1. Kapitel

Dunkelheit. Sie schlug die Augen auf und sah...nichts. Plötzlich ging eine kleine rote Lampe an einer Wand an. Sie stand auf. Sie stand in einem kleinen dunklen Raum mit einem Gitter am Boden und an den Wänden. Kisten standen an der Seite. Auf einmal setzte sich der Raum in Bewegung. Er fuhr nach oben, wie ein Aufzug. Sie verlor das Gleichgewicht und taumelte gegen die eine Wand. Das Gitter war schärfer als sie gedacht hatte. Es schrappte ihre Wangen auf. Ein starker Schmerz durchfuhr sie. Sie glitt auf den Boden und blieb liegen. Langsam kamen ihr die Tränen. Wo war sie hier? Von wo kam sie? Warum war sie hier? Und wer war sie? Der Aufzug fuhr weiter nach oben, bis er plötzlich mit einem heftigen Ruck stehen blieb. Es blieb kurz ruhig, dann öffnete sich die Decke. Sie schaute hoch, grellem Sonnenlicht entgegen. Über ihr standen ca. dreißig Jungs um den oberen Rand des Raumes herum. Bei ihrem Anblick fingen sie an zu tuscheln. "Ein Mädchen!" "Warum ein Mädchen?" "Wie alt schätzt du sie?" "Wie sieht sie aus?" "Ist sie hübsch?" Das Mädchen fing ein paar ihrer Gesprächsfetzten auf. Einer der Jungs sprang in den Raum zu ihr. "Komm, raus hier Frischling. Willkommen auf der Lichtung." "Bitte wo?", fragte sie zitternd. "Auf der Lichtung, dem Herzen des Labyrinthes! Ich bin Alby, Anführer der Lichter!", erklärte der Junge. Das Mädchen wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht, doch die Tränen verschmierten zusammen mit dem Blut, dass aus der aufgeschrammten Stelle floss. Ein weiterer heftiger Schmerz durchfuhr sie. Der dunkelhäutige Junge streckte ihr seine Hand entgegen. "Komm jetzt erst mal raus hier. Clint wird sich das bestimmt gleich anschauen, Frischling!", redete Alby beruhigend weiter. Sie nahm seine Hand und er zog sie hoch. Mühevoll kletterte sie aus der Box. Aber zwei weitere Jungs halfen ihr, herauszukommen. Oben rappelte sie sich auf und klopfte sich ihre Kleidung ab. Sie trug eine dunkelblaue Hose mit einem hellgrauem T-Shirt. Ihre Füße steckten in braunen Stiefeln. Sie blickte in die Runde. Es waren nur Jungen, die sie alle etwas verwirrt anstarrten. "Was ist? Habt ihr noch nie ein Mädchen gesehen?", fragte sie nun auch verwirrt. "Doch, bestimmt alle irgendwann mal. Aber nicht mehr, seitdem wir hier sind. Es kommt zwar jeden Monat ein neuer Lichter, aber bisher noch kein Mädchen. Aber komm jetzt erst mal mit, dann kann sich Clint das an deiner Wange mal anschauen", antwortete Alby, der jetzt auch aus der Box geklettert war. Sie nickte und folgte Alby und einem anderen Jungen, der aus der Menge herauskam. Das war Clint also. Sie folgte den beiden in eine Hütte, wo in der Mitte eine Liege war. "Komm, setzt dich hier hin!" Clint wies zu der Liege. Sie setzte sich drauf und Clint holte etwas, um die Wunde zu desinfizieren. Es brannte kurz, doch dann war es vorbei. "Das jetzt irgendwie zu verbinden, sieht in jeder Hinsicht total klonk aus. Lassen wir es jetzt einfach so verheilen, das geht schon", meinte Clint zuversichtlich. Sie nickte, doch etwas störte sie. Was zur Hölle bedeutete Klonk? Doch sie ging nicht weiter darauf ein. "Komm jetzt Frischling, ich zeig dir die Lichtung", schlug Alby vor und sie ging mit ihm nach draußen. „Weißt du eigentlich, wie du heißt?", fragte Alby. Das Mädchen überlegte fieberhaft, doch ihr wollte kein Name in den Sinn kommen, der ihr gehören könnte. „Nein, tut mir leid. Ich weiß es nicht." „Das ist nicht schlimm. So geht es allen am Anfang. Dein Name kommt dir in den nächsten Tagen bestimmt. Bis dahin musst du nur damit leben, dass dich alle Frischling nennen werden. Aber da müssen anfangs alle durch. Also, diesen ganzen Platz nennen wir die Lichtung. Wir nennen uns deshalb die Lichter. Wir arbeiten hier alle in