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Langsam bewege ich meine Lippen gegen seine.

Ich weiß nicht, wieso, aber ich hatte einfach diesen Drang ihn zu küssen.

Zu meinem Überraschen erwidert er den Kuss tatsächlich.

Er drückt sich näher an mich, legt seine Hände an meine Hüften.

Sanft fahre ich mit meiner Hand an seiner Wange entlang und ich spüre, wie viel Gefühle in diesem Kuss sind.

Dieses Mal ist es echt.

Nachdem meine Hände durch seine Haare fahren, spüre ich plötzlich einen Druck, als er mich auf einmal mit Schwung von sich wegschubst.

Leicht knalle ich mit meinem Rücken gegen die Laterne, sodass sie ein wenig zu wackeln beginnt.

,,Verdammt, Chungha! Hör auf!", schreit er mich wütend an, atmet dabei schwer und wischt sich mit dem Ärmel seines Oberteils über den Mund.

Als könnte er den Kuss so ungeschehen machen.

Als wäre er so niemals passiert.

,,A-Aber Jungkook.. Du hast erwidert!", verteidige ich mich traurig.

Ich verstehe nicht, wieso er so zu mir ist und was ich falsch gemacht habe.

,,Es war falsch! Dieser Kuss hat mir nichts bedeutet. Wie jeder andere Kuss zuvor", sagt er kalt und trifft mit seinen Worten mitten durch mein Herz.

,,Wie kannst du so etwas sagen?!", schluchze ich leicht, doch halte meine Tränen zurück.

,,Versteh es doch einfach! Ich will nicht mehr in deiner Nähe sein, okay? Ich halte es einfach nicht aus und jetzt geh verdammt nochmal zurück!", befiehlt er mir wütend, schnappt sich meinen Arm und zieht mich nach vorne auf die Straße.

Weit und breit kein Jimin zu sehen.

Weder er noch Hyorin sind da.

,,Lass mich los, Jungkook! Du tust mir weh", jammere ich und als ich meine Worte ausgesprochen habe, lässt er meinen Arm sofort los.

Ein roter Abdruck ist darauf zu sehen und ein wenig schockiert sieht er darauf.

,,Siehst du, Chungha? Ich tue dir nicht gut, also lass mich einfach in Ruhe oder ich verletze dich irgendwann wirklich", seufzt er und schnell lege ich meine Hände an seine Wangen, lasse ihn mich gezwungenermaßen anschauen.

,,Dass, was du gerade tust, verletzt mich am Meisten. Bitte. Ich kann und will dich nicht in Ruhe lassen. Du tust mir mehr als gut, Jungkook. Du bist für mich da, wenn ich Hilfe brauche und hörst mir zu. Du-"

,,Da bist du ja!", höre ich plötzlich Jimin hinter uns und ich drehe mich zu ihm um, mein Gesichtsausdruck mehr als verzweifelt.

Ich spüre wie Jungkook die Innenseite meiner Hand küsst und als ich mich wieder zu ihm drehe, ertönt ein Windhauch und er ist verschwunden.

,,NEIN! KOMM ZURÜCK, JUNGKOOK!", schreie ich laut, inmitten der Straße.

,,Hast du ihn etwa gefunden?", fragt Hyorin aufgeregt, als sie zu mir kommt.

Traurig sehe ich zu Boden, halte meine Tränen mit aller Macht zurück.

,,Hey.. Ist alles okay?", fragt Hyorin dann besorgt, als ich ihr nicht antworte und sie hebt mein Kinn leicht an, sodass ich sie ansehe.

Ich nicke hastig und schlage ihre Hand sanft weg.

,,Wir sollten die Suche für heute abbrechen, Chungha. Es hat wirklich keinen Sinn mehr weiter zu suchen", erklärt Jimin schließlich.

,,Lass uns nach Hause gehen", seufze ich und nicke, woraufhin Jimin sehr verwundert über meine Reaktion scheint.

Er hat nicht erwartet, dass ich einfach so zustimme.

Langsam laufe ich vor, Hyorin neben mir und Jimin hinter uns.

Den ganzen Weg zurück verliere ich kein einziges Wort mehr.

SKIP

,,Gute Nacht, Chungha", lächelt Jimin leicht und schließt dann die Tür des Gästezimmers, indem ich damals das erste Mal in diesem Haus aufgewacht bin.

Ich höre noch, wie seine Schritte im Flur hallen, bis er seine Schlafzimmertür öffnet und darin verschwindet.

Sofort herrscht Stille.

Yoongi, Hoseok und Namjoon sind immer noch nicht zurückgekehrt und Jin hat schon geschlafen, als wir zurück kamen.

