Ausflug mit Folgen
Ein Dank geht an Feli_Ackerman 💖 denn ohne ihre Hilfe, hätte ich diesen One Shot nie zu Ende bekommen. Diesmal etwas anderes als Boys Love. Kein Drama. Aber mit viel Liebe 💖 Ich hoffe euch gefällt es. Freut euch auf 3560 Wörter geballter Liebe 💖
Marinette Pov:
Hallo, ich bin Marinette, ich bin 14 Jahre alt und unsterblich in meinen Klassenkameraden namens Adrien Agreste verliebt. Er ist liebevoll und hilfsbereit, doch leider ist er sehr gut mit Chloé Bourgeois befreundet, das macht es mir schwer, an ihn heranzukommen. Zudem ist er der Sohn des reichen Modedesigner Gabriel Agreste und bekannt für seine strenge Hand. Doch meine beste Freundin Alya steht immer hinter mir.
Gerade waren wir auf dem Weg, die Treppen zur Schule hochzugehen, als Adrien aus einem Auto ausstieg. Wie angewurzelt blieb ich stehen und starrte ihn an. In meiner Vorstellung rannte ich auf ihn zu und sprang ihm in die Arme, doch wie gesagt nur in meiner Vorstellung. Ich werde nie den Mut aufbringen mit ihm normal zu reden, geschweige mit ihm zusammen sein.
"Guten Morgen Marinette", begrüßte er mich mit einem Lächeln auf den Lippen, doch ich konnte ihn nur verliebt anstarren und stammelte irgendetwas Unverständliches. Aber es brachte ihn zum Lachen, dann ging er weiter.
"Guten Morgen Adrien", kam es nun endlich über meine Lippen.
"Besser spät als nie Marinette. Aber bevor wir an deiner Sprache arbeiten, gehen wir zuerst einmal in die Schule, komm.", sagte Alya und zog mich hinterher.
In der Klasse angekommen, setzten wir uns in die zweite Reihe hinter Adrien und Nino. Kaum saßen wir, kam auch schon unsere Klassenlehrerin Madam Bustier ins Klassenzimmer.
"Bonjour. Heute habe ich eine freudige Nachricht und das schon am frühen Morgen. Wir werden morgen einen Klassenausflug in einen Freizeitpark machen. Einfach um einmal abzuschalten und Platz für neue Inspirationen zu machen.", verkündete sie und alle waren aus dem Häuschen.
Ich freute mich wie ein Kullerkeks, bis mich die Erkenntnis traf, dass ich mit Adrien zusammen in einem Freizeitpark sein werde.
***
"Alya, was mach ich denn jetzt? Chloé wird alles tun, dass ich nicht an Adrien herankomme", jammerte ich und versank augenblicklich in Panik.
"Jetzt mach mal langsam, Süße, wir werden einen Plan ausarbeiten und dann wirst Du an seiner Seite sein. Glaube mir", machte sie mir wie immer Mut.
"Hey Alya, wollen wir morgen zusammen durch den Park?", kam plötzlich Nino auf uns zu und als ich den Blick hob, standen er und Adrien vor uns. Mit offenem Mund starrte ich den Jungen meiner Träume an.
Adrien Pov:
Seit dem ersten Tag fiel mir das Mädchen mit den schwarzen Haaren auf. Ich fand sie amüsant, wie sie immer ins Stocken geriet, wenn ich vor ihr stand. "Na Mademoiselle alles in Ordnung mit dir?", sprach ich sie direkt an. "Hä ... ja ne ... bestens gut alles", antwortete sie mir und ich musste mir das Lachen verkneifen. Doch ich wollte sie nicht demütigen oder so, ich mochte sie wirklich. "Adrien und ich wollten eigentlich allein durch den Park, aber dann dachte ich, warum sollen wir es nicht mit einem Date verknüpfen, oder Alya?", hörte ich Nino plötzlich sagen und sofort riss ich meinen Kopf in seine Richtung.
"Nino, aber ..., dass ... ja das wäre supi. Dann können sich Marinette und Adrien näher kennenlernen", stimmte die Brünette begeistert zu. Für einen Moment entgleisten meine Gesichtszüge, doch dann wurden wir wieder einmal von Chloé unterbrochen.
