Kapitel 23

Ich hatte Glück. Cecilia stand noch, wie gehofft, bei dem Pferdeunterstand und war dabei den Boden zu säubern. Sie schaute auf, als sie meine Schritte hörte. Während sie den Besen fallen ließ, wischte sie sich den Schweiß und Staub von der Stirn und nahm einen alten Lappen, um sich die Hände trocken zu reiben.

„Ich muss mit dir reden", begann ich unsicher.

„Über meinen Bruder?", neckte sie mich und ich spürte wie die Röte meinen Hals hinaufkroch. „Nein, es ist etwas anderes!" Meine erste Stimmlage veranlasste auch sie sofort mit den Albernheiten aufzuhören.

„Was ist los?"

„Wir brauchen drei Pferde." Sie schaute mich aus ihren wachsamen Augen an und stellte eine unangenehme Frage: „Hat das was mit der Mission von Eclar zu tun?"

„Nein", log ich und schüttelte so vehement den Kopf, dass mir der Zopf unangenehm gegen meine Wange schlug.

Sie brummte etwas und begann wieder mit dem Besen zu fegen. Diesmal energischer.

„Bitte Cecilia. Es ist wichtig!"

„Ach ja? Was ist denn so wichtig? Ihr wollt weg, okay, das habe ich verstanden. Ihr müsst mir die Wahrheit nicht sofort erzählen, aber, wenn ich für euch lügen muss, dann verdiene ich es nicht selbst angelogen zu werden. Hast du mich verstanden?"

Ich zuckte zurück bei der Schärfe ihrer Worte und den zornfunkelnden Augen. Sie stützte sich mit den Armen auf ihrem Besen ab und wandte sich mir wieder zu.

„Also", sie dehnte das Wort so in die Länge, dass ich bereits unruhig wurde. „Wenn ich euch die Tiere gebe, dann schuldest du mir eine Erklärung. Und zwar bitte sofort bei eurer Heimkehr!" Sie fixierte mich und stützte ihre Hände zur Unterstützung in die Hüften. Der Besen fiel laut zu Boden. So, wie sie da stand, und ihre Sturheit und Dickköpfigkeit zur Schau trug, erinnerte sie mich sehr an ihren Bruder. Ich dachte an ihn und Henri und unseren Auftrag und seufzte ergeben ein „Ja, ich verspreche es dir".

Nun lächelte sie wieder honigsüß und meinte: „Geht doch." Sie drehte sich zu den Pferden um.

„Ich kann dir aber nur zwei Tiere geben. Die anderen werden alle von den Kämpfern gebraucht, die mit Eclar reiten. Und ein paar muss ich hier behalten als Reserve und für euch zur Tarnung."

„Nur zwei?" Ich zog ein langes Gesicht.

„Besser als keines", konterte sie und suchte bereits Sattel und Zaumzeug zusammen. „Und Satteltaschen brauchen sie sicherlich auch", murmelte meine Freundin vor sich hin.

Einige Minuten später standen zwei fertig gesattelte Pferde vor mir.

„Dann muss ich wohl mit jemandem zusammen reiten."

Cecilia grinste wieder verschlagen. „Sieht wohl so aus."

Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu und hielt nach den beiden Jungs Ausschau. Sie sollten eigentlich jeden Moment auftauchen.

„Danke, Cecilia!", sagte ich ehrlich und wandte mich zum Gehen.

„Und Indira? Bitte passe auf meinen Bruder auf, ja?"

Ich drehte mich noch einmal um und schaute sie ungläubig an. „Ich? Ich glaube, dass kann Henri viel besser als ich. Ich kann niemanden beschützen."

Sie lachte laut auf. „Das meinte ich auch nicht. Sieh einfach zu, dass er nichts Dummes macht. Du bist die Vernunft, quasi das Gegenstück zu dem Leichtsinn der Jungs."

Ich verdrehte innerlich die Augen. Wundervoll, dachte ich ironisch, nun muss ich auch noch Gouvernante spielen.

„Ich versuche mein Bestes", versprach ich ihr.

Cecilia umarmte mich stürmisch und hauchte: „Du bist eine wahre Freundin!"

Ich rümpfte die Nase und meinte trocken: „Und du stinkst nach Pferdemist."

Ihr Lachen begleitete mich und die zwei Pferde mit nach draußen, wo ich auf Henri und Cen wartete. Wir hatten abgemacht, dass wir uns hinter dem Stall treffen, damit wir keine neugierigen Blicke auf uns ziehen. Sicher ist sicher.

Cen wollte sich um die Wachen kümmern und Henri sollte das Gepäck holen. Aber beide tauchten noch nicht auf. Gerade, als ich vor Nervosität anfangen wollte, auf meinen Fingernägeln zu kauen, standen beide wie aus dem Nichts vor mir.

Hallo ihr Lieben,

jetzt bald geht es wirklich los... Seid ihr schon gespannt, was den dreien so passieren könnte. Ich freue mich über wahnwitzige Theorien.

An dieser Stelle noch einmal lieben Dank an alle, die für mich beim Times Award gevotet haben. Ich habe durch eure Hilfe den zweiten Platz errungen und bin sehr stolz...auf euch. Danke für eure Unterstützung.

Und auch noch einmal Danke sagen für 1k views. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Zahl in so kurzer Zeit erreichen würde!

Nun dachte ich mir, müsste ich euch ein wenig belohnen. Ich habe mehrer Vorschläge für euch: Ein Interview mit mir mit euren Fragen,  Votes für eure Bücher, eine Plauderecke über Filme, Bücher etc...

Ihr könnt gerne in den Kommentaren abstimmen und ich zähle die Stimmen bis Sonntag zusammen. Oder schreibt mir noch andere Wünsche und Vorschläge.

Habt eine schöne Woche!

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