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~POV Emilia~

Ich antwortete der Stimme nicht, sondern überlegte wo ich sie zuordnen konnte. Irgendwoher kam sie mir bekannt vor. Langsam lief ich weiter vor, meine Waffe fest umklammert. Auch die andere Gruppe lief jetzt weiter, doch als sie um die Ecke kam, konnte ich sie nicht wirklich erkennen. Ich sah nur irgendwelche schwarze Silhouetten. Darunter auch zwei Kinder. Das konnte niemand von I.F.G. sein. I.F.G. hatte doch keine Kinder bei sich. "Wer seid ihr?", rief ich ihnen zu. "Ihr seid nicht von I.F.G." "Nein, sind wir nicht. Trete vor!" Ich tat was die Stimme mir sagte und war immer noch am überlegen, woher ich sie kannte. "Bleibt da.", sagte ich zu den anderen und ging langsam voran. Auch der Typ kam vor, während seine Gruppe weiter hinten stand. Schon bald standen wir beide im Licht und ich wäre fast umgekippt, als ich sah wer dort stand. "Mares!", rief ich, rannte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. "Oh Gott, du lebst." Sofort kamen mir die Tränen und auch er umarmte mich fest. "Ich dachte du wärst tot.", sagte Mares. "Was? Ich dachte du wärst tot. Sie haben mir gesagt, dass sie dich umgebracht haben." "Ja... Das Gleiche haben sie auch zu mir gesagt." "Diese Arschlöcher...", fluchte ich leise. Mares hielt mich immer noch an den Hüften fest und drehte sich zu seiner Gruppe um. "Hey, ihr könnt her kommen! Es ist alles gut!" Auch ich drehte mich zu meiner Gruppe um. "Für euch gilt das Gleiche!" Ich schlang meine Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss, welchen er sofort erwiderte. Wir hörten wie wieder Schritte näher kamen und lösten uns sofort voneinander. "Ach wie süß. Alle sind wieder glücklich vereint.", sagte eine dunkle Stimme belustigt und im nächsten Moment bog Daniel um die Ecke mit drei bewaffneten Leuten. Auch von der anderen Seite kamen vier bewaffnete Leute. Mares schob mich hinter sich und trat vor zu Daniel. Doch ich stellte mich sofort wieder neben ihn. "Ganz so war das nicht geplant. Aber mir soll es recht sein." "Warum haben Sie mir erzählt, dass Mares tot sei?" "Ganz einfach meine Schöne. Weil ihr beide zusammen nicht stark genug seid. Ihr würdet euch gegenseitig beschützen wollen und genau das wollte ich verhindern. Ich mache euch einen Vorschlag. Ihr kommt jetzt ganz gesittet mit und ich erkläre euch was I.F.G. bedeutet und was der Plan von uns ist." "Nein!", sagte ich sofort. "Emilia.", sagte Mares ruhig. "Wir sollten uns anhören, was sie zu sagen haben." "Nein, es könnte eine Falle sein!" "Es wird keine Falle sein. Wir sollten sie anhören." Ich seufzte und nickte nur. "Schön." Daniel führte uns den Gang entlang. "Wieso willst du sie anhören?", fragte ich Mares leise. "Weil wir so vielleicht ein paar Schwachstellen von ihnen herausfinden können." Okay, ganz dumm war das eigentlich nicht. Daniel führte uns in einen großen, weißen Raum, welcher aussah wie ein Besprechungszimmer. Es gab einen langen Tisch mit zwanzig Stühlen und einer Leinwand. Mares und ich setzten uns ganz nach vorne die anderen alle hinter uns. "Also, wie schon mal gesagt, steht I.F.G. nur für das Gute.", fing Daniel an. "I.F.G. bedeutet Infected for Good. Es ist nämlich so, dass eine Krankheit ausgebrochen ist, welche bis jetzt sehr selten ist und geheim gehalten wurde. Doch diese Krankheit verbreitet sich schnell und bis jetzt gibt es noch kein Heilmittel dagegen. Wir haben versucht die Krankheit aufzuhalten, in dem wir Experimente an den Menschen durchführen. Wir haben sie mit einer Seuche infiziert und so sind sie dann zu lebenden Toten geworden. Wir wollten damit bewirken, dass die Menschen, die diese Krankheit haben, ganz einfach damit weiterleben können. Doch bis jetzt ist die Seuche noch nicht ausgereift und naja... ihr habt ja gesehen was mit den Untoten passiert. Ihre Gehirnzellen sterben ab und sie können nicht mehr richtig denken. Doch deswegen arbeiten wir schon daran, dass diese Seuche irgendwann Menschenleben retten kann. Denn wenn sich die Krankheit weiter so rasend schnell ausbreitet, dann werden in innerhalb von ein paar Jahren alle Menschen an dieser Krankheit leiden." "Und was ist das genau für eine Krankheit?", fragte Mares. "Die ersten Symptome sind Halsschmerzen und sehr starkes Fieber. Als nächstes kommt die Übelkeit dazu, welche zum Erbrechen führt. Man erbricht solange, bis alles aus dem Magen raus ist. Die letzte Stufe ist, dass man Blut erbricht und überall am ganzen Körper Schmerzen hat. Das alles passiert in innerhalb von wenigen Wochen, bis hin zum Tod." "Ihr wollt also mit der Seuche erreichen, dass die Menschen auch mit der Krankheit noch leben können?", fragte ich. "Genau." "Und warum musstet ihr dafür dann andere Leute umbringen?" "Um die Abwehrstoffe von gesunden Körpern zu bekommen, welche wir in die Seuche mit einarbeiten konnten." Ich lachte nur ironisch. "Das ist doch krank! Sowas ist menschenunwürdig!" "Emilia, du verstehst das nicht. Wir kämpfen für das Gute. Gegen die Krankheit. Steigt bei uns ein und ihr werdet es verstehen. "Nein.", sagte Mares und stand auf. "Wir werden das nicht mitmachen. Ihr dummer Plan wird nicht funktionieren. Wir werden bei diesen Experimenten nicht mitmachen." Auch ich stand auf. "Es wird doch bestimmt noch eine andere Heilmethode für die Krankheit geben." "Wir haben schon alles versucht. Die Krankheit existiert bereits seit ungefähr zwanzig Jahren und nie hat man eine Heilung gefunden. Doch mit der Seuche könnte sich das nun ändern." "Mit dieser Seuche werden Sie alles nur noch schlimmer machen.", giftete Mares, Daniel an. "Machen Sie ihren Scheiß allein." Er nahm meine Hand und deutete den anderen ihm zu folgen. "Ihr werdet hier nicht rauskommen!", rief Daniel uns hinterher, doch wir ignorierten ihn. "Und was machen wir jetzt?", fragte ich Mares. "Als erstes müssen wir den Ausgang finden." Wir legten einen Gang zu um schneller zum Ausgang zu kommen. Wer weiß, was diese gestörten Personen als nächstes vorhaben? Wieder ertönte plötzlich eine Durchsage.

"Ihr werdet den Ausgang nicht finden! Die Gänge sind aufgebaut wie ein Labyrinth. Nur die Mitarbeiter wissen wie man hier rauskommt. Außerdem braucht ihr einen Code."

Und tatsächlich kam es mir schon nach wenigen Minuten so vor, als wären wir im Kreis gelaufen. "Mares, wir waren hier schon mal." "Ja... Das Gleiche ging mir schon vor zehn Minuten durch den Kopf." Verdammt, wir kamen hier niemals raus.

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