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~POV Mares~

"Wir sind nicht zum shoppen hier.", lachte ich. "Ich weiß. Hast du irgendwas gefunden?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Verdammt, ich auch nicht." "Aber hier muss doch was sein. Thorben hat uns doch nicht umsonst hier her geschickt." "Hey, wie findest du das?", fragte sie und hielt eine Bluse vor sich. Ich verdrehte nur die Augen. "Ist das gerade deine einzige Sorge?" "Komm schon. Ich muss einmal kurz auf andere Gedanken kommen. Außerdem ist deine Jacke, die ich immer noch anhabe, voller Blut. Es wird Zeit für was neues. " Ich lächelte nur. "Schön, schau dich weiter um." Ich wollte gerade wieder gehen und weiter nach Hinweisen suchen, als sie mir etwas in die Hand drückte. "Probier das an. Deine Sachen sind auch voller Blut." Ich seufzte und schaute sie mir an. "Na gut, Geschmack hast du." Sie grinste mich an und zusammen gingen wir zu den Umkleiden. Diese waren total verwüstet. Manche von den Vorhängen waren abgerissen oder voller Blut. "Hier. Ich glaube das ist die Einzige, welche noch so halbwegs okay aussieht.", sagte Emilia und zeigte auf eine der Kabinen in der Mitte. "Mann voran." Ich ging in die Umkleide und zog mich schnell um. Emilia hatte mir ein weißes Shirt und eine dunkle blaue Jeanshose rausgesucht. Dazu eine grüne Bomberjacke. Als ich wieder aus der Umkleide kam strahlte sie. "Perfekt! Und jetzt ich." Sie schob mich aus der Umkleide und warf mir meine alten Sachen vor die Füße. Ich wartete bis sie wieder aus der Umkleide kam. "Ich weiß nicht..." Sie hatte ein graues Shirt an, darüber eine schwarze Jacke mit einer schwarzen Hose. "Nein. Das sieht nicht gut aus." Sie ging zurück in die Umkleide und warf die Sachen, welche sie gerade anhatte über die Umkleide rüber auf mich. "Kannst du mir doch nochmal das Shirt wieder geben?", fragte sie. Ich warf es ihr wieder rüber, doch schon nach ein paar Minuten kam eine Bluse wieder auf mich zu. "Emilia, wir sind in einer Apokalypse und nicht auf einem Schönheitswettbewerb." "Ich bin doch schon fertig.", sagte sie und kam endlich aus der Umkleide. Sie hatte jetzt ein schwarz, weiß gestreiftes Shirt an mit einer blauen Hose, welche ein paar Löcher hatte. "Wie sehe ich aus?" "Hübsch.", sagte ich lächelnd und das war mein Ernst. Doch anscheinend glaubte sie mir das nicht. "Das sagst du doch nur, damit ich fertig werde." "Warum fragst du mich denn, wenn du mir nicht glaubst." "Okay, schon gut. Ich glaube dir." Sie schaute sich nochmal im Spiegel an und klemmte sich einer ihrer rostbraunen Haarsträhnen hinter das Ohr. Wir entschieden uns, unsere alten Klamotten hier zu lassen, schließlich brauchten wir diese nicht mehr. "Hey, warte mal.", sagte Emilia plötzlich und verschwand in einer Umkleide, ich ihr hinterher. An der Wand der Umkleide war ein schwarzer Pfeil welcher nach oben an die Decke zeigte. Wir schauten beide nach oben, doch da war nichts, außer die weißen Platten, welche die Decke ergaben. Emilia stellte sich auf einen Hocker der im Umkleideraum stand. "Kannst du mich auf deine Schultern nehmen?"

