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Als wir noch weitere Minuten still stehen bleiben und auf irgendeine Art von Zeichen hoffen, beginnt das kleine Mädchen plötzlich laut zu weinen, was uns alle erschrecken lässt.

,,Scheiße! Wir müssen hier weg", sagt Jimin sofort hastig, packt Jungkook und mich harsch am Arm, da wir uns keinen Zentimeter von Ort und Stelle bewegen und zieht uns hinter sich her, als plötzlich mehrere andere Babys, einschließlich des kleinen Jungen, ebenfalls anfangen zu weinen.

Wie eine Art Kettenreaktion stecken sich die kleinen Lebewesen gegenseitig mit ihrem Weinen an, sodass wir in einer Kinderstation mit völlig hilflosen und unerbittlich weinenden Babys stehen.

,,Wir müssen etwas tun!", schlage ich vor, doch Jimin festigt nur seinen bereits starken Griff.

,,Taehyung! Denk doch mal nach. Wir können nichts tun und wenn wir hier nicht in den nächsten Sekunden verschwinden, sind wir aufgeschmissen! Also kommt schon. Na los!", sagt Jimin wütend, woraufhin Jungkook und ich uns letztendlich mit und aus dem Raum ziehen lassen.

Draußen auf dem Gang rennen mehrere Ärzte stürmisch umher, alle mit nur einem Ziel: der Kinderstation.

Tief atme ich ein, als ich versuche mein Hören zu kontrollieren, sodass dieses unglaublich schlimme Weinen der Babys aufhört.

Während wir zurück in Richtung Chunghas Zimmer laufen, kommt uns eine aufgeregte Davina entgegen.

,,Davina? Wa-"

,,Was habt ihr angestellt?! Wieso rennen hier zahlreiche Krankenschwestern und Ärtze wild umher?", stellt sie uns sofort unter Verdacht.

,,Wir haben nur unseren Plan befolgt, als plötzlich alle Babys wie durch eine Art von Kettenreaktion angefangen haben unaufhörlich zu weinen. Was hätten wir denn tun sollen?", erklärt Jimin ihr ruhig, woraufhin sie nur seufzend nickt.

,,Schon gut. Ich dachte nur- Ach. Egal", lächelt sie leicht und als wir an Chunghas Patientenzimmer ankommen, wird dessen Tür gerade geöffnet, weswegen ihre Eltern sofort hektisch von ihren unbequemen Stühlen springen.

Meine Augen weiten sich, als ich den Grund für ihre Reaktion entdecke.

Chungha steht aufrecht mit zwei Krücken in der Tür und lächelt ihre Eltern schwach, aber irgendwie leidend an, während Hyorin hinter ihr steht und immer darauf bedacht ist, dass Chungha jeden Moment wieder umkippen könnte.

,,Chungha! Mein Liebling. Wie geht es dir?", fragt ihre Mutter den Tränen nahe, doch Chungha weicht nur einen Schritt zurück, als ihre Mutter eine Hand an ihre Wange legt. ,,Deine Wunden sind verheilt!"

,,Wie ist das überhaupt möglich, dass Wunden so schnell heilen?", fragt David skeptisch und sein Blick wandert natürlich sofort zu mir und meinen Brüdern.

,,Lass gut sein, David. Wir sollten uns darüber freuen, dass es ihr wieder besser geht, egal, wodurch", versucht Chunghas und Ahris Mutter ihn zu beruhigend und legt eine Hand auf die Schulter ihres Mannes.

Chungha und mein Blick treffen sich und sie lächelt schüchtern, bevor ich schnell auf sie zu gehe und sie dabei weit anlächel.

,,Du kannst laufen?", frage ich sie glücklich, woraufhin sie nickt und ich nicht anders kann, als ihr einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken.

Unsere Gesichter bleiben jedoch auch danach nah aneinander, während ich meine Hand sanft an ihre Wange lege und sie direkt in meine Augen schaut.

,,Ich konnte Weinen hören und nicht mehr still sitzen. Ist sie das?", fragt sie kaum hörbar, woraufhin ich zunächst etwas perplex reagiere, dann aber leicht nicke.

Ich spüre einen kräftigen Griff an meinem Ärmel, als ich plötzlich zurück gezogen werde.

,,Was fällt dir eigentlich ein?!", brüllt David wütend.

