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Ich lehne mich an die Lehne des Beifahrersitzes und beobachte sie eindringlich, während sie immer noch bewusstlos ist.

Wind weht durch die Tür des VW Bus hinein und durch meine Haare hindurch.

Das sanfte und beruhigende Geräusch von Wellen ist zu hören und dieser typische Strandgeruch steigt in meine Nase.

Chungha bewegt sich schließlich wimmernd, kneift ihre Augen dabei noch mehr zusammen.

Ich lege die dünne Decke wieder mehr über sie, als sie ihre Augen plötzlich öffnet und sich erschrocken aufsetzt.

Sofort weiche ich zurück und hebe meine Hände.

,,Alles gut, Chungha. Du bist in Sicherhe-", sage ich mit ruhiger Stimme, als sie mich schließlich aus dem Nichts am Kragen packt und aus der geöffneten Tür des Vans auf den Boden mitten in den Sand wirft.

Sie stürzt sich auf mich und hält mich somit am Boden, als ich sie geschockt ansehe.

Ihre Augen sind blutrot.

So, wie wenn wir..

,,Was zur Hölle, Chungha?!", schreie ich und sie lässt mich dennoch nicht los.

,,H-Hilf mir", stottert sie leise und verkrampft plötzlich ihren kompletten Körper.

Laut schreit sie auf und hält ihre Hand auf ihren Bauch, was ich als Chance nutze, um aus ihrem ungewöhnlich starkem Griff zu entkommen.

,,Was ist los? Wie kann ich-", frage ich sie, als ihre Augen wieder warnend rot werden und sie sich auf wackeligen Beinen aufstellt, bevor sie wieder auf mich zu kommt.

,,Mach das es a-aufhör- Ah!", schreit sie vor Schmerzen auf, sackt bevor sie mich erneut erreichen kann auf dem Boden zusammen.

Was passiert mit ihr?

Schnell beuge ich mich zu ihr hinunter und stütze sie ein wenig.

,,Chungha! Sag mir was los ist!", befehle ich ihr, während ihr Körper leicht zittert und sie ihren Kopf hebt, um mich anzusehen.

Ihre Pupillen sind wieder in ihrer gewohnten Farbe.

,,S-Sie kontrollieren m-mich", schluchzt sie krampfhaft und hält weiter ihre Hand auf ihren Bauch.

,,Das Baby kann dich kontrollieren?", frage ich verwundert, jedoch war die Frage eher an mich selbst gerichtet.

,,N-nicht nur eins", stottert sie und einige Tränen laufen ihre Wangen hinunter.

Meine Augen weiten sich.

,,Es sind mehrere?!", schreie ich schockiert auf.

,,WO BIN ICH!?", schreit sie mich zurück an, ihre Augen erneut rot.

Sofort halte ich sie so gut es geht fest.

,,D-Du hast mich gebissen, T-Taehyung. I-Ich brauche B-Blut", sagt sie schwach und ohne weiter zu überlegen, gebe ich ihr schnell mein Blut, während ich sie fest in meinen Armen halte.

Ich kann spüren, wie sich ihr Körper von Sekunde zu Sekunde zwar beruhigt, aber ebenfalls auch immer schwächer wird, bis sie plötzlich jegliche Körperspannung verliert und bewusstlos wird.

Ich hiefe sie auf meine Arme und lege sie zurück in den VW Bus.

,,Was ist mit dir passiert, während ich nicht da war?", frage ich ihre leblose Gestalt skeptisch, nicht darauf bedacht eine Antwort zu erhalten.

SWITCH

Erschöpft öffne ich meine Augen, was mir meine schweren Augenlider nicht vereinfachen.

Ich erkenne eine Gestalt vor mir, doch kann sie nicht zuordnen, da ich zu schwach bin mich richtig zu bewegen.

Die Schmerzen, die von meinem Bauch ausgingen, sind verflogen.

,,Chungha!? Du bist wach, Gott sei Dank!", höre ich seine Stimme und sehe sein Gesicht schließlich direkt vor meinem.

Sein besorgtes Gesicht.

,,T-Taehyung", stottere ich und will mich aufsetzen, doch meine Muskeln versagen und ich sacke zurück.

,,Hey. Ganz ruhig. Alles ist gut", sagt er beruhigend und setzt sich neben mich, bevor er mir hilft, mich aufrecht zu setzen.

