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Erschöpft öffne ich meine Augen und greife blind nach meinem Handy auf meinem Nachttisch.
In mein Zimmer kommt kein einziger Lichtstrahl von außerhalb.
Ich taste vorsichtig nach meinem Handy, aus Angst etwas umzuwerfen.
Als ich es schließlich an meinen Fingern spüre, greife ich danach und schaue auf den Bildschirm, der durch einen bloßen Tastendruck hell erleuchtet.
Kurz muss ich meine Augen zusammen kneifen, da der Bildschirm eindeutig zu hell ist.
Schnell reduziere ich die Helligkeit und sehe auf die Uhr.
14:50 Uhr.
Ich bin schon wieder eingeschlafen.
Seufzend setze ich mich auf und fahre durch meine langen Haare.
Ich tippe auf dem Bildschirm herum und öffne meine Chats, als ich sehe, dass ich eine neue Nachricht von Wheein habe.
Meine Augen weiten sich aufs Maximum.
Es ist schon bereits eine Woche her?
Sie ist bereits auf dem Weg?
Schnell springe ich im Dunkeln von meinem Bett auf, renne zum Fenster und öffne die Jalousien, sodass ich endlich wieder sehen kann.
Ich öffne hektisch meinen Kleiderschrank, schnappe mir das erste Oberteil, was mir in den Blick fällt und sprinte ins Badezimmer.
Immer darauf bedacht meinen Arm weder zu berühren noch zu belasten, denn die Wunde ist zwar fast vollständig verheilt, schmerzt dennoch immer noch bei vielen Bewegungen.
Während ich in mein frisches Oberteil hineinschlüpfe, putze ich meine Zähne und kämme schnell durch meine Haare.
Als ich alles erledigt habe, merke ich wieder, warum ich die letzten Tage nur im Bett lag.
Krampfhaft halte ich mir die Hände an meine Magengegend.
Ich wurde vom Arzt für eineinhalb Wochen krank geschrieben und bin somit bei der Universität entschuldigt, doch zu den Schmerzen, die durch meinen Arm verursacht werden, kommen zusätzliche Magenkrämpfe und Übelkeit hinzu, die durch die mir verabreichten Medikamente hervorgerufen werden.
Ich atme tief ein und aus, um mich zu beruhigen und zu vermeiden, dass ich mich am Ende noch übergeben muss.
Als die Krämpfe aufhören, gehe ich langsam und erschöpft aus dem Bad und in mein Zimmer zurück.
Ich höre, wie Geschirr aus der Küche klirrt.
Meine Mutter hat sich die Zeit, in der ich krank geschrieben bin, ebenfalls frei genommen, damit sie immer an meiner Seite sein kann, wenn etwas passiert oder sich mein Zustand verschlechtert.
Ich lasse mich auf mein Bett und in die weichen Kissen hinein, wo ich mich für einige Minuten nicht mehr rege.
Ich bewege nicht einen Muskel.
Es klopft schließlich an meine Tür und ich schrecke hoch.
,,Ja?", frage ich ein wenig schläfrig und die Tür wird sofort ruckartig geöffnet.
,,Heeey!", schreit Wheein in mein Zimmer hinein und schließt die Tür hinter sich, während ich mich gerade auf mein Bett setze.
,,Wie geht es dir?", fragt sie mich mit einem Lächeln und setzt sich neben mich aufs Bett.
,,Deine Mutter hat mir erzählt, was passiert ist", erklärt sie, bevor ich auch nur ansatzweise antworten kann und sie sieht dabei auf meinen verletzten Arm, an den bereits Narben entstehen.
,,Halb so wild. Ich lebe immerhin noch", lächel ich und sehe auf die Mappe, die sie in ihrer Hand hält.
Sie folgt meinem Blick und realisiert dann scheinbar, wieso sie eigentlich hier ist.
,,Ach ja! Hier! Das ist das gesamte Unterrichtsmaterial, was wir in den Kurse, in denen wir zusammen sind, gemacht haben, während du nicht anwesend sein konntest", erklärt sie und reicht mir die Mappe.
,,Jimin hat meiner Erkenntnis nach die Materialen aus den Kursen, in denen wir nicht zusammen sind, für dich", erklärt sie weiter.
,,Ist irgendwas in der Schule passiert, von dem ich wissen müsste? Irgendwelche Gerüchte?", frage ich neugierig und lege die Mappe zur Seite.
