KAPITEL 21
Das Leben ist manchmal komisch. Es macht Auf- und Abwärtsbewegungen. Große und kleine Wellen. Es liegen riesige und kleine Berge vor einem. Alles ist zu schaffen, wenn auch hart. Doch manchmal findet man sich in einem Sturm wieder, der einen droht, mitzureisen, in einem Strudel, von dem man weiß, dass man nur schwer wieder herauskommen wird, wenn man einmal in ihm gefangen ist.
Ich fühle mich gerade vor so einer Situation. Der Wind zieht auf, ich spüre es. Genau in dem Moment, als ich in den Blog schaue, herunter scrolle und bei einem neuen Beitrag stehen bleibe. Einen Beitrag den ich nicht geschrieben habe.
Mein Herz rutscht mir in die Hose, meine Hände werden feucht. Wenn ich jetzt schlucken würde, würde es meine Kehle zerreißen. Ich kneife meine Augen zusammen.
Langsam, Dev.
Meine plötzlich kalten Finger greifen nach meinem Handy und drücken auf die Nummer von Harley. Ruhig bleiben, ganz ruhig. Es tutet ein paarmal bis er rangeht und ich versuche, so zu tun als wäre gestern im Club nichts gewesen. Als hätte sich nicht alles verändert.
Nein, es war kein Notfall gewesen aus dem Mily mich hätte befreien müssen, ich war bei vollem Verstand gewesen und doch frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn Mily mich weggeholt hätte. Und doch siegt die Angst nicht, als ich meine Stimme erhebe.
„Harley, du musst mir jetzt ganz genau zuhören: Wo, nein wer hat sich verdammt nochmal in meinen Account eingeloggt und diesen neuen Post hochgeladen?" Ich fahre mir durch die Haare und richte mich in meinem Bett auf. Es ist kurz vor Mittag, heute habe ich meine Kurse alle schon erledigt und muss nur noch eine Doppelschicht im Tierladen hinter mich bringen.
„Beruhig dich, Bienchen. Es gibt dafür eine ganz simple Erklärung", fängt er an und ich kann nicht anders als nervös an meinen Fingern rumzuspielen. „Ich war es."
„Du warst es?" Ich schrecke hoch. „Warum verdammt hast du ...!?" Ich will scharf weiterreden, ihn anbrüllen, doch er kommt mir zuvor.
„Warum ich einen Post hochgeladen habe, in dem ich die Leute um Hilfe bitte? Warum ich deinen Vater erwähnt habe? Warum ich gefragt habe, ob jemand von ihm weiß? Ob ihn jemand kennt? Uns seine Nummer geben kann, nachdem ich weiß, dass du ihn angerufen hast und seine Nummer nicht mehr gültig ist? Nachdem ich weiß, dass du ihn 3 Jahre nicht mehr gesehen hast und er verdammt nochmal, sich einen Dreck um sein Kind scheißt? Warum? Ich denke du solltest es wissen."
Es bleib keine Zeit zu bereuen, dass ich ihm gestern im Club etwas mehr von meiner Vergangenheit erzählt habe. Ich schlucke, als ich auf den Boden der Tatsachen lande. "Ich weiß, dass er den Brief hat, und zwar nur er und ich weiß auch, dass wir mit ihm Kontakt aufnehmen müssen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ...?"
„... Du hättest nicht gedacht, dass wir das über den Blog können? Warum nicht? Wir helfen Menschen tagein tagaus, ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen? Warum also sollten sie nicht auch mal dir helfen können?"
Ich bin baff. "Unser Gespräch geht in eine ganz schön ernste Richtung. Komm ich davon, wenn ich dir sage, dass ich so was am Morgen nach meinen Kursen nicht verkrafte?" Ich höre ein kehliges Lachen und muss automatisch selbst mitschmunzeln.
„Ich denke schon. Aber du bist mir doch nicht böse, oder? Ich hab nur versucht, dir zu helfen. Ich kann deinen leidenden Gesichtsausdruck nicht mehr sehen."
Ich schlucke. „Ja, ich verstehe es ja. Und nein, ich bin dir nicht böse, du Brummbär."
„Brummbär?"
„Wollen wir jetzt wieder um unsere Spitznamen streiten?"