Sobald er mich jedoch loslässt, fällt mein Oberkörper in seine Richtung, sodass mein Kopf gegen seine Brust lehnt.

Ohne die Position zu ändern, legt er einen Arm um mich.

,,Geht es dir besser?", fragt er sangt, woraufhin ich leicht nicke.

,,Was war das, Chungha?", fragt er dann sofort.

,,I-Ich erwarte Zwillinge", stottere ich leicht und spüre, wie meine Kräfte langsam zurück zu kommen scheinen.

,,Das habe ich verstanden. Von wem?", fragt er weiter.

,,Ich weiß es noch nicht. Entweder ist jeweils eins von dir und Jungkook, beide von dir oder beide von Jungkook", erkläre ich leise, fällt mir schwer seinen Namen auszusprechen.

,,Aha", brummt er nur und ich kann mich endlich von alleine halten.

,,Die Zwillinge haben diesen Konkurrenzzwang ums Überleben. Deswegen habe ich diese ungeheuren Schmerzen und wenn ich an Blutmangel leide, dann können sie mich scheinbar irgendwie.. kontrollieren", erkläre ich leise, als ich wieder klar denken kann und realisiere, was passiert ist.

Sofort boxe ich ihm gegen seinen Oberarm, woraufhin er mich entsetzt ansieht.

,,Wofür war das denn jet-"

,,Du hast mich gebissen und entführt!", schreie ich hysterisch auf und schaue aus dem Fenster. ,,Wo zur Hölle sind wir?!"

,,Einige Kilometer von Busan entfernt", sagt Taehyung nur schulterzuckend und ich springe auf, um aus dem Bus auszusteigen.

Weit und breit ist kein Mensch zu sehen, nur endloser Sandstrand und das Meer.

Sehr weit kann ich jedoch nicht schauen, aufgrund der Dunkelheit.

Die Sterne glitzern hoch oben am Himmel.

Ein Windhauch wehr durch meine Haare und ich schaue auf die Wellen.

,,Denk erst gar nicht daran zu fliehen. Hier ist niemand und ich habe dich in drei Sekunden eingehol-", höre ich Taehyung hinter mir sagen, als ich tatsächlich losrenne.

So schnell ich kann, renn ich los und schreie laut dabei, als ich von hinten gepackt werde und innerhalb von wenigen Sekunden wieder an meiner Startposition stehe.

,,Hab ich nicht gerade etwas gesagt?", sagt Taehyung schnippisch und ich sehe ihn entsetzt an.

,,Was soll das, Taehyung?! Und woher zur Höllehast du überhaupt diesen Bus?", frage ich ihn wütend, woraufhin sich ein Grinsen auf seine Lippen schleicht und er den Wagen, wie ein Tier, mit seiner Handfläche streichelt.

,,Dieses Prachtexemplar habe ich.. ausgeliehen", zwinkert er.

,,Es ist gestohlen?!", sage ich erneut entsetzt.

,,Vielleicht ist es das. Vielleicht ist es das nicht", grinst er schelmisch.

,,Mal ernsthaft: Was soll das Ganze hier, Taehyung? Was erhoffst du dir durch diese Entführung?", rolle ich meine Augen und stemme meine Hände in meine Hüfte.

,,Du bist nicht bei Jungkook und er wird wütend. Das reicht mir schon als Grund", zuckt er lässig mit den Schultern und geht zum Kofferraum des Wagens.

Als Jungkooks Name fällt, hallen erneut seine verletzenden Worte durch meinen Kopf.

,,Ich dachte wir machen einen schönen Ausflug ans Meer. Wir können schwimmen gehen", lächelt er wie ein kleines Kind.

,,Ist deine Menschlichkeit etwa zurück?", frage ich verwundert und sehe ihn skeptisch an.

Hat er sie tatsächlich von allein wieder eingestellt?

,,Nie im Leben würde ich mir die Menschlichkeit freiwillig wieder antun", antwortet er kalt. ,,Sieh mich an. Ich bin frei!"

🌙

Ich hoffe ihr wisst alle, wie so ein neuer VW Bus ungefähr aussieht und aufgebaut ist; wenn nicht, dann googelt es besser!~

Heute habe ich eine der ersten und letzten Klausuren geschrieben, wow

1/7 ✓

Good Night ♡

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