,,David! Hör auf damit!", schreit Chungha wütend und stellt sich mit Schwierigkeiten dazwischen. ,,Kannst du ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er hat mir mein Leben gerettet und du hast nichts besseres zu tun als ihn immer und immer wieder anzuschreien oder zu verletzen? Du solltest froh sein, dass ich Jemanden habe, der mich, deine 'Tochter', beschützt!"

,,Es ist okay, Chungha. Ich kann das auch alleine klären. Ich-", versuche ich sie zu beruhigen, da ich sie nicht in so eine ungeeignete Situation bringen wollte, doch sie schneidet mir sofort das Wort ab.

,,Nein, Taehyung! Es kann nicht so weiter gehen. Es kann nicht sein, dass Jemand, der mich beschützt so dermaßen schlecht behandelt wird. Und das von meiner Familie, die mich im Stich gelassen hat!", erklärt sie wütend und wendet sich bei ihren letzten Worten wieder ihren Eltern zu. ,,Ihr habt nicht das verdammte Recht Taehyung so nieder zu machen und auch keinen der Anderen. Denn sie waren für mich da, als es keiner von euch war. Als ihr mich im Stich und alleine gelassen habt, waren sie an meiner Seite und haben mir geholfen, wo sie nur konnten. Ich akzeptiere nicht, wie ihr mit ihnen umgeht, obwohl sie mir so viel bedeuten!"

,,Soweit ich mich erinnere, sind sie überhaupt der verdammte Grund, warum das alles hier geschehen ist!", brüllt David nun extrem laut zurück, woraufhin Chungha verstummt.

,,Du verstehst es einfach nicht, oder?", fragt sie mit einem sarkastischen Seufzer und Kopfschütteln. ,,Ich liebe sie. Ich liebe sie alle, denn sie sind nicht mehr nur meine Freunde, sondern meine Familie. Und ich lasse nicht zu, dass sie so behandelt werden. Also entweder akzeptiert ihr es oder ihr geht. Und zwar jetzt."

,,Du wagst es uns, deinen Eltern, die jahrelang für dich gesorgt haben, dir ein Dach zur Verfügung gestellt und alles für dich getan haben, Befehle zu geben? Chungha. Ich glaube du weißt nicht, wo du stehst", erwidert David aggressiv.

,,Ich weiß genau, wo ich stehe, David. Und zwar genau hier. Mit meinen Freunden, meiner neuen Familie, die ich über Alles liebe und dem Mann, den ich abgöttisch liebe. Wenn du es nicht wahr haben willst, dass ich erwachsen geworden bin und meine eigenen Entscheidungen treffen kann, dann verschwinde! Verschwindet alle!", erklärt Chungha ihm und stellt sich dabei vor uns.

Sie atmet schwer ein und aus und ich nehme sanft ihre Hand in meine.

Ahri, die die gesamte Zeit über hinter David und ihrer Mutter stand, nimmt nun einen großen Schritt nach vorne, auf uns zu.

,,Mir tut es Leid, dass ich dich nicht unterstützt und dir nicht geholfen habe, als du es am Meisten brauchtest. Ich verspreche dir, dass ich von nun an immer an deiner Seite stehen werde. Bitte, lass mich ein Teil deiner neuen Familie werden", sagt Ahri mit bebender Stimme und eine Träne läuft über ihre Wange.

,,Ich verzeihe dir, kleine Schwester", lächelt Chungha sie an, woraufhin Ahri voller Freude ihren zuvor zu Boden gesenkten Kopf erhebt und Chungha stürmisch umarmt.

,,Es tut mir so unfassbar Leid..", höre ich sie leise flüstern.

,,Ich fasse nicht, was wir da großgezogen haben. Unsere eigenen Kinder schießen gegen uns und stellen sich lieber auf die Seite solcher.. solcher Bestien!", ruft David daraufhin wütend.

,,Falls du es vergessen haben solltest, aber ich bin ebenfalls solch eine 'Bestie', David", lächelt Chungha ihn gefälscht und irgendwie provozierend an und verschwindet damit zurück in ihrem Zimmer.

David möchte ihr natürlich sofort hinterher stürmen, doch seine Frau hält ihn fest und flüstert ihm zu, dass er sich erst einmal beruhigen sollte.

Sie lächelt mir schwach zu und die Beiden gehen missmutig den Gang entlang.