~POV Emilia~

Während ich auf Mares Schultern saß, kam ich perfekt an die Platten der Decke welche sich wegschieben ließen. "Ich muss noch ein Stück höher." "Ja, warte. Ich wachse schnell.", sagte Mares sarkastisch. "Ich spuck dir gleich auf den Kopf.", lachte ich nur. Mares schob mich ein wenig höher und ich hoffte, dass er mich gut festhielt. Ich konnte nicht viel sehen, weil ich immer noch zu klein war und mein Arm gerade mal in den Hohlraum der Decke reichte. Plötzlich spürte ich etwas und zog es raus. Ein Brief. "Perfekt! Ich hab was." Mares ließ mich wieder runter und ich öffnete den Brief.

Hoffentlich lesen das die richtigen Leute. Vielleicht nicht meine schlauste Idee einen riesen Pfeil an die Wand zu malen, doch es soll keine Schnitzeljagd werden. Emilia, Mares. Ich kenne euch schon lange. Länger als ihr vielleicht denkt. I.F.G. gibt es schon jahrelang. Doch erst jetzt zeigen sie sich langsam der Menschenwelt. Ich habe euch beide bei eurer Geburt ein Geschenk hinterlassen. Nun ist der richtige Zeitpunkt es zu öffnen. Überlegt genau. Nur ihr wisst, wo dieses Geschenk sein kann.

Viel Glück.
Thorben G.

Ich reichte Mares den Brief, während ich überlegte wo ein Geschenk zu meiner Geburt sein könnte. Doch mir fiel beim besten Willen nichts ein. Ich schaute zu Mares, welcher anscheinend auch überlegte wo sein Geschenk sein könnte. "Meinst du es liegt bei uns zuhause?", fragte ich. "Ich denke schon. Wir sollten vielleicht da erstmal gucken. Wo wohnst du?" "In Stafford." "Okay, dann fahren wir erst zu dir und dann zu mir. Aber lass uns das morgen machen. Es wird dunkel und außerdem brauchen wir beide mal ein wenig Schlaf." Ich stimmte ihm nickend zu. "Aber wo sollen wir hin? Ich habe hier in der Nähe kein Hotel gesehen." "Macht nichts. Die meisten Leute sind infiziert, tot oder abgehauen. Wir können schlafen wo wir wollen." "Mares! Das können nicht machen. Wir dringen in die Privatsphäre anderer Leute ein." "Denkst du, dass die das noch interessiert?" Ich schüttelte mit dem Kopf. Vermutlich hatte er Recht. "Also komm. Du darfst dir ein Haus aussuchen.", sagte er und ging vor ins Auto. Ich ihm hinterher und schon fuhr er langsam durch die Stadt, sodass ich mir die Häuser ansehen konnte. Okay, ich musste schon zugeben, dass es irgendwie witzig war sich ein Haus aussuchen zu dürfen und dort eine Nacht drin zu schlafen. "Hier! Lass uns das hier nehmen." Es war ein kleines Haus, welches aber sehr gemütlich aussah. "Du bist der Chef." Mares parkte auf der Auffahrt und zusammen liefen wir durch den Hintereingang ins Haus. Ich ging vor und plötzlich hörte ich wie etwas in der Küche umgestoßen wird. Dann ein schweres Atmen und Schritte. "Infizierter.", sagte Mares leise. Wir wollten uns gerade anschleichen, als der Infizierte uns entdeckte. "Treppe hoch!", rief Mares und sofort rannte ich die Stufen hoch, Mares mir dicht auf den Fersen. "Emilia, warte mal.", sagte Mares und stand immer noch an der Treppe. "Guck mal." Ich ging wieder zu ihm und sah den Infizierten unten an der Treppe stehen. Er kreischte laut, kam jedoch nicht zu uns hoch. "Sie können keine Treppen laufen.", sagte Mares erstaunt. "Na, das hätten wir eher wissen sollen." Mares hob die Waffe und schoss dem Infizierten in den Kopf. "Das heißt, wir sind hier oben sicher. Vorerst." Wir schauten uns jetzt oben um und ich muss sagen, dass es ganz gemütlich hier war.

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