9. Glänzende Aussichten

Sie wusste nicht mehr wie sie auf das Sofa gekommen war, aber was sie wusste, war, dass sie es am liebsten niemals wieder verlassen wollte. Rein rational war ihr wie immer klar, dass sie träumte, wie schon bei den letzten Malen, aber dieses Mal war sie nicht weiter überrascht, sondern freute sich, wieder hier bei ihm sein zu dürfen. Sie konnte sich noch erinnern wie durcheinander und verwirrt sie nach dem ersten Traum war, der ihr auf bitterste Art und Weise vor Augen geführt hatte, was in ihrem Leben fehlte. Als würde Molly das nicht sowieso schon seit Jahren tun. Aber es gesagt zu bekommen und es tatsächlich irgendwie zu erleben waren zwei unterschiedliche paar Schuhe und ihr war inzwischen klar geworden, was sie wirklich wollte. Sie wollte genau das hier, faul auf dem Sofa liegen, die starken, warmen Arme der Person, die sie über alles liebte um sich zu spüren und sich einfach nur in dem Gefühl von Glückseligkeit treiben zu lassen. Dieser herbe Geruch nach Kräutern, der in allen seinen Kleidungsstücken zu hängen schien, das knistern des Feuers, die Wärme, die von dem Körper hinter ihr ausging und das sanfte Licht des Wintermorgens, das durch das Fenster herein fiel, gab ihr ein Gefühl völliger Sicherheit und Geborgenheit, von Zuhause und Vollkommenheit. Dass dieser Geruch und die Wärme zu keinem geringeren als zu ihrem zynischen und unfreundlichen ehemaligen Professor für Zaubertränke gehörten, hatte sie beim ersten Mal noch erschreckt und verwirrt, inzwischen aber dachte sie nicht mehr darüber nach, denn hier in ihrem Traum war er nicht ihr ehemaliger Professor, sondern nur der Mann, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. Sie hatte sich immer gefragt warum ihr Gehirn gerade ihn als Verkörperung des Sehnens nach Liebe ausgewählt hatte, aber ihr war klar geworden, dass er durchaus bestimmte Attribute besaß, die sie auch in einem Partner suchte: Selbstbewusstsein, Intelligenz, eine Spur von Geheimnis, Vielschichtigkeit, jemand der, wenn er einen Raum betrat, unweigerlich eine Erscheinung darstellte, die etwas mysteriöses, fesselndes an sich hatte. Genau das war ihr Professor immer für sie gewesen. Er war mysteriös, seine dunkle Erscheinung machte ihn undurchsichtig und seine Stimme hatte sie immer gefesselt, dieser leise Bariton, der selbst wenn er flüsterte den Raum durchdrang. Nach allem, was sie von Harry aus seinen Erinnerungen erfahren hatte, musste sie zu dieser Liste wohl auch noch Loyalität, Stärke und die Fähigkeit zu bedingungsloser Liebe hinzufügen, auch wenn sie gerade das letzte niemals erwartet hatte in ihm zu finden. Wenn er sie nicht gerade auf dem Kieker hatte, hatte sie ihn sogar gemocht, die Autorität die er ausstrahlte, sein schier unermessliches Wissen und die Art und Weise wie er sprach, wie er seine Worte mit so viel Gewissenhaftigkeit auswählte, dass sie nie ihr Ziel verfehlten. Leider waren diese Worte während ihrer Schulzeit aber häufig auch gegen sie gerichtet gewesen und durchaus verletzend. Es versetzte ihr noch heute einen Stich im Herzen, wenn sie daran dachte, wie er sie mit diesen kalten Worten aus dem Sankt Mungos gejagt hatte. Seine Worte waren verletzend gewesen und weit unter der Gürtellinie, er war persönlich geworden und hatte sie damit nachhaltig gekränkt und selbst als er die Chance dazu hatte, hatte er kein Wort der Entschuldigung für sie übrig gehabt, nur seine übliche distanzierte, schroffe Art hatte er nach außen getragen. Aber diese Zeit, in der sie nach solchen Worten  weinend davon rennen und sich zuhause einigeln und darüber nachdenken würde, ob er vielleicht recht damit hatte, waren vorbei. Heute war sie stärker, selbstbewusster und reifer, wäre sie heute nochmal in dieser Situation, sie würde in jedem Fall anders reagieren. Vielleicht war gerade das auch der Grund, warum er es war, mit dem sie in ihren Träumen das Bett teilte, als würde sie ihm damit etwas beweisen.
