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,,Mrs. Ketsueki!", schreit mich plötzlich eine Stimme an und ich schrecke hoch.

Vor mir steht mein Professor mit einem wütenden Gesichtsausdruck, welcher direkt auf mich gerichtet ist.

,,Was erlauben sie sich in meinem Unterricht einzuschlafen?", meckert er mich an, wobei ich meine Augen kaum offen halten kann.

Er beginnt mich anzuschreien und über das Schlafen im Unterricht zu belehren, bis er mich letztendlich aus dem Raum wirft.

Mit einem Seufzer lehne ich mich an die Wand neben dem Lesesaal und hole mein Handy aus meiner Hosentasche.

09:30.

Der Tag auf dem Campus hat noch nicht mal richtig begonnen und ich wurde schon in der zweiten Stunde aus dem Unterricht geworfen.

Meine Mutter wird mich umbringen.

Kurzerhand entschließe ich mich durch die Gänge der Universität zu schlendern.

Als ich in einen der Gänge trete, wird am Ende des Flurs plötzlich eine Tür lautstark geöffnet und ein Mädchen stampft wütend heraus.

Sie schlägt die Tür hinter sich zu und verschränkt ihre Arme vor ihrer Brust.

,,Arschloch", flucht sie und entdeckt mich dann am Ende des Ganges.

,,Was glotzt du so blöd?", fragt sie mich unfreundlich und kommt in meine Richtung.

,,Ich bin hier nur zufällig lang gegangen, sorry", verteidige ich mich zickig.

,,Und warum?", fragt sie mit angezogener Augebraue und steht nun direkt vor mir.

Ihre langen welligen Haare, die in einem undefinierbaren Rotton sind, fallen locker über ihre Schultern.

,,Weil ich zufälligerweise auch rausgeschmissen wurde", rolle ich meine Augen.

,,Welcher Lehrer?", fragt sie neugierig.

,,Mr. Chuj", antworte ich kurz und knapp.

Ich weiß nicht, was ich von ihr halten soll.

Sie ist erst seit ein paar Monaten an meine Universität gewechselt und hat schon für viel Chaos gesorgt.

Ihren Namen habe ich jedoch bisher nicht erfahren.

,,Der schlimmste Lehrer! Ich hasse diesen Mann. Du studierst also Kunst?", fragt sie mich weiter, woraufhin ich nur monoton nicke.

,,Ich studiere Jura", rollt sie ihre Augen und bevor ich etwas sagen kann, schallt ein lauter Knall durch die Gänge.

Wir sehen uns verwirrt an und sie geht sofort einige Schritte in die Richtung, aus der das besagte Geräusch kam.

Wir treten in einen anderen Gang, an dem der Haupteingang grenzt und sehen zwei Gestalten.

,,Hey!", schreit meine neue Bekanntschaft sofort und rennt auf sie zu.

Verwirrt folge ich ihr, bis ich erkenne, dass es sich bei den zwei Gestalten um zwei Jungs handelt.

Der eine Junge hat seine Hand um den Hals des Anderen und drückt ihn somit fest gegen den Spind, wobei er ihn fast erwürgt.

Sofort schubst meine neue Bekanntschaft die Jungs auseinander, was einen der Jungs ziemlich wütend macht.

,,Was denkst du wer du bist?", fragt er sie wütend, während der andere Junge beginnt zu Husten und mit dem Rücken am Spind zu Boden rutscht.

Als ich ihm gerade freundlicherweise meine Hand reichen will, erkenne ich ihn.

Mit einem Blick, der töten könnte, sieht er zu mir hoch.

Park Chanyeol.

Wie ich diesen Kerl hasse.

Der sogenannte 'Rebell' unserer Universität.

Er kommt nie pünktlich, wenn er denn überhaupt mal anwesend ist und er sorgt immer für Unruhe.

Sowohl im Unterricht als auch auf dem Campusgelände.

Eigentlich bin ich ganz froh, dass er endlich mal von Jemandem in die Schranken gewiesen wurde.

Diesen Jemand habe ich jedoch zuvor noch nie gesehen.

Weder hier, noch in der gesamten Stadt.

Er ist mir noch nie über den Weg gelaufen.

,,Hyorin?", fragt Chanyeol verwirrt.

Hyorin?

Ist das also ihr Name?

