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Mit schnellem Schritt rennen wir hinauf und erneut durch die zahlreichen Gänge, bevor wir in Jungkooks großes Zimmer stürzen und er die immer noch bewusstlose Chungha auf seinem traditionellen Himmelbett behutsam ablegt.

Sofort platziere ich sanft die Decke über ihrem schwachen Körper, berühre dabei ihren Arm, was mich zusammen fahren lässt.

,,Sie ist eiskalt, Jungkook!", sage ich laut und mit einem verzweifelten Unterton, woraufhin Jungkook sofort aus dem Zimmer stürmt und mit einer der Dienstmädchen redet.

,,Sie machen eine Wärmeflasche und bringen vielleicht notwendige Medikamente", schnaubt er und geht auf die andere Seite des Bettes, gegenüber von mir, während ich meine Hand vorsichtig auf ihre lege.

,,Was haben sie ihr nur angetan?", hauche ich leise und sehe sie dabei traurig an.

Auch wenn ihr Gesicht vielleicht etwas ründlicher geworden ist, strahlt sie immer noch eine bezaubernde und atemberaubende Schönheit aus, die mein Herz schneller schlagen lässt.

,,Ich hole schnell die Anderen", erklärt Jungkook hastig, springt auf und rennt aus dem Raum hinaus.

,,Es tut mir alles so unfassbar Leid, Chungha..", schniefe ich leicht, als ich meinen Kopf senke und mit meinem Daumen über ihren weichen Handrücken streiche. ,,Aber ich weiß, dass du es schaffen wirst. Du bist stark, Chungha."

Leicht berühre ich ihr Gesicht und streiche die einzelnen schmalen Haarsträhnen aus ihrem makellosen Gesicht.

,,Bitte verzeih mir, dass ich dich nicht früher gefunden habe und die Suche beinahe aufgegeben hätte..", hauche ich sehr leise und küsse dabei ihren Handrücken. ,,Verzeih mir alles, was ich dir jemals angetan habe und werd wieder du selbst."

Mein Blick schweift schließlich zu ihrem großen Bauch hinab, als meine Hand automatisch dorthin wandert.

Meine Augen weiten sich, als ich kleine Tritte spüre und Tränen beginnen sich zu bilden.

,,Daddy ist ja da..", sage ich mit einem kleinen Lächeln und schniefe einmal. ,,Hoffentlich geht es euch gut."

Ich nehme schließlich eine kleine Bewegung wahr, bevor Chunghas Oberkörper plötzlich aufschießt und sie tief die Luft einatmet, als hätte ihr Jemand die Kehle zugeschnürt.

Panisch sieht sie sich um.

,,Hey, hey, Chungha. Beruhige dich. Alles ist gut, hörst du? Ich bin da und dir wird nichts mehr geschehen. Das verspreche ich", rede ich vorsichtig und mit ruhiger gelassener Stimme auf sie ein.

,,W-Wo bin ich?!", schreit sie auf und hält sich die Hände schmerzerfüllt an den Kopf.

,,In Sicherheit", antworte ich kurz, doch es scheint sie nicht zufrieden zu stellen und ihre Atmung wird von Sekunde zu Sekunde unregelmäßiger. ,,Beruhige dich, okay? Und versuche dich daran zu erinnern, was passiert ist."

,,D-Da war ein alter Mann.. m-mit weißen Augen.. u-und ich bin in diesem k-kalten K-Keller aufgewacht..", erklärt sie stotternd und mit großer Angst in ihren Augen. ,,M-Meine Erinnerungen s-sind wie verschwommen."

,,Mach dir keine Sorgen. Ruh dich erst einmal ein wenig aus", lächel ich sanft, woraufhin sie nickt.

Fest drücke ich ihre Hände einmal, wobei sie mich verwundert beobachtet.

Jungkook kommt plötzlich wieder lauten Schrittes in den Raum zurück, gefolgt von all den Anderen.

,,Chungha!", sagen sie alle gleichzeitig mit glücklichen, aber sehr besorgten Gesichtsausdrücken, doch sie zuckt bei dem plötzlichen Andrang von Menschen leicht zusammen.

,,Oh mein Gott! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Komm her", weint Hyorin und nimmt sie fest in ihre Arme, doch Chungha beginnt sich sofort dagegen zu wehren.

,,Was hast du de-"

,,Lass mich los, Schlampe!", schreit Chungha wütend und schubst Hyorin von sich, woraufhin wir sie alle geschockt ansehen.

,,Sie.. Sie hat ihre Menschlichkeit immer noch nicht zurück?", fragt Hyorin verletzt und faltet ihre Hände vor ihrer Brust, während ich meinen Kopf schüttel.

,,Und das werde ich sicherlich auch nie wieder tun", giftet Chungha sie an.

,,Hier ist eine Wärmeflasche und einige Medikamente", meldet sich eine der Dienerinnen zu Wort, legt die Schachtel auf den Nachttisch und die Wärmeflasche unter die Bettdecke und verlässt den Raum schnell wieder.

