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Im Wald herumirrend schaue ich mich ängstlich zu allen Seiten um.
Die Dunkelheit umschließt mich und ich renne von etwas davon.
Aber vor was?
Ich kann mich nicht erinnern.
Schnell ein und ausatmend spüre ich bereits, wie sich meine Lungen zusammenziehen und meine Seiten zu stechen beginnen.
Egal, vor was ich weglaufe, es kann nichts Gutes sein.
Immer schneller renne ich durch den dicht bewachsenen Wald, in der Hoffnung meinen Verfolger abzuschütteln.
Ich stürze plötzlich zu Boden, mein Knie dabei aufschürfend und die Hände im Dreck landend.
Erschrocken drehe ich mich sofort in die Richtung aus der ich gekommen bin, um sicher zu gehen, dass mich mein Verfolge nicht bereuts eingeholt hat.
Ich stemme mich mit meinen Armen vom Boden ab und laufe dann mit wackligen Knien weiter.
Ein tierisches Brüllen ist hinter mir zu hören, was mir das Adrenalin nur so ins Blut schießen lässt.
Ich schreie laut auf, als einige Meter weiter vor mir eine Kreatur aus dem Gebüsch springt und mich zum erneuten Umkippen verleitet.
Die Geräusche hinter mir sind verstummt.
Im leichten Mondschein erkenne ich die scharfen, gefletschten Zähne und das dunkle Fell, welches im Licht schimmert.
Und mir wird klar, was für eine Art Kreatur direkt vor mir steht un gefährlich auf mich zugelaufen kommt.
Ein Werwolf.
,,HILFE", schreie ich auf, krabbel ein wenig zurück, nicht fähig aufzustehen, durch plötzlich auftretende gewaltige Schmerzen an meinen Beinen.
Sie sind so schwer wie Beton und ich kann sie nicht anheben.
Es gibt keine Chance mehr für mich dieser Bestie zu entkommen.
Langsam nähert sie sich, erreicht meine Beine, wobei ein Faden Speichel aus dem Maul der Bestie fließt.
Die rot-orangenen Augen treffen direkt auf meine, faszinieren mich auf eigenartige Weise, bis ich kurz danach wieder zu Sinnen komme.
,,ICH BRAUCHE HILFE!", schreie ich noch lauter als zuvor, doch alles was ich höre, ist mein eigenes Echo, welches der Wald zurückgibt.
,,JIMIN!", beginne ich nun verzweifelt zu schreien, mein gesamter Körper am zittern.
Der Werwolf spitzt seine Ohren, schnuppert an mir und legt seine Ohren schließlich gefährlich an.
Seine Zähne stechen heraus, als er sein Maul öffnet und auf mich zuspringt.
,,JUNGKOOK!", schreie ich so laut ich kann, schließe meine Augen und schrecke plötzlich hoch.
Völlig außer Atem und schweißgebadet liege ich auf einer Matratze.
Ich nehme einen ebenfalls erschrockenen Hauch neben mir wahr, erschrecke mich und spüre Arme, die um meine Hüfte geschlungen sind.
Tränen schießen mir in die Augen, als mein Körper immer noch zittert.
,,Was ist los, Chungha?", fragt er plötzlich, als er durch mein abruptes Aufschrecken scheinbar ebenfalls aufgewacht ist.
Es war nur ein Traum?
Besorgt sieht er mich an.
,,J-Jungkook..", stottere ich weinend und er setzt sich auf, entfernt seine Arme um meine Hüfte, nur, um mich im nächsten Moment in eine enge Umarmung zu ziehen.
,,Hey, Süße. Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit, bei mir", flüstert er behutsam in mein Ohr, während ich mich mehr an ihn schmiege und meinen Tränen freien Lauf lasse.
,,D-Da war dieser W-Wolf u-und er..", versuche ich zu erklären, doch unterbreche mich durch mein eigenes Schluchzen.
,,Ganz ruhig. Ich bin ja da", sagt er leise und nimmt mich noch doller in den Arm, um mir ein Gefühl von Geborgen- und Sicherheit zu geben.
,,Du hast nur geträumt", beruhigt er mich weiter, löst die Umarmung dann nach einer Weile und sieht mich an.
Er wischt einige meiner Tränen weg und lächelt leicht.
,,Mensch, Chungha. Jetzt guck doch bitte nicht so traurig. Es ist doch alles gut", kichert er.
,,Gut? Alles ist gut?! Für dich vielleicht, Jungkook. Aber bei mir und in meiner Welt ist gerade überhaupt nichts gut!", meckere ich ihn an und stoppe endlich meine Tränen.
,,Tut mir Leid. Ich wollte nich-"
,,Lass es", wimmel ich ihn ab und fahre mir verzweifelt mit der Hand durch die Haare, als ich bemerke, dass ich mich in Jungkooks Zimmer in Jungkooks Bett befinde.
