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~POV Emilia~
Die Infizierten schubsten mich zu Boden. Krampfhaft versuchte ich mich zu wehren, indem ich mit meinen Beinen und Armen ausschlug. Doch davon ließen sich die Infizierten nicht beirren. Sie packten mich an den Armen und versuchten mich hochzuziehen. Ich stieß einen der Infizierten mit meinem Bein weg, woraufhin er anfing zu schreien. Er packte mich fest am Bein, ein anderer Infizierter packte meinen Hals und wieder ein anderer meinen Arm. Ich spürte wie sich seine Krallen in meinen Arm bohrten und ein stechender Schmerz durchfuhr mich. Ich versuchte zu schreien, doch meine Kehle wurde durch die Hand eines Infizierten zugeschnürt. Ich bekam keine Luft mehr und wusste, dass es nun vorbei war. Doch genau als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, wurden die Infizierten von mir weggerissen und Mares hob mich hoch. Er trug mich über seine rechte Schulter und wehrte sich gegen die Infizierten. Ich wollte ihm helfen, doch ich war zu unfähig. Mein ganzer Körper fühlte sich einfach nur übermüdet an, weswegen ich schlaff von seiner Schulter hing. Nur im Augenwinkel sah ich wie er ein Fenster mit seiner Waffe einschlug und raus rannte. Ich konnte das Geschrei der Infizierten hinter uns hören und versuchte wieder zu Kräften zu kommen. "Mares, lass mich laufen.", sagte ich und mit viel Mühe und Zwang stütze ich mich von seiner Schulter hoch. Doch er trug mich immer noch, als wäre ich Porzellan, welches jeden Augenblick kaputt gehen kann. "Emilia, du siehst gar nicht gut aus." "Aber ich fühle mich gut. Lass mich laufen." Er trug mich wie ein Baby, weswegen ich ihn nicht ansehen konnte. "Spätestens am Zaun musst du mich selbst laufen lassen." Und erst als wir am Zaun ankamen, ließ er mich runter. Er machte eine Räuberleiter damit ich besser über den Zaun klettern konnte. Doch als ich mich gerade am Zaun festhielt, bemerkte ich wie meine Kraft mich wieder verließ. Ich ließ es mir nicht anmerken, kletterte auf den Zaun und sprang dann runter, direkt in den dunklen Wald hinein. Ich stand schwankend auf den Beinen. Alles drehte sich und schlagartig wurde mir total warm. "Alles in Ordnung?", fragte Mares mich. "Ja, alles gut." Ich wollte mir nichts anmerken lassen. Ich wollte hier nur weg. Die Infizierten hinter uns schrien und versuchten durch den Zaun zu uns zu kommen. Mares und ich liefen durch den Wald, wieder den gleichen Weg zurück von dem wir gekommen waren um zum Auto zu gelangen. Plötzlich traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht. Mir wurde so schwindelig, dass ich stehen blieb und versuchte mich zu sammeln. "Was ist los?" "Mir ist schwindelig.", murmelte ich und sank auf den Boden. Mehr bekam ich nicht mehr mit, denn meine Sicht verdunkelte sich.
~POV Mares~
"Mir ist schwindelig.", murmelte Emilia, sodass ich es gerade noch verstand. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da brach sie schon auf dem Boden zusammen. Verdammt! Ich hob sie vorsichtig hoch und trug sie nun zum Auto. Hinter mir hörte ich plötzlich Schritte und dann ein Knurren. Diese Hunde hatten mir grad noch gefehlt. Ich nahm meine Waffe raus und zielte hinter mich, doch ich konnte niemanden erkennen. Also rannte ich jetzt den Weg entlang. Ich musste so schnell es geht zum Auto und Emilia versorgen. Warum brach sie so plötzlich zusammen? Waren ihre Verletzungen so tief, dass sie zuviel Blut verloren hat? Ich hörte neben mir im Dunkeln, hinter ein paar Bäumen jemanden rennen. Okay, irgendwer war hinter mir her. Doch da Emilia schlaff in meinen Armen hing, konnte ich meine Waffe nicht rausholen und schießen. Also musste ich hoffen, dass es mich bis zum Auto nicht einholt. Ich beschleunigte meine Schritte und sah eine Silhouette neben mir, welche aber aus meinem Blickfeld verschwand, als ich noch einen Gang zulegte. Endlich konnte ich das Auto erkennen und war heilfroh angekommen zu sein. Ich legte Emilia auf die Rücksitzbank ab, zog erst ihr und danach mir diese hässlichen Anzüge aus und suchte dann im Kofferraum nach dem Verbandskasten. "Das wird ihr nicht helfen.", sagte plötzlich eine Stimme hinter mir, weswegen ich sofort meine Waffe rausholte und auf die Person hinter mir zielte. Es war eine Frau. Ein paar Jahre älter als ich. Sofort hob sie die Hände und ging ein paar Schritte zurück. "Schieße nicht. Ich will euch nur helfen." Sie hatte einen weißen Kittel an, auf der linken Seite stand in gelber Schrift I.F.G. drauf. "Klar, dass sagt ihr alle." "Nein, Mares du verstehst mich falsch. Ich arbeite nicht für I.F.G." "Dein Kittel sagt aber was anderes." "Mein Name ist Eva." "Und?" "Eva Garcia. Ich bin die Schwester von Thorben." Ich ließ die Waffe langsam sinken und schaute sie stirnrunzelnd an. "Ich kann dir alles während der Fahrt erklären. Aber dafür brauche ich dein Vertrauen. Emilia muss so schnell es geht in ein Krankenhaus." "Witzig. Denkst du wirklich, dass noch Ärzte oder Krankenschwestern in einem Krankenhaus arbeiten?" "Vielleicht nicht. Aber ich war bevor ich zu I.F.G. kam selbst Krankenschwester. Also vertraust du mir und lässt mich Emilia retten oder willst du es alleine versuchen?" Ich seufzte. "Schön. Ich vertraue dir." "Dann gib mir die Autoschlüssel und ich fahre uns zu einem Krankenhaus." Ich warf ihr die Autoschlüssel zu und setzte mich nach hinten zu Emilia auf die Rücksitzbank um ein Auge auf sie zu haben. Ich legte ihren Kopf auf meinen Schoss ab und strich ihr beruhigend durch die Haare. "Also, du arbeitest nicht für I.F.G. bist aber trotzdem bei I.F.G. angestellt?" "Ja... so ungefähr. Nachdem Thorben aus I.F.G. ausgestiegen ist, wollte auch ich aussteigen. Doch er meinte es wäre zu gefährlich das jetzt zu tun, schließlich wusste I.F.G. dass Thorben alles ans Licht bringen wollte. Was du vielleicht schon weißt ist, dass I.F.G. dich und Emilia schon länger beobachtet. Sie beobachten alle Leute schon lange, aber das erkläre ich dir, sobald es Emilia wieder gut geht. Was du fürs Erste nur wissen musst ist, dass ich verdeckt arbeite. Ich helfe I.F.G. zwar immer noch bei den Experimenten und so weiter, doch gleichzeitig versuche ich den anderen Leuten zu helfen da wieder rauszukommen. Das gestaltet sich nur als ziemlich schwierig, wenn man die einzige ist, die gegen I.F.G. in I.F.G. arbeitet."
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