"Adri-Chérie, lass uns morgen zusammen durch den Park gehen", mischte sie sich ein, doch ich pflückte lächelnd ihren Arm von meinem und setzte mich neben Marinette. "Tut mir leid Chloé, aber ich habe es Marinette schon versprochen", sagte ich und lächelte sie sanft an. Eingeschnappt verzog sich die Blondine wieder. Ich mochte es, wenn ich die Schwarzhaarige aus dem Konzept brachte, denn dann wurden ihre Wangen zartrosa und dies machte sie noch hübscher.
"Super, dann machen wir das so", hörte ich nur noch, ich habe mich so auf Chloé und Marinette konzentriert, dass ich das Gespräch zwischen Nino und seiner Freundin Alya nicht mehr mitbekommen hatte. Doch Nino zwinkerte mir verschwörerisch zu und deutete an, wieder gehen zu wollen. Ich erhob mich, nahm dabei die Hand von Marinette, küsste sanft ihren Handrücken und verabschiedete mich von ihr. Das wir aber noch Schule hatten, vergaß ich dabei völlig.
Als wir außer Hörweite waren, fragte ich Nino, was er mit Alya besprochen hatte, doch er lachte nur und betrat das Klassenzimmer.
Marinette Pov:
Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen, immer musste ich an die weichen Lippen denken, die ich immer noch auf meinem Handrücken spürte.
Völlig aufgewühlt, lief ich zur Schule. Wo auch unser Treffpunkt war.
Als ich nach Alya Ausschau hielt, konnte ich sie bei Nino entdecken, zum Glück war Adrien noch nicht da, weshalb ich erleichtert auf die Beiden zu ging.
"Ja, genau so machen wir das und dann gehen wir in die Geisterbahn", hörte ich Nino aufgeregt sagen.
Ich wollte gerade einen guten Morgen wünschen, als Nino Alya küsste. Peinlich berührt blieb ich sofort stehen und wendete meinen Blick ab.
"Guten Morgen Marinette", ertönte plötzlich Adriens Stimme dicht neben mir. Panisch riss ich die Augen auf und sah direkt in wunderschöne grüne Augen. "G-gog ... Monat ... Adress... ehm ich meinte ... Adrien morgen gut", stotterte ich und lächelte ihn verliebt an. Lachend schüttelte er den Kopf und nahm mich dann in den Arm. "Heute werden wir sehr viel Spaß haben, Mari", flüsterte er mir ins Ohr und ich wurde sofort feuerrot im Gesicht. Den Rest bekam ich nicht mehr mit, bis zu dem Zeitpunkt, als sich Chloé zwischen uns drängen wollte.
"Adri-Chérie", ertönte ihre hohe Stimme und riss mich dadurch aus meiner Starre, dank ihr konnte ich mich wieder fokussieren. Kurz darauf schüttelte ich den Kopf und stieg nach einer kurzen Anwesenheitskontrolle in den Bus. Alya setzte sich neben mich, denn Nino setzte sich demonstrativ neben Adrien. Als der Bus losfuhr, sah ich aus dem Fenster.
"Alya, das ist eine bescheuerte Idee, genieße du den Tag mit Nino, ich werde allein durch den Park laufen. Vielleicht finde ich auch ein ruhiges Plätzchen und zeichne einige Skizzen. Es ist womöglich auch besser so, wenn ich Adrien aus dem Weg gehe. Ich spiele einfach nicht in seiner Liga.", begann ich zu reden, dann wurde ich ruckartig zu ihr gedreht.
"Spinnst du? Genau das ist es doch was du wolltest? Jetzt hast du die einzigartige Möglichkeit, ihm näher zu kommen. Wir werden erst einige Achterbahnen fahren, uns mit Süßkram vollstopfen und dann in die Geisterbahn gehen. So ist unser Plan.", hielt sie dagegen. "Nein, das ist dein und Ninos Plan. Ich halte mich zurück", sagte ich bedrückt. Dann nahm sie mein Gesicht in ihre Hände. "Hey Marinette, hör auf so schlecht von dir zu denken, der Tag wird heute dein ganzes Leben verändern. Du wirst Adrien näher sein als sonst. Spring über deinen Schatten und riskiere es.", versuchte sie mich aufzubauen. "Aber was mache ich, wenn..."
"Wenn er dich küssen will? Ganz einfach, schließe die Augen und genieße es", lächelte sie zufrieden.
