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Langsam öffne ich meine Augen, welche sich erst einmal an das wenige Licht im Raum gewöhnen müssen.

Einige Sekunden weiß ich nicht wer und wo ich bin, bis ich einen regelmäßigen Atem gegen meinen Hals spüre und zusammen zucke.

Ich erkenne eine Gestalt neben mir, welche einen Arm um meinen Körper geschlungen und das Gesicht an meinem Hals versteckt hat.

Erschrocken schubse ich ihn von mir, wobei er scheinbar aufwacht und etwas murmelt.

,,Chunghaaaaa! Bleib doch still", grummelt er und ich kann seine tiefe, raue Stimme sofort zuordnen.

Taehyung.

,,STILL?! DU HAST MICH ENTFÜHRT! WO BIN ICH?", schreie ich ihn an und gewinne etwas Abstand von ihm.

,,Entführt? Hast du sie nicht mehr alle? Du bist in deinem Zimmer in deinem Bett", erklärt er genervt.

,,U-Und du hast auch nichts mit mir angestellt?", frage ich, während ich mich im Raum umsehe und mein Zimmer erkenne.

,,Nein, außer natürlich du möchtest, dass ich etwas mit dir anstelle", grinst er, woraufhin er nur einen kalten Blick meinerseits kassiert.

,,Deine Knöchel an der Hand. Zeig sie mir!", fordere ich ihn auf und nehme, ohne seine Zustimmung, seine Hand in meine, wobei ich sie genau betrachte.

Doch darauf ist nichts zu sehen, nicht mal ein kleiner Kratzer. Nichts.

,,W-Wie ist das möglich?!", frage ich geschockt und lege meine Hand an seine Wange, um ihn genauer anzusehen.

Die Wunde an seiner Lippe ist ebenfalls immer noch ebenfalls weg.

,,Schrei doch nicht so laut oder willst du, dass deine Eltern reinkommen?", meckert er mich an und hält seinen Finger vor meinen Mund, um mich somit zum Schweigen zu bringen.

,,Was ist mit deinen Wunden, hm? Wieso sind sie einfach spurlos verschwunden?", frage ich erneut, dieses Mal leiser.

,,Wieso sollte ich Wunden haben? Wovon?", fragt er verwirrt.

,,Wovon?! Du hast dich mit Chanyeol geprügelt, welcher blutrote Augen hatte und keine Ahnung was mit mir anstellen wollte!", erkläre ich ihm das Geschehene.

Er sieht mich emotionslos an und beginnt schließlich zu Lachen.

,,Wie bitte? Ich soll mich geprügelt haben?", lacht er über meine Aussage. ,,Ich habe höhere Standards als mich auf eine sinnlose Schlägerei einzulassen."

,,Was? Aber es stimmt! Und du hast dich dabei an der Lippe verletzt, sowie deine Knöchel blutig geschlagen", erkläre ich erneut.

,,Wovon träumst du bitte nachts?", lacht er weiter und nimmt mich nicht ernst. ,,Bist du verrückt?"

,,Ich bin verdammt noch mal nicht verrückt. Chanyeols Pupillen waren rot und du hast mich dann zunächst mit Leichtigkeit hochgehoben und in unmenschlich hoher Geschwindigkeit vor meiner Haustür abgesetzt", erkläre ich ihm nun wieder mit gehobener und wütender Stimme.

,,Was guckst du bitte den ganzen Tag, Chungha?", lacht Taehyung mich aus. ,,Rote Augen und Lichtgeschwindigkeit? Geht es dir gut?"

,,Es war wirklich so! Wieso glaubst du mir denn nicht?! Oder wieso hast du das alles vergessen? Wieso sollte ich mir das alles ausdenken?!", frage ich ihn aggressiv, als er plötzlich nach meinem Handgelenk schnappt und mich somit zu sich zieht.

Er sieht mir tief in die Augen.

,,Du entspannst dich jetzt", murmelt er und ich spüre, wie sich mein Körper tatsächlich entspannt und sich alle Anspannung in mir löst.

