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,,Chungha! Du musst dich beruhigen! Bitte", fleht er mich den Tränen nahe an, doch ich kann gar nicht daran denken mich auch nur ein bisschen zu beruhigen.

,,Ich will zu meinen Babys! Lasst mich zu meinen Babys!", schreie ich und versuche aus Taehyungs starken Griff um mich herum zu entkommen, boxe einige Male gegen seine Schulter, doch er löst sich nicht.

,,Wenn du dich nicht beruhigst, dann wirst du sie gar nicht sehen!", mischt sich Jungkook wütend ein und nachdem ich mich ohne Gelingen weiter wehre, entspanne ich mich ein wenig und versuche meine schnelle Atmung zu kontrollieren.

,,Sehr gut, Baby.. Ganz ruhig", haucht Taehyung leise und lässt mich langsam los.

,,I-Ich will sie doch nur sehen", schluchze ich und atme tief ein.

,,Wir können es nicht verantworten, dass du sie in deinem Zustand siehst. Was, wenn du wieder kollabierst?", fragt Jungkook und stellt sich neben Taehyung, sodass sie jetzt beide auf mich herab sehen.

,,Es sind meine Babys. Ich habe die Verantwortung für sie und das verdammte Recht sie zu sehen!", erwidere ich verzweifelt.

,,Sie haben nur eine Überlebenschance von 10%, Chungha. Und wenn du dann eine Bindung zu ihnen aufbaust, wir-"

,,Diese Bindung besteht bereits, Jungkook. Schon seitdem ich wusste, dass ich schwanger bin! Sie sind in mir heran gewachsen und sind mein eigenes Fleisch und Blut. Die Bindung zwischen einer Mutter und ihren Kindern ist immer stark, egal, wie die Situation ist", erkläre ich ihnen in der Hoffnung, dass sie mich zu ihnen führen.

Taehyung zieht Jungkook schließlich mit sich mit in das angrenzende Badezimmer und lassen mich somit alleine zurück.

Als sie wieder kommen, seufzt Taehyung laut.

,,Also erst einmal musst du versuchen, ob du überhaupt laufen kannst", erklärt er mir mit einem sanften Lächeln und gibt mir zwei Krücken in die Hand.

Langsam setze ich mich an den Rand des Bettes und platziere meine Füße vorsichtig auf dem kalten Boden.

Ich stütze mein gesamtes Gewicht mit den Krücken ab und versuche mich zu erheben, was mit einem schmerzerfüllten Zischen meinerseits misslingt.

Taehyung und Jungkook halten daraufhin jeweils einen meiner Arme als zusätzliche Stütze fest und zusammen schaffen wir es schließlich, dass ich mich von dem Bett erhebe.

Mit zitternden Knien stelle ich mich gerade hin und versuche mein Gleichgewicht so gut es geht zu halten.

,,Geht es? Kannst du stehen? Geschweige denn laufen?", fragt Taehyung besorgt, woraufhin ich zögerlich nicke und einen Schritt nach vorne wage.

Doch ich habe nicht genug Kraft und plumpse wieder zurück auf die weiche Matratze.

,,Das kann doch nicht wahr sein!", rege ich mich über meine eigene Schwäche auf.

,,Du musst ruhig bleiben, Chungha. Sonst klappt es erst recht nicht", redet Jungkook mir zu, woraufhin ich genervt meine Augen rolle und dann eine Idee bekomme.

,,Taehyung! Gib mir dein Blut", fordere ich ihn auf, woraufhin er mich nur fassungslos ansieht.

,,D-Das geht nicht, Chungha. Du-"

,,Wieso nicht? Wenn du mir dein Blut gibst, dann werde ich schneller heilen und dann.. dann kann ich sie endlich sehen", sage ich mit verzweifeltem Unterton.

,,Wir wissen nicht, ob du das Blut akzeptieren wirst. Davina hat gesagt, dass-", versucht Taehyung zu erklären, doch ich unterbreche ihn sofort erneut.

,,Davina! Ist sie hier? Holt sie her!", bitte ich die beiden Brüder vor mir und Jungkook geht nickend zur Tür hinaus, um wenige Sekunden später mit Davina und Wheein im Schlepptau wieder herein zu kommen.

,,Chungha, Liebes! Wie geht es dir?", fragt sie mich besorgt und nimmt meine Hände sanft in ihre.

,,Es geht mir besser, aber wieso soll Taehyung mir nicht sein Blut geben? Wenn er es tut, dann werde ich schneller wieder fit und kann-"

,,Ich weiß nicht, was passieren wird, Chungha. Ich habe noch nie soetwas erlebt, dass ein Vampir, in diesem Fall Halbvampir, von dem Blut eines anderen Vampirs abhängig ist. Das Risiko ist zu hoch, dass etwas geschieht", erklärt sie mir eindringlich, woraufhin sich in meinen Augen erneut Tränen formen.

