⇜ 80 ⇝
Leicht öffne ich meine Augen, bevor meine viel zu schweren Augenlider sofort wieder zu fallen.
Ich runzel meine Stirn, lehne mich zur Seite und komme langsam wieder in dieser Welt an.
Ich spüre, wie ich auf eiskaltem Boden liege und schaffe es schließlich schwach meine Augen zu öffnen.
Vor mir sind einige Gitterstäbe und ich nehme ein paar Stimmen aus weiterer Entfernung wahr.
Ich beiße auf eine Art Tuch, welches mich davon abhält auch nur ein Wort herauszubringen.
Erschöpft setze ich mich auf. Mein Kopf brummt.
Mit zittrigen Beinen versuche ich mich aufzurichten, als ich von etwas zurückgehalten werde und mein Gesicht schmerzerfüllt verkrampfe.
Meine Hände sind hinter meinem Rücken fest mit einem Strick zusammengebunden und mit einer Kette an der Wand befestigt. Das Seil um meine Handgelenke drückt schmerzhaft in meine Wunde.
Die Wunde ist nicht verheilt und man sieht eindeutige Einkerbungen von Jungkooks Eckzähnen.
Ich falle zurück auf meine Knie und schaue traurig zu Boden, während ich trotz der Schmerzen an meinen gefesselten Händen rüttel.
Mein Blick schweift durch meine Umgebung.
Ich bin in einem Käfig mitten in einem rießigen Raum eingesperrt.
Doch es scheint, als wäre ich alleine.
Von oben strahlt Sonnenlicht auf mich hinab. Nur auf mich.
An den Wänden sind verschiedene altertümliche Zeichnungen und Schriftzeichen, die ich nicht entziffern kann.
Ich zucke zusammen, als plötzlich eine Tür mit Schwung irgendwo geöffnet wird und ein Schleifgeräusch und Schritte zu hören sind.
Einen kurzen Moment lang sehe ich zwei Männer, die einen leblosen Körper über den Boden schleifen.
Meine Augen weiten sich und ich rüttel erneut an meinen Händen, während ich versuche irgendwelche Töne herauszubringen.
Hinter der nächsten Ecke verschwinden sie bereits. Taehyung mit ihnen.
Erneut höre ich Schritte, dieses Mal jedoch aus einer anderen Richtung und drücke mich ängstlich an die Wand.
,,Sieh an. Sieh an", lacht er und kommt aus dem Schatten heraus.
,,So ängstlich und allein, hm?", grinst er mit einem gefälschten fürsorglichen Unterton, während ich nur schwer ein und ausatme.
Ein Mann, der hinter ihm auftaucht, holt einen Schlüssel heraus und öffnet den Käfig, sodass Chanyeol hineintreten kann.
Direkt vor mir macht er halt, bückt sich zu mir hinunter und sieht einmal an mir auf und ab.
,,Eine Schande. Dabei bist du echt ein guter Fang", lacht er und nimmt dann, als er bemerkt, dass ich jeglichen Blickkontakt vermeide, mein Kinn zwischen seine Finger und lässt mich ihn angucken.
,,Man guckt Jemandem ins Gesicht, wenn man mit ihm redet", sagt er wütend und sieht mich furchteinflößend an.
Ich murmel etwas, was durch das Tuch in meinem Mund selbstverständlich nicht zu verstehen ist.
Chanyeol greift hinter meinen Kopf und löst das Tuch, sodass ich sofort laut losschreie.
,,Halt die Klappe!", erwidert Chanyeol sofort und verpasst mir eine Backpfeife, die mir die Tränen in die Augen schießen lässt.
,,Wo hast du mich hingebracht?! Lass mich hier verdammt nochmal raus!", schreie ich ihn an, versuche mit meinen Beinen nach ihm zu treten, doch er weicht zurück.
,,Das wirst du früher oder später noch erfahren, aber erst einmal werden wir uns nachher um dieses.. Problem kümmern müssen", erklärt er und sieht auf meinen Bauch.
Mein Atem setzt aus.
,,Chanyeol! Was auch immer du vorhast: Bitte! Es ist nicht der richtige Weg! Ich schwöre dir diese Kinder umzubringen, wird dir nichts nütz- Ah!", schreie ich schmerzerfüllt auf, als er mir erneut eine verpasst.
,,Habe ich dir erlaubt zu reden?!", schreit er mich bedrohlich an, nimmt das Tuch wieder und bindet es um meinen Mund.
Ich rüttel so stark ich kann an den Ketten, doch sie wollen sich einfach nicht lösen, was Chanyeol zum Lachen bringt.
,,Sie hat tatsächlich noch Hoffnungen. Du bist so unglaublich naiv, Chungha Ketsueki", grinst er mir ins Gesicht, tippt auf meine Nasenspitze und verlässt den Käfig dann wieder, welcher sofort verriegelt wird.
Ich schreie gegen das Tuch, doch es kommen nur unverständliche Laute heraus.
,,Wir sehen uns nachher", zwinkert Chanyeol mir noch zu, bevor er mit dem Mann wieder im Schatten verschwindet.
Ich verliere jegliche Körperspannung und schaue betrübt zu Boden. Tränen beginnen über meine Wangen auf den Boden zu tröpfeln.
Ich lehne meinen Kopf an die Wand an und schaue leer umher.
SKIP
Meine Augen sind rot vom Weinen und ich mittlerweile bekomme ich nicht einmal mehr eine Träne heraus, als das Licht im Saal plötzlich angestellt wird.