Mittlerweile waren wir im Freizeitpark angekommen und Madam Bustier verteilte an jeden die Eintrittskarten. Verwirrt sah ich mich um und konnte Alya und Nino unweit von mir sehen, doch als ich auf sie zulaufen wollte, wurde ich zurückgehalten.
"Chléo, ich habe dir schon gesagt, dass ich mit Marinette durch den Park laufe, akzeptiere es endlich", sagte Adrien und zog mich hinter sich her. Überrumpelt starrte ich auf seine Hand, die meine fest hielt.
"Tut mir leid, dass ich dich gerade als Ausrede benutze, aber sie versteht es anders nicht", erklärte er sich und dann machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit. Enttäuschung. "Ach so ... ich verstehe", nuschelte ich traurig und wendete das Gesicht ab, um nicht in Tränen auszubrechen.
"Adrien, Marinette, hier eure Karten", sprach uns Madam Bustier an und händigte uns die Karten aus. Das wird der schlimmste Tag in meinem Leben.
Betrübt lief ich Adrien, Alya und Nino hinterher. Ich wusste doch von Anfang an, dass ich keine Chance bei ihm habe. Er war sehr hübsch und reich. Warum machte ich mir so eine Hoffnung? Unbemerkt ließ ich mich nach hinten fallen, um mich dann etwas abseits auf eine Bank zu setzen.
„Warum bin ich eigentlich so bedrückt, ich wusste es doch von Anfang an.", redete ich leise drauf los und zog dabei meine Beine an mich heran. Ich hätte es doch wissen müssen.
"Da bist du ja. Ich habe dich schon überall gesucht", hörte ich Adrien, keine Sekunde später saß er neben mir. "Warum bist du hier, geh zu Alya und Nino, mit ihnen hast du mehr Spaß als mit mir.", sagte ich leise, ohne meinen Blick zu heben. Haltsuchend umklammerte ich meine Knie.
"Aber ich will bei dir sein", meinte er mit einer Spur Verlegenheit in der Stimme und legte seinen Arm um mich.
"Hier ist es schön ruhig, hätte ich nicht gedacht. Wenn du willst, können wir den ganzen Tag hier verbringen. Nur du und ich", flüsterte er leise. Mein Herz schlug hart in meiner Brust, doch seine Berührung beruhigte mich sehr.
Nach einer Weile löste ich mich von meinen Beinen und setzte mich ordentlich auf die Bank. Dabei ließ er mich nicht einmal los. Dieses Gefühl war wunderschön und ich fühlte mich geborgen.
"Da seid ihr ja, wir haben schon den ganzen Park nach euch abgesucht", schrie Alya und rannte auf uns zu. Erschrocken fuhr ich hoch und setzte mich steif aufrecht. Dass ich bis eben in den Armen von Adrien lag, ließ mich noch roter werden.
"Was macht ihr hier? Kommt Alya und ich wollen in die Geisterbahn", mischte sich nun Nino mit ein.
"Ahh ... geht ihr allein, ich bleibe hier. Geisterbahn ist nicht so meins", versuchte ich mich herauszureden. "Komm ich bin dabei und pass auf dich auf", sagte Adrien und griff nach meiner Hand, mit einer fließenden Bewegung wurde ich zum Aufstehen gebracht und schon liefen wir in Richtung Geisterbahn. Dabei hielt Adrien die ganze Zeit meine Hand.
Doch bevor wir in die Geisterbahn gingen, wollte Adrien mit uns eine Wasserbahn fahren, bei der wir klitschnass wurden. Danach fuhren wir einen riesigen Marienkäfer und mit der Zeit hatte ich ebenfalls Spaß. Ich ließ mich sogar überreden, eine Achterbahn zu fahren. Dabei klammerte ich mich schreiend an Adrien.
"Jetzt bin ich taub, Mari", lachte er beim Aussteigen. "Entschuldige", und wollte mich von ihm abwenden, doch er hielt mich auf. "Es ist schön dich so losgelöst zu sehen", flüsterte er mir ins Ohr.
"Oh, schau mal Marinette, hier haben sie deine Lieblingssüßigkeit, kandierte Äpfel", rief Alya aufgeregt. Überrascht sah Adrien zu meiner besten Freundin, dann wieder zu mir. "Liebesäpfel also?", grinste er, küsste kurz meine Hand und lief auf den Stand zu, an dem Alya und Nino schon standen. Langsam folgte ich ihnen, als Adrien sich zu mir drehte und mir einen Liebesapfel hinhielt. "Einen süßen Apfel für ein süßes Mädchen, hier Mari", lächelte er sanft und als ich ihn aus seiner Hand nehmen wollte, verweigerte er es und so musste ich davon abbeißen.
