15. Herausforderung
Hermine lächelte, hielt seine Hand weiterhin fest, fesselte ihn mit ihrem Blick an Ort und Stelle. "Vielen Dank, Professor Snape", hauchte sie ihm entgegen, "Auf eine gute Zusammenarbeit." Noch immer ließ sie seine Hand nicht los und so langsam sollte diese Situation, in der sie sich gegenüber standen und die Hand des Anderen festhielten, seltsam werden, aber das war es nicht. Es fühlte sich an wie Frieden und es gab ihm ein warmes Gefühl. Jetzt gerade hätte er nicht sagen können, ob sie real war oder die Hermine aus seinen Träumen. Alles schien sich irgendwie miteinander zu vermischen. Diese Berührung, die länger anhielt als sie sollte und so unbedeutend sie auch normalerweise sein sollte, ließ Gefühle in ihm aufsteigen und Bilder in seinem Kopf tanzen, die es ihm unmöglich machten auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
Aus dem Nichts ertönte neben ihnen ein Knall und sie fuhren erschrocken auseinander. Peinlich berührt sah die kleine Hauselfe erst Severus und dann Hermine an. "Willow wollte Sie nicht erschrecken, sie wollte nur sehen ob sie gebraucht wird." Sie verbeugte sich tief und sah schließlich wieder Severus an und er wusste, was sie eigentlich sagen wollte. Natürlich wusste sie, wann Miss Granger anreisen sollte und sie hatte nur nachsehen wollen, ob die beiden nicht doch dabei waren sich gegenseitig die Köpfe abzureißen. Für einige Momente herrschte ein gedrücktes Schweigen, bis Severus das Wort ergriff. "Miss Granger, das ist Willow, besagte Hauselfe." Auch Hermine erwachte nun aus ihrer Starre und trat einen Schritt auf die Hauselfe zu. "Ich freue mich Sie kennenzulernen. Ich hörte Sie waren maßgeblich an der Gestaltung meiner Räume beteiligt und ich muss Ihnen ein großes Kompliment aussprechen", sagte sie und reichte ihr die Hand, die Willow gerührt ergriff. "Die Miss müssen Willow doch nicht siezen", sagte sie verlegen und offensichtlich auch win wenig gerührt, "Und Willow hat gern geholfen. Sie hatte schon viel von Miss Granger Freundlichkeit gehört und fühlte sich sehr geehrt."
"Sag bitte Hermine", bat sie das kleine Wesen.
"Wenn Miss Hermine darauf bestehen", sagte sie und verbeugte sich wieder.
"Und du brauchst dich auch nicht verbeugen", sagte Hermine.
"Das werden Sie ihr wohl mehr als einmal sagen müssen", raunte Snape ihr zu, von dem sie nicht bemerkt hatte, dass er inzwischen neben ihr stand, "Bei mir hat es fast ein halbes Jahr gedauert, bis sie damit aufhörte." Überrascht sah sie ihren ehemaligen Lehrer an, der nun auch bemerkte, dass er einfach drauf los gesprochen hatte, wie mit einem alten Freund. Daran sind nur diese Träume schuld, schimpfte er innerlich. Sie hatte ihm gerade erst verziehen und jetzt machte er schon Witze. Was war nur mit ihm los? Aber Hermine überraschte weniger diese Tatsache, als die, dass er von ihr verlangt hatte sämtliche Höflichkeits- und Unterwürfigkeitsgesten ihm gegenüber abzulegen. Er musste sie wirklich sehr mögen, um das von ihr zu erbitten. Sie hätte Snape nie für einen Freund von magischen Wesen gehalten, vor allem nicht derer, die die meisten Zauberer als minderwertig ansahen. Aber er wusste ja selbst gut genug, wie man sich fühlte, wenn man nicht als gleichwertig angesehen wurde, kam es ihr wieder in den Sinn. Dennoch waren er und die kleine Willow ein Freundespaar, das sie so nie erwartet hätte.
"Kann Willow Ihnen denn helfen, Miss Hermine?", mischte sich die kleine Hauselfe nun wieder ein.