,,Also eigentlich nur der übliche Beziehungsstreit zwischen Yeri und Jackson", zuckt Wheein unwissend mit den Schultern. ,,Ah! Du kennst doch diese Hyorin oder?"
Ich nicke zustimmend, dennoch verwirrt und ein wenig ängstlich darüber, was sie mir erzählen wird.
Ich habe schon die ganze Zeit versucht sie irgendwie zu erreichen, jedoch offensichtlich ohne jeglichen Erfolg.
,,Sie ist jetzt mit diesem Chanyeol zusammen", erzählt Wheein und mein Mund klappt sofort geschockt auf.
,,Genau so sah ich auch aus, als ich es erfahren habe", kichert sie. ,,Die passen doch gar nicht zusammen!"
,,Wheein?", frage ich leise, woraufhin sie mich erwartungsvoll ansieht.
,,Kann ich dir etwas anvertrauen? Aber bitte halt mich nicht für verrückt", murmel ich und sie sieht mich nur sehr verwundert an.
Einen Versuch ist es wert.
,,Jimin, Taehyung und Jungkook. Ich glaube, dass sie Vampire sind. Sie haben versucht mich zu manipulieren. Sie können kein Blut sehen und wenn sie es tun, dann werden ihre Pupillen und Adern von Gier durchströmt und scharfe Eckzähne erscheinen", erkläre ich ihr, während sie mich nur von Sekunde zu Sekunde geschockter anschaut.
,,Du denkst ich bin verrückt, nicht wahr?", seufze ich und schlage mir locker mit der Handfläche gegen die Stirn. ,,Das kann nicht wahr sein. Wieso glaubt mir denn niemand!?"
,,I-Ich muss gehen. Wenn du Fragen zu den Unterlagen hast, dann schreib mir oder ruf mich an. Ich muss dringend zu einem wichtigen Termin, den ich total vergessen habe. War schön mit dir! Bis demnächst und gute Besserung", wimmelt mich Wheein plötzlich ab und bevor ich sie aufhalten kann, verschwindet sie schon hektisch aus meinem Zimmer.
Ihr Verhalten war sehr eigenartig.
Grübelnd bleibe ich einige Minuten auf meinem Bett sitzen, bevor ich mich zu meinem Schreibtisch begebe, auf dem ein großer schwarzer Notizblock liegt, der den ganzen Tisch bedeckt.
Ich hebe ihn an und lege ihn hinter mir aufs Bett.
Vor mir liegt nun ein verwirrender Haufen an Bildern, Zeitungsauschnitten und Notizen, die mit roten Fäden verbunden sind.
Ich schaue in einem Stapel Bilder nach etwas Bestimmten und nehme schließlich ein Bild von Wheein heraus.
Ich lege es an eine freie Stelle, fixiere es mit Tesafilm und schreibe eine kleine Notiz über ihr eigenartiges Verhalten dazu.
Ich habe mir bereits die verschiedensten Theorien ausgemalt.
Über Alles.
Über Vampire und alles Übernatürliche.
Und über die einzelnen Bewohner dieser Stadt.
Wheein war bisher eher unauffällig, weswegen ich sie noch nicht eingebaut habe.
Die Brüder, Hyorin, Jackson und Chanyeol sind bereits in mein System integriert.
Ich schaue genauer auf die Notizen, die ich bei Hyorin geschrieben habe.
Sie muss etwas mit all dem zutun haben.
Sie wurde eindeutig manipuliert, nur weiß ich nicht warum oder von wem.
Leider hat sie scheinbar all ihre Erinnerungen an mich verloren, was mich umso mehr wundert.
Welcher der Brüder würde sie mich vergessen lassen wollen?
Was verbergen sie?
Ich beschließe es noch ein letztes Mal zu versuchen.
Ich schnappe mir schnell mein Handy und wähle die Nummer.
Gespannt halte ich mir das Handy ans Ohr und lausche dem Wartesignal, in der Hoffnung, dass der Hörer abgenommen wird.
🌙
Ich hatte einen wirklich anstrengenden Tag und ich bin stolz, dass ich es doch noch geschafft habe ein Kapitel zu schreiben!
↑ So in etwa soll es übrigens auf Chunghas Schreibtisch aussehen!
Gute Nacht~
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