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~POV Emilia~

"Okay, warte." Ich packte Mares am Handgelenk und ließ ihn so zum Stehen kommen. "Das bringt doch alles nichts. Wenn wir weiter wie die Irren hier rum rennen, kommen wir niemals raus." "Ich weiß. Aber was sollen wir denn tun?" Ich überlegte kurz und schaute mich um. "Also hier waren wir auf jeden Fall schon, weil der Raum hier neben uns, mir bekannt vorkam. Glaube ich..." Ich schaute mich weiter um. "Sind wir da schon lang gegangen?", fragte ich und zeigte auf einen weiteren Gang von vielen tausenden hier. Mares zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung." Was mich wunderte war, dass ich hier überhaupt keine Wachen sah. Sonst liefen sie hier öfters lang, doch es war nichts von irgendwelchen Wachen oder anderen Menschen zu sehen. "Da!" Ich zeigte auf eine Luke in der Decke. "Wenn wir da hoch klettern, ist es vielleicht einfacher rauszukommen." Der Raum neben uns hatte Wände aus Glas. In dem Raum gab es drei PCs, Stühle und Tische. Während Mares einen der PCs vom Tisch runter räumte, versuchte ich einen anderen PC anzumachen. Doch all das half nichts. Die PCs hatten keinen Strom und gingen deshalb auch nicht an. Ich half Mares schnell den Tisch wieder in den Flur zu tragen und ihn über die Luke zu stellen. Auch, wenn Mares stark war und es locker alleine geschafft hätte. Als erstes kletterte Mares durch die Luke, dann ich und danach die anderen. Gemeinsam krabbelten wir durch den Lüftungsschacht, welcher wirklich verdammt eng war. "Wartet.", sagte Mares und blieb abrupt stehen, sodass ich fast gegen ihn geknallt wäre. "Was-" "Pssst!", unterbrach er mich. Unter uns ertönten verschiedene Stimmen. "Keine Sorge, sie werden hier nicht raus finden. Erstmal müssen sie durch die Flure kommen, welche wie ein Labyrinth aufgebaut sind. Und auch, wenn sie das schaffen, kommen sie danach nicht weiter, weil sie den Code für die Türen nicht haben." Man musste kein Genie sein um zu erkennen, dass das die Stimme von Daniel war. "Wir werden sie nicht wieder in ihre Zellen bringen können. Emilia und Mares werden sich mit allen Mitteln wehren." Das sagte eine Frau. "Sie werden schon noch zur Vernunft kommen. Irgendwann werden sie einsehen, dass sie verloren haben und dann erzählen wir ihnen die Wahrheit." "Wieso erzählen wir ihnen nicht gleich die Wahrheit, sondern tischen ihnen die Lüge mit der Krankheit auf?", fragte ein anderer Mann. "Wenn wir ihnen die Wahrheit erzählen, dann werden sie sich niemals auf unsere Seite schlagen." Ich konnte nicht glauben was ich da gerade hörte. Sie hatten uns nur angelogen? Es gab gar keine Krankheit? Es war klar, dass da irgendwas nicht stimmen konnte. "Wenn dann soweit alles geklärt ist, können wir ja wieder an die Arbeit gehen." Ich hörte wie Stühle verrückt wurden und dann wie sich die Tür schloss. "Okay, sie sind weg." Mares öffnete die Luke vor ihm und sprang runter. Ich machte es ihm nach und landete auf beiden Beinen mitten im Raum. "Okay, sind alle da?", fragte Mares und schaute sich kurz grob um. "Wir müssen vorsichtig sein, wenn sie uns hier sehen, dann wissen sie, dass wir weiter sind, als sie dachten. Und vielleicht versuchen sie uns dann in eine Falle zu locken." Vorsichtig ging Mares vor und schaute sich kurz um. "Okay, hier ist keiner.", sagte er und wir anderen folgten ihm. Doch weit kamen wir nicht, denn die nächste Tür, durch die wir durchgehen wollten, war abgeschlossen und um sie auf zu bekommen, brauchte man einen Code. "Verdammt.", fluchte Mares. "Warte, ich glaube ich weiß den Code.", sagte ich, schob mich an ihm vorbei und gab den Code ein, welcher auf dem Zettel steht. 3805. Es ertönte ein Piepen und schon ging die Tür auf. "Du bist brillant.", sagte Mares und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Scheiße! Sie kennen den Code!", hörten wir eine Stimme hinter uns sagen und sahen, wie zwei bewaffnete Leute auf zu gerannt kamen. "Fuck, rennt!", schrie ich und wir rannten so schnell es ging den Flur entlang in der Hoffnung die beiden Leute abhängen zu können. "In den Raum.", sagte Mares und zeigte auf eine Tür neben uns. Schnell rannten wir alle rein und ich schob einen Stuhl vor die Tür. Erst danach schaute ich mich im Raum genauer um. Es war eine Art Büro. Vielleicht das Büro von Daniel? "Schau mal.", sagte Mares und winkte mich zu sich. Er hatte einen Schlüsselkasten gefunden mit lauter Schlüsseln die gleich aussahen. Alle hatten einen Anhänger auf dem I.F.G. stand. Das waren Autoschlüssel. Wir nahmen die Nummern 62, 63, 64 und 65 mit. Ich lauschte an der Tür konnte jedoch keine Schritte mehr, geschweige denn überhaupt irgendwas hören. Ich nahm den Stuhl wieder weg und schaute mich um. Die Flure waren wieder wie leer gefegt. Mit einem Handzeichen, deutete ich den anderen mir wieder zu folgen. Wir liefen weiter den langen Gang entlang auf der Suche nach dem Ausgang. Dabei mussten wir noch zwei mal die Türen mit dem Code öffnen. Mein Gott, wie viele Türen gab es hier denn? Gut, bestimmt um auf Nummer sicher zu gehen, dass es hier niemand raus schaffte. "Da sind sie!", ertönte wieder eine Stimme hinter uns. Dieses mal waren es drei bewaffnete Leute, welche auf uns zu kamen. Wir rannten schnell vor ihnen weg, doch schon in der nächsten Ecke, kamen noch mehr Wachen auf uns zu. Nun endlich gab es auch Fenster und ich konnte den Parkplatz der Bullis draußen sehen. An der Wand hing ein Kasten in welcher eine Brechstange drin war. Während die anderen weiter rannten, blieb ich stehen und rannte zurück zu dem Kasten. "Emilia nein!", rief Mares. Doch ich ignorierte ihn und schlug mit meiner Waffe das Glas des Kastens ein. Plötzlich wurde ich von jemanden nach unten gezogen, welcher sich über mich warf und einen Schuss löste. "Komm, jetzt!", rief Mares, nahm meine Hand und zog mich mit. Ich schaute kurz nach hinten und sah, dass Mares einen der Wachen getroffen hatte. Sofort blieben wir stehen, als von der anderen Seite des Ganges Daniel ankam.

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