"Wenn du das möchtest und ich dich nicht damit von anderen Dingen abhalte", sagte sie zögernd, aber Willow schüttelte energisch den Kopf, sodass ihre Ohren schlackerten. "Nun, dann sind Sie ja in den besten Händen", stellte Snape fest und verabschiedete sich mit einem Nicken, verließ schnell ihre Räume, immer noch sich selbst dafür rügend, dass er plötzlich so aus seiner Rolle fiel.
"Was darf Willow für Sie tun?", fragte sie sofort, nachdem die Tür hinter Snape ins Schloss gefallen war.
"Vielleicht könntest du mir als erstes erklären, wie ich das Passwort meiner Räume ändern kann", schlug sie vor, "Professor Snape sagte, du wüsstest wie das geht. Und wo wir gerade von ihm sprechen.. Ihr scheint eine recht enge Verbindung haben und ich wüsste nicht, dass Snape das seit Dumbledores Tod jemals zu irgendjemandem hatte. Magst du mir vielleicht nebenbei davon erzählen?" So ungern sie die Hauselfe auch ausfragen wollte, aber sie war neugierig.
*
Am Abend war Hermine zusammen mit Professor McGonagall, die sie ab diesem Tag bereits duzen durfte, die letzte, die zum Abendessen in der großen Halle erschien und sie musste auf ihrem Weg durch die Reihen der Schüler feststellen, dass der einzig freie Platz an der langen Tafel der Lehrer zwischen Snape, der zur rechten des Schulleiterplatzes saß, und Aurora Sinistra war. Natürlich freute sie sich schon darauf mit ihrer alten Professorin zu sprechen, aber musste es wieder unbedingt Snape sein? Es schien ihr, als würde er ihr geradezu aufgedrängt werden. Zuerst durch die Lage ihrer Räume, dann war er es, der ihr diese zeigen sollte und nun sollte sie auch noch beim Essen neben ihm sitzen. Natürlich sollte sie das eigentlich nicht stören, hatten sie sich doch heute Vormittag irgendwie ausgesprochen und einen Neuanfang beschlossen, aber da waren immer noch die Traumbilder, die sie zu den möglichsten und unmöglichsten Momenten heimsuchten und es ihr schon ohne die ständige Nähe zu ihm schwer machen würden, mit ihm normal zu interagieren. Musste man das jetzt auch noch provozieren? Ursprünglich hatte sie ihm so gut es eben ging aus dem Weg gehen wollen, aber dieses Vorhaben schien ihr mehr und mehr unmöglich zu werden. Nenn es einfach eine Schocktherapie, sprach sie sich gut zu. Vielleicht würde diese ständige Nähe zu ihm ihr auch dabei helfen, sich schnell daran zu gewöhnen und sie konnte einen Weg finden die Traumbilder beiseite zu schieben. Das wäre für die Stunden des Wachseins durchaus vorteilhaft, noch vorteilhafter wäre es allerdings auch in schlafendem Zustand nicht damit behelligt zu werden. Aber soweit wollte sie nicht gehen, es sich zu wünschen. Sie hatte diese Träume doch irgendwie lieb gewonnen, sie hatte den Snape ihrer Träume lieb gewonnen und sie wollte nach wie vor ergründen, was es mit den Träumen auf sich hatte. Würden sie plötzlich ausbleiben, würde sie das nicht mehr können. Außerdem genoss sie es auf eine schräge Art, sich des Nachts in die Traumbeziehung mit ihm zu flüchten.
Sie hatte inzwischen die Tafel umrundet, das Getuschel der Schüler, von dem sie beim Eintreten in die große Halle begrüßt wurde, hatte sie kaum registriert, zu nervös war sie gewesen und zu sehr hatte sie über Snape nachgedacht. Aber jetzt wurde es ihr langsam wieder bewusst, als sie sich neben Snape setzte und höflich ein "Professor Snape" murmelte. Sie wollte sich schon zu Aurora Sinistra umdrehen und sie begrüßen, als Snape antwortete. "Sie sind keine Schülerin mehr, lassen Sie den Professor ruhig weg", sagte er nur und sie starrte ihn überrascht an. Diese Aufforderung kam für sie der gleich, Professor McGonagall nun mit Vornamen anzusprechen. Snape hatte immer auf eine respektvolle und korrekte Anrede bestanden, nicht nur einmal war er deshalb mit Harry aneinander geraten und jetzt sollte sie ihn nur mit Snape und Sir ansprechen? Er schien sich wirklich zu bemühen, dachte sie. "Konnte Willow Ihnen beim Ankommen helfen?", setzte er eine Frage hinten dran.
