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Wut breitet sich in mir aus, als sie mir nicht antworten.
,,Was. Habt. Ihr?", sage ich jedes einzelne Wort betont und spüre, wie das Blut in meinen Adern wilder umher strömt.
,,Mit ihr geschlafen", sagen meine Brüder gleichzeitig und ich muss mich extrem beherrschen, um nicht mein Temperament zu verlieren.
,,WAS?!", sage ich dennoch laut und entsetzt.
,,Hast schon richtig gehört", zuckt Jungkook mit den Schultern und hat dabei ein leichtes Grinsen auf den Lippen.
,,Wie zur Hölle kommt ihr auf diese Idee?! Ihr wisst genau, was passieren kann! Ihr kennt die verdammte Gefahr dahinter", weise ich sie zurecht, doch es fühlt sich an, als würde ich gegen Wände reden.
,,Genau das ist es, Jimin. Die Gefahr macht es umso spannender", zwinkert Taehyung mir zu und kurz bevor ich dabei bin den Beiden gleich ihre Köpfe einzuschlagen, höre ich die Stimme von Chunghas Schwester Ahri hinter mir.
,,Jungs? Sie ist wach", sagt sie leise, aus Angst, dass sie unser Gespräch unterbrochen hat.
,,Wirklich? Das ist gut", lächel ich sie gefälscht an, doch daraufhin zeigt sie eine eigenartige Reaktion.
Sie schaut schüchtern zu Boden und redet eher zu Jungkook und Taehyung und nicht zu mir.
Habe ich ihr etwas getan?
,,Sie redet wirres Zeug. Sie meint, dass ihr euch geprügelt habt und sie deswegen verletzt wurde. Ich habe keine Ahnung, wie sie auf sowas kommt. Dann redete sie noch von übernatürlichen Wesen, wie Vampiren", erklärt uns Ahri mit einem sichtlich heraushörbaren besorgten Unterton.
Die Blicke von Taehyung und Jungkook treffen mit meinem zusammen und ohne weiter zu zögern, gehen wir sofort an Ahri vorbei und auf das Zimmer zu, indem Chungha untergebracht ist.
Mit Schwung öffne ich die Tür und gehe in den Raum hinein.
,,Chungha! Wir sind so froh, dass du-", unterbreche ich mich selbst, als sich niemand im Raum befindet.
Das Bett ist leer.
,,Was?!", frage ich laut und gehe weiter auf das Bett zu, um die Bettdecke wegzuziehen, doch wieder nichts.
,,Wo ist meine Schwester?!", schreit Ahri hysterisch auf und stützt sich schwach an der Wand ab.
Sofort eile ich ihr zur Hilfe und stütze sie.
Ahri wehrt sich jedoch ein wenig gegen mein Berührungen, doch ich beachte ihre Versuche mich wegzudrücken nicht.
,,Jimin!", sagt Taehyung schließlich, woraufhin ich zu ihm sehe.
Er steht vor der Fensterfront des Zimmers und zeigt auf eines der Fenster, welches sperrangelweit offen steht und durch den Wind, der hindurch zieht, schwanken die die weißen Vorhänge aufgeregt hin und her.
Ist sie etwa?
SWITCH
Erschöpft und schwer atmend lehne ich mich an eine Mauer am Straßenrand und sehe in den strahlend blauen Himmel hinauf.
Langsam aber sicher hören die Schmerzmittel auf zu wirken und ich spüre die Stiche an meinem Unterarm umso mehr.
,,Scheiße", fluche ich bei jeder schmerzhaften Bewegung meines Armes, laufe jedoch weiter die Straße entlang.
Ich weiß nicht einmal, wohin ich gehe.
Aber ich musste dort einfach raus.
Fliehen vor diesen übernatürlichen Wesen.
Ich muss Jemanden finden, der mir glaubt.
Aber niemand glaubt mir mehr.
,,Sie denken ich bin verrückt", sage ich zu mir selbst und kichere danach leicht.
Ich höre plötzlich Schritte hinter mir und verschnellere meine eigenen Schritte, renne somit die beinahe unbefahrene Straße entlang.