Viele Frauen und Männer treten in den Raum, setzen sich an den Rand oder auf die Ränge und alle Blicke sind auf mich gerichtet.
Das Sonnenlicht von oben ist bereits erloschen, doch ich habe mein Zeitgefühl hier drin verloren. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich schon hier bin.
In Kreisform versammeln sie sich alle um mich herum, bis schließlich vier Gestalten mit jeweils einem Körper hereinkommen.
Erneut weiten sich meine Augen, als ich zuschauen muss, wie sie Taehyung und Jungkook an Füßen und Händen an einer Wand direkt gegenüber von mir anketten.
Taehyungs Kopf hängt schwach herunter und auch Jungkook hat jegliche Körperspannung verloren.
Um sie herum befinden sich einige lilane Blumen und Sträuche, die eine eigenartige Wirkung auf sie haben.
,,Mhmm! Mhhh!", bekomme ich nur heraus, doch Taehyung hebt tatsächlich seinen Kopf und sieht mich geschockt an, bevor er versucht sich loszureißen, doch er ist zu schwach.
Traurig und verzweifelt sieht er mich an, während Jungkook mittlerweile ebenfalls an den Ketten rüttelt.
Ein tobender Applaus geht plötzlich durch die Ränge als Chanyeol, gefolgt von Yeri und Jackson herein kommt und sich direkt vor meinen Käfig stellt.
,,Heute ist es soweit! Heute werden wir die lang erwartet Exekution durchführen", ruft Chanyeol in die Menschenmenge hinein und lässt mein Herz stehen bleiben.
Jackson und ein weiterer Mann betreten schließlich den Käfig, entfernen die Ketten und heben mich hoch.
Zusammen treten wir aus dem Käfig hinaus und der Applaus hat derweil nicht gestoppt, sondern ist viel mehr eher lauter geworden.
Ich rüttel an meinen Armen, die festgehalten werden und trete gegen die Beine des anderen Mannes, woraufhin dieser mich loslässt und schmerzerfüllt aufschreit.
,,Du kleines Miststück!", schreit er mich an, seine Hand landet sofort auf meiner Wange und ich sacke schwach zusammen, während ich die Ketten von Taehyung und Jungkook laut hören kann.
Jackson zieht mich wieder auf meine Beine und in der Mitte des Saales tritt er mir in die Kniekehlen, sodass ich nach vorne auf meine Knie falle.
Chanyeol steht direkt vor mir und wütend sehe ich zu ihm hinauf.
,,Ich habe die Ehre erhalten, diese beiden Kinder in ihr zu töten und ich ich sage euch, mein Rudel, ich werde euch nicht enttäuschen! Unsere Blutline wird nicht mehr von diesen Vampiren beeinflusst werden", schreit Chanyeol durch den Saal und erhält einen riesigen Applaus.
Er entfernt das Tuch vor meinem Mund, doch ich sage kein Wort.
,,Hast du deinen Tod etwa schon akzeptiert? Jetzt bist du wohl nicht mehr so vorlaut", lacht Chanyeol und die Menge mit ihm.
,,Du wirst es büßen, Chanyeol", murmel ich leise, doch er tritt mich nur zu Boden.
,,Sieh mal, wie sehr die beiden Brüder um dich kämpfen wollen, aber leider zu schwach sind. Dieses Eisenkraut hat eine solch wunderbare Wirkung auf sie", erklärt Chanyeol mit einem Grinsen und ich versuche mich wieder aufzusetzen, doch er stemmt einen Fuß gegen meinen Bauch.
,,J-Jackson. Bitte", wende ich mich an ihn, doch er sieht stur in die andere Richtung.
,,Fragst du dich denn eigentlich nicht, wie wir euch entdeckt haben?", fragt Chanyeol mich, doch ich reagiere nicht.
,,Das habe ich mir gedacht! Dein verlorenes Blut war nicht der Auslöser, es hat uns nur die exakte Position verraten, doch wir wussten schon vorher, wo du dich befindest. Komm herein", ruft Chanyeol und eine weibliche Person tritt aus dem Schatten hervor.
,,H-Hyorin..", stottere ich leise und ungläubig.
,,Genau! Die liebe Hyorin ist nämlich gar nicht eine von euch, sondern von uns", zwinkert Chanyeol. ,,Wie blöd, dass Jungkook ihr gesagt hat, wo er nach euch suchen wird."
,,D-Das kann nicht.. s-sein..", stottere ich weiter, als Chanyeol mich packt und zurück auf meine Beine zieht.
,,Noch irgendwelche letzten Worte, nachdem wir diesen Verrat aufgedeckt haben?", grinst Chanyeol, woraufhin ich ihm ins Gesicht spucke und er sich ekelerregt entfernt.
,,Du hast es nicht anders gewollt", lacht er dann, wischt sich durchs Gesicht und kommt mit gezücktem Messer auf mich zu. ,,Sag auf Wiedersehen!"
Einen Moment später spüre ich einen ungeheuerlichen Schmerz in meiner Brust, immer und immer wieder sticht er mit dem Messer direkt auf mich ein, direkt in mein Herz und ich falle zu Boden.
Der tobende Applaus wird lauter, meine Sinne verlassen mich und jegliches Leben entflieht meinem Körper, bis ich schließlich aufhöre zu atmen.
🌙
THE END
Spaß, kommt runter ♡
Ich bin böse, ich weiß >.<
Und ich entschuldige mich erstens für den möglichen Herzinfarkt, den ich gerade vielleicht bei einigen ausgelöst habe und auch dafür, dass das Kapitel erst so spät kommt!
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