„Nein, du hast recht, lass uns lieber über Marga reden. Wie lange willst du noch, nicht mir ihr reden?" Ich puste Luft aus und lasse mich nach hinten in mein Bett fallen.
„Du nervst heute ganz schön, Harely ... Nur damit du's weißt." Er lacht.
„Keine Sorge, Devery Lain, das weiß ich. Aber das ist kein Grund meiner Frage auszuweichen." Ich nicke und beiße mir auf meine Lippe.
„Ok, schön. Weißt du eigentlich, wie es ist, wenn sich herausstellt, dass deine zwar nicht biologische aber trotzdem so was wie eine Mutter, dir erzählt, dass sie dich angelogen hat, dir etwas verheimlicht hat, das dich dein ganzes Leben lang schon beschäftigt? Nein, sie hat nicht zu mir gehalten, sondern zu meiner Mom und sie war zu feige. Einfach feige. Und jetzt sind da diese Briefe und ich dreh noch durch. Ich kann das alles einfach nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, wo hinten und wo vorne ist und ich werde erstrecht nicht mit ihr reden. Noch nicht, ich kann es einfach nicht. Ich fühl mich verarscht, so als hätte ich eine mitten ins Gesicht bekommen und ich ...ich ..." Meine Stimme versagt, als ich aufhöre zu reden und eine Hand über meine Augen lege. Ich höre keine Antwort, kein Lachen, kein Weinen, am anderen Ende der Leitung. Keine Regung. Als ich zitternd durchatme, raffe ich mich auf.
„Bist du noch da?"
„Natürlich bin ich noch da. Immer." Er seufzt. „Wenn du soweit bist, rede mit ihr, ich ..." Er stockt. „Ich kann verstehen, dass du es im Moment nicht kannst."
Ich nicke. „Gut."
„Nein es ist nichts gut, Dev. Das hast du gerade bewiesen und ich will mir nicht vorstellen, wie du dich jetzt fühlen musst." Seine Stimme zittert. „Ich komm zu dir."
„Nein!" Ich richte mich auf. "Ich hab keine Zeit und muss gleich los zum Tierladen, hab eine Doppelschicht." Ich komme mir bei diesen Worten irgendwie blöd vor.
„Willst du dich drücken, mich zu sehen nach allem was gestern war?", erkundigt er sich und trifft damit genau ins Schwarze. Es mag komisch sein, hilft aber, wenn einen einer so versteht, dass man nichts erklären muss.
„Du kennst mich wohl gut.", gebe ich zu und beiße mir auf die Lippe. Irgendwie finde ich heute nicht die richtigen Worte.
„Ok, hör zu, ... ich wollte es dir nicht einfach so aufdrücken, vor allem wie es dir im Moment so geht, und nach dem was gestern war und ... „
„Spuks aus Harley, oder du verschluckst dich daran. Und das würde übel aussehen", schmunzle ich, aber trotzdem irgendwie traurig.
„Haha sehr witzig.", lacht er, räuspert sich dann aber. „Ich hab Karten. Und, Devery Lain, wie auch immer das jetzt rüberkommt, würdest du mir die Ehre erweisen, mit mir auf ein Date zu gehen?" Ich atmete stockend ein. Einer meiner Mundwinkel zuckt verräterisch.
„Mhh ... gerade wollte ich dir sagen, dass ich mir eine Magendarm-Grippe eingehandelt habe und du deswegen nicht zu mir kannst. Eine verspätete Ausrede, die mir eingefallen ist. Aber mhhh, wenn ich es mir richtig überlege, dann würde ich richtig gerne mit dir auf ein Date gehen Harley ..."
„Sicher?" Ich weiß er grinst. Ich schüttle über seine Bemerkung den Kopf.
„Mhhhh, lass mich überlegen - Ja!"
„Ganz, ganz sicher? Ich meine, willst du wirklich und wehe du fühlst dich zu irgendetwas verpflichtet oder ...!"
„Harley halt den Mund. Ich meins ernst", platze ich heraus. „Ich weiß nicht, was da ist, aber es ist etwas, und ... mir hat der Kuss gestern gut gefallen." Sage ich das gerade wirklich? Oh Gott ... Stille. Ich spüre die Anspannung in mir knistern. Dann fängt er an zu schmunzeln. Ich höre es irgendwie.