Sind wir eingeschlafen?
,,Es ist mittlerweile mitten in der Nacht. Wir sollten weiter schlafen. Komm her", erklärt er und zieht mich zurück auf die Matratze, wo er seine Arme wieder um mich herum legt und sein Kinn auf meinem Kopf abstützt.
Ich wehre mich nicht, doch kann mich auch nicht dazu bringen meine Augen zu schließen.
,,Habt ihr.. Taehyung gefunden?", frage ich, lege meine Hände dabei auf Jungkooks.
,,Nein. Wir machen uns eher Sorgen um dich", murmelt er nur schläfrig. ,,Das mit Hyorin hat dich so geschockt, dass du ohnmächtig geworden bist."
Das mit..
,,Hyorin!", sage ich erschrocken und setze mich erneut auf.
,,Ich muss zu ihr", erkläre ich und will aufstehen, doch er packt meinen Arm und zieht mich zurück.
,,Du gehst nirgendwo hin", sagt er ernst.
,,Jungkook! Bitte. Ich glaube es erst, wenn ich es sehe", sage ich traurig und sehe ihm dabei direkt in die Augen.
Er setzt sich nun mit einem Seufzer ebenfalls auf und ich nehme seine Hände in meine.
Ich schaue ihm direkt in die Augen, doch bevor ich etwas sagen kann, beginnt er bereits.
,,Bist du dir sicher?", fragt er mit gerunzelter Stirn und einem besorgten Blick.
Ich nicke schnell.
,,Okay. Aber dieses Mal weichst du mir wirklich nicht von der Seite. Und wir müssen leise sein, bevor wir meine Brüder noch aufwecken", seufzt er, steht auf und schnappt sich seine Jeans, die über einem Stuhl hängt und schlüpft hinein.
,,Was ist daran so schlimm, wenn deine Brüder aufwa-", will ich fragen, doch Jungkook legt schnell einen Finger auf meine Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen.
,,Kannst du einmal keine Fragen stellen?", rollt er seine Augen, zwinkert mir danach aber dennoch zu.
SKIP
,,Jungkook! Wir können nicht einfach hier einsteigen", sage ich leise, während ich ihm zuschaue, wie er versucht durch ein offenes Fenster zu klettern.
,,Wie willst du denn sonst ins Krankenhaus hinein kommen? Die Besucherzeit ist schon lange vorbei. Also komm jetzt!", meckert er mich an, schlüpft durch das Fenster und erscheint wenige Sekunden später wieder, um mir hinein zu helfen.
Drinnen angekommen, schleichen wir uns die hell beleuchteten Gänge entlang.
Viele der Gänge kreuzen sich, als Jungkook mich plötzlich zur Seite zieht und eine Hand auf meinen Mund hält.
,,Da kommt Jemand", flüstert er so leise, dass ich nicht sicher bin, ob ich ihn richtig verstanden habe.
Verwundert schaue ich mich um, als ich schließlich Schritte durch den Gang höre.
Zwei Krankenschwestern laufen an uns vorbei und bemerken uns Gott sei Dank nicht, was mich erleichtert aufatmen lässt.
,,Los. Weiter!", fordert Jungkook mich auf, schnappt sich meine Hand und zieht mich hinter sich her.
Auf einem der Schilde lese ich die Aufschrift 'Leichenhalle' und genau in diese Richtung steuern Jungkook und ich zu.
Am Ende eines langen Ganges kommen wir schließlich an eine Tür, die Jungkook schnell öffnet, nachdem er sicher ist, dass sich niemand hinter der Tür befindet.
Schnell treten wir ein und schließen die Tür hinter uns, als sich ein eigenartiges Gefühl in meinem Magen ausbreitet.
,,Lass mal sehen..", murmelt Jungkook und öffnet eine Akte, die Hyorins zu sein scheint.
Seine Augen fliegen über die Zeilen, als er seine Augen plötzlich weitet, die Akte wegschmeißt und hektisch an die Fächer mit den Leichen geht.
,,Jungkook? Was ist los?", frage ich erschrocken und als er scheint das richtige Fach gefunden zu haben, reißt er es auf.
Er zieht die Ablage heraus und flucht daraufhin, während ich meine Hände vor meinen Mund halte.
Sie ist leer.
🌙
Auch hier noch einmal: Vielen vielen Dank für bereits 30K !!!
Danke, dass ihr die Story so aufmerksam und gerne lest. So macht es mir umso mehr Spaß, sie für euch zu schreiben!
Viel Glück an alle, bei denen morgen, wie bei mir, die Schule wieder beginnt. Fighting!! ♡
Es werden ab jetzt vermutlich wieder unregelmäßigere Updates kommen, i'm sorry
Gute Nacht und schlaft schön~
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