"Ja sehr, sie ist wirklich eine besondere kleine Elfe", beantwortete sie seine Frage und er nickte. "Das ist sie in der Tat", bestätigte er ihre Worte und schwieg. Einige Sekunden sah sie ihn noch abwartend von der Seite an, wartete ob er noch etwas sagen würde, aber das würde er wohl nicht mehr. Aber schon diese paar Worte waren mehr als sie erwartet hatte. Er war nunmal immer noch er, aber er bemühte sich, das musste sie ihm hoch anrechnen. Und sie war dankbar, dass diesmal keine unangebrachten Traumbilder ihre Konzentration gestört hatten. Vielleicht machte sie sich auch nur zu viele Sorgen, vielleicht überbewertete sie das alles, vielleicht würde nach dieser Aussprache jetzt doch alles anders laufen. Womöglich würde sich jetzt alles von selbst finden.
*
Als sie am Donnerstag zum Abendessen kam, sah sie Snape bereits auf seinem angestammten Platz am Lehrertisch sitzen. Sie hatte sich in den letzten Tagen mehr und mehr daran gewöhnt ihn um sich zu haben und sie gingen nach wie vor sehr respektvoll und kollegial miteinander um, auch wenn ihre Konversation sich häufig nur auf gezwungenen Smalltalk beschränkten. Aber so langsam fand sie ihren Platz hier in Hogwarts, sie gewöhnte sich daran eine Professorin zu sein und an ihren neuen Tagesablauf und auch hatte sie mit allen anderen Kollegen eine gute Basis gefunden und siezte sie inzwischen nicht mehr versehentlich. Nur Snape hatte ihr bisher das Du verweigert, aber das war okay und vielleicht auch besser so. Denn die Träume waren geblieben und sie fürchtete, nachdem die Trennung von Traum und Realität inzwischen für sie gut funktionierte, dass die Grenzen verwischen würden, würden sie sich mit Vornamen ansprechen. Aber sie hoffte, dass diese ganze Situation sich ohnehin bald in Wohlgefallen auflösen würde und die Träune danach sogar ganz verschwinden würden, denn sie hatte tatsächlich am Samstag ein Date. Sebastian war der neue Eigentümer des Buchladens in Hogsmeade und als sie ihn das erste Mal getroffen hatte, hatte sie ihn mitsamt einem Stapel Bücher, die er trug, zu Boden gerissen, als sie nichtsahnend um eine Ecke gebogen und schnurstracks in ihn hineingelaufen war. Sie beide waren gestolpert, hatten das Gleichgewicht verloren und waren zu Boden gefallen. Allerdings war sie viel weicher gelandet als er, aber er hatte es ihr nicht übel genommen. Sie hatte ihm beim Aufräumen geholfen und sie waren dabei immer weiter in interessante Gespräche abgedriftet. Am Ende war sie erst sehr spät wieder ins Schloss zurückgekehrt, aber nicht, bevor er sie noch zum Dinner einladen konnte. Sie freute sich auf den Abend mit ihm, denn er war ein äußerst angenehmer Gesprächspartner, intelligent und belesen, zuvorkommend und er stahlte genau das richtige Maß an Abenteuerlust aus. Zudem sah er blendend aus, was dabei nur ein Bonus war. Vielleicht könnte er sogar am Ende der Richtige sein, vielleicht war das genau der Zusammenstoß, den Walter damals gemeint hatte und nicht der mit Snape. Sie war sich noch immer nicht sicher, wer oder was Walter war und sie hatte trotz ausgiebiger Recherchen in der Bibliothek und in Sebastians Buchladen keine Antwort darauf gefunden. Womöglich war er ein Schicksalsbote, vielleicht auch nur eine besondere Art von Geist. Aber so oder so, das alles musste irgendwie zusammenhängen, seine Worte mussten eine Bedeutung haben, ebenso wie diese Träume. Auch wenn sie nie an sowas wie Schicksal oder Vorsehung geglaubt hatte, sie würde diese Meinung wohl ändern müssen. Seit diesem Tag war sie jedenfalls sehr euphorisch gestimmt und es machte ihr Hoffnungen, dass bald alles wieder normal sein könnte. Sie könnte wieder glücklich sein, die Träume würden aufhören und sie würde wieder klar denken können in Snapes Gegenwart.
