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Geschockt sehe ich meine Schwester an, die wie eine Irre auf mich zugerannt kommt.

Wütend knallt sie ihre Faust auf den Tisch.

,,Was ist denn in dich gefahren, Ahri?", fragt meine Mutter sie besorgt und legt eine Hand auf ihre Schulter, um sie zu besänftigen.

,,Meine liebevolle Schwester hat mich einfach betrunken und alleine bei dieser Party zurückgelassen!", schreit sie mich an und ich lege den Löffel in meine Schüssel.

,,Wie bitte? Was hast du dir dabei gedacht, Chungha?", fragt mich David wütend.

,,Ich habe sie nicht zurück gelassen!", verteidige ich mich ebenfalls sauer.

,,Achja? Und was war dann mit deiner Drohung, dass ich zusehen soll, wie ich alleine nach Hause komme und wo ich schlafe?!", meckert Ahri mich an, während ich mich genervt gegen meinen Stuhl lehne.

,,Ich war betrunken! Keine Ahnung, was ich dir erzählt habe. Hättest du geklingelt, hätte ich dir natürlich die Tür geöffnet. Aber du kamst nicht. Wo warst du denn die ganze Nacht? Kann ja nicht so schlimm gewesen sein, wenn du erst jetzt, um 11 Uhr morgens, wieder zurück kommst", kontere ich.

,,Das geht dich nichts an! Ich-", will sie sich erneut verteidigen, als David dazwischen schreitet.

,,Mädchen! Es reicht. Auf eure Zimmer, na los!", schreit er wütend und ich sehe ihn emotionslos an, bevor ich meinen Stuhl aggressiv zurück schiebe und stürme trampelnd die Treppe hinauf.

,,Bin ich hier im Kindergarten", murmel ich, während Ahri mir ebenfalls sauer folgt.

,,Alles deine Schuld", höre ich, wie sie mich von hinten beschuldigt, woraufhin ich mich aufgebracht zu ihr umdrehe.

Durch die plötzliche Drehung, spüre ich wieder meine starken Kopfschmerzen.

,,Jetzt hör mir mal zu, Ahri. Du warst diejenige, die sich mit dem Bösen angefreundet hat, also rechne auch mit den Konsequenzen. Ich kann es nicht fassen, dass du dich mit ihr anfreundest. Du bist meine Schwester! Ist ein wenig Loyalität zu viel verlangt?", fauche ich sie an, woraufhin sie nur ihre Augen rollt.

,,Ich darf ja wohl immer noch befreundet sein mit wem ich will. Nur weil du älter bist, heißt es nicht, dass du über mich bestimmen kannst", motzt sie mich zurück an.

,,Das will ich doch auch gar nicht! Aber verstehst du denn nicht, dass-", beginne ich, doch sie läuft einfach stur an mir vorbei auf ihr Zimmer zu.

Schnell packe ich sie am Arm und halte sie auf, als ich etwas bemerke.

,,Hast du geraucht?!", frage ich sie geschockt und komme näher, um den Geruch eindeutig zu identifizieren.

,,Nein", rollt sie ihre Augen und reißt sich los, bevor sie in ihrem Zimmer verschwindet und die Tür hinter sich zu knallt.

Mit einem Seufzer begebe ich mich in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett, welches immer noch nach Männerparfum riecht.

Hätte David das Parfum gerochen, hätte er mich eigenhändig umgebracht.

Ich lege mich auf die Seite und schaue auf mein Handy, wo ich jede Menge Sprachnachrichten von Wheein erhalten habe.

Während ich sie mir anhöre, schaue ich in meinem Zimmer umher, als mir auf einmal etwas auffällt.

Wie in Trance lasse ich mein Handy auf mein Bett fallen und gehe zu dem kleinen Sessel, der vor meinem Kleiderschrank steht.

Kurz davor bücke ich mich zu Boden und hebe einen gewissen Gegenstand vom Boden auf, der meine Augen größer werden lässt.

,,W-Was?", stottere ich und sehe mir den schwarzen Gürtel genauer an.

,,Ist das..?", frage ich mich selbst und drehe mich zum Bett um, als mir Erinnerungen wieder hoch kommen.

Erinnerungen wie ich mit diesem Gürtel gefesselt wurde.

,,Von Taehyung?", beende ich meine Gedanken laut und schaue erneut verstört auf den Gürtel in meiner Hand.