Gleichzeitig bissen wir davon ab und ich war ihm in dem Moment so nah, dass es sich fast wie ein Kuss anfühlte.
Im Hintergrund hörte ich Alya aufgeregt jubeln.
"Der Apfel schmeckt viel besser als ich dachte", sagte er leise und schenkte mir ein sanftes Lächeln. Auf dem Weg zum nächsten Fahrgeschäft verputzte ich den Apfel und Adrien hielt dabei ständig meine Hand.
"So da wären wir", riss mich Nino aus den Gedanken. Ich musste die ganze Zeit an vorhin denken.
Ehrfürchtig sah ich zu dem Gebäude, davor standen Mumien und andere Gestalten, zudem hingen überall Spinnweben.
"A-Also wenn ihr wollt, könnt ihr rein, ich warte hier", fiepte ich leise und zitterte etwas. Ich hatte Angst im Dunkeln, vor Spinnen und vor Monster.
Als Adrien mein Zittern bemerkte, nahm er mich in den Arm und drückte mich fest an sich. "Alles gut, ich bin bei dir. Dir wird nichts passieren. Und wenn du wirklich nicht mehr kannst, gibt es immer noch einen Notausgang. Ich werde immer bei dir bleiben", beruhigte er mich und nahm nach einiger Zeit mein Gesicht in seine Hände. Sie waren warm und weich. Liebevoll streichelte er mir über die Wange. Seine Augen zogen mich in seinen Bann, sodass ich zustimmte und mit ihnen das Gebäude betrat. Innen war es zwar auch gruselig, aber noch auszuhalten. Dann setzten wir uns in zweier Wagen und ich ergriff sofort seine Hand. Es war schon Gewohnheit, denn wenn ich sie nicht spürte, fehlte etwas. "Keine Angst ich bin bei dir", raunte er mir ins Ohr und streichelte mit dem Daumen über meinen Handrücken.
Die Fahrt begann und ich drückte mich gleich nach dem Start an ihn. Immer wieder erschreckten uns Monster oder ähnliche schreckliche Gestalten. Gerade kamen wir in einem Bereich an, der nicht ganz so gruselig war, lag auch wohl daran, dass es hier heller war als in den vorherigen Bereichen. Plötzlich berührte mich etwas im Nacken und als ich mich umdrehte, stand ein Kopfloser hinter mir. Augenblicklich begann ich panisch zu schreien und klammerte mich an Adriens Hals fest. Ich hörte ihn zwar amüsiert lachen, aber dennoch legte er seine Arme um mich.
Als wir endlich draußen waren, schwor ich mir, dass ich nie wieder in so etwas gehen werde, auch wenn mich strahlende grüne Augen gefangen nehmen.
Alya und Nino warteten schon auf uns.
"Und, war doch megacool", freute sich Alya, dabei klammerte sie sich ebenfalls zitternd an Nino. "Hihi, ja Alya war froh, als wir wieder raus waren, nicht wahr?", stichelte er. "Was, nein, das stimmt nicht", beschwerte sie sich. Es war für mich eine willkommene Abwechslung, denn nur langsam beruhigte ich mich.
"Ich wäre dafür, dass Marinette jetzt einmal einen Vorschlag macht", meinte Adrien und lächelte mich dabei an.
"Ehm ... was ich? Ach nein, ihr habt doch einen Plan. Ich füge mich", sagte ich verlegen.
"Was möchtest du als nächstes machen, Chérie", raunte er mir nah an den Lippen und fast wäre es zu einem Kuss gekommen, so nah war er mir. "Ahh schaut mal ein Liebestunnel", hörte ich einige Mädchen aufgeregt kreischen.
"Ehm Liebsestunnel?", hauchte ich und verlor mich im Grün seiner Augen.
Adrien Pov:
"Ehm Liebsestunnel?", stotterte sie und ich musste einfach Lachen. Sie war einfach zuckersüß und mit ihren Versprechern Gold wert.
Es war bis hierher alles nach Plan gelaufen, denn ich merkte heute noch einmal deutlich, was mir Marinette wirklich bedeutet. Dieses besondere Gefühl in ihrer Nähe wurde immer größer.