Dass sich vor einigen Tagen etwas verändert hatte, entging weder Snape noch Willow. Und die kleine Hauselfe war nun doch dazu übergegangen häufiger mit ihm über Hermine zu sprechen, wovon diese allerdings nichts ahnte, ebenso wenig wie Snape ahnen konnte, dass sie auch mit Hermine viel über ihn sprach. Natürlich gebot ihr ihre Loyalität keine Informationen, die sie erlangte, an den anderen weiterzutragen, aber sie machte sich doch so ihre Gedanken dazu. Und viele ihrer Gedanken über ihn hatte sie auch Severus schonungslos dargelegt, der nun leicht aufsah, als Hermine sich neben ihn setzte.
"Guten Abend, Miss Granger", sagte er leise, aber mit fester Stimme. "Guten Abend", gab sie freundlich zurück. "Noch immer so von ihrem Job beflügelt?", fragte er aus einem Impuls heraus und wich damit von ihrer täglichen Routine ab, bei der sie sich zu jedem Essen begrüßten und schließlich schwiegen. Einzig beim Frühstück erweiterten sie dieses Ritual und fragten sich gegenseitig nach ihren Unterrichtsthemen. Daraus waren bereits zweimal kleine Gespräche entstanden, die über mehr als ein paar Sätze hinaus gingen, aber sicher eine Ausnahme bleiben würden. Jedenfalls hatte sie das gedacht, bis er ihr nun diese Frage stellte.
"Ich komme langsam an", sagte sie, "Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es nicht viel Arbeit wäre, aber es gefällt mir sehr hier zu sein und zu lehren."
"Das ist erfreulich", kommentierte er ihre Antwort, die leider weniger Informationen enthielt, als er gehofft hatte. Er wusste selbst nicht, warum ihn Willows Kommentar über ihre neuerdings so euphorische Stimmung so beschäftigte, aber er konnte auch nicht direkter nachfragen, denn sie pflegten nicht diese Art von Umgang, wo sie sich persönliche Dinge anvertrauten und das würden sie auch nie. Aber er kam nicht umhin sich das zu wünschen, auch wenn er wusste, dass das kein rationaler Wunsch war und dass er aus den intimen Träumen geboren war, die er nach wie vor jede Nacht hatte. Auch wenn er immer mehr Parallelen zwischen der Frau aus seinen Träumen und der, die jetzt neben ihm saß, fand, sie waren dennoch zwei verschiedene Personen. Und für eine von beiden hatte er durchaus tiefere Gefühle entwickelt, so töricht das auch war. Aber einen Traum zu lieben und zu begehren war sicherer, als einen echten Menschen. Zudem war ihm dieses Verhalten nicht neu, hatte er doch siebzehn Jahre lang einen Geist geliebt, eine Tote, nur den Nachhall - das Echo einer Person, die sie am Ende schon nicht mehr war. Er hatte eine Erinnerung an eine Person geliebt, nicht mehr die Person selbst. Da war es nicht so abwegig, dass er sich nun nach einem Traum verzehrte. Wäre der Traum doch nur nicht so real in ihr verkörpert, dachte er.
"Hatten Sie etwas Anderes erwartet?", stellte sie nun eine Rückfrage und seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf sie.
"Ich wusste nicht was ich erwarten sollte, immerhin kannte ich die Person, die hierher zurückkehrte, nicht mehr", gab er nur emotionslos zurück und es war die Wahrheit. Sie war so anders als er jemals erwartet hatte, dass sie es nun sein würde.
"Kannten Sie mich denn früher überhaupt wirklich?", fragte sie und es schien nicht, als würde sie eine Antwort erwarten, dennoch war er nicht darum verlegen und auch gab ihm dieser Satz zu denken. Er hatte seine Schüler wohl alle nie wirklich gekannt, sonst hätten sie ihn am Ende nicht so überrascht. Potter damit, dass er sich vor Gericht für ihn einsetzte, Longbottom damit, dass er sich mutig allein dem dunkelsten Zauberer aller Zeiten entgegen gestellt hatte, wie er aus Erzählungen wusste und Hermine darin, dass sie ihm im Sankt Mungos beistand und dass sie ihn gerettet hatte. Sicher würden ihm noch mehr Beispiele einfallen, wenn er nur länger darüber nachdenken würde.