,,Stop! Wir brauchen ganz dringend menschliches Blut. Bitte!", schreie ich ihr hinterher, wonach sie mir zunickt und endgültig das Zimmer verlässt.

,,Wo habt ihr sie gefunden?", fragt Jimin schließlich und bringt etwas Ruhe in die Situation hinein.

,,Im Keller. Sie steckte in einer der Zellen. Fast leblos lag sie am Boden und Taehyung hat ihr in der Not sein Blut gegeben, als die Zwillinge sie wieder kontrolliert haben", erklärt Jungkook das Geschehene, woraufhin Jimin verständnissvoll nickt.

,,Wie kam sie in diese Zelle? Wieso in unserem Schloss?", fragt Yoongi verwundert.

,,Vater. Er muss sie entführt haben", hauche ich leise, woraufhin sich die Augen meiner Brüder weiten.

,,Das kann doch nicht wahr sein! Warum sollte er soetwas tun?", erwidert Yoongi und überlegt kurz darauf. ,,Andererseits ist er das pure Böse, was sein Handeln erklären könnte."

,,Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn da?", hören wir plötzlich die alte raue Stimme unseres Vaters, der unbemerkt den Raum betreten hat, weswegen wir uns alle abrupt und erschrocken zu ihm drehen.

Chunghas Angst ist förmlich zu spüren.

,,Ihr habt sie also gefunden?", fragt er rhetorisch und lacht auf, bevor er hustet.

,,Offensichtlich, Vater. Was hast du mit ihr angestellt? Warum zur Hölle hast du sie in einem Keller für drei Monate fast sterben lassen?!", frage ich ihn wütend und gehe auf ihn zu, sodass ich nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt bin.

,,Mein Hirn ist doch nicht mehr das Beste, meine Söhne. Es scheint, als hätte ich vergessen, dass sie überhaupt hier war", lacht er. ,,Wenigstens war sie hier sicher."

,,Sie war bei uns tausend Mal sicherer! Du hattest nicht das Recht sie zu entführen und in einem ekelhaften Keller verrotten zu lassen! Glaubst du das tut den Kindern gut?!", schreie ich ihn wütend an und es herrscht eine Todesstille im Raum, bevor er mir eine laute Backpfeife verpasst und ich mich schmerzerfüllt zur Seite drehe.

,,Wag es ja nie wieder so mit mir zu reden, mein Sohn! Oder muss ich dir erst etwas Respekt beibringen? Ich bin vielleicht alt, aber immer noch mächtiger als ihr alle zusammen, also pass auf, was du sagst", droht er mir wütend und ich weiche einen Schritt zurück. ,,Ohne Respekt wirst du mit Sicherheit keine Chance auf den Thron haben, Taehyung."

Das Dienstmädchen kommt hektisch zurück in den Raum, in ihrer Hand einen Blutbeutel, doch als sie unseren Vater erblickt, verbeugt sie sich sofort tief und kommt dann zu mir.

,,Hier", reicht sie mir den Beutel, welchen ich schnell annehme.

,,Dann versucht mal dieses Mädchen wieder aufzupeppeln. Ihren Grund zum Kämpfen und Leben scheint sie sowieso schon verloren zu haben. Nehmt sie mit, wenn ihr wollt! Aber glaubt meinen Worten, dass sie hier sicherer ist", raunt unser Vater wütend und verlässt dann hustend das Zimmer.

Sofort gehe ich zu Chungha ans Bett und halte ihr den Blutbeutel vors Gesicht, doch sie zeigt keine Reaktion.

,,Na los! Nimm schon. Trink es!", fordere ich sie auf, öffne den Beutel mit meinen Zähnen und halte ihn ihr erneut unter die Nase, sodass sie den Duft aufnehmen kann.

Mit zittrigen Händen nimmt sie den Beutel und trinkt das Blut, was mich erleichtert aufatmen lässt.

Doch im nächsten Moment hustet und röchelt sie auf, würgt das gesamte aufgenommene Blut wieder hoch und spuckt es aus.

,,Was zur Höll-"

,,Verdammte Scheiße", flucht Jin und tritt näher.

,,Was ist los? Wieso kann sie das Blut nicht trinken?! Sie ist ein Vampir, sie-", fragt Jungkook verzweifelt, doch wird prompt unterbrochen.

,,Du sagtest, dass du ihr dein Blut gegeben hast, Taehyung?", fragt Jin ernst, woraufhin ich zögerlich nicke.

,,Habt ihr denn rein gar nichts gelernt?! Durch die Aufnahme deines Blutes, königlichen Blutes, ist sie jetzt vermutlich resistent gegen jegliches normales menschliches Blut. Es scheint, als wäre sie jetzt nur noch von deinem Blut abhängig, Taehyung", erklärt Jin uns.

🌙

Ich bin jetzt schon süchtig nach BTS WORLD, uff

Wer mich dort adden will, tut es gerne:

PXAUCW4

Allein bei dem Wort 'Wärmeflasche' fange ich schon wieder an zu schwitzen =(

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