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~POV Emilia~

"Waffen, Verbandszeug, etwas zu Trinken, ein Auto....", zählte ich auf. "Ich glaube wir haben alles." "Passt gut auf euch auf.", sagte Sarah und umarmte mich. "Werden wir." Auch Leon, Arvid, Nolan, Jannis, Mares und meine Eltern umarmten uns. Nur Arya stand weiter hinten und schaute traurig zu uns hoch. Ich setzte mich in die Hocke und breitete meine Arme aus. Sofort kam sie auf mich zu gerannt und umarmte mich stürmisch. "Ich will nicht, dass du gehst." "Ich weiß. Aber wir kommen bald wieder okay? Versprochen." Sie nickte und wischte sich ihre Tränen weg. Ich gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn und stieg dann zu Mares ins Auto. Wir winkten nochmal, bevor wir los fuhren und uns ab jetzt in Gefahr befanden.

(...)

Auf der Hälfte der Strecke tauschten wir die Plätze, sodass ich jetzt fuhr. Dabei sang ich die ganze Zeit irgendwelche Lieder, um die Zeit schneller vorbeigehen zu lassen. "Kannst du bitte aufhören zu singen?", lachte Mares. "Du erkennst mein wahres Talent nicht. Ich kann gut singen." "Du solltest beim Zeichnen bleiben." Apropro Zeichnen. Ich hatte ja noch ein Geschenk für ihn. Ich kramte das gefaltete Blatt aus meiner Hosentasche und reichte es ihm. "Was ist das?" "Mache es auf." Ich wartete gespannt seine Reaktion ab und wechselte meinen Blick abwechselnd auf ihn und die Straße. "Wow... Das sieht ja besser aus als in Real." Ich lachte. "Ach quatsch! In echt siehst du noch hübscher aus." "Danke." Er beugte sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss. "Halt hier vorne gleich an.", sagte er dann. Ich hielt am Rand der Straße an. "Warum?" "Wenn wir durch den Wald gehen, kommen wir von hinten rein." "Du willst, dass wir durch den Wald gehen?", fragte ich ihn geschockt, als hätte er komplett den Verstand verloren. "Ja. Es ist besser. Dann sehen sie uns vielleicht nicht so schnell." Ich schluckte schwer. "Na schön." Man könnte glauben, dass ich keine Angst mehr vor einem dunklen Wald haben sollte, nachdem was Mares und ich schon alles erlebt hatten. Doch irgendwie hatte ich dabei ein ungutes Gefühl. Wir nahmen unsere Waffen und liefen los. Alles andere ließen wir im Auto, es wäre zuviel Gepäck. "Wir können auch Händchen halten, wenn du zuviel Angst hast.", sagte Mares und grinste mich an. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich ging näher zu ihm und verschränkte meine Hand mit seiner. Er strich beruhigend über diese, was mir ein wenig das Gefühl der Geborgenheit gab. Plötzlich hörten wir ein Knacken im Busch, weswegen wir unsere volle Aufmerksamkeit sofort dem Busch zurichteten. Dann hörten wir ein Jaulen. Wie ein Hund oder ein Wolf. Dann ein Knurren und sahen roten Augen. Schneller als wir reagieren konnten, sprang ein viel zu großer Hund aus dem Busch und wollte uns angreifen. Aus Reflex schossen Mares und ich beide auf ihn und er fiel sofort zu Boden. Wir schauten uns ihn aus der Nähe an. Er war zu groß für einen Hund oder einen Wolf. Er hatte fast kein Fell mehr und bestand hauptsächlich aus Fleisch und Blut. Und das Schlimmste war, dass er keine Augen mehr hatten. "Die Seuche befällt also jetzt sogar schon Tiere.", stellte ich fest. "Wer weiß, vielleicht ist die Seuche ja auch von den Tieren auf den Menschen übertragen worden." "Kranke Scheiße...", flüsterte ich und wir liefen weiter. Wir mussten noch ein ganzes Stück durch den Wald und bei jedem noch so kleinen Geräusch hatte ich Angst, dass diese komischen mutierten Hunde gleich wieder vor uns stehen. Doch wir kamen heile bis zu dem Zaun an, welcher den Wald von der Organisation trennte. Zu unserem Glück hatte der Zaun keinen Strom, weswegen wir einfach über diesen klettern konnte. Wir befolgten den Rat von Thorben und kletterten über die Feuerleiter auf das Dach, weiter durch den Dachzugang und die Treppen hinunter. "Hier lang." Mares zog mich in einen kleinen Raum, welcher aussah wie eine Umkleidekabine. Und es sah nicht nur so aus, wie eine Umkleidekabine, es war auch Eine. "Einfach.", sagte Mares und ich sah, dass er einen der Spinde geknackt hatte. "Wie hast du das so schnell gemacht?" "Mit der hier." Er hob eine Karte in die Luft, welche wohl ein Ausweis war. Er knackte noch einen zweiten Spind. In beiden war ein Anzug, welche die Wachen anhatten, mit einer Maske. Wir zogen uns den Anzug schnell über unsere anderen Klamotten und die Masken über die Gesichter. So konnten wir wenigstens nicht so schnell gesehen werden. Wir liefen weiter das Treppenhaus hinunter bis wir uns in dem großen verwirrenden Flur wiederfanden. Hier liefen mehrere Wachen rum, genauso wie andere Mitarbeiter von I.F.G. die alle einen Kittel, Atemmasken und Handschuhe anhatten. Keiner erkannte uns und jeder behandelte uns wie ganz normale Wachen. "Wie sieht der Plan aus?", fragte ich Mares leise und hoffte, dass er mich unter dieser Maske überhaupt verstand. Schwitzen die Leute, denn nicht in diesen Dingern? "Ich dachte du hättest einen.", antwortete er mir. "Gut. Hier ist der Plan: Wir durchsuchen einfach das ganze Gebäude. Irgendwo müssen wir schon was brauchbares finden. Und falls nicht, schnappen wir uns ein paar Geiseln und bedrohen sie, sodass sie irgendwann mit der Sprache rausrücken." "Ein besserer Plan wäre mir nie eingefallen." Das Problem an der ganzen Sache war nur, dass die Wachen nicht in alle Räume durften. An den Türen hingen Schilder mit der Aufschrift: Zutritt nur für zugehörige Bedienstete. Und anscheinend gehörten die Wachen da nicht zu. "Das nächste Mal, verkleiden wir uns als einer von diesen komischen Ärzten oder was die da stellen sollen.", sagte ich. Plötzlich kam uns Daniel entgegen und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Er winkte ein paar Wachen zu sich und flüsterte etwas. Mares und ich liefen so unauffällig wie möglich an ihnen vorbei. "Moment.", sagte Daniel plötzlich und hielt uns auf. Fuck! "Wir haben zwei ungebetene Gäste hier. Ich möchte, dass auch Sie die Augen offen halten. Ihre Namen sind Emilia und Mares. Sie wissen, ja wer sie sind." Mares und ich nickten nur und liefen dann weiter. "Verdammt...", fluchte Mares. Das konnte er laut sagen. Sie wussten, dass wir hier sind! 

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