„Etwas Besseres hättest du nicht sagen können, Bienchen. Ich hol dich heute um sechs ab. Sei bereit und mach dich schick."
„Mach ich, Chef, aber wo geht's denn hin?", versuche ich etwas, aus ihm herauszuquetschen und atme durch, als die Anspannung von mir weicht.
„Überraschung."
„Spuck's schon aus. Wie oft, muss ich es heute noch sagen?" Ich schürze meine Lippen und lache.
„Nop, da musst du dich wohl gedulden. Und du kannst es so oft sagen, wie du willst", grinst er vor sich hin.
„Harley sa..." Er legt auf. Ich höre das Tut-Tut-Geräusch. Ich fluche, schmeiße das Handy weg und springe voller Freude und ganz hippelig auf, was sich bald aber wieder legt. Ich weiß nicht wo wir hinfahren, was ich anziehen soll und überhaupt alles. Was ich aber weiß ist, dass ich jetzt los zum Laden muss und das schnell. Also stürme ich geradewegs durch die Tür.
*
Mein Leben dreht sich mal wieder um 180 Grad. Den ganzen Tag über im Tierladen bin ich so hibbelig, aufgeregt und fast am Durchdrehen, dass ich fast eine Tüte offenes Streu fallen gelassen hätte, nachdem mich ein Kunde angeredet hat. Und so geht das auch den ganzen Tag weiter. Ich versuche meiner Arbeit gerecht zu werden. Schalte Musik ein, bediene die Kunden, kassiere ab, berate sie, kehre den Boden, versorge die Tiere. Doch die verschiedensten Gefühle pulsieren in meinen Adern und ich muss mich zusammenreißen, nicht einfach alles liegen zu lassen und aufzugeben. Also atme ich durch, binde mir einen Zopf und stütze mich am Tresen ab. Ohne zu überlegen, rufe ich Mily an. Sie nimmt sofort ab.
„Hallo, beste Freundin der Welt, namens Devy, was kann ich für dich tun?", fragt sie kichernd und ich muss automatisch schmunzeln.
„Ich habe ein Date", quetschte ich heraus und halte die Luft an.
„Wa-Ok damit hätte ich jetzt nicht gerechnet." Es raschelt im Hintergrund, dann spricht sie weiter.
„Mit wem? Hab ich irgendetwas verpasst?", will sie drängend wissen. Meine Hände werden schwitzig.
„Mit wem wohl? Und nein du hast nichts verpasst: Außer, dass wir uns geküsst haben und das hast du gestern wohl mitbekommen", zische ich und weiß selbst nicht warum.
„Oh, oh, ich verstehe. Döner-Typ, den ich noch nie einen Döner hab essen sehen, macht Ärger. Ok." Auf einmal lacht sie. „Worin liegt das Problem?"
Ich atme durch. „Ich wie? nicht was ich anziehen soll. Ich bin halb am Durchdrehen und er sagt mir nicht mal, wo wir hinfahren", presse ich heraus und knete meine Hände, als ich das Handy auf Lautsprecher vor mir ablege.
„Ok, Dev, null Problemo. Der Ort, der ist doch egal, die Kleidung bekommen wir hin, das weist du doch. Frag mich und wir zaubern aus dir die perfekte ... nun ja was auch immer du sein willst", sagt sie nüchtern, weil ich genau weiß, dass sie Prinzessin sagen wollte. Als wir klein waren, wollte sie mir immer ein Prinzessinnenkleid andrehen und wir sollten beide im Schloss leben. Das war nur leider nie passiert. „... und wegen der Aufregung", fährt sie fort. "solltest du dich wohl zusammenreißen. Die ist normal. Sonst würde er dir ja auch nichts bedeuten."
„Seit wann bist du so schlau?", gluckse ich.
„Soll das heißen, dass du mich als blöd empfunden hast oder immer noch empfindest?", erkundigt sie sich streng.
„Nein, nur als jemand der seine Schlauheit versteckt."
„Das macht es nicht besser, Dev."
„Ich weiß, Mily." Wir kichern und ich fahre hoch, als ein neuer Kunde den Laden betritt. „Ok, Kunde im Anmarsch, ich reiß mich zusammen. Wir treffen uns später in der Wohnung. Halt deine Schminke und Kleidung bereit." Damit lege ich auf.
