Kapitel 44

Hallo meine Lieben,

ich wollte euch nur Bescheid geben, dass ihr beim aktuellsten Kapitel der Geschichte angekommen seid und ich deswegen zwei Wochen eine Upload Pause machen werde. Die Zeit werde ich nutzen, um den weiteren Verlauf der Geschichte zu planen und einige Kapitel vorzuschreiben.

Ich hoffe ihr habt nichtsdestotrotz Spaß beim Lesen des Kapitels. Wenn ihr Ideen habt wie es nach diesem Kapitel weiterghen könnte, könnt ihr mir dies gerne mitteilen :)

Liebe Grüße Myra

PS: Wenn ihr an einer Zusammenarbeit zwischen mir und einer anderen sehr bekannten Wattpadautorin interessiert seid, könnt ihr diesen Monat mal auf meinem Instagram Account myra_paints Ausschau halten. Ich habe nämlich ihre Charaktere für eine zukünftige Buch Veröffentlichung im Oktober illustrieren dürfen

-Gwen Williams-

Ich wünschte ich wäre in der Lage gewesen ihn zu ignorieren. Seinen Willen nicht nachzugeben, doch ich war müde. Und hatte keine Lust zu kämpfen. Ich wollte entweder bei Tom sein, um mich zu vergewissern das ich nichts falsch gemacht hatte oder in meinem Bett um den dringend benötigten Schlaf nachzuholen. Doch stattdessen musste ich früh morgens in die Oktoberkälte treten und meinen nassen und kalten Körper vor bewegen und mir zurecht legen, was ich diesem wahnsinnigen Wolf sagen wollte.

Der Kaffee der mich die Nacht über wachgehalten hatte und mir die Kraft dazu gegeben hatte den Arztbrief und Überweisungsschein zu schreiben, ließ von Minute zu Minute nach.

Ich atmete tief durch und spürte den feinen Nieselregen auf meiner Haut. Ich musste duschen, aber ich würde wahrscheinlich vorher tot ins Bett fallen, bevor ich meinen Körper dazu animieren konnte sich einen weiteren Millimeter zu bewegen.

Aus dem Augenwinkel sah ich wie Elias zu mir aufholte und sich meinem Schritttempo anpasste. Er hatte genau das gleiche Shirt an wie ich und ich war dankbar um diese eine Ablenkung weniger. Doch das half mir auch nicht gerade weiter. Ich hatte angenommen Alex und Helen hätten Elias im Nachhinein von dem Vertrag und unserer mündlichen Klausel, ich würde keine Magie verwenden, erzählt. Doch so wie es schien wusste er nichts davon. Und Alex schien heute bei der Behandlung auch überrumpelt. Hätte ich mich klarer ausdrücken müssen? Hätten sie mich nicht eingestellt, hätte ich ihnen nochmal in aller Deutlichkeit erklärt das ich keine Magie benutzen konnte?

Ich seufzte und strich mir über das feuchte Gesicht. Mir den Kopf darüber zu zerbrechen würde mir auch nichts mehr bringen. Helen und Alex waren damit einverstanden gewesen und hatten es nicht als notwendig gesehen Elias darüber aufzuklären. Was wahrscheinlich auch nicht so schlimm gewesen wäre, wäre er nicht in dem Behandlungsraum gewesen. Aber ich konnte ihm ja schlecht vorhalten, dass er sich keine Sorgen um seine eigenen Leute machen darf.

Das Dorf war trotz des Tumults dieser Nacht gespenstisch still und es war immer noch sehr dunkel. Ich musste vorsichtig laufen und mich ein paarmal an Bäumen abstützen, als wir in den Wald traten. Ich machte zur Sicherheit sogar meine Handykamera an, auch wenn das für die Wölfe bestimmt lachhaft war. Meine Augen fingen an zu jucken und als ich meine Hütte sah konnte ich nicht anders als erleichtert zu seufzen. Ich würde jetzt dieses beschissene Gespräch hinter mich bringen und mir dann morgen über die Konsequenzen Gedanken machen.

