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Ich lasse mich auf mein Bett fallen und seufze laut auf.
Ich will einfach nur hier weg. Weg aus dieser Familie, die zu hohe Erwartungen an mich hat.
Ich will der Realität entfliehen.
Ich starre stumm an die Decke und lasse meine Gedanken schweifen.
Natürlich bleiben sie des öfteren an Jimin oder Taehyung hängen.
Oder an Chanyeol, Jackson und Jungkook.
,,Hyorin", sage ich aus dem Nichts, als mir etwas einfällt und schnappe nach meinem Handy.
Immer noch keine Nachricht von ihr.
Sie hat meine Nachrichten nicht einmal gelesen.
Sollte ich mal bei ihr vorbeischauen?
Seufzend lege ich mein Handy neben mich, als es an der Tür klopft.
,,Nein", erwidere ich und drehe mich auf meinem Bett um.
,,Bitte, Chungha", höre ich die Stimme meiner kleineren Schwester.
Ohne ihr eine Antwort zu geben, öffnet sie die Tür einen Spalt und sieht in mein Zimmer.
Licht fällt vom Flur herein.
,,Chungha? Du sollst mit Shinobu eine Runde gehen", erklärt sie mir, woraufhin ich erneur seufze.
,,Ein bisschen frische Luft wird schon gut tun", murmel ich und stehe ohne weiteres auf.
Ich begebe mich die Treppen hinunter in den Flur und sehe zu Shinobu am Boden, welcher dort gemächlich döst.
Shinobu ist unser, oder viel mehr Davids Hund.
Sein Name steht für Ausdauer, was perfekt zu seinem Charakter passt: wild und verspielt.
Er ist ein Australian Shepard und speziell für Kriminaleinsätze trainiert.
David hat ihn damals aufgenommen, als er gesehen hat, wie schlecht Polizeihunde dort, in der damaligen Polzeistation, in der David noch gearbeitet hatte, behandelt wurden und seitdem lebt er bei und mit uns.
,,Na, Süßer", lächel ich ein wenig, als er angerannt kommt und ich ihm die Leine anlegen kann.
,,Bin weg", schreie ich noch ins Haus hinein und verlasse es dann durch die Tür nach draußen.
Es ist bereits spät, jedoch nicht dunkel.
Der Mond scheint hell über die Straßen und ich sehe, während ich unsere bestimme Route gehe, nach oben.
Es ist Vollmond und er scheint in seiner vollen Pracht.
Äste knacken links und rechts von mir in dem Waldstück.
Dieser Wald jagte mir als Kind schon immer Angst ein, da er nur wenige Meter neben unser Haus grenzt.
Ahri und ich haben uns immer die gruseligsten und mysteriösesten Geschichten über diesen Wald ausgedacht.
Shinobu ist sehr pflegeleicht und hört auf jedes Wort, was wir sagen.
Langsam schreiten wir zusammen durch den Wald und nicht mehr nur daran vorbei, da der Weg es nicht anders erlaubt.
Meine Gedanken schweifen umher, bis ich ein erneutes Knacken wahrnehme und abrupt stoppe.
Ich drehe mich um, schaue, ob ich etwas finde, doch hinter mir ist nur ein am Ende in Schwarz getunkter Weg.
Shinobus Ziehen an der Leine lässt mich wieder weiter gehen.
Meine rechte Hand stecke ich in meine Jackentasche, um sie ein wenig zu wärmen.
Plötzlich nehme ich Fußstapfen hinter mir wahr und bleibe ängstlich stehen.
,,Wer ist da?", sage ich leise und mit zittriger Stimme, von Kälte und Angst, ohne mich umzudrehen.
Keine Antwort.
Erleichtert atme ich aus und drehe mich schließlich doch kurz um, erneut nur, um rein gar nichts zu entdecken.
Shinobu bellt plötzlich laut los, was mich zusammen zucken lässt und als ich wieder nach vorne schaue, blicke ich in rote Augen, welche aus einem der Gebüsche herausstechen.