,,Aber ich habe bereits schon einmal sein Blut getrunken und es ist nicht weiter passiert. Wir müssen es nur einmal ausprobieren! Nur einen winzig kleinen Tropfen", bettel ich sie schon fast an.

,,Als du Taehyungs Blut vorher zu dir genommen hast, hattest du die Kinder noch in dir, die eventuell das Blut ebenfalls aufgenommen haben und dessen Wirkung für dich alleine geschwächt haben. Es ist und bleibt einfach zu riskant, Chungha. Es tut mir Leid", seufzt Davina und ich sehe hilfesuchend zu Taehyung rüber.

,,A-Aber wenn wir es nicht v-versuchen, d-dann-"

,,Wir versuchen es", meldet sich Taehyung wieder zu Wort. ,,Wenn wir es nicht versuchen, dann werden wir es nie erfahren!"

,,Wisst ihr ich hatte schon viele Vampire, die meine Hilfe aufgesucht haben, aber keine von ihnen war jemals so stur und dickköpfig wie jeder Einzelne von euch. Es ist ein gut gemeinter Rat es nicht zu tun, aber leider scheint es so, als hätten meine Worte sowieso keine Macht mehr. Und wer bin ich, der eine Mutter von ihren Kindern fernhält", lächelt Davina leicht, woraufhin mein Herz sofort schneller schlägt und dieses auch auf den Geräten vermerkt wird. ,,Aber entspannen solltest du dich trotzdem, Chungha! Ob Vampir, Halbvampir oder Mensch: Du hattest einen schweren Unfall und brauchst sehr viel Ruhe."

Sofort schlinge ich meine Arme erleichtert um sie.

,,Vielen Dank, Davina", bedanke ich mich und sie sieht mich nach unserer Umarmung mit einem sanften, aber zögerlichen Lächeln an.

,,Okay. Am Besten gibst du ihr nur eine kleine Dosis deines Bluts. Eine Stelle, von der wir sie schnell wieder befreien können, bevor sie dich noch leer saugt", erklärt Davina und Taehyung krempelt den Ärmel seiner Jacke hoch, sodass ich direkt auf sein Handgelenk blicken kann.

Das Rauschen seines Blutes in seinen Adern ist in meinen Ohren kaum zu überhören.

,,Hör zu, Chungha. Du musst dich voll und ganz darauf konzentrieren, dass du doch kontrollierst", spricht Davina mir zu und ich nicke leicht.

,,Es wird alles gut. Ich verspreche es", lächel Taehyung mich beruhigend an und scheint mir meine Angst ein wenig mit seinen Worten zu nehmen.

Ich lege meine Hände sanft an seinen Arm und er lässt es zu.

Ich schließe kurz meine Augen und atme tief ein.

,,Jungkook. Sei bereit, falls wir sie wegziehen müssen", erwähnt Davina noch und ich öffne meine Augen, um Taehyung anzusehen.

Er nickt, als Zeichen, dass ich loslegen soll und ich lege meine bereits gebildeten scharfen Eckzähne an sein Handgelenk und drücke sie durch die dünne Hautschicht hindurch.

Sofort spüre ich das berauschende Gefühl seines Blutes in meinem Körper und sauge weiter sein Blut auf.

Leicht schmerzerfüllt zischt Taehyung auf, was mich dazu bewegt, trotz dieses unfassbaren Drangs, ihn loszulassen und aufzuhören.

Erleichtert atmen Wheein, Davina und Jungkook auf.

,,Wie fühlst du dich?", fragt Davina mich sofort, doch meine Augen kleben an Taehyungs verwundetem Handgelenk, dessen Wunde sich sofort wieder heilt.

,,Gut. Ich fühle mich gut", antworte ich zögerlich und nicke dann.

,,Keine Schwindelgefühle? Kein Brechreiz? Kein-"

,,Nein. Es ist alles ganz normal. Ich- Wieso starrt ihr mich alle so an?", frage ich sie verwundert.

,,Deine Platzwunde.. Sie ist.. verheilt", erklärt Taehyung und lächelt mich dann breit an. ,,Es hat funktioniert, Chungha!"

,,W-Wirklich?", frage ich und spüre eine Träne über meine Wange laufen.

Taehyung zieht mich schnell in seine Arme.

,,Jetzt wird alles wieder gut", flüstert er und ehe ich mich versehe, treffen unsere Lippen bereits aufeinander, bis mir schließlich aus dem Nichts ein Gedanke kommt und ich den Kuss löse.

,,Was wenn..", beginne ich leise und überlege kurz, ob ich es wirklich sage, fasse dann aber einen Entschluss. ,,Was wenn es bei den Kleinen auch funktioniert?"

🌙

Kapitel 100! Wir haben die 100 geknackt, yaayyy~
Es war eine lange Reise bis hier hin und hat jede Menge Spaß gemacht und ein Ende ist noch nicht in Sicht!

Also bitte seid gespannt auf die noch folgenden Kapitel und supportiert diese Story weiter, so, wie ihr es immer tut <3
사랑해

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