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~POV Emilia~
Die Männer warfen mich ohne Rücksicht zu nehmen in den Raum, sodass ich hart auf dem kalten Boden landete. "Wichser." Sie ignorierten mich und schlossen die Tür wieder. "Was wollten sie von dir?", fragte Sarah. "Dass ich I.F.G. beitrete." "Wem?", fragte Arvid verwirrt und auch alle anderen schienen verwirrt zu sein. Ich seufzte. "Okay, ich glaube ich bin euch eine Erklärung schuldig." Also fing ich an zu erklären. Von den Infizierten, der Welt draußen, I.F.G. und so weiter. Nur das mit Mares ließ ich aus. Schließlich brauchten sie das nicht wissen und ich war noch bereit über ihn zu reden. Ich weiß, dass ich sonst wieder in Trauer versinken würde. "Das ist ja total krank...", sagte Leon. "Ja... Ist es." "Und wie bist du hier hergekommen?", fragte meine Mutter. "Längere Gesichte. Die erzähle ich euch, wenn wir außer Lebensgefahr sind." Mich wunderte es, dass meine Eltern nicht so spießig sind wie sonst. Okay, das hätte jetzt auch wirklich gar nicht in diese Situation gepasst. "Also passt auf. Es gibt hier neben unserem Raum eine Luke aus der wir rauskommen können. Aber wir müssen uns beeilen. Die bewaffneten Männer können überall sein." "Aber wir wissen doch nicht mal wo die Luke hinführt.", sagte mein Vater. "Das ist egal. Hauptsache weg von hier. Es sei denn, ihr wollt hier bleiben und vielleicht sterben oder noch schlimmer, ein Infizierter werden." Alles schüttelten mit dem Kopf. "Gut. Wer geht als erstes?" Ich schaute in verängstigte Gesichter. "Ich kann nicht als erstes gehen. Ich werde euch Rückendeckung geben." Leon seufzte. "Okay, ich gehe zu erst." "Perfekt. Direkt neben der Tür ist die Luke." Ich öffnete die Tür einen Spalt und sah keinen der Wachen auf dem Flur laufen. "Los, schnell. Wenn dich jemand entdeckt, dann renne einfach, okay?" "Okay." Er rannte aus dem Raum, rein in die Luke. "Los Arvid, du als nächstes." Er schaute unsere Eltern ängstlich an. "Mach schon!" Ich schubste ihn vor und auch er sprang durch die Luke. "Sarah, komm." Ich nahm ihre Hand und zog sie vor mich. Danach gingen auch meine Eltern in die Luke. Ich schaute mich nochmal im Raum um. Der Zettel lag immer noch dort. Ich hob ihn auf und entfaltete ihn.
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Stimmt! Der Code! Ich wusste zwar immer noch nicht wofür er gut sein sollte, aber vorsichtshalber nahm ich ihn mit. Ich schaute mich nochmal um, ob jemand im Gang war, sah jedoch keinen. Auch ich kletterte jetzt die Luke runter und landete direkt im Wasser. "Geil...", sagte ich angewidert und zog mich am Rand wieder hoch, wo die anderen standen. Toll, eine Kanalisation. Da hätte ich mir auch besseres wünschen können. Aber so kamen wir hier vielleicht raus. "Okay, folgen wir dem Weg da." Hier unten stank es bestialisch, doch zumindest war die Kanalisation ein wenig beleuchtet. Wenn auch nur schwach und mit flackerndem Licht. Plötzlich ertönte ein Alarm von oben. Hoffentlich war es nicht unseretwegen. Ich sah einen Schatten an der Wand, welcher immer kleiner wurde. Scheiße! Hier war jemand und er war bewaffnet. "Los, da rein.", flüsterte ich und führte die anderen in eine Sackgasse. "Ich habe euch gehört!", rief der Mann. Ich sah, wie sein Schatten immer näher kam und bereitete mich darauf vor, dass er gleich in diese Sackgasse leuchten würde. Doch bevor er das tun konnte, sprang ich aus der Sackgasse raus und schubste ihn in das Wasser. Aus Schreck ließ er seine Waffe fallen. Diese hob ich sofort auf, zielte auf den Mann, welcher gerade versuchte wieder aus dem Wasser zu kommen und löste einen Schuss. Der Mann stöhnte kurz und ließ sich wieder ins Wasser fallen. Perfekter Treffer in den Kopf. "Das war nicht mal ansatzweise die Rache für Mares.", flüsterte ich. "Oh Gott, Emilia! Du hast ihn umgebracht!", sagte Sarah geschockt. "Er hat es nicht anders verdient. Los, wir müssen weiter.""Emilia, kann ich dich mal was fragen?", fragte Sarah. Ich nickte nur. "Wer ist dieser Mares von dem du geredet hast?" "Ein Freund.", sagte ich knapp. "Er hat mir geholfen." "Ist er...?" Sarah wollte nicht weiterreden, doch ich wusste was sie sagen wollte. "Ja..." Ich merkte wie mir wieder die Tränen kamen und schluckte sie runter. Ich hoffte, dass wir bald einen Ausgang finden würden, doch stattdessen fanden wir nur eine weitere Sackgasse. Und jetzt? Müssen wir wirklich nochmal wieder ganz zurück und den anderen Weg nehmen? Doch mein Gefühl sagte mir, dass wir dort auch nicht weiterkommen werden. Ich schaute mich genauer um und sah eine Leiter an der Wand, welche zu einer Luke in der Decke führte. "Da hoch.", sagte ich leise, weil ich dachte, dass uns immer noch irgendwelche Leute hören könnten. Alle kletterten nacheinander die Leiter hoch und ich bildete den Schluss. Wir standen jetzt wieder in dem weißen Flur, welchem wir weiterhin folgten. Irgendwo hier musste es doch einen Ausgang geben! Plötzlich ertönte eine Durchsage, weswegen wir kurz stehenblieben:
"Ihr werdet es hier nicht raus schaffen! Gebt auf und schließt euch uns an. Wir werden euch nichts tun."
Klar, wer es glaubt! Ich hörte hinter uns Schritte näher kommen und drehte mich sofort um. "Emilia, ganz ruhig.", sagte einer der bewaffneten Leute. "Lege die Waffe weg und komme mit uns." "Nein!" "Wir tun euch nichts. Wir wollen euch nur helfen." "Ihr habt Mares umgebracht!" "Du weißt, dass wir es mussten. Bitte Emilia komme zur Vernunft." Die Männer kamen näher auf mich zu, hatten ihre Waffen jedoch weggepackt. Es waren nur zwei. Mit denen musste ich doch fertig werden. Ich seufzte, ließ auch meine Waffe sinken und kam näher auf sie zu. "Okay, ich gebe euch eine Chance, aber wenn ihr mich nicht überzeugt, werde ich hier alles in die Luft jagen." Ich ging noch näher auf die Männer zu, zog schnell wieder meine Waffe und löste zwei Schüsse. Beide Schüsse trafen die beiden Männer. Ich schoss den beiden nochmal mitten in die Brust, weswegen sie auf den Boden landeten. Dann nahm ich ihnen die Waffen ab und ließ sie dort auf den Boden elendig verbluten. Ich drückte Leon und meinem Vater eine Waffe in die Hand. "Habt keine Angst sie zu benutzen." Wir liefen weiter den langen Gang entlang und ich sah, dass wir bald um die Ecke gehen konnten. Doch plötzlich blieb ich stehen und hielt so auch die anderen auf. Ich sah mehrere Schatten, welche erst näher kamen und dann auch plötzlich stehen blieben. "Kommt her!", rief eine Stimme, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließen.
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