*
„Wie lang ich schon auf diesen Moment warten musste", seufzt meine beste Freundin und fasst sich theatralisch an die Brust. „Endlich ist es so weit." Sie hält mir ihre Kleidung entgegen und ich beiße mir auf die Lippe.
„Echt jetzt? Das passt mir doch gar nicht." Ich hätte mit so etwas rechnen müssen.
„Oh doch." Sie sieht an mir herab, "... das passt und zwar perfekt", grinst sie frech. "... und jetzt ab, ab umziehen."
Wenig später habe ich das erste Outfit an. Es ist ein langes nachtblaues Kleid. Der Stoff glitzert wie Sterne am Nachthimmel und schmiegt sich an meine Kurven, als wäre das Kleid, wie für mich gemacht worden. Ich drehe mich vor dem Spiegel. Der Rücken ist tief ausgeschnitten. Und ohne, dass ich es will, muss ich grinsen.
„Das ist atemberaubend schön."
„Oh ja, Süße, das ist es. Aber zieh die anderen Sachen noch an, wir wollen ja schließlich allem eine Chance geben." Sie scheucht mich weg und ich schüttle belustigt über sie den Kopf. Wenig später habe ich alles anprobiert, doch nichts ist mehr so schön, wie das erste Kleid. Ich drehe mich zu meiner Freundin.
„Das erste Kleid. Ich brauch noch eine Lederjacke und hohe Schuhe, die aber einen breiten Absatz haben, und mit denen man gut laufen kann. Hast du so etwas?" Sie schmunzelt siegessicher.
„Oh ja und ob ich so was hab. Ich habe alles, was dein Herz begehrt", trällert sie und verschwindet. Wenig später habe ich alles an und bin zufrieden. Gerade will ich mich ins Bad verziehen und meine Haare machen, da hält mich Mily auf.
„Was ist das?", frage ich, als ich auf eine Tüte in ihrer Hand hinuntersehe, die sie mir an die Brust drückt.
„Anziehen. Drunter!" Sie hat einen frechen Glanz in ihren Augen, den ich schon von ihr kenne, der aber jedes Mal aufs Neue gefährlich ist. Ich habe ein komisches Gefühl, als ich mir die Unterwäsche ansehe, die in der Tüte liegt.
„Kenne ich die nicht irgendwoher?", überlege ich laut und schmiede insgeheim schon Pläne, wie ich diese Dessous möglichst ohne Schaden loswerde.
„Oh ja, Süße. Wir waren doch mal schoppen, erinnerst du dich. Da hab ich das her." Sie deutet auf den Micky-Mouse-Pulli und ich nicke.
„Da wo wir fast zu spät zu Berts Geburtstag gekommen wären", fahre ich fort.
„Wir waren zu spät. Und nun jaaa ..." Sie nimmt mir die Spitzenunterwäsche aus der Hand und hält sie vor meinen Körper. "Ich konnte dieses Stück nicht nicht mitnehmen. Es gehört dir."
„Mily! Ich hab gedacht du nimmst die für dich mit", protestiere ich. „Ich fand die damals schon widerlich und heute auch", sage ich. „Das sind ..." Sie hält mir den Mund zu.
„Ich weiß, was du von aufreizender Unterwäsche hälts, Devy. Aber probier sie an, bitte." Ich sehe sie lange an, atme dann durch und verziehe mich.
„Aber nur für dich", nuschle ich noch.
„Tus für dich. Du wirst ihn damit bezaubern", trällert sie. Mein Kinn rutscht hinunter.
„Wer sagt, dass er mich in Unterwäsche sehen wird?"
„Ich sage das. Man muss auf alles vorbereitet sein. Und ah ..." Sie greift nach etwas in ihrer Hosentasche. „Hier" Ich starre auf das Kondom in ihrer Hand.
„Nur weil du ein Spätzünder bist, heißt das nicht da ..."
„Bist du etwas meine Mutter?", unterbreche ich sie mit roten Wangen.
„Nein. Aber ich bin deine Freundin und, wenn ich das sage, dann brauchst du das auch. Und jetzt ab, anziehen, dann schminken wir dich noch und machen deine Haare." Als ich mich nicht bewege, zieht sie mich voran.