Als ich weiter Richtung Hütte lief, hörte ich wie Elias stehen blieb.

„Was soll das werden?", fragte er, kurz bevor ich mich seufzend auf die Treppen fallen ließ.

„Ich will mich setzen", sagte ich bloß müde und legte den nassen Mantel neben mir ab, bevor ich zu Elias hochsah.

Er stand mit verschränkten Armen kurz vor dem überdachten Teil der Terrasse, sodass der leichte Nieselregen weiter sein Haar und seine Klamotten durchnässte. Sollte er ruhig da stehen bleiben. Ich würde ihn nicht zu mir einladen. Er sollte merken das er gerade nicht willkommen war, auch wenn er durch den Regen und das enganliegende Shirt wie einer der Tänzer aus Magic Mike wirkte.

Innerlich schüttelte ich den Kopf. Ich war definitiv zu müde, wenn das Erste was ich bei Elias Anblick dachte, feucht tanzende Männer waren, statt ein Boxsack auf den ich einschlagen konnte.

„Sag was du zu sagen hast und lass mich danach in Ruhe", sagte ich ehrlich und bemerkte wie ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. Er hatte wohl seine Wut die letzten Stunden vor der Familie gezügelt, doch jetzt wo wir allein waren konnte mich niemand mehr vor dem schützen was dieser Mann unbedingt loswerden wollte.

„Wieso hast du ihn nicht geheilt statt ihn so zu quälen? War es, weil ich es von dir verlangt habe und du es aus Trotz nicht machen wolltest?", fragte er herausfordernd. Seine Augenbrauen waren wütend zusammengeschoben und ich konnte wegen der Dunkelheit seine blauen Augen kaum wahrnehmen. Dolch ich spürte die Feindseligkeit auch ohne sie zu sehen.

„Ich habe es nicht nötig ein unschuldiges Wesen zu foltern, nur um dir eins reinzuwürgen", sagte ich genervt und hörte ihn schnauben.

„Und warum hast du es dann nicht getan? Du hattest die ganze Zeit die Möglichkeit gehabt dich umzuentscheiden und hast es nicht getan? Wieso?"

Ich musste ein Schmunzeln unterdrücken, als ich mir dachte wieso wohl. Aber das konnte ich nicht laut aussprechen.

„Ich habe alles in meiner machtstehende getan, um Tom die beste Genesung zu ermöglichen", sagte ich ehrlich, aber wie nicht anders zu erwarten schüttelte er den Kopf und lachte sarkastisch auf.

„Das glaube ich dir nicht! Er wird wahrscheinlich ein Trauma davontragen und das Einzige was du sagst ist, du hast dein Bestes getan?"

Wütend verengte ich meine Augen zusammen.

„Ohne meine Hilfe würde er für den Rest seines Lebens mit einem verkrüppelten Arm oder chronischen Schmerzen kämpfen müssen! Ich musste mich entscheiden, ob er lieber jetzt Schmerzen erleidet oder für den Rest seines Lebens!"

Elias kam einen Schritt auf mich zu und sah mir wütend in die Augen.

„Das hättest du aber auch erreichen können, indem du ihn heilst!", sagte er aufgebracht und irgendwas in mir brach bei diesen Worten in zwei.

„Nein, das hätte ich nicht!", fauchte ich zurück und er schüttelte nur den Kopf.

„Du wolltest bloß nicht! Hattest du etwa Angst das du es verkacken würdest? Das du doch nicht so gut bist wie du behauptest? Das Alex und Helen dich danach feuern würden, weil du nicht einmal einen Bruch heilen kannst!", feuerte er zurück und das erste Mal seit langer Zeit musste ich wegen aufkommenden Tränen kämpfen. Dieses Arschloch wollte es einfach nicht verstehen. Und bohrte immer tief in einer alten Wunde von der ich dachte ich sie wäre längst zu einer alten hässlichen Narben verheilt.