Erschrocken trete ich einige Schritte zurück.
Die Gestalt vor mir wird nur leicht vom Mondlicht angestrahlt und lässt mich schließlich genauere Umrisse erkennen.
Deutlich erkenne ich eine schwarze Schnauze.
Shinobu reißt sich plötzlich los, wobei ich zu Boden falle und er rennt weg.
,,Shinobu!!! Bei Fuß!", schreie ich ihm hinterher, doch er kommt nicht zurück.
Die Gestalt, welche sich als Tier herausstellt, tritt näher auf mich zu und ich krabbel ein wenig zurück, nicht fähig wieder aufzustehen.
Ich nehme ein lautes Atmen und Zähne fletschen des Tiers wahr und schlucke tief.
Langsam treten die roten Augen immer näher auf mich zu.
Aus dem Nichts kommt Shinobu, stellt sich beschützerisch vor mich und knurrt das Wildtier an.
Schnell stehe ich auf, schnappe mir die Leine und renne den Weg zurück, ohne zurück zu schauen.
Meine Lungen brennen, doch ich renne weiter, immer noch mit dem Geräusch von Tatzen auf dem Kies hinter mir.
Shinobu rennt schneller und zieht mich somit mehr mit, was mich schneller laufen lässt.
Äste streifen meine Haut und hinterlassen blutige Kratzer.
Ich übersehe eine Wurzel am Boden, sodass ich stolpere und auf mein bereits verletztes Knie falle.
Jedoch stehe ich sofort auf und renne weiter, als ginge es um Leben oder Tod.
Ich sehe bereits die Lichter unseres Hauses und öffne schnell das Gartentor.
Mit letzter Kraft öffne ich die Haustür, knalle sie hinter mir zu und rutsche mit dem Rücken an der Wand schweratmend zu Boden.
,,Chungha?", höre ich Davids Stimme aus dem Wohnzimmer und sehe ihn im Flur auf mich zu kommen.
,,D-David", hauche ich, immer noch außer Atem, während sich Shinobu erschöpft an mich kuschelt.
,,Was ist passiert?", fragt er besorgt und kniet sich zu mir hinunter, während er meine Wunden im Gesicht betrachtet.
,,D-Draußen.. R-Riesiges Biest", stottere ich und David hilft mir auf meine Beine, bevor er mich hochhebt und laut nach meine Mutter ruft, welche schnell aus dem Schlafzimmer und die Treppen runtergestürzt kommt.
,,Chungha? Was ist los?", fragt sie schockiert und David legt mich sanft auf dem Sofa im Wohnzimmer ab.
Meine Mutter legt schnell mehrere Decken über meinen Körper und rennt in die Küche, um einen warmen Tee zuzubereiten.
,,Was war da draußen, Chungha?", fragt David mich und sieht mich eindringlich an, was mich mich ein wenig unwohl fühlen lässt.
,,I-Ich weiß es nicht. W-Wie ein Wolf, a-aber viel größer", stottere ich und Davids Augen weiten sich.
Er rennt schnell die Treppen hinauf und ich höre, wie er ins Schlafzimmer geht, bevor er die Treppen genauso schnell wieder herunter gerannt kommt.
In seiner Hand ein Jagdgewehr.
Nun weiten sich meine Augen.
,,W-Willst du es etwa töten?", frage ich zitternd und meine Mutter reicht mir eine heiße Tasse mit dampfendem Tee.
,,Wölfe werden hier zwar nicht selten gesichtet, jedoch sind sie unglaublich gefährlich. Und dieser hier traut sich sogar in Menschennähe und vorallem in eine menschliche Siedlung. Er muss getötet werden, bevor schlimmere Unfälle passieren, Chungha", erklärt er mir ernst.
,,Ich werde ihn töten", sagt er laut und ich kann einen eigenartigen Glanz in seinen Augen sehen.
🌙
Ich weiß echt immer noch nicht, was ich von diesem neuen Wattpad Update halten soll, uff
Sleep well~
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