Taehyung legt meine Decke über uns und lässt mich meinen Kopf auf seine Brust legen.

Ich möchte mich weiterhin aufregen, doch ich kann nicht. Irgendetwas in mir verbietet es mir.

,,Chungha! Wieso machst du so einen Lärm? Ich versuche zu lern- OH MEIN GOTT!", schreit meine Schwester auf, als sie, ohne zu Klopfen, mein Zimmer betritt und sich vor Schock die Hand vor den Mund hält.

,,WER IST DAS? SEID IHR NACKT?!", fragt sie und hält sich dabei die Augen zu.

,,Nei-"

,,Ja. Also wenn du uns bitte alleine lassen würdest", grinst Taehyung sie an, woraufhin sie ein angewidertes Geräusch ihren Lippen entweichen lässt und schnell mein Zimmer verlässt, die Tür fest zuschlagend.

,,Sucht euch ein verdammtes Hotelzimmer! Abartig", hören wir Ahris Stimme vom Flur aus, bevor sie wieder in ihrem Zimmer verschwindet.

,,,Bist du behindert?", frage ich ihn geschockt und boxe gegen seinen Oberarm.

,,Was denn? Wolltest du, dass sie länger hier drin bleibt?", fragt er mich vorwurfsvoll.

,,Du hast es erfasst", erwidere ich genervt und entferne mich von ihm.

Einige Sekunden lang sagt niemand was und man hört nur unsere Atemzüge.

,,Wieso liegst du überhaupt in meinem Bett?", frage ich vorwurfsvoll, setze mich im Schneidersitz auf mein Bett und schaue ihn an, während er seinen Kopf mit seiner Hand stützt.

,,Ist ganz gemütlich hier", grinst er, versteckt dabei sein Gesicht im Kissen und das Geräusch unserer Klingel schallt durch den ganzen Raum.

Ich höre, wie die Haustür geöffnet wird und Taehyung springt plötzlich auf.

,,Scheiße! Ich muss los", sagt er hektisch und greift nach seiner Jacke, die über meinem Stuhl hängt, doch ich schnappe sie mir rechtzeitig und verstecke sie hinter meinem Rücken.

,,Wieso? Wohin?", frage ich, wobei ich ihn skeptisch betrachte.

,,Chungha! Ich habe keine Zeit für Spielchen! Gib mir meine Jacke, lass mich gehen und stell keine unnötigen Fragen, verstanden?", sagt er ein wenig aggressiv und versucht mir seine Jacke zu entreißen.

,,Letztes Mal hast du mich auch plötzlich abgewimmelt, genau dann, als Jimin kam. Was ist los mit dir?", frage ich erneut, während er hektisch immer wieder zu mir und zur Tür schaut.

Er schüttelt enttäuscht den Kopf, geht plötzlich zu meinem Fenster, öffnet es und springt ohne weiteres heraus.

,,Taehyung!", schreie ich ihm geschockt hinterher und bücke mich aus dem Fenster, doch er ist nirgends mehr zu sehen.

Meine Zimmertür öffnet sich und meine Mutter tritt herein.

,,Chungha? Dein Mitschüler ist wieder hier, um euren Vortrag vorzubereiten", lächelt sie und geht zur Seite, sodass Jimin in mein Zimmer eintreten kann.

,,Wo ist denn der andere junge Mann hin?", fragt sie erschrocken und sieht sich im Raum um, wobei sich Jimins Blick ein wenig verfinstert.

,,Geht es dir besser?", fragt sie mich dann, nachdem ich ihr auf ihre vorherige Frage keine Antwort gegeben habe.

Hastig nicke ich mit dem Kopf und daraufhin verlässt sie auch schon wieder mein Zimmer.

,,Welcher junge Mann?", fragt Jimin mit zusammengekniffenen Augen.

Ich verstecke die zurückgebliebene Jacke unter einem Haufen voller Klamotten, da irgendwas in mir sagt, dass ich Taehyung nicht verraten sollte.

Auch wenn es vielleicht falsch ist.

,,Was hast du zu verbergen, Chungha?", fragt er mich aus dem Nichts.

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