Kapitel 22

~Zeitsprung in Vergangenheit~

"(V/N), hilfst du mir kurz beim kochen?"

"Sofort, Mutter..."

Ich sitze auf der Wiese und schaue verträumt in den Himmel. Himmel...

"(V/N)!"

"Ja ja, ich komm ja schon!"

Ich stehe auf und gehe ins Haus. Meine Mutter steht in der Küche und schneidet gerade Zwiebeln.

"Mutter, wo ist den Vater?"

"Er ist mit deinem Bruder in den Wald gegangen... Er möchte ihm zeigen, ein Mann zu sein."

Meine Mutter schmunzelt und ich muss kichern.

"Mein Bruder... Er ist doch viel zu schwach..."

Mein Bruder ist 2 Jahre jünger als ich und nicht der stärkste. Seine Begabung liegt eher in der Inteligenz.

"(V/N), wäscht du bitte den Salat?"

Ich nicke und gehe mit dem Salatkopf nach drausen, um ihn an dem kleinen Fluß zu waschen.

Ich summe eine seltsame Melodie vor mich hin und schaue verträumt in das klare Wasser.

Als der Salat von Erde befreit ist, gehe ich wieder hinein in unser Haus und beginne, den Tisch zu decken.

In der Luft liegt der Geruch von Suppe.

"Mmh~"

"(V/N), sieh bitte nach, wo dein Vater und dein Bruder bleiben."

"Ja Mutter..."

Ich ziehe mir einen (L/F) Mantel an und mache mich auf den Weg zu dem kleinen Wäldchen.

Als ich ein paar meter in den Wald hinein laufe, bleibe ich plötzlich hinter dem Baum stehen.

"Jetzt stell dich doch nicht so an...! Du wirst doch den Baum treffen!" nörgelt mein Vater.

"I-ich streng mich ja schon an... A-aber es ist einfach zu schwer...!" höre ich die weinerliche Stimme meines kleinen Bruders.

Über mein Gesicht huscht ein lächeln. Ich lucke hinter dem Baum hervor und sehe meinen Bruder vergeblich versuchen, mit Pfeil und Bogen einen Baum zu treffen.

"Hey ihr zwei! Mutter schickt mich, euch zum essen zu holen!" rufe ich den beiden mit einem Grinsen im Gesicht zu.

"(V/N)? Komm doch mal kurz her..." sagt mein Vater.

Ich sehe ihn verwirrt an, doch er schenkt mir nur ein schadenfreudiges Lächeln.

"Willst du es nicht auch mal versuchen?" Er hält mir Pfeil und Bogen entgegen.

"I-ich weiß nicht so recht... Ich bin doch ein Mädchen..." sage ich mit sarkastischem Unterton in der Stimme.

Trotzdem nehme ich die Waffe entgegen und spanne den Bogen. Ich lasse los und der Pfeil zischt.

Getroffen.

Mein Bruder starrt mich zusammen mit meinem Vater an und ich bin selbst überrascht.

"Du scheinst wohl eine Begabung zu haben, was Waffen angeht..." murmelt mein Vater.

"Da kannst du dir mal eine Scheibe abschneiden." sagt mein Vater neckend und legt seine Hand auf die Schulter meines Bruders.

Der schaut nur verlegen zur Seite und schämt sich in Grund und Boden.

Ich sehe ihn nur aufmunternd an und zusammen machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Haus.

Wir sind dort fast angekommen, da sehe ich plötzlich 4 schwarze Gestalten.

Ich bleibe erschrocken stehen, doch sie sind weg. War das Einbildung?

Und dann hören wir einen Schrei. Den schrei meiner Mutter.

Mein Vater greift zu der Axt, die in der Schneidefläche bei dem gehackten Holz liegt und bedeutet uns, ruhig zu sein. Ich nicke und nehme die Hand meines Bruders.

Zusammen laufen wir leise hinter eine Holzhütte.

Plötzlich hören wir Geschrei und ich habe Angst. Große Angst.

Und dann verstummt es. Ich höre nur noch fremde Stimmen.

"Hahaha! Haben die wirklich gedacht, das die überleben werden? Diese Idioten..." spricht eine unbekannte Stimme.

In mir macht sich ein beängstender Gedanke breit. Und dann wird er bestätigt.

Ich drehe mich in Richtung Eingangstür und sehe, wie sich eine Blutlache den Weg nach draußen bahnt.

"N-nein... Nein..." wimmere ich undeutlich.

"(V/N), was ist los?" frägt mein kleiner Bruder ängstlich.

Ich knie mich nieder und halte ihn an den Schultern fest.

"Du musst jetzt genau zuhören, verstanden? Wir werden hier nicht mehr weiter leben können. Mutter und Vater sind jetzt woanders. Wenn ich es dir sage, musst du sofort weglaufen, okay? Du musst so weit weglaufen, wie du nur kannst. Du darfst nicht stehen bleiben, egal was passiert, verstanden?" frage ich ihn ernst.

"A-aber warum?"

"Das kann ich dir nicht erklären. Tu einfach, was ich dir sage. Es ist wirklich wichtig."

Langsam merke ich, wie mir die Tränen kommen.

Wir werden nie mehr so leben können, niemehr... Niemehr...

"Hey, kommt hierher! Hier sind die Gören! Die werden uns noch viel Geld bringen..." ruft plötzlich ein Mann hinter uns und grinst dreckig.

"(V/N)... Ich habe Angst." flüstert mein Bruder und fängt an zu weinen.

"Alles wird gut... Alles wird gut...." versuche ich ihn zu beruhigen.

Alles wird gut...

Als dann die anderen Fremden dazukommen, fasse ich einen Entschluss. Ich hole das Messer, das ich immer bei mir trage, aus meiner Tasche und drehe mich zu den Fremden um.

Ich wische mir die Tränen weg, hole noch ein letztes Mal Luft und schreie:

"Lauf, Loki! Lauf und lebe weiter!"

bevor ich mich auf die Mörder unserer Eltern stürze.

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~Zeitsprung Gegenwart~

Ich wache am nächsten Morgen total verschwitzt auf und verarbeite erst einmal den Traum meiner Vergangenheit.

Ist das wahr? Loki wahr mein Bruder? Aber warum habe ich ihn vergessen?

Fassungslos stehe ich im Raum und kann an nichts anderes mehr denken.

Ich hatte ein Psychisches Trauma...
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Sorry, das es nicht wirklich um Levi ging, aber es muss auch ein bisschen Vergangenheit her...

LG, LomiHyakuya❤

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