Keine Sekunde später gehen wir schnell zu Chungha in den Raum hinein, wo ich sofort stürmisch von ihr umarmt werde.

Ich lege meine Hände sanft um ihre Hüfte, aus Angst sie trotzdem verletzen zu können.

Leicht spüre ich, wie ihre Körperspannung sie verlässt, was dazu führt, dass ich meinen Griff verstärke und sie schnell auf das Bett lege.

Schwach sieht sie mich an.

,,Hab mich wohl überanstrengt", lächelt sie leicht, wobei ich nur den Kopf schütteln kann und ein Schniefen hinter mir wahrnehme.

,,Weinst du etwa?", fragt Chungha verwundert und sieht sie an.

,,W-Was? Nein! Ich habe nur was im Auge. Jungkook? Kannst du bitte mal eben nachschauen?", stottert Hyorin nervös und wischt ihre eindeutigen Tränen schnell weg.

,,J-Jungkook? Kannst du- Oh mein Gott..", schluchzt Hyorin und schaut dann geschockt zur Tür.

Verwundert drehe ich mich um und Chungha setzt sich auf, sodass wir ebenfalls in Richtung Tür schauen können und mein Herz bleibt plötzlich stehen.

In der Zwischenzeit scheint der Arzt unbemerkt hinter uns hereingekommen zu sein und Jungkook war der Einzige, der es gemerkt hat.

Der sie bemerkt hat, denn vor dem Arzt stehen zwei kleine Krippen in rosa und blau.

Bevor Jemand etwas sagen kann, öffnet der Arzt seinen Mund.

,,Ich hoffe ich komme nicht ungelegen, aber wie es scheint, haben die beiden Kleinen hier einen sehr starken Lebenswillen und Kampfgeist entwickelt. Sie sind zwar noch schwach, können aber von alleine atmen und brauchen keine Medikamente mehr. Ich weiß nicht, wie sie das geschafft haben, aber sie haben hier zwei wahre Kämpfer vor sich", erklärt der Arzt mit einem Lächeln und schiebt die Krippen direkt vor das Bett, sodass Chungha ihre Babys zum aller ersten Mal zu Gesicht bekommt.

Vorsichtig hebt der Arzt den kleinen Jungen aus seinem Wagen und überreicht ihn Chungha, während wir uns alle gespannt um das Bett versammeln und nun nicht nur Hyorin diejenige ist, die weint.

Ahri, Jimin, Davina und Wheein, selbst Jungkook fließen einige Tränen über die Wangen beim Anblick der kleinen gesunden Geschöpfe.

Mit Freudentränen nimmt Chungha ihren Sohn entgegen und gleich daraufhin auch seine Zwillingsschwester.

,,S-Sie sind wunderschön", schluchzt sie überglücklich.

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und sehe im Augenwinkel Jungkook, der breit lächelt.

Automatisch halte ich meine Hand vor das kleine Mädchen, dass mich interessiert ansieht und dann ihre kleine weiche Hand um meinen Zeigefinger klammert, bevor sie ihre Augen müde schließt.

Auch ich kann mein Lächeln nicht mehr zurück halten und spüre wie mir warm ums Herz wird, Chungha so mit ihren Babys vereint zu sehen.

,,Sie sollten sich Namen für die Kleinen überlegen", lächelt der Arzt, der das ganze Geschehen beobachtet.

,,Heißt das, dass sie-"

,,Sie werden überleben", unterbricht der Arzt Chungha mit einem Grinsen. ,,Sie brauchen sich keine Sorgen mehr machen. Es ist wie ein Wunder, aber es beweist wieder, dass man niemals die Hoffnung aufgeben sollte."

,,Vielen Dank", schluchzt Chungha und hält die beiden kleinen Geschöpfe noch näher an sich und die Beiden scheint es gar nicht zu stören, als wüssten sie, dass sie jetzt bei ihrer Mutter sind.

,,Aber ich hätte da noch etwas", erwähnt der Arzt, woraufhin wir ihn fragend ansehen. ,,Die Ergebnisse der Vaterschaftstests sind ausgewertet."

🌙

Es gibt leider keine guten Gifs von Zwillingen, deswegen machen wir es so~

Ich hoffe euch hat das kleine XXL Kapitel gefallen, da es nicht einmal geplant war. Ich war so im Schreibfluss, dass ich es gar nicht bemerkt habe, hehe

Good night ♡

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