"Ok, dann lass uns dahin gehen", stimmte ich zu und zog meine Partnerin einfach hinterher.
Am Liebestunnel angekommen waren massenhaft Pärchen und langsam bereute ich meine Entscheidung.
"Mari, wie wäre es, wenn wir doch lieber auf das Riesenrad gehen?", fragte ich sie, jedoch verneinte sie und stieg in eine der Gondeln. Ich gab nach und folgte ihr. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Nino und Alya in eine andere Richtung gingen. Ok, jetzt war ich auf mich allein gestellt.
Es war ein starker Kontrast zur Geisterbahn. Überall waren Blumen und Herzchen. Es lief sogar eine sanfte romantische Melodie im Hintergrund. Als ich neben mich sah, schlug mein Herz schnell und aufgeregt gegen meinen Brustkorb. Marinette sah so wunderschön aus, als sie die verschiedenen Blumen betrachtete.
Unsere Blicke trafen sich und ich konnte spüren, wie mir fast die Luft wegblieb. Das Himmelblau ihrer Augen strahlte heller als jeder Sonnenstrahl. Langsam kamen wir uns näher und ich musste sie berühren, weshalb ich meine Hand auf ihre Wange legte.
"Du bist wunderschön Mari-Chérie", raunte ich ihr nah an die Lippen. Leise kicherte sie und legte ihre Hände auf meinen Brustkorb. Insgeheim hoffte ich, dass sie meinen Herzschlag nicht spürte, doch das war unausweichlich. "D-deins auch schlägt hart Herz", stammelte sie wieder. "Mari du musst nicht aufgeregt sein. Schau mich an und sag, was du denkst", sagte ich beruhigend und streichelte dabei sanft ihre Wange.
"Adrien ... ich ... liebe dich", flüsterte sie und wäre ich nicht so nah, hätte ich es wahrscheinlich nicht verstanden, so leise war es.
"Ich liebe dich auch, Marinette", antwortete ich ebenso leise, dann zog ich sie noch näher an mich heran.
Federleicht berührten sich unsere Lippen. Mein erster Kuss, mit einem wunderschönen Mädchen. Doch lange konnte ich es nicht genießen, denn wir wurden von Gekreische und Geklatsche aus unserer romantischen Blase gerissen. Als ich aufsah, waren wir schon aus dem Tunnel raus und unsere ganze Klasse stand am Ausgang des Fahrgeschäftes.
Marinette war rot angelaufen und sprang regelrecht aus der Gondel. Leider war sie schneller als ich, denn ich wollte noch nach ihrer Hand greifen.
"Marinette", rief ich, doch sie war schon außer Reichweite.
"Das war voll süß", kreischte Alya und die anderen Mädchen aus unserer Klasse. Nur die blonde Chloé und ihre Freundin Sabrina standen abseits und würdigten mich keines Blickes. Aber das war mir egal. Ohne auf jemanden zu achten, rannte ich Marinette nach. Es dauerte eine Weile, bis ich sie fand.
"Hey Chérie", sagte ich und kniete mich vor sie hin. Sie saß in einem kleinen Waldstück unweit vom Liebestunnel, an einem Baum und weinte. Kommentarlos zog ich sie auf die Beine und nahm sie auf den Arm. Mit etwas Abstand lief ich zum Ausgang zurück. Dort ließ ich sie wieder runter. Dann rief ich meinen Chauffeur an, dieser war dann auch nach kurzer Wartezeit da.
"Komm wir fahren nach Hause", bestimmte ich und stieg mit ihr ins Auto. Bei ihr angekommen stiegen wir aus und betraten ihr Zimmer.
Zum ersten Mal sah ich überall Bilder von mir, die sie panisch vor mir zu verstecken versuchte.
"Wenn ich dir ein Geheimnis von mir verrate, lässt du dann die Bilder hängen?", schlug ich ihr vor.
"Geheimnis?", wiederholte sie neugierig. Ich nickte und zog mein Handy aus meiner Tasche. Als ich es entsperrte, war sie zu sehen, wie sie konzentriert an einer Zeichnung saß.
