersuchen. "Ihre Stirn ist eiskalt, sie hat geschwitzt. Ihr Atem ist aber regelmäßig, genau wie ihr Herzschlag. Hast du gesehen, was passiert ist?" "Nicht genau. Ich hab nur gesehen, dass sie von drei Infizierten fest gehalten wurde. Am Bein, am Hals und an den Armen." Eva nickte und schaute sich Emilias Beine an. "Nur ein paar blaue Flecke. Nichts, was nicht wieder heilt. Ihr Hals hat Würgemale, aber davon können ihre Symptome auch nicht kommen." Als Eva Emilias rechten Ärmel höher schob, kam etwas grauenvolles zum Vorschein. Ihre Adern waren ausgeprägt und schwarz. Wie bei den Infizierten. "Verdammt.", fluchte Eva und wühlte in einer Schublade rum. Ich würde sie ja gerade gerne fragen, was los sei, doch sie sah ziemlich konzentriert aus, da will ich sie lieber nicht stören. Eva holte eine Spritze zum Vorschein, stach sie in Emilias Wehne und nahm ihr schwarzes Blut ab. Mir wurde immer unwohler und ich hatte immer mehr das Gefühl, dass das nichts Gutes heißen konnte. Eva tat das schwarze Blut auf eine kleine Platte und schob es unter ein Mikroskop. Danach hielt sie es nochmal ein wenig schräg gegen das Licht. "Oh Gott sei dank.", stieß sie aus und sofort war ihr Gesichtsausdruck erleichtert. "Würdest du mir erklären, was du da gerade machst?" "Ich dachte die Infizierten hätten Emilia mit der Seuche angesteckt, schließlich hat sie diese ausgeprägten schwarzen Adern und Wehen. Doch sie hat nur Gift von den Infizierten in ihrem Körper. Das ist nicht ganz so schlimm wie die Seuche. Das Gift wird von selbst wieder aus ihrem Körper gehen. Ich muss nur gucken, wie weit es sich verbreitet hat, damit ich weiß, wie schlimm ihre Nebenwirkungen sein werden." "Nebenwirkungen?", fragte ich und wieder überkam mich eine Welle der Angst. Angst um Emilia. Angst, dass sie Schmerzen haben wird. "Halluzinationen, Krampfanfälle, Fieber, Erbrechen, unausstehliches Kratzen, Angstzustände, Panikattacken, trockener Mund, starkes Durstgefühl, Kopfschmerzen. Die Infizierten können dieses Gift erst seit kurzem abgeben. Du weißt ja, sie werden immer klüger und gefährlicher." Das erklärt, warum Emilia jetzt plötzlich solche Symptome hatte. Sie wurde schon mal von einem Infizierten verletzt, jedoch ging es ihr danach wieder gut. "Also wie gesagt, ich muss gucken, wie weit sich das Gift verbreitet hat." Ich nickte. Eva schaute mich abwartend an, als ob ich irgendwas tun sollte. "Was ist?" "Naja, ich weiß nicht unbedingt, ob Emilia will, dass du sie in Unterwäsche siehst." "Ich bitte dich. Sie ist meine Freundin. Ich hab da schon viel mehr gesehen." "Okay, schon gut. Das hättest du auch gleich sagen können. Kannst du sie stützen, sodass ich ihr, ihr Shirt ausziehen kann?" Ich nickte und hob Emilias Oberkörper an, damit Eva ihr Shirt ausziehen konnte. Danach ließ ich sie langsam wieder ins Bett sinken. Auch an ihrerer Hüfte kamen schwarze Adern zum Vorschein. Eva zog ihr auch die Hose aus und an ihrem linken Oberschenkel konnte man auch teilweise schwarze Adern sehen. "Okay, ich werde ein paar Medikamente suchen gehen, dass sie nicht so große Schmerzen hat, wenn sie aufwacht und die Nebenwirkungen anfangen. Ich lasse dir die Waffe hier. Mir wird nichts passieren, die Infizierten greifen mich nicht an." Sie verschwand aus dem Zimmer und ich setzte mich neben Emilia ans Bett, nahm ihre Hand und strich über diese. Ich spürte ihren ruhigen Atem und wünschte, sie würde nur schlafen. Was meinte Eva? Emilia könnte ein starkes Durstgefühl haben. Ich schaute mich im Raum um und fand in einem der Schränke ein Glas. Es war vielleicht nicht unbedingt ein Trinkglas, aber was anderes hatten wir im Moment nicht. Während ich das Glas mit Wasser füllte, hörte ich hinter mir ein leises Stöhnen. "Mares?" "Hey." Ich setzte mich neben sie ans Bett und half ihr sich auszusetzen. "Was ist passiert?" "Du wurdest von einem Infizierten angegriffen und bist ein paar Minuten später zusammen gebrochen." Sie schaute sich genauer im Raum um. "Warum sind wir in einem Krankenhaus?" "Eva wird sich um dich kümmern. Du hast Gift von einem Infizierten bekommen." "Eva?" "Thorbens Schwester. Sie arbeitet verdeckt bei I.F.G. und wird uns helfen. Wie fühlst du dich." "Ich hab Durst." Ich reichte ihr das Glas mit Wasser, welches sie sofort leer trank. "Durch das Gift kannst du mehrere Nebenwirkungen bekommen. Unter anderem auch Halluzinationen. Also falls du etwas siehst, was nicht stimmen kann, bildest du es dir nur ein." "So wie diese Adern hier?", fragte sie und zeigte auf ihre Hüfte. "Nein, die sind echt." "Gehen sie wieder weg?" Ich zuckte mit den Schultern und wünschte ich könnte es ihr beantworten, denn ich sah die Angst in ihren Augen. "Sie sind hässlich." Ich lachte nur. "Stimmt nicht. Auch mit den Narben bist du wunderschön." Sanft strich ich über die schwarzen Adern. Emilia lächelte und gab mir einen kurzen Kuss. "Ich hab Durst." "Ich bring dir was." Langsam nahm ich meinen Arm von ihrem Rücken, mit welchem ich sie bis gerade noch gestützt hatte und schenkte ihr etwas Wasser ein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top