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Vorsichtig betrete ich einen sterilen, kleinen Raum, traue mich kaum einen Schritt zu machen.
Ein regelmäßiges, jedoch langsames Piepen ist das einzige Geräusch im Raum neben meinem lauten schweren Schlucken.
Mein Blick liegt seit dem Betreten des Raumes nur auf einem bestimmen Ding und das ist sie.
Ihre Augen fest verschlossen, Verbände um ihren gesamten Oberkörper und ein Beatmungsschlauch an ihrer Nase.
Jede Menge Schläuche verbinden sie mit jeglichen Geräten und endlich gehe ich direkt zu dem weißen Bett auf dem sie friedlich liegt.
Eine große Platzwunde verziehrt ihre Stirn und einige Schürfwunden ihre Wangen.
Vorsichtig streiche ich eine ihrer Haarsträhnen hinter ihr Ohr, die sich an eine dieser Wunden verfangen hat und beiße mir krampfhaft auf die Unterlippe.
Meine Hand findet ihre und ich sacke in die Hocke zu Boden, mein Gesicht in meinem Ärmel versteckt.
Einzelne Tränen finden ihren Weg über meine Wangen, während ich ihre Hand fester drücke.
,,E-Es tut mir so Leid", schluchze ich, kann die Tränen nicht mehr zurückhalten.
,,Es ist alles meine Schuld. B-Bitte verzeih mir, was ich dir angetan habe", stottere ich und sehe auf unsere Hände, ihre kleine zarte Hand leblos in meiner viel größeren liegend.
Wie lange habe ich darauf gewartet ihre Hand wieder in meiner Hand zu halten?
Dabei habe ich es sogar geschafft ihre Menschlichkeit zurückzuholen, doch konnte sie nicht festhalten. Nicht bei mir behalten.
Stundenlang war sie in meinem Wagen kopfüber eingesperrt. Stundenlang wurde sie operiert, obwohl ihre Wunden sofort verheilen hätten müssen, was sie bis jetzt nicht getan haben. Stundenlang musste ich warten, bis ihre Eltern mir, als ihre Angehörigen, endlich die Erlaubnis geben in diesen Raum zu kommen und sie zu sehen, bis sie es schließlich verneinten und ich mich hinein geschlichen habe.
Stundenlang warten wir bereits darauf, dass sie aufwacht und zu uns zurückkehrt.
Doch mittlerweile bereue ich es jemals hier her gekommen zu sein.
Ich ziehe ihre Hand näher zu mir, platziere einen zarten Kuss auf ihrem Handrücken und stehe wieder auf.
Mit meinem langen Ärmel wische ich mir die Tränen weg und schniefe laut, während mein Blick ihr Gesicht keine Sekunde verlässt.
Ich würde alles dafür geben, dass ich wieder in ihre wunderschönen Augen blicken kann. Dass ich wieder ihr atemberaubendes Lächeln sehen kann.
Ich war so kurz davor sie zurück zu gewinnen und wieder in meine Arme schließen zu können. So kurz davor sie mein zu nennen.
Und ich habe erneut alles vermasselt.
Ich spitze meine Ohren, als ich ein Geräusch hinter mir wahrnehme und die Tür wenige Sekunden später aufgeht.
Schritte hallen über den kalten Boden, direkt auf Chungha zu und ich schaue durch einen kleinen Spalt der Tür des Bads auf die Person.
Ich öffne die Tür, lasse mich vollständig zum Vorschein kommen und seufze erleichtert.
,,Was du kannst, kann ich schon lange", sagt Jungkook mit einem kleinen Lächeln und sieht dann mit einem besorgten Blick auf Chunghas Körper, während ich mich neben ihn stelle.
,,Ist sie-"
,,Nein. Sie ist noch nicht wieder aufgewacht. Und sie zeigt keinerlei Anzeichen davon, dass sie es in nächster Zeit tun wird", erkläre ich leise.
,,Wieso verheilen ihre Wunden nicht?", fragt Jungkook dann, streicht mit seinen Fingerkuppen vorsichtig über ihre Stirn.
,,Davina meinte, dass es etwas damit zu tun haben könnte, dass sie immer noch ein Halbvampir ist und eine menschliche Seite in sich trägt, die verhindert, dass große Wunden heilen", antworte ich und sehe ihn ernst an. ,,Sie hätte sterben können, Jungkook. Sie hätte sterben können, obwohl sie ein verdammter Vampir ist."
Jungkook zeigt zunächst keine Reaktion.
,,Wir sollten einfach glücklich darüber sein, dass sie lebt. Wieso gibst du ihr nicht dein Blut? Wenn sie doch davon abhängig ist, dann müsste sie dadurch geheilt werden", sagt Jungkook hoffnungsvoll.
,,Ich habe mit Davina geredet, Jungkook. Ich soll es auf keinen Fall riskieren, denn wenn gerade ihre menschliche Seite die Oberhand hat, wird sie das Blut nicht akzeptieren und in Anbetracht der Tatsache, dass sie bewusstlos ist, könnte sie daran ersticken. Die Fähigkeiten der behandelnden Ärzte ist jetzt unsere einzige und letzte Chance und Hoffnung", erkläre ich ihm Davinas Worte und seine Reaktion scheint genau die Gleiche zu sein, die ich bei ihren Worten ebenfalls hatte.
,,Aber wenn sie an Blutmangel leidet und aufwacht, könnte sie wieder durchdrehen und-"
,,Jungkook! Sie kann nicht mehr durchdrehen. Sie leidet vielleicht an Blutmangel, ja. Aber sie kann nicht mehr kontrolliert werden", unterbreche ich ihn sofort mit erhobener Stimme, doch nach meinen Worten spüre ich wie die Tränen zurück kehren und wende mich von ihm ab.