,,Ich glaube ich habe wirklich noch Restalkohol in mir", murmel ich und setze mich auf mein Bett, den Gürtel immer noch in meiner Hand haltend.

Plötzlich höre ich einen lauten Knall an meinem Fenster und schrecke vom Bett hoch.

Schnell gehe ich zu meinem Fenster, nur um zu sehen, wie mir von draußen unter meinem Fenster zugewunken wird.

Lächelnd öffne ich das Fenster und schaue zu ihm hinab.

,,Was machst du hier?", frage ich kichernd und sehe ihn an, woraufhin er schüchtern wegschaut.

,,Ich wollte sehen, ob du gut nach Hause gekommen bist", erklärt er, woraufhin ich nicke.

,,Willst du nicht herein ko- Scheiße. Ich kann dich leider nicht herein bitten, sonst bringt mein Stiefvater mich um", sage ich mit einem traurigen Unterton.

,,Kein Problem. Ich wollte nur sicher gehen, dass es dir gut geht. Es tut mir Leid, dass ich dich nicht nach Hause begleiten konnte. Ich weiß nicht, was in diesen Getränken drin war", lacht er verlegen, als plötzlich meine Zimmertür geöffnet wird, ich mich erschrocken dorthin umdrehe und dabei das Fenster schließe.

,,Chungha? Können wir.. reden?", fragt mich meine Schwester schüchtern, als sie mein Zimmer betritt.

,,N-Na klar", stottere ich und versuche mir nichts anmerken zu lassen.

,,Welcher ist es dieses Mal?", fragt sie mit einem kleinen Lächeln, woraufhin ich sie verwundert ansehe.

,,Welcher der Drei? Sag ihm wenigstens auf Wiedersehen", kichert sie leicht, doch als ich mich zum Fenster drehe, ist Jimin plötzlich verschwunden.

Mit einem Seufzer drehe ich mich wieder zu Ahri, welche sich mittlerweile auf mein Bett gesetzt hat.

Ich setze mich im Schneidersitz ebenfalls darauf und sehe sie erwartungsvoll an.

,,Tut mir Leid, dass ich so zu dir war", entschuldigt sie sich mit einem offensichtlichen schlechten Gewissen.

,,Ist schon okay", lächel ich sie an. ,,Mir tut es auch Leid."

,,Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich habe mich nur so wertlos gefühlt. Ich stehe immer in deinen Schatten, weil du meine tolle große Schwester bist und ich sehe zu dir hinauf. Aber, dass du direkt drei Jungs gleichzeitig hast, die Interesse an dir zeigen, hat mich wirklich traurig gemacht, weil niemand auf mich achtet. Ich wollte sein wie du, war aber sauer auf dich, ohne einen Grund zu haben. Ich dachte, dass ich dir eins auswischen kann, wenn ich mich mit Yeri anfreunde, aber ich habe mich so schlecht gefühlt", erklärt sie mir traurig und sofort nehme ich sie in den Arm.

,,Ahri. Süße. Bitte red nicht so von dir selbst. Du bist keinesfalls wertlos! Du bist doch meine wunderbare kleine manchmal nervige Schwester und ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte", heitere ich sie ein wenig auf.

,,Ich weiß nicht mehr, was passiert ist, Chungha. Yeri und ihre Clique haben mich allein zurückgelassen und Jungkook war dann so nett und hat mich bei sich und Jimin übernachten lassen", schluchzt sie.

,,Bei Jungkook?", frage ich verwirrt, woraufhin sie als Antwort nickt.

Wie kann das sein?

Er war doch hier.

Bei mir.

,,Es ist nichts passiert! Ich schwöre es dir!", versichert sie mir, da sie anscheinend denkt, dass ich etwas derartiges vermuten könnte, obwohl es das komplette Gegenteil ist.

,,Chungha. Ich konnte nicht mehr klar denken, weil ich so betrunken war", schluchzt sie weiter.

,,Wieso hast du denn so viel getrunken, Süße?", frage ich sie besorgt und lege meine Hand an ihre Wange.

,,Weißt du es nicht? Wir haben im Laufe des Abends festgestellt, dass Jemand starke Drogen in die Getränke gemischt hat, weswegen die Meisten so einen heftigen Absturz hatten", erklärt sie mir und meine Atmung setzt kurz aus.

🌙

#loveyourself ♡

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