Hyorin hat ebenfalls ein eigenes Zimmer bekommen, welches dennoch, ohne, dass sie es weiß, verriegelt wurde, sodass sie keinen Unfug anstellen kann.

Immerhin ist sie ein frisch gewordener Vampir und unterschätzt ihre Kräfte des Öfteren.

Die Stille im Zimmer und im ganzen Haus ist kaum auszuhalten.

Ich welze mich hin und her, um eine geeignete Schlafposition zu finden, doch obwohl ich diese irgendwann finde, kann ich mich nicht zum Einschlafen motivieren.

Meine Augen wollen einfach nicht geschlossen bleiben, obwohl ich müde bin.

Ich mache mir zu große Sorgen.

Um Jungkook.

Und leider auch um Taehyung.

Laut seufze ich auf und lasse meine Arme auf die Bettdecke fallen, als ich meine Gedanken verschwinden lassen will.

Die Bilder, die ich sehe, wenn ich an Taehyung denke, machen mir Angst, aber lassen mich auch umso besorgter um ihn sein.

Ich spüre einen leichten Druck in meiner Bauchregion und setze mich auf.

,,Ihr seid noch viel zu klein, um euch richtig zu bewegen.. oder?", frage ich, mein Blick auf meinen Bauch gerichtet und warte auf eine Antwort, die ich selbstverständlich nicht erhalten werde.

,,Andererseits seid ihr schon dazu fähig mir mein Leben schwer zu machen, da könnt ihr euch bestimmt schon bewegen", seufze ich und greife nach meinem Handy auf dem Nachttisch.

Ich habe unzählige ungelesene Nachrichten von Ahri und unseren Eltern, die mir das Herz brechen.

Ahri schickt mir jeden Abend mindestens eine Nachricht.

Diese Nachrichten beinhalten, dass sie mich vermisst und nicht die Hoffnung aufgeben wird, weil sie weiß, dass es mir gut geht und ich nicht tot bin.

Jungkooks Manipulation hat also funktioniert.

Ich öffne keine der Nachrichten und gehe nur ins Internet, wo ich menschliche Schwangerschaften google.

,,Am Ende der achten Schwangerschaftswoche ist ein Baby bereits 3 Zentimeter groß und Gesicht, Arme und Beine sind erkennbar. Ab der dreizehnten Schwangerschaftswoche kann dann das Geschlecht ermittelt werden", lese ich den mir angezeigten Text vor.

,,Das heißt, dass ich bereits erfahren könnte, was ihr werdet", lächel ich leicht und streiche mit meiner Hand sanft über meinen Bauch.

Seufzend lege ich mein Handy wieder zur Seite, versuche erneut für die nächste halbe Stunde einzuschlafen, doch es will einfach nicht funktionieren.

Frustriert setze ich mich erneut auf, lasse meine Beine am Rand herunterbaumeln, bevor ich leise aufstehe und auf Zehenspitzen zur Tür schleiche.

Ich öffne die Tür so leise wie möglich und schleiche den Flur entlang, bis hin zu Jungkooks Zimmer, wo ich schnell durch die Tür hineinschlüpfe.

Vorsichtig lege ich mich auf sein Bett und sofort steigt mir sein Duft in die Nase, der an der Bettwäsche haftet.

Ich bedecke meinen Körper mit der Bettdecke und hole tief Luft, sodass mich sein gesamter Geruch umhüllt.

Ich schließe langsam meine Augen.

Es fühlt sich an, als läge er direkt neben mir.

Aber das tut er nicht.

Plötzlich höre ich, wie die schwere Haustür geöffnet wird und kurz danach wieder ins Schloss fällt.

Schritte kommen die Treppe hinauf ins erste Stockwerk und ängstlich verstecke ich mich mehr unter der Decke.

Jimins Worten zufolge kommen Hoseok, Yoongi und Namjoon auf gar keinen Fall vor übermorgen zurück.

Meine Gedanken jagen mir selbst Angst ein und ich beginne leicht zu zittern.

Wer oder was ist in diesem Haus?

Die Schritte kommen der Zimmertür immer näher und mit jedem Schritt verkriechen ich mich mehr unter der Decke.

Plötzlich verstummen die Schritte. Direkt vor der Tür.

Ich halte meinen Atem an und die Tür wird auf einmal geöffnet.

Leicht schaue ich ängstlich unter der Bettdecke hervor.

🌙

Vielen vielen Dank für 40K !! Ich danke euch so sehr, dass ihr diesen ganzen Weg bis hierhin dabei geblieben seid und liebe euch alle von ganzem Herzen ♡ Fighting!!

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