Wütend stand ich auf.

„Was verstehst du nicht an einem ich kann das nicht?"

„Was kannst du nicht? Einen Bruch problemlos heilen? Zugeben das du nicht so gut bist wie du es alle glauben lässt? Was kannst du verdammt nochmal nicht was dich daran gehindert hat Tom zu heilen?", fauchte er so laut zurück, dass es im Wald widerhallte.

Wütend bemerkte ich wie mir die so stark zurückgedrängten Tränen langsam über die Wange liefen und meine Mauer die ich mir so hart erarbeitet hatte von diesem Arschloch von Wolf heruntergerissen wurde.

„Muss ich es noch aussprechen damit du Arschloch es verstehst?", fragte ich wütend, doch er antwortete nicht. Focht stattdessen ein Blickduell mit mir aus und wartete das ich ihm das gab was er hören wollte.

Ich musste schlucken und schwor mir innerlich mich nie wieder in so einer übermüdeten und verletzlichen Situation so jemanden wie ihm auszusetzen. Ich hob trotzig das Kinn und legte so viel Hass in meinen Blick wie ich konnte, bevor ich die nächsten Worte sprach.

„Ja, ich kann so einen Bruch nicht heilen. Ja, ich bin nicht so gut wie die anderen es vielleicht fälschlicherweise annehmen. Aber ich habe alles mit meinen zur Verfügung stehenden Mitteln getan, damit Tom die besten Lebensqualitäten in Zukunft haben kann."

Ich schluckte, weil meine Tränen und mein Hals mir das Sprechen erschwerten. Doch ich wollte das er alles klar und deutlich verstand was ich ihm sagte. Ich hob meinen Finger und bohrte ihn tief in seine Brust, bevor ich mich vorlehnte und versuchte in aller Deutlichkeit auf den Punkt zu kommen.

„Ich kann weder ihn, noch sonst jemanden heilen. Ich kann nicht mal ein Feuer anmachen oder eine Brise herbeizaubern, weil ich verdammt nochmal keine Magie habe! Und ich brauche keine Magie um meinen Job gut machen zu können! Also komm nie wieder auf die Idee öffentlich meine Behandlungsmethoden in Frage zu stellen. Hast du verstanden?"

Seine Augen weiteten sich ein Stück weit und der Hass der davor noch so in seinen Augen gelodert hatte, wich einer Verwirrung und danach Erkenntnis. Und das Mitleid was danach folgte wollte ich mir ersparen, als zog ich meinen Finger zurück und wandte mich von ihm ab, bevor er auch nur auf die Idee kam irgendwas zu erwidern.

„Das Gespräch ist hiermit beendet!"

Ich schnappte mir meinen Mantel und stapfte laut die Treppen rauf und wandte mich nochmal ihm zu. Wie ein vergessenes Kind stand er da im Regen und sah immer noch verdutzt zu mir auf, als würde ihm gerade selbst sein eigenes Handeln bewusstwerden.

„Ach und falls du dir Sorgen um Alex und Helen machst. Bevor ich den Job angenommen habe, hatte ich sie darüber informiert das ich nicht heilen kann. Sie wollten mich dennoch einstellen. Denk darüber was du willst."

Schnell wandte ich mich ab, öffnete meine Tür und huschte in den Flur um dieser beschissenen Konfrontation zu entfliehen. Vielleicht war ich feige, weil ich Elias zurückließ, ohne auf seine weiteren Fragen einzugehen, aber ich wollte mich nicht noch mehr in das kleine verletzte Häufchen verwandeln, dass er nun in mir sah. Ich hasste mich schon genug, da konnte ich mir sein neu gewonnenes Mitleid sparen. Aber wer weiß. Vielleicht würde er mich ja weiterhin hassen, einfach will ich ohne seine Erlaubnis für das Dorf eingestellt wurde. Das wäre mir wahrscheinlich sogar lieber, als dieses falsche Mitleid.

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