33
~POV Emilia~
"Mares hier.", flüsterte ich und zeigte auf eine graue Tür. Sie war nicht abgeschlossen und es stand auch nicht drauf, dass wir nicht hinein durften, also traten wir ein. Mir stockte der Atem, als ich den Raum sah. Die hintere Wand bestand nur aus Bildschirmen und links und rechts von uns standen mehrere PCs und anderer technischer Kram. An der linken Wand stand ein großer Schrank, welcher abgeschlossen war. Verdammt... "Brauchst du einen von denen?", fragte Mares und hielt einen Schlüsselbund in der Hand. "Wo hast du den her?", fragte ich erstaunt. "Der Idiot, welchem der Anzug gehört, hat seinen Schlüsselbund in der Tasche gelassen. Davon wird ja wohl einer passen." Und zu unserem Glück passte gleich der vierte Schlüssel den wir ausprobierten und der Schrank ließ sich öffnen. Zum Vorschein kamen mehrere DVDs auf welchen etwas drauf stand. Einweisung für neue Mitarbeiter, Entstehung von I.F.G. und so weiter. Nichts hilfreiches. Bis auf eine DVD, welche ganz unten in einem Karton lag. Die Beschriftung lautete nur: Thorben G. "Ich glaub ich hab was.", sagte ich und zeigte Mares die DVD. Dann lief ich zu einem der PCs und schob die DVD rein. Die Bildschirme an der Wand flackerten kurz und danach war Thorben auf den vielen Bildschirmen zu erkennen.
"Das hier wird wohl mein letzter Tag bei I.F.G. sein und das ist auch gut so. Ich hoffe, diese DVD bekommen die richtigen Leute in die Hände. Wenn alles so funktioniert hat wie ich wollte, sollten ihr, Emilia und Mares, es jetzt sehen können. Ich weiß nicht, wie es euch geht, was ihr durchmachen musstet oder wen ihr verloren habt. Aber ich will euch alles erklären. Hoffentlich bleibt euch genug Zeit. Alles was I.F.G. zur Zeit macht artet aus. Es war nie so geplant. Nicht in diesem Ausmaße. Ich weiß, dass es an der Zeit ist aufzugeben, doch viele Leute von I.F.G. denken nicht mal daran aufzuhören. Es gibt einen bestimmten Weg I.F.G. und damit auch die Seuche aufzuhalten. Ihr müsst den Auslöser finden. Damals haben wir ihn versteckt, wo ihn niemand finden wird. Nur die Gründer von I.F.G. wissen wo sich dieser Auslöser versteckt. Er ist in einer-"
Abrupt wurden die Bildschirme schwarz und der PC schaltete sich aus. "Emilia, Mares, nimmt die Masken runter." Ohne hinzugucken, wusste ich, dass es Daniel war, welcher mit uns sprach. "Bitte. Ich tue euch nichts." Langsam drehten wir uns zu ihm um, die Waffen fest umklammert. Auch er hatte eine Waffe in der Hand. Doch zu meinem eigenen Erstaunen legte er sie auf den Boden und kickte sie in unsere Richtung, dann hob er die Hände. "Nimmt die Masken ab und lasst uns reden. Bitte. Ich erkläre euch alles. Ich sage euch die Wahrheit." Mares und ich schauten uns an. Ich nickte ihm kurz zu, als Zeichen, dass wir ihm zuhören sollten. Also nahmen wir die Masken ab und ließen unsere Waffen ein Stück sinken, doch trotzdem behielten wir sie vorsichtshalber in der Hand. "Alles was Thorben erzählt ist totaler Blödsinn. Hier artet nichts aus. Alles läuft genau nach Plan. Wir sind drauf und dran das ewige Leben erforscht zu haben. Wir könnten alle ewig leben, doch nur dann, wenn ihr beide I.F.G. helft. Ihr seid der Schlüssel zu allem." "Nein! Wir werden ihnen nicht helfen.", konterte Mares. "Wenn ihr uns nicht helft, werden