Nach wenigen Minuten, in denen ich nur gerannt bin, realisiere ich, wo ich mich befinde und habe meinen Orientierungssinn zurück erlangt.
Ich gehe den Weg, den ich bestimmt schon tausend Mal gelaufen bin, entlang und verschnellere meine Schritte jede paar Minuten, um mögliche Verfolger abzuschütteln.
Mit zitternden Händen betätige ich die Klingel, bereite mich innerlich und mental auf alles vor, was hinter dieser Tür passieren wird.
Die Tür wir geöffnet und vor mir steht meine Mutter mit ihrem Handy am Ohr.
,,Oh! Gott sei Dank! Ich habe sie gefunden!", sagt sie froh und legt auf, bevor sie mich in eine feste Umarmung zieht.
,,Mom", hauche ich leise und sie lässt mich los, um auf meinen Arm zu schauen.
,,Wer hat dir das angetan? Wieso bist du einfach aus dem Krankenhaus abgehauen?", fragt meine Mutter besorgt. ,,Komm! Ich fahre dich zurück ins Krankenhaus!"
Ist sie nicht sauer, dass Ahri und ich einfach abgehauen sind?
,,Nein. Mir geht es gut. Ich möchte nur duschen und mich hinlegen", murmel ich.
,,Ich habe mir solche Sorgen gemacht, als Ahri mich angerufen und gesagt hat, dass du abgehauen bist. David ist sofort losgefahren und Ahri hat sich auch auf die Suche nach dir begeben", erklärt sie mir, doch ich höre ihr nur zur Hälfte zu, bin mental schon auf dem Weg ins Badezimmer.
,,Wir müssen zurück ins Krankenhaus, Chungha! Du hast einen schweren Schock", sagt sie besorgt, doch ich gehe nur kopfschüttelnd an ihr vorbei die Treppen hinauf.
,,Wenn etwas ist, dann ruf nach mir. Okay?", ruft sie mir noch besorgt hinterher, doch ich gehe geradewegs auf unser Bad im ersten Stock zu.
Ohne lange zu überlegen, streife ich mir die Klamotten vom Leib und schlüpfe unter die Dusche.
Ich lasse zunächst kaltes, dann warmes Wasser über meinen Körper fließen und nehme dann das Shampoo zur Hand.
Ich schließe meine Augen, während ich es dann wieder aus meinen Haaren auswasche.
Ein paar Tränen mischen sich unter das Wasser.
Als ich meine Augen wieder öffne, schrecke ich zurück.
Sie sind voller Blut.
Ängstlich presse ich mich an die Wand der Dusche und sehe auf meine zitternden Hände.
Dann sehe ich zu Boden.
Immer mehr Blut fließt meinen Körper hinunter, strömt mit dem Wasser zusammen in den Abfluss.
Ich höre plötzlich, wie sich die Tür des Badezimmers öffnet und eine Gestalt sich hinter dem Duschvorhang auf mich zu bewegt, obwohl ich die Tür verschlossen hatte.
Meine Beine beginnen ebenfalls zu zittern und ich bemerke, dass das Blut direkt aus dem Hahn fließt.
Auf mich hinab.
Meine Augen liegen nur auf dem Schatten, der sich von Sekunde zu Sekunde nähert und presse mich mehr gegen die Wand.
Der Vorhang wird mit Schwung aufgezogen und ich schrecke auf, wobei mir ein lauter Schrei entweicht.
Krampfhaft schließe ich meine Augen und verspüre einen höllischen Schmerz.
Doch es herrscht Stille.
Nur das herabfließende Wasser ist zu hören.
Und auf einmal schnelle Schritte, die die Treppe hinauf eilen.
Ein kräftiges, schnelles Klopfen an der Tür lässt mich meine Augen schließlich wieder öffnen.
,,Chungha? Süße? Ist alles okay?", fragt meine Mutter besorgt durch die Tür.
Ich antworte ihr nicht und sehe nur geschockt auf meinen Arm.
Das Blut ist nicht verschwinden.
Doch anstatt aus dem Hahn, fließt es direkt aus meinem Arm.
Die Nähte haben sich gelöst.
🌙
Anika × Freistunde = Motivation aka Kapitel! ♡
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