„Das wird lustig." Ich kann ihr da nicht zustimmen. Die einzige Tatsache, die lustig ist ist die, dass Milys Gesicht vor Konzentration fast am Platzen ist, als sie mir die Wimperntusche auflegt. Das war's.
*
Mein Herz klopft, meine Handflächen sind schwitzig, mein Atem stockt, alles in mir verkrampft sich für einen Moment, als es an der Tür klingelt. Mily lächelt mich an.
„Er ist da", ruft sie begeistert und ich schlucke.
„Holy shit", stoße ich hervor. Meine Aufregung ist zurück. Wir sind fertig, Mily hat meine Haare hochgesteckt, zwei Strähnen fallen mir vorne in mein Gesicht rein, das Kleid und alles andere ist angezogen, die Schminke pass perfekt zum Look und sogar die Unterwäsche habe ich anbehalten. Aber im Moment fühle ich mich, als müsste ich gleich kotzen, so aufgeregt bin ich. Ich meine, sonst bin ich das doch auch nie. Am liebsten hätte ich laut geflucht, aber das hätten alle gehört. Also tappe ich noch barfuß zur Tür und ziehe mir Socken und Schuhe an. Mily und Harley kommen rein.
„Aber wehe, du bringst sie nicht wieder heil zurück", beendet sie ihre Ansprache und drückt Harley warnend ihren Finger an die Brust. Er hebt grinsend seine Hände.
„Das ist ausgeschlossen, Mily", versichert er ihr.
„Gut so", sagt sie und klopft mir auf die Schulter. „Dann macht euch einen schönen Abend." Sie drückt mich an sich und flüstert mir etwas ins Ohr, bei dem ich rot anlaufe und es schnell wieder vergessen will. Dann ist sie weg und ich drehe mich außer Atem zu Harley.
„Da bist du also." Ich komme mir blöd vor und hätte mir am liebsten gegen die Stirn geklatscht.
„Da bin ich." Er greift nach meiner Hand und zieht mich an sich. „Darf ich?", flüstert er und legt eine Hand auf meinen Rücken. Ich nicke still und versuche ruhig zu atmen. Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann lehnt er sich zu mir herunter. „Du siehst bezaubernd aus. Mehr als das. Atemberaubend schön, Bienchen", raunt er mir ins Ohr. Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich fühle mich schwach. Trotzdem greife ich nach seiner Hand.
„Du siehst auch nicht übel aus, Harley. Lass es uns erst mal langsam angehen, ok?"
"Alles ok?" Sein Blick wandert über mein Gesicht
„Ja. Ich fühl mich nur nicht gut. Man möchte es echt nicht glauben, aber ich denke, ich bekomme wegen dir Herzrassen und das ist nicht lustig. Es schlägt schnell, verdammt schnell und ich weiß nicht, was ich machen soll." Er stoppt und grinst mich an.
„Keine Sorge, wenn du umkippst, rette ich dich."
„Wie charmant", schmunzle ich.
„Ok. Lass uns den Abend genießen." Ich nehme seine Hand und wir steigen die Stufen bis zu seinem Auto hinunter.
„Gut, dass wir da einer Meinung sind." Ich sehe zu ihm hoch und schmunzle. Dann stupst er mich an und schlingt einen Arm um mich.
„Kann's losgehen?" erkundigt er sich, als ich ins Auto steige und er meine Tür zudrückt. „Jap."
„Jap?"
„Ich meine jaaaaaaa..."
„Und ich meine Nop. Er lehnt sich zu mir und schnallt den Gurt um mich fest. „Jetzt kann es losgehen."
Ich stoße Luft aus. „Was bin ich, ein Kindergartenkind?"
„Nein, Devs." Er sieht mich ernst an. „Du wirst heute Abend die schärfte Lady des ganzen Platzes sein."
„Wo fahren wir hin? Ein Platz?", frage ich außer Atem und mit heißen Wangen.
„Lass dich überraschen." Dann düst er los und ich weiß, dass heute nichts mehr bloß normal ist. Mein ganzes Leben ist nicht normal. Es war es noch nie und wird es auch nie sein. Also richte ich mich auf und schalte die Musik ein. Es kann losgehen.
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