"Rückblickend muss ich zugeben, dass ich das wohl nicht habe", gab er zu.
"Aber Sie dachten es", stellte sie ein Behauptung in den Raum.
"Man denkt als Lehrer schnell, dass man irgendwann, nachdem man schon fast alles gesehen hat, einen Schüler einschätzen kann, sodass man sich einbildet ihn zu kennen", sagte er, "Womöglich werden Sie das in ein paar Jahren auch denken und vielleicht ebenso falsch liegen." Hermine dachte einen Moment darüber nach und sie musste zugeben, dass er Recht hatte. Sie hatte das in ihrer Stellumg beim Ministerium ja auch bemerkt. Irgendwann hatte man es mit so vielen Politikern zu tun gehabt, dass man dachte man könnte ihnen ihre Bestrebungen und wahren Motive an der Nasenspitze ablesen. Auch sie hatte sie in Schubladen gesteckt, sie alle über einen Kamm geschoren, sich aber nie gefragt, ob sie damit womöglich falsch gelegen hatte, wenn sie jemandem insgeheim bestimmte Gesinnungen unterstellt hatte. Man konnte jemandem immerhin wirklich nur bis vor den Kopf schauen, aber nie wirklich hinein, jedenfalls nicht legal.
"Damit mögen Sie recht haben", erwiderte sie, "Wir verurteilen häufig viel zu schnell. Bei Ihnen habe ich mich auch das ein oder andere Mal geirrt."
"Nun, jetzt können Sie ihr Bild ja anpassen", kommentierte er ihre Aussage nur, erwartete aber keine wirkliche Antwort mehr. Hermine hatte auch eigentlich nicht darauf reagieren wollen, denn eigentlich war ihr diese professionelle Distanz zu ihm ganz lieb. Sie wollte nicht irgendwas entdecken, was sie an ihm übermäßig mögen könnte, denn dann würden sich sicher wieder ihre Traumbilder einmischen. Noch wollte sie etwas finden, woran sie sich wieder aufreiben würde, denn sie wusste, dass sie dann sicher nicht damit hinter dem Berg halten könnte, was ihr kollegiales Verhältnis schnell wieder kippen lassen könnte. Aber ihr Mund sprach schneller, als sie sich davon abhalten konnte, denn ohne es zu wollen, war sie neugierig darauf wie er wirklich war. "Kann ich das tatsächlich? Ich würde es ja gerne, aber Sie zeigen mir so wenig von sich. Noch lassen Sie sich auf eine persönlichere Ebene ein", sprudelte es aus ihr heraus und sie wusste in dem Moment, in dem sie endete, dass Snape es als Herausforderung sehen würde, auch wenn er nicht gerne etwas über sich preis gab. Sie hatte teilweise recht damit. Aber es war nicht nur die Herausforderung, sondern tatsächlich der tief in ihm liegende Wunsch im Gegenzug mehr über sie erfahren zu wollen. Auch wenn er wusste, dass er das sicher bereuen würde, er wollte sich darauf einlassen. Die Träume waren in den letzten Tagen intensiver geworden, ebenso wie seine Gefühle sie betreffend. Er wusste nicht mehr, was er noch tun sollte, um sich davor abzuschirmen, unweigerlich gruben sie sich in seine Seele, setzten sich dort fest, verstärkten das Sehnen, jemandem so nah zu sein, wie er es ihr in seinen Träumen war und langsam hatte er das Gefühl gegensteuern zu müssen. Ansonsten würde er sich früher oder später darin verlieren. Die Realität lieferte ihm da eine perfekte Gelegenheit und sie ihm mit dieser Aussage eine Steilvorlage.
"Nun gut, Miss Granger. Dann werden wir das wohl ändern müssen", sein Blick bohrte sich in ihren, versengte ihr ihr Innserstes, so intensiv war er. Sie spielte mit dem Feuer, das war ihr klar. Das alles könnte entweder überraschenderweise zu einer Art Freundschaft führen oder in Rauch und Flammen nieder gehen, dennoch war sie neugierig und wollte sich den Flammen stellen.
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