verschiedenen Aufgabenbereichen. Es gibt die Schlitzer, die Köche, die Baumeister, Sanis, die Hackenhauer, die Eintüter, die Schwapper und die Läufer. Du wirst bei jedem Aufgabenbereichen, außer bei den Läufern einen Tag verbringen, um diese Bereiche mal auszuprobieren und damit wir sehen können was am besten zu dir passt. Hast du jetzt schon irgendwelche Fragen?" "Um ehrlich zu sein habe ich jetzt gerade bestimmt nur die Hälfte verstanden. Was sind Schlitzer, Hackenhauer, Eintüter, Schwapper und Läufer? Und warum verbringe ich keinen Tag bei ihnen?" Alby grinste. "Stimmt, dass ist alles sehr viel auf einmal . Also die Schlitzer sind die, die sich um die Tiere kümmern, die Hackenhauer arbeiten auf dem Feld und bauen Gemüse an. Die Eintüter sind so was wie die Polizei hier. Außerdem begraben sie die Toten." Bei diesen Worten lief ihr ein Schauer über den Rücken. "Schwapper kümmern sich um die Sauberkeit hier auf der Lichtung. Der Job der Läufer ist es jeden Tag in das Labyrinth zu laufen und zu versuchen einen Ausgang zu finden. Du wirst keinen Tag mit ihnen verbringen, da man nicht sofort zum Läufer gemacht werden kann. Alles verstanden?" "Ich glaube schon. So ungefähr." Alby lachte. "Wer hat das hier alles erschaffen? Wieso sind wir hier? Warum sind es nur Jungs? Warum ist da draußen ein Labyrinth? Und was ist da drinnen?", schaffte sie sich die Fragen, die ihr schon die ganze Zeit zu schaffen machte von der Seele. Alby sah sie zögernd an. "Erstens: Wir wissen nicht genau wer das alles erschaffen hat, aber im Labyrinth gibt es Tafeln auf denen WICKED geschrieben steht. Und da drunter heißt es, dass es für World In Catastrophe: Killzone Experiment Department steht. Zweitens: Wir haben keine Ahnung wieso wir hier drinnen sind, aber wir vermuten, dass es ein Test ist. Um deine dritte Frage zu beantworten: ich kann es mir beim besten Willen selbst nicht erklären, warum du bis jetzt das einzige Mädchen bist. Vielleicht ändert sich das aber noch. Da draußen im Labyrinth sind die, wie wir sie nennen, Griewer. Nicht wirklich erfreuliche Wesen. Habe ich jetzt deinen Fragen zu genüge beantwortet?" Sie nickte. "Ich vermute schon!" Die beiden waren mittlerweile bis zum Rand der Lichtung gelaufen. Jetzt standen sie neben einem der vier Ausgänge. Sie schaute rein. Die efeubewachsenen Mauern ragten beängstigten in die Höhe. Der Weg führte ein paar Meter gerade aus und dann bog er nach links ab. Sie ging noch ein paar Schritte auf den Eingang zu und wäre noch viel weiter gegangen, hätte Alby sie nicht zurückgehalten. "Wir haben hier drei wichtige Regeln. Mache deinen Teil, verursache keinen Ärger und am wichtigsten, gehe nicht ins Labyrinth! Es ist zu unserem eigenen Wohl. Du willst dich wirklich nicht im Labyrinth verlaufen. Es ist gut, dass sich nachts die Tore schließen, sonst hätten wir die Griewer nicht nur im Labyrinth!", mahnte er sie. In diesem Moment bogen zwei Personen im Labyrinth um die Ecke und liefen auf die Lichtung zu. "Wird ja auch mal Zeit das die beiden wiederkommen. Die Tore schließen sich bald!", murmelte Alby tadelnd. Der eine der beiden hatte schwarze Haare und offensichtlich asiatische Wurzeln. Der andere war etwas größer und hatte blonde Haare. "Alby, was ist denn? Wo ist der neue Frischl...", fing der dunkelhaarige an, stoppte aber, als er sie sah. Auch der andere sah sie erstaunt an. "Das ist unser Frischling. Sie ist heute mit der Box hochgekommen. Das hier ist Minho und das ist Newt." Alby deutete zuerst auf den dunkelhaarigen und dann auf den blonden. "Hallo", murmelte sie verlegen. Die beiden Jungs starrten sie immer noch an. Minho war der erste, der sich wieder fing. "Willkommen im Labyrinth, Frischling. Mach dich auf eine Zeit voller Angst, Ungewissheit und