noch mehr Leute sterben müssen. Und das wollt ihr doch nicht oder? Ihr wollt doch, dass es aufhört. Deswegen seid ihr doch hier. Und warum glaubt ihr Thorben? Ihr kennt ihn doch nicht mal. Er könnte euch genauso gut in eine Falle locken." "Thorben hat aber niemanden umgebracht oder andere Leute zu Monstern gemacht.", sagte ich. "Wir tuen es nur für den guten Zweck." "Es reicht.", sagte Mares und hob seine Waffe. "Ich sage Ihnen das jetzt zum letzten Mal: Wir werden Ihnen nicht helfen." "Na schön." Er drückte auf einen Knopf, welcher neben der Tür an der Wand befestigt war. Plötzlich gingen Sirenen los und rote Lampen leuchteten auf. "Was haben Sie getan?", fragte ich. "Ich habe die Infizierten frei gelassen. Sie werden sich jetzt auf die Suche nach euch begeben. Uns werden sie nichts tun. Schließlich denken sie, dass sie uns ein Leben zu verdanken haben." Daniel ging von der Tür weg und mehrere Infizierte rannten in den Raum direkt auf uns zu. Sofort schossen Mares und ich, doch es waren zu viele. Wir schubsten sie weg und rannten einfach nur, in der Hoffnung den Ausgang zu finden. Mindestens fünfzig Stück waren uns auf den Versen. "Weißt du noch, wo wir raus gekommen sind?", fragte Mares. "Nein, keine Ahnung." Mares packte mein Handgelenk und zog mich in einen Raum. Er schloss schnell die Tür ab. "Verdammt Mares...", sagte ich und schaute mich im Raum um. "Oh fuck..." In dem Raum hingen Leichen von der Decke. Alle hatten Seile entweder an den Händen, an den Füßen oder am Hals. "Nein.", stieß ich hervor und rannte zu einer der Leichen. Marko. Er war blass und hing schlaff nach unten. Er war mit einem Seil, welcher um seinen Hals hing an der Decke befestigt. Ich sank auf die Knie und ließ meine Tränen laufen. Mares kniete sich neben mich um legte einen Arm um mich. "Sie werden es bereuen.", sagte ich mit brüchiger Stimme. "Ja, werden sie." Viel Zeit zum Trauern blieb nicht, denn plötzlich wurde die Tür aufgebrochen und die Infizierten kamen herein. Sofort standen Mares und ich wieder auf und suchten verzweifelt nach einem Ausgang. Doch in diesem Raum, war es zwecklos. Hier gab es keinen Ausgang außer die Tür durch die wir gekommen waren. Uns blieb also nichts anderes übrig als den gleichen Weg zurück zu rennen und weiter einen Ausgang zu suchen. Wir rannten einen langen, anscheinend nie endenden, Gang entlang, während die Infizierten uns dicht auf den Versen waren. Plötzlich kamen von der anderen Seite des Ganges auch Infizierte und wir waren eingesperrt. Es gab nur die linke und rechte Seite und von beiden Seiten kamen gerade Infizierte. Sie rannten auf uns zu und Mares und mir blieb nichts anderes übrig als zu schießen. Ich nahm mir die rechte Seite vor und Mares die linke. Ich versuchte so gut es ging auf den Kopf der Infizierten zu schießen, was aber nicht immer klappte. Das war auch der Grund, warum bald die Waffe leer war und natürlich hatte ich kein neues Magazin mehr. "Das Magazin ist leer." "Scheiße... Bleib hinter mir." Mares drückte mich sanft gegen die Wand und stellte sich vor mich. Doch es brachte nicht viel, denn zwei Infizierte packten mich und zerrten mich zu den anderen, sodass ich jetzt von mindestens hundert Infizierten eingekreist war.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top