Der Snape ihrer Träume hauchte ihr gerade einen Kuss auf den Scheitel, streichelte sanft über ihren Bauch, zog sie nach näher an sich und hauchte ihr süße Worte der Liebe ins Ohr und sie schmolz förmlich dahin, vergessen waren ihre rationalen Überlegungen, zu denen sie im Traum ohnehin eigentlich nicht fähig sein sollte, aber sie hatte ja beim ersten Mal bereits festgestellt, dass diese Träume anders waren als Normale, sie waren intensiver und fühlten sich realer an und waren gleichzeitig doch so absurd. Selbst in meinen wildesten Träumen hätte ich mir das niemals vorstellen können, so dachte sie darüber, aber hier war sie in einem ihrer Träume und war drauf und dran sich darin zu verlieren, hoffte fast es würde wahr sein. Aber das würde es nie sein, weder mit ihm noch einem anderen, solche Perfektion gab es nicht außerhalb von Träumen.
"Kann ich dich wohl zu einem Spaziergang im Schnee überreden?", hauchte Severus ihr mit dieser unglaublich warmen, dunklen Stimme ins Ohr und jagte damit einen Schauer über ihren Rücken. Diese Stimme war wie gehauchte Lust, wie konnte es sein, dass selbst ein Spaziergang im Schnee mit dieser Stimme wie etwas verboten Erotisches klang? Warum war ihr das früher nie aufgefallen, wie sexy diese Stimme klang? Weil er ein Ekelpaket war, erinnerte eine Stimme in ihrem Kopf sie. Das stimmte wohl, aber die Stimme war dennoch die gleiche. Sein Körper, den sie in ihrem letzten Traum spüren und bewundern durfte, ohne nur einen winzigen Fetzen Stoff, der etwas davon bedeckte, sie fragte sich ob er unter all den schichten von Stoff tatsächlich auch so gut aussah.
"Was meinst du?", fragte er noch einmal nach und diesmal nickte sie, eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Nur kurze Zeit später fand sie sich in einem verschneiten Wäldchen wieder, eingemummelt in einen dicken Wollmantel und den Schal bis zur Nase hochgezogen, seine warme Hand in ihrer, wie sie entspannt nebeneinander hergingen und die Umgebung bewunderten, den glitzernden unberührten Schnee, die Stille und die leichten Sonnenstrahlen die durch die Baumkronen bis zu ihnen hinunter fielen und den Schnee funkeln ließen. Eine ganze Weile schlenderten sie stumm durch dieses kleine Winterwunderland, warfen sich immer wieder glückliche Blicke zu. Plötzlich blieb er stehen, zog sie zu sich und legte die Arme um sie, sah sie auf seinen dunklen Augen warm an.
"Ich liebe dich", sagte er ganz unverhofft, senkte den Kopf zu ihr herab und bedeckte ihren Mund mit seinem. Dieser Kuss war anders als jeder andere, den sie in ihrem Leben je bekommen hatte, gefühlvoll und voller Verheißungen, Versprechen und Liebe. Ihr wurden die Knie weich und in ihrem Kopf waren alle Gedanken stumm, da waren nur seine warmen, weichen Lippen auf ihren und die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Sein Geruch der sie erreichte und sie völlig berauschte, mehr noch, als es dieser Kuss schon tat.
"Ich liebe dich", hauchte sie ihm mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen entgegen, als er sich wieder von ihr löste, ihr eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Sie hatte gar nicht über ihre Worte nachgedacht, sie waren wie selbstverständlich aus ihr heraus gebrochen, ohne dass sie es hätte verhindern können. Hier an diesem Ort, innerhalb dieser Träume, fühlte es sich auch tatsächlich so an, als würde sie ihn lieben.