Die Haare des mir Unbekannten hängen ihm ins Gesicht, lassen ihn mysteriös erscheinen und er reißt wütend seinen Arm aus Hyorins Griff.

,,Fass mich nicht an", faucht er wütend.

,,Was sollte das hier? Hm? Wieso prügelt ihr euch wie Fünfjährige?", fragt Hyorin sie und ich stehe nur schweigend daneben.

Beide Jungs rollen ihre Augen.

,,Lass gut sein", sagt der mir unbekannte Schüler und stampft wütend davon.

Erstaunt schaue ich ihm hinterher.

Wieso hat er Chanyeol angegriffen?

Die besagte Person richtet sich schließlich wieder auf, richtet seine Lederjacke und verschwindet in die andere Richtung.

,,Nicht mal ein 'Danke'?", schreit Hyorin ihm empört hinterher.

Sie hat Mut sich so mit ihm anzulegen.

Es gibt viele schlimme Geschichten über ihn.

Er sei schon oft gewalttätig gewesen, soll zwei Monate im Jugendknast verbracht haben, als er noch nicht volljährig war.

Er ist bekannt dafür an illegalen Autorennen teilzunehmen.

Und die Mädchen rennen ihm trotzdem hinterher.

,,Halt die Klappe", hört man noch von ihm, bevor er das Gebäude durch den Haupteingang verlässt.

,,Wie redet er mit mir?", fragt Hyorin zickig, woraufhin ich nur mit den Schultern zucke.

Woher kennt sie ihn?

Aufgrund ihrer Körpersprache, kommt es mir so vor, als hätten die Beiden eine engere Beziehung gehabt.

,,Lass uns was zu Essen holen. Ich habe Hunger", sagt Hyorin bestimmend und zieht mich hinter sich her in die Cafeteria.

Als wir dort ankommen, sehe ich zu den Tischen, an denen zu dieser Uhrzeit eigentlich nur eine Person sitzen sollte.

Leslie.

Aber anstatt ihr, sitzt dort der mir unkebannte Junge von vorhin.

Der Junge, der Chanyeol gegen den Spind donnerte.

,,Wer ist das?", stubse ich Hyorin an, während sie auf ihr bestelltes Brötchen wartet.

Sie sieht sich zu dem Tisch um und genau in diesem Moment sieht er uns mit streng zusammengekniffenen Augen an.

,,Neuer", zuckt sie mit den Schultern und greift hungrig nach ihrem Brötchen.

Ich spüre dieses bedrückende Gefühl auf mir.

Als würde mich jemand beobachten.

Als würde jemand jede kleinste Bewegung von mir genaustens analysieren.

,,Iff bif übrifenfs Fyorin", spricht sie undeutlich und ein paar Brotkrümmel fallen aus ihrem Mund.

Sie starrt mich einige Sekunden an und wir beginnen Beide zu Lachen.

,,Yamazaki Hyorin", grinst sie, nachdem sie ihren Mund geleert hat.

,,Ich bin Ke-", möchte ich ihr antworten, als ich vom einem lauten hohen mädchenhaften Schrei unterbrochen werde.

,,Was zur Hölle?", fragt Hyorin verwirrt und rennt schnell, mit Brötchen in der Hand, aus der Cafeteria und ich renne ihr so gut es geht hinterher.

Doch nicht ohne noch einen letzten Blick auf diesen mysteriösen Neuen zu werfen.

Als der Schrei fiel, schreckte er nicht auf.

Er zeigte keine einzige kleine Reaktion.

Und aufstehen, um herauszufinden, was passiert ist, macht er auch nicht.

Als wäre es ihm egal.

Hyorin und ich rennen durch die Gänge, um dem Schrei auf den Grund zu gehen.

Schließlich sehen wir es.

Eine meiner Mitschülerinnen, Naeun, steht mit weit aufgerissenen Augen vor der Abstellkammer des Hausmeisters.

Als wir bei ihr ankommen, sehen wir sie verwundert an.

,,Was ist los? Hast du so geschrien?", frage ich sie besorgt, doch anstatt zu antworten, zeigt sie nur mit zittriger Hand auf die Tür der Abstellkammer.

Hyorin schaut zwischen ihr und der Tür hin und her und öffnet schließlich unerlaubt die Tür.

Ein Schrei entweicht nun auch meiner Kehle.

🌙

Ich hoffe es hat euch gefallen~

Alles so mysteriös hier, hehe

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