21
~POV Emilia~
Als wir uns wieder lösten durchfuhr mich ein atemberaubendes Gefühl. Ich kann nicht wirklich beschreiben, was das ist, doch es ließ mich glücklich werden. Mares stand auf, doch statt mir die Hand zu reichen, was ich dachte, was er tat, hob er mich hoch und trug mich im Brautstyle auf das Sofa. Er setzte sich neben mich und schlang einen Arm um mich. Okay, eine Frage interessierte mich jetzt brennend. Was hatte dieser Kuss für ihn zu bedeuten? Fühlte er das Gleiche, was ich auch für ihn fühlte? Klar, warum sollte er mich denn sonst küssen? "Wie geht es dir?" "Besser.", sagte ich und schenkte ihm ein Lächeln. Ich dachte wirklich, dass ich sterbe, als diese Infizierten so nahe an mir standen. "Warum hat der Tracker nicht reagiert?", fragte ich ihn. Mares zuckte mit den Schultern und schaute sich das Ding. "Vielleicht ist es veraltet. Die Infizierten werden doch immer klüger und können bestimmt auch schon diesen Tracker überlisten." Ich nickte nur und plötzlich fiel mir der Typ aus dem Radio wieder ein. Als ich Mares gerade davon erzählen wollte, stand er auf und sagte: "Ich hab was für dich." Er ging kurz in den Flur und kam dann mit etwas, was er hinter dem Rücken versteckte wieder. "Mach die Augen zu und strecke einen Arm aus." Ich tat was er sagte und spürte, wie er mir etwas um das Handgelenk tat. "Augen zu lassen." Er führte meinen Arm wieder nach unten und im nächsten Moment spürte ich wieder seine weichen Lippen auf meinen. Als er sich wieder entfernte, machte ich die Augen auf und schaute mir an, was er dort um meinen Arm gebunden hatte. Es war ein wunderschönes, silbernes Armband mit der Aufschrift Strong. "Wow... Es ist wunderschön.", staunte ich. "Und es beschreibt dich perfekt in einem Wort." Ich lächelte kam auf ihn zu und gab ihm einen Kuss. "Empfindest du das Gleiche für mich, wie ich für dich?", fragte ich ihn dann. "Was empfindest du denn für mich?" Ich atmete tief durch und wusste nicht genau, wie ich es ihm sagen sollte. Okay, ich sagte es einfach geradeheraus. "Mehr als nur Freundschaft. Ich will dich für mich. Ich will sagen können, dass du mein Freund bist." Er lächelte warm. "Dann ja. Ich empfinde das Gleiche für dich." Mich durchlief eine angenehme Wärme und war erleichtert, dass er das Gleiche für mich empfand, wie ich für ihn. "Ich gehe uns mal etwas zu Essen machen. Und keine Sorge, es werden keine Sandwiches sein." Er verschwand in die Küche, während ich weiter auf der Couch saß. Ich nahm eine Fernbedienung von dem Tisch und fragte mich, ob die Fernsehkanäle noch wollten. Wieso waren wir eigentlich nicht eher darauf gekommen, einfach mal den Fernseher anzuschalten? Ich schaltete also den Fernseher an, doch außer einem Rauschmuster kam gar nichts. Egal wie weit ich schaltete. Ich seufzte und machte den Fernseher wieder aus. Aus der Küche roch es nach Bacon und langsam bekam ich auch wirklich Hunger. Da passte es nur zu gut, dass Mares in genau diesem Moment mit Rührei und Pancakes wieder zu mir kam. Während wir endlich mal wieder etwas Richtiges und nicht nur die ganze Zeit diese Sandwiches aßen, erzählte ich ihm von der Nachricht welche ich im Radio gehört hatte. "Verdammt... Sie kennen sogar unsere Namen?" Ich nickte. "Naja, zumindest wissen sie nicht wo wir sind." "Aber je näher wir an das Quartier der Organisation ran kommen, desto höher ist die Chance, dass sie wissen wo wir sind." "Ja... stimmt..." Wir hatten herausgefunden, dass I.F.G. ganz in Rumänien war. Hieß also, ca zwei Tage von uns entfernt. Ich wollte gerade etwas sagen, wurde jedoch von einem Piepen abgehalten. Mares und ich schauten uns fragend an und machten uns auf die Suche nach dem Piepen. Lange mussten wir aber nicht suchen, denn es kam aus der Küche und war ziemlich laut und nervtötend. "Es kommt aus dem Infizierten da vorne.", sagte Mares und zeigte auf den abgetrennten Kopf eines Infizierten. Er schubste den Kopf mit dem Fuß, sodass sich der Kopf ein wenig zur Seite rollte. Aus dem Hinterkopf des Infizierten kam im Rhythmus des Piepen ein grünes, blickendes Licht zum Vorschein. Mares nahm sich sein Messer und schlitze den Hinterkopf des Infizierten auf, während ich weiter abseits stand und ihm dabei zusah. Auch die anderen Infizierten fingen nun an zu Piepen und zu blinken. "Gib mir mal bitte dein Messer.", sagte ich zu Mares, nahm es ihm ab und ging zu einem anderen toten Infizierten. Ich tat das Gleiche wie Mares und schlitze den Kopf des Infizierten auf. Ich zog durch das ganze Blut und dem Fleisch einen kleinen Chip heraus. "Was ist das?", fragte ich Mares. "Keine Ahnung... Sieht irgendwie aus wie-" Er unterbrach sich selbst und schaute mich geschockt an. "Verdammte Scheiße, das sind GPS Chips." Ich schaute ihn mit offenem Mund an und dachte ich hätte mich verhört. "Sie wissen wo wir sind." "Los! Sachen packen und dann nichts wie weg!", rief ich und sofort holten wir unsere Waffen und die Tracker. Auch, wenn die Tracker vielleicht gar nichts mehr bringen. Ich warf Mares Rucksack auf den Beifahrersitz, stieg jedoch noch nicht ein. "Was ist los? Worauf wartest du?" "Ich muss kurz was machen." Ich lief zum hinteren Teil des Bullis, öffnete den Kofferraum und schob die ekelhaften Kisten, welche übrigens immer noch voller Gedärme waren aus dem Bulli. In der ganzen Aufregung hatten wir beide total vergessen, die Kisten irgendwo abzuladen. "Fahr los!", rief ich Mares zu und schloss die Türen wieder. Während er nun losfuhr, versuchte ich nach vorne zu ihm zu kommen, ohne hinzufallen. Ich kletterte auf den Beifahrersitz und schaute mir nochmal den Tracker an. Okay, vermutlich bringt der wirklich rein gar nichts mehr. "Du fährst sechs Stunden und dann fahre ich.", sagte ich und wollte keine Widerrede hören. "Okay, Chef.", sagte Mares lachend. "Schau mal in meinen Rucksack. Da ist was für dich." "Noch was?" "Hab ich mitgehen lassen. Dachte du könntest es vielleicht gebrauchen." Ich zog aus seinem Rucksack einen Block und verschiedene Stifte. "So wird dir während der Fahrt nicht langweilig." "Du bist der Beste!" Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und fing an zu zeichnen.
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