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~POV Emilia~

Ich füllte uns beiden einen großen Becher mit Cola voll und stellte dann ein paar Stühle und Tische wieder richtig hin. Während Mares immer noch das Essen vorbereitete ging ich nochmal schnell zum Wagen und holte die Tasche mit den Akten raus. Ich fühlte mich ziemlich unsicher, wenn ich alleine nach draußen ging, weil ich dachte, dass jeden Moment aus einer Ecke ein Infizierter auftauchen könnte. Ich eilte schnell zurück ins Diner und setzte mich an den bereits gedeckten Platz. Kurze Zeit später kam auch Mares mit den Burgern und den Pommes zu mir. "Was kriegen sie mein Herr?", fragte ich belustigt. "Das geht aufs Haus.", lachte er und setzte sich neben mich. "Also Burger machen kannst du. Das muss man dir lassen.", sagte ich, zog meine Akte aus der Tasche und reichte Mares seine. "Ich weiß nicht, ob ich da unbedingt reingucken will.", meinte Mares. "Dito... Aber es könnte etwas wichtiges drinstehen." Also öffnete ich meine Akte und las sie mir durch. Erstmal ein paar uninteressante Fakten. Meinen Name, mein Geburtstag, meine Eltern und Geschwister. Halt sowas wie ein Steckbrief. Doch danach wurde es interessant.

Sie tanzt in der Familie aus der Reihe. Ihre Eltern schenken ihr nicht soviel Vertrauen wie ihrem Bruder. Ihren ersten Freund hatte sie mit sechzehn, welcher sie betrog. Daraufhin war sie lange Zeit lang sehr traurig und niemand konnte sie aufmuntern. Sie ist emotional, jedoch auch ziemlich stark. Gut für I.F.G.

Es war erschreckend was für Sachen sie über mich wussten, bis ein Fakt kam von dem eigentlich niemand wissen konnte. Nicht mal meine besten Freunde wussten davon.

Nach der Trennung von ihrem Exfreund fing sie an sich zu ritzen und spielte mit den Gedanken sich umzubringen. Danach jedoch baute sie eine starke Persönlichkeit auf.

Ich verschluckte mich in meiner Cola und bekam einen Hustenanfall. Mares schaute mich geschockt und zugleich fragend an. Als ich mich wieder beruhigt hatte antwortete ich ihm: "Sie... Sie wissen etwas über mich, was sonst keiner weiß. Wirklich niemand. Nicht mal meine besten Freunde. Keiner, weiß das." Ich reichte ihm meine Akte und zeigte auf die Stelle. Er las sie sich schnell durch und starrte mich dann entsetzt an. "Du hast versucht dich umzubringen?" "Ja... Also... Naja, ich war halt total verletzt. Ich habe ihn damals geliebt und er hat mich verarscht. Er ist mir ja nicht nur einmal fremd gegangen sondern öfters. Das war halt zu viel für mich. Aber das ist jetzt vorbei! Ich würde mich niemals umbringen wollen. Außer ich bin infiziert. Aber das ist was anderes." "Du bist dir sicher, dass du es keinem erzählt hast?" "Niemanden. Davon kann keiner wissen." Mares schien kurz zu überlegen und schaute mich dann ungläubig an. "Was ist, wenn sie uns schon länger beobachtet haben? Wenn wir die ganze Zeit über ausspioniert wurden ohne, dass wir davon wussten?" "Oh mein Gott... Du hast Recht... Was steht bei dir? Hast du auch irgendein Geheimnis von dem niemand etwas weiß?" Er nickte und las schnell seine Akte weiter. "Scheiße... Da steht es." Ich nahm ihn die Akte aus der Hand und überflog es schnell.

Hat Drogen verkauft und genommen.