Sofort lege ich meine Hände in mein Gesicht, will ihm nicht meine Schwäche zeigen, doch im nächsten Moment spüre ich, wie er mich zu sich zieht und mich fest umarmt.
,,Bitte, Taehyung. Hör auf dir selbst die Schuld dafür zu geben", flüstert Jungkook leise und irgendwie mit einem traurigen Unterton. ,,Du hättest sie nicht daran hindern können in deinen Wagen einzusteigen und schon gar nicht einen Unfall verhindern können."
Er drückt mich fester gegen sich und atmet tief ein, während neben dem nervigen Piepen auch meine Schluchzer im Raum zu hören sind.
,,Oh mein Gott..", haucht Jungkook dann leise, entfernt ruckartig seine Arme von mir, während ich versuche meine Tränen wieder unter Kontrolle zu bringen, als ich es höre.
,,W-Was ist l-los..?", fragt sie mit gebrochener Stimme.
Mit verschwommener Sicht erkenne ich ihre geöffneten Augen und wie sie mich besorgt ansieht.
Jungkook hält sich die geballte Faust gegen den Mund, als müsse er seine Tränen nun ebenfalls unterdrücken und ich nehme schnell ihre zierliche Hand in meine.
,,Ich bin so froh, dass du wach bist", schluchze ich und platziere einen erneuten Kuss auf ihrem Handrücken, bevor ich einen sanft auf ihrer Stirn hinterlasse.
,,W-Wieso weinst du, T-Taehyung?", fragt sie erneut besorgt, scheint nicht zu begreifen in was für einer Lage sie sich befindet, als ihre Augen schließlich durch den Raum wandern.
,,Du hattest einen Unfall und du.. du..", versuche ich es ihr zu erklären, doch allein der Gedanke daran, lässt meine Augen glasiger werden.
,,E-Einen.. Unfall?", wiederholt sie meine Worte, verzieht sie schmerzerfüllt ihr Gesicht als sie sich bewegen will, was aufgrund ihrer zahlreichen Wunden verhindert wird.
Sie stoppt plötzlich abrupt und runzelt ihre Stirn, als müsse sie überlegen, bevor sich ihre Augen weiten.
,,W-Was ist mit meinen Babys?", fragt sie mit einer herzzerreißenden Stimme und sieht mir direkt in die Augen, ihre Lippen dabei bebend.
Ich schaffe es nicht ihr eine Antwort zu geben.
,,Antworte mir sofort, Taehyung!", schreit sie plötzlich mit einem verzweifelten Unterton.
,,Ich.. kann nicht..", stottere ich und sehe zu Boden, als das Piepen der Geräte um uns herum lauter wird und verschiedene Töne durcheinander ertönen.
Chunghas Atmung verschnellert sich massiv und sie scheint keine Luft mehr zu kriegen.
,,Verdammte scheiße! Sie kollabiert!", ruft Jungkook, betätigt sofort den roten Notknopf an einer Fernbedinung neben ihrem Bett, sodass wenige Sekunden später Krankenschwestern und Ärzte in den Raum stürmen, mich von ihr wegschubsen, als ich ihr gerade versuche zu helfen.
,,Nein! Lasst mich zu ihr! Ich-"
,,Was ist hier los? Was ist mit unserer Tochter?!", ertönt plötzlich Davids Stimme hinter uns, der nun ebenfalls samt Ahri und ihrer Mutter im Raum steht.
,,Warten Sie hier", sagt einer der Ärzte, der uns alle hinaus schubst wütend und schließt die Tür, sodass wir keine Chance mehr haben irgendwie zu ihr zurück zu gelangen.
Wenige Sekunden nachdem die Tür geschlossen wurde, kassiere ich einen heftigen Schlag ins Gesicht und taumel einige Schritte zur Seite, während Blut aus meiner Nase strömt.
,,WAS HABT IHR DADRIN ZU SUCHEN? WAS HABT IHR MIT UNSERER TOCHTER ANGESTELLT?!", schreit David mich wütend an, will erneut auf mich zu kommen, doch wird schnell von Jungkook daran gehindert.
Ich richte mich wieder, wische mit meinem Handrücken das Blut weg und schaue zu ihnen.
Ahri und ihre Mutter weinen unerbittlich, Hyorin und Wheein schauen geschockt in meine Richtung und Davina würdigt mir erst gar nicht eines Blickes, weil sie denkt, dass ich getan habe, wovor sie mich gewarnt hat.
Jimin versucht Ahri zu beruhigen, während Jungkook David immer noch zurückhält, welcher mich lauthals anschreit, doch ich blende alles aus.
Denn wieso sind sie alle in diesem Zustand? Wieso schauen sie mich alle mit so verschiedenen Emotionen an?
Weil ich an all dem hier Schuld bin.
🌙
Können wir bitte kurz darüber reden, dass ich erst jetzt realisere, dass der Kim Taehyung den Namen dieser FanFiction in den Mund genommen hat!
Danke für eure geteilte Aufmerksamkeit und danke an Kim Taehyung, i feel somehow special now ~
Und momentan komm ich wieder richtig gut bei BTS World voran, yayy~
Und noch etwas: Falls ihr mal überlegt habt KPOP Choreografien zu lernen (wenn ihr es nicht sowieso schon tut) und vielleicht ein paar Probleme habt, kann ich euch die Choreo zu 'Uh-Oh' von (G)I-DLE wärmstens empfehlen! Ich habe sie heute innerhalb einer halben Stunde bis zum ersten Refrain gelernt und sie ist wirklich sehr einfach! Also nur so als kleiner Tipp vielleicht ^^
Fazit: Momentan läuft alles super!
Good night ♡
照らしてくれるから
恐れず歩める you & I woah
you shine light on me so we can move forward without fear you & I woah
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