Ein Blick auf das Handy genügte und Marinette begann wieder zu strahlen. "Das ... bin ja ich ...", stammelte sie, allerdings ohne ihre typischen Wortverdreher. Große hellblaue Augen fixierten mich und ich hatte das Gefühl, mich in ihnen zu verlieren. "Seit ... wann?", fragte sie und die sanfte Röte auf ihren Wangen machte mich einfach sprachlos. Kurz überlegte ich. "Ich habe dieses Bild an meinem ersten Schultag gemacht. Ich hoffe, das ist nicht schlimm..." Wieder klopfte mein Herz viel zu schnell und ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich es wieder beruhigen sollte. Aber eines war mir klar. Dieses Mädchen vor mir, war im Begriff mein ganzes Leben zu verändern. Ihre hellblauen Augen, ihr sanftes Lächeln, diese liebevolle Art, selbst sogar ihre typischen Wortverdreher machten sie einfach liebenswert und bereits an meinem ersten Schultag hatte dieses Mädchen unbewusst mein Herz gestohlen.
"Weißt du noch an den ersten Tagen in der Schule? Chloé hatte dir einen Kaugummi auf deinen Sitz geklebt und als ich ihn entfernen wollte, warst du so sauer auf mich. Du hattest ein falsches Bild von mir." Während ich sprach, nahm ich ihre Hände in meine und streichelte dabei sanft mit meinen Daumen über ihre Handrücken. "Als ich dich dann später sah, wie du auf besseres Wetter gewartet hast, habe ich meinen Mut zusammengenommen und dich nochmal angesprochen." Mein Blick ruhte auf Marinette, welche gespannt meinen Worten lauschte. Auch wenn ich sonst keine Probleme hatte, die passenden Worte zu finden, fiel mir dieses Gespräch wirklich schwer. Wann gestand man denn auch großartig jemanden seine Gefühle? Trotzdem erinnerte ich mich gern an jenen Tag zurück. Diese intensiven Blicke, die mir Marinette zugeworfen hatte, als ich ihr meinen Regenschirm hingehalten hatte. Ihre geweiteten Pupillen, als sie scheinbar realisierte, dass ich keiner dieser verwöhnten reichen Snobs war. Und der Moment, in dem dieses Mädchen mir mein Herz gestohlen hatte.
"Ich gab dir meinen Regenschirm und als er einfach zuging, hat sich etwas zwischen uns verändert. Dein Lachen in diesem Moment hat mir das Herz gestohlen." Langsam führte ich ihre rechte Hand und legte sie auf meine linke Brust. So konnte sie das Herz, welches für sie schlug, in aller Deutlichkeit spüren. Es klopfte viel zu schnell, aber das verdeutlichte ja nur, dass die Worte aus meinem Mund der Wahrheit entsprachen. "Marinette Dupain-Cheng, das war der Moment, in dem ich mich in dich verliebt habe."
Ein Blick auf Marinette's Gesicht genügte. Zwei süße kleine Tränchen hatten sich aus ihren Augenwinkeln gelöst und bahnten sich ihren Weg über ihre geröteten Wangen. Sanft strich ich ihr eine Träne weg, während sie ihre zarten Lippen teilte. "...Adrien... ich..." Wieder brach das Mädchen mit den schönsten blauen Augen ihren Satz ab. Manchmal hätte ich zu gern gewusst, an was sie dachte. Denn das würde nämlich vieles einfacher machen. "... Dein Blick ... damals ... die ehrlichen Worte ... die du mir gesagt hast. Ich ... mir ... geht ... es auch so." Stotterte sie zwar, schaffte es aber ohne ihre Wortverdrehung mit mir zu sprechen. Aber schon allein, diese Worte brachten mein Herz zum Stocken. Wenn es ihr genauso wie mir geht, dann war sie etwa schon die ganze Zeit in mich verliebt gewesen?
Wenn ich so darüber nachdachte, war dieser Moment, der Ausschlaggebende gewesen, in dem Marinette mit den Wortverdrehungen angefangen hatte. Ich war so dumm gewesen.
Diese Erkenntnis traf mich härter als gedacht.
"Ich liebe dich, Mari-Chérie." Platzte es schlussendlich aus mir heraus und ich zog das kichernde Mädchen in meine Arme. "Ich liebe dich auch ..." Zuckersüß, trafen mich ihre Worte und dieser Ausflug hätte schöner nicht sein können. Wieder schwelgte ich in dem himmelblau ihrer Augen und viel zu spät bemerkte ich ihre federleichten Lippen, die sich so wunderbar auf meinen anfühlen.
Ende~
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