"Ist nicht dein Ernst...", stieß ich aus. "Du bist auch nicht besser. Außerdem habe ich das gemacht, als ich siebzehn war. Ich wollte es halt ausprobieren und meine Eltern haben mega rum gestresst, weil ich mich in der Schule mehr anstrengen soll. Dann hab ich die halt genommen um einmal der Realität zu entfliehen. Und ja, ich habe sie auch weiter vertickt, weil ich Geld brauchte. Meine Eltern haben mir nicht alles in den Arsch geschoben nur, weil mein Vater eine eigene Firma hat." "Okay schon gut. Wir haben also beide ein dunkles Geheimnis, von dem eigentlich niemand weiß. Naja... fast niemand. Sie müssen uns schon länger beobachtet haben." "Was ist, wenn sie es noch immer tun?" "Und wie sollen sie das anstellen?" "Durch Handys zum Beispiel." Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und legte es auf den Tisch. "Das ganze Internet ist lahmgelegt. Meinst du wirklich, sie können uns beobachten?" Mares nickte und legte auch sein Handy auf den Tisch. "Wir haben doch sowieso kein Netz. Es bringt uns nichts die Dinger zu benutzen.", sagte er und schmiss sein Handy mit voller Wucht vom Tisch. "Warum?", fragte ich ihn ungläubig. "Weil sie uns dadurch vielleicht orten können." Okay, Unrecht hatte er nicht. Sie könnten gerade wissen wo wir sind und uns dicht auf den Fersen sein. Ohne weiter zu überlegen schmiss auch ich mein Handy vom Tisch. "Schön. Du hast Recht. Wir brauchen sie nicht mehr. Hier, lese dir noch eine andere Akte durch." Ich reichte ihm noch eine und nahm mir auch eine andere.

Thorben G.

Ich überflog die uninteressanten Fakten und las weiter.

Einer der Erfinder von I.F.G. Wollte das Projekt abrechen und ist abgehauen. Es hat oberste Priorität ihn zu finden, bevor er etwas an die Außenwelt weitergeben kann.

"Mares, lese dir das hier durch." Ich gab ihm die Akte und wartete gespannt auf seine Reaktion, während ich auf den Pommes herum kaute. "Dann sollten wir ihn so schnell wie möglich finden. Vielleicht ist es noch nicht zu spät." "Steht da irgendwo eine Adresse?" Er überflog schnell die Akte. "Ja, hier. In Keighley." "Gut, dann lass uns schnell los." Wir nahmen unsere Getränke für die Fahrt mit und stiegen schnell ins Auto. Während Mares fuhr, schaute ich mir weitere Akten an.

Leon R.

Schüler einer High School. Hat eine Affäre mit Jost I. Ohne das wissen seiner Freundin Rebekah L.

"Oh, wow. Pass auf.", lachte ich und las Mares den Satz vor. "Vielleicht war diese Rebekah ja nur seine Scheinfreundin damit keiner herausfand, dass er auf Jungs steht." "Das ist gut möglich." Ich las mir die Akte weiter durch, fand jedoch nichts interessantes mehr. Nur, dass dieser Leon auch infiziert war. "Hey, soll ich vielleicht mal fahren, dann kannst du dich ein wenig ausruhen.", schlug ich vor. "Nein, schon okay. Ich kann noch. Wenn es nicht mehr geht, sag ich Bescheid." "Okay." Kurz entstand eine Stille und ich merkte, wie Mares zu mir hinüberblickte. "Och, jetzt hast du meine Jacke schmutzig gemacht.", sagte er und zeigte auf den Ärmel der voller Blut war. "Tut mir leid. Das nächste Mal, werde ich die Jacke vorher ausziehen, bevor mich Infizierte angreifen.", lachte ich. "Mich wundert es, dass du gar nichts dazu gesagt hast, dass ich deine Jacke anhabe." "Was soll ich denn sagen? Hey, wieso hast du meine Jacke an? Gib sie wieder oder was? Nein, ich bin ein Gentleman und du darfst meine Jacke immer anziehen." "Danke.", sagte ich lächelnd.

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