"Womit habe ich dich bloß verdient?", fragte er sie und küsste sie erneut, entband sie von der Pflicht diese Frage zu beantworten. Sie hätte ohnehin nicht gewusst, was sie hätte antworten sollen. Sie konnte sich ja selbst nicht einmal erklären, warum sie diesen Traum so sehr genoss, warum sie ihn hier begehrte, sich zu ihm hingezogen fühlte und all diese Schmetterlinge durch ihren Körper flatterten, während sie sich in der realen Welt sicher das Letzte zuerst sagen würden, nur um dann beide wütend zu schweigen und sich wieder aus dem Weg zu gehen. Der Snape in der realen Welt hätte sie sicher nicht verdient, aber dieser hier vielleicht schon, denn er hatte nichts mit dem Mann gemein, den sie kannte.
"Ich hätte durchaus Lust das hier zu vertiefen, aber nicht hier", meinte er grinsend, als er sich wieder löste und erst jetzt fiel ihr auf, dass während dieses Kusses ihre Hände aus Wanderschaft gegangen waren und versuchten sich durch die vielen Stoffschichten zu kämpfen um ein Stückchen seiner nackten Haut zu erreichen. Was machte dieser Mann nur mit ihr? Aber auch sie fühlte nun die Lust in sich aufsteigen, das Bedürfnis erneut dieses intensive Gefühl seiner Haut auf ihrer zu spüren, die Wellen der Lust, wenn er sich in ihr versenkte, das Kribbeln kurz vor ihrem Höhepunkt, das sich vom Scheitel bin in die Zehenspitzen zog.
"Dann bring mich Heim", hauchte sie und er tat wie ihm geheißen, drehte sich mit ihr auf der Stelle und tauchte nur eine Sekunde später mit ihr im Schlafzimmer wieder auf. Er ließ ihr keine Sekunde Zeit zum Luft holen, sondern zog sie noch näher zu sich, bedeckte ihre Lippen mit einem wilden Kuss, der die Lust, die sie bereits im Wald gefühlt hatte, in ihr hochkochen ließ. Schneller als sie es ihm zugetraut hätte, hatte er sie aus ihrem Mantel, dem Schal und der Mütze geschält und ließ seine Hände bereits unter ihren Pullover wandern, während sie noch völlig damit überfordert war die Knöpfe an seinem Mantel zu öffnen. Ihr Herz jubilierte, als sie es endlich geschafft hatte ihn von dem Mantel zu befreien und nun ebenfalls die Hände unter seinen Pullover schob, seinen Rücken mit ihnen hinauf und hinunter wanderte. Sie musste sich für einen Moment von ihm lösen, als er ihr ihren Pullover über den Kopf zog und sie ergriff die Gunst der Stunde um es ihm mit seinem Pullover gleichzutun. Sie strich über seine leicht muskulöse Brust mit den hellen Narben, sie sie darunter vorfand und erneut stellte sie fest, das er ein verdammt gutaussehender Mann war. Alles an ihm wirkte anziehend auf sie und wenn sie aufwachen würde, würde sie sich fragen, ob sie all die Jahre blind vor lauter Wut auf ihn war, dass ihr nie aufgefallen war, wie gut ihr Professor mit der dunklen Ausstrahlung eigentlich aussah.
"Du bist so schön", flüsterte er, platzierte Küsse von ihrem Mund, über den Kiefer und ihren Hals hinunter bis zu ihrem Schlüsselbein. Hermine seufzte wohlig auf,
nicht oft hatte man ihr gesagt, dass sie schön wäre. Normalerweise sagte man ihr, dass sie klug, zielstrebig und freundlich war, aber selten, dass sie schön wäre. Es tat gut das gerade aus seinem Mund zu hören, zu fühlen, wie sehr er sie begehrte, Traum hin oder her. Aber sie wäre nicht Hermine, wenn sie nicht etwas zu erwidern hätte.
"Ist das etwa der einzige Grund warum du mich liebst?", neckte sie ihn, hob sein Kinn an, damit er ihr wieder in die Augen sah und was sie dort fand, ließ ihr Herz rasen. Sein Blick war voller Liebe, fast ehrfürchtig, als würde man ein unbezahltes, unersetzbares Werk eines alten Meisters ansehen. "Ich liebe alles an dir", sagte er und seine Stimme wurde mit jedem Wort weicher, "Du bist so unglaublich intelligent, hast ein viel zu großes Herz, siehst in allem und jedem das Gute, selbst in mir, du bist so stark und ehrgeizig, du denkst immer zuerst an andere und dann erst an dich selbst und dabei bist du noch so höllisch sexy." Er fuhr wieder damit fort sie zu küssen, schob ihre wilden Locken über ihre Schulter, um sich wieder ihrem Hals zu widmen, während Hermine noch einmal im Kopf seine Worte wiederholte, Worte von denen sie sich wünschte, sie im wachen Zustand einmal zu hören, vielleicht nicht gerade von ihm, aber von irgendjemandem, der es wert war.
"Ich verdiene dich gar nicht", flüsterte Severus gegen ihr Schlüsselbein und Hermine zog ihn erneut zu sich hinauf um ihn mit einer solchen Leidenschaft zu küssen, als wollte sie seine Worte Lügen strafen. Der Kuss wurde wieder inniger, hitziger, wilder und sie widmeten sich wieder der Aufgabe alle Stoffschichten, die sie noch voneinander trennten, zu entfernen.

Dann, direkt neben ihrem Ohr, erscholl ein grauenhaftes, ohrenbetäubendes Piepen, das sie schlagartig aus diesem Traum in die Realität katapultierte und sie plötzlich senkrecht im Bett saß. Sie starrte ihren Wecker wütend an, schlug fest darauf um das Piepen zu stoppen und seufzte frustriert auf. "Warum gerade jetzt", fuhr sie die Uhr an und ließ sich zurück auf ihr Kissen fallen, "Warum gerade jetzt?" Sie wollte zurück, zurück in diesen wunderbaren Traum, sie wollte ihn wieder küssen, seine Haut an ihrer fühlen und diese unglaublich erotische Stimme hören, mit der ihr Name wie flüssige Lust klang. Bei Zeiten sollte ich mir Gedanken darüber machen wie verrückt das ist, dachte sie, dass ich mich zu einer Traumversion des Menschen, der mich zu Schulzeiten verachtet und gequält hat und auch heute, Jahre später kein nettes Wort für mich übrig hat, hingezogen fühle. Wobei sie zugeben musste, dass er ihr nach dem Zusammenstoß mit der Tür vor dem Tropfenden Kessel wirklich sehr geholfen hatte. Andererseits hatte er sie immerhin auch überhaupt erst in diese Situation gebracht.

Aber in diesem Moment schloss sie nur die Augen, hoffte sie könnte wieder zurück zu ihm und zu dem, was sie gerade im Begriff waren zu tun.
Als hätte ihr kleiner Kniesel ihren Ärger bemerkt, schlich er wenig später in ihr Schlafzimmer und sprang zu ihr aufs Bett, kuschelte sich an ihre Seite und legte den Kopf auf ihrer Brust ab. Hermine lächelte Dash dankbar an, hob die Hand und kraulte ihn zwischen den Ohren.
"Du weißt doch, dass du eigentlich nicht ins Bett sollst", tadelte sie ihn halbherzig, denn sie mochte es, wie aufmerksam er ihren Gefühlen gegenüber war und sie immer tröstete, wann immer es ihr nicht gut ging. Wobei die leichte Enttäuschung, die sie jetzt fühlte, eigentlich völlig absurd war.
"Wird wirklich Zeit, dass sich etwas ändert", teilte sie Dash leise mit und der Kater hob etwas den Kopf, sah sie fast mitfühlend an.
"Na komm, ich mache dir was zu essen", forderte sie den Kater auf und erhob sich, der Traum war ohnehin verloren, sie könnte nicht wieder zurück.
Nachdem sie Dash sein Futter hingestellt hatte überflog sie den Tagespropheten, den eine Eule soeben gebracht hatte. Er kündigte eine Weihnachtsfeier für das who-is-who der magischen Welt im Ministerium an und ihr Blick schweifte zur Pinnwand, wo bereits seit einigen Tagen die Einladung zu dieser Feier hing. Wenn sie ehrlich war, dann konnte sie gut auf diese Berühmtheit verzichten, die ihr immer wieder solche Einladungen bescherte. Es half zudem nicht dabei zu vergessen, dass sie allein war, denn diese Einladungen richteten sich immer an die Person selbst plus Partner, aber sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie nicht die einzige war, die dort ohne Partner oder Partnerin auftauchte. Die meisten Lehrer der Hogwartsschule, die zu solchen Veranstaltungen auch häufig eingeladen wurden, kamen ebenso alleine, weil sie entweder nie verheiratet waren oder die Partner bereits verstorben waren. Sie stellte es sich ohnehin schwierig vor eine Beziehung zu führen, wenn man fast dauerhaft in Hogwarts wohnte und sie hatte sich nun ebenfalls dafür entschieden dort als Lehrerin anzufangen. Nach dem Traum am letzten Sonntag hatte sie sich dazu entschieden etwas verändern zu müssen und da sie ihr Liebesleben nicht erzwingen konnte, musste sie etwas anderes ändern. Sie wollte an diesen Ort zurück, an dem sie all die Jahre sehr glücklich war, etwas tun, wo sie etwas verändern konnte, etwas, was sie glücklich machte und das tat die Arbeit im Ministerium seit Jahren nicht mehr. Sie kämpfte dort an verlorener Front, riss sich regelmäßig ein Bein dabei aus neue Gesetze durch den Zaubergamot zu kriegen, dessen Mitglieder auf ihre alten Tage nicht in der Lage waren auch nur einen Zentimeter von ihren eingefahrenen Sichtweisen abzuweichen. Die Welt um sie herum veränderte sich rasend schnell und diese Männer steckten im Kopf noch immer in der Fünfzigern. Es wurde Zeit, dass eine neue, aufgeschlossenere Generation Einzug hielt im Ministerium und an Entscheidungen beteiligt wurde und eben für diese Aufgeschlossenheit wollte sie sorgen. Minerva hatte ihr die Stelle als Lehrerin für Muggelkunde nicht nur zugesagt, sondern war auch durchaus begeistert von der Idee, die sie dafür hatte. Sie wollte das Fach entstauben und inhaltlich komplett neu strukturieren. Minerva konnte ihr nichts versprechen, aber sie wollte sehen, ob ihr Wunsch möglich war, dieses Fach für alle, ob muggelgeboren oder reinblütig, ab dem ersten Jahr zum Pflichtfach zu machen, jedenfalls bis zum dritten Jahr, wenn die Schüler anfingen selbst Schwerpunkte zu setzen und Wahlkurse zu belegen. Ab nächster Woche, nur zwei Wochen vor Weihnachten, würde sie in Hogwarts anfangen und das Fach Muggelkunde würde, wenn alles glatt ging, Gesellschaftskunde heißen und nicht nur den Kindern aus magischen Familien die Muggelwelt näher bringen, die inzwischen Dinge wie Mobiltelefone, Computer und das Internet besaßen, sondern sie würde auch Kindern aus Muggelfamilien das Leben in magischen Familien näher bringen, die hingegen Eulen, Flohpulver und Portschlüssel verwendeten. Sie konnte sich vorstellen, dass so etwas für beide Seiten recht interessant sein könnte, lernten Kinder aus Muggelfamilen solche Informationen doch sonst nur aus Büchern oder von Klassenkameraden. Dieses neu geschaffene Fach, das eine Erweiterung zu Zaubereigeschichte darstellte und ebenfalls die Muggelgeschichte abdeckte, könnte es schaffen, dass die Vorurteile verschwanden und ein besseres Verständnis schaffen für einander. Sie war richtiggehend euphorisch diesen Plan umzusetzen, auch wenn sie für diese Stelle eigentlich nicht ausgebildet war, aber sie würde etwas Gutes tun mit ihrem Wissen, mehr hatte sie nie gewollt. Alles weitere, was ihr zu ihrem Glück noch fehlte, würde sich dann hoffentlich auch irgendwann finden, denn wie sagte man immer, um das Glück auch in jemand anderem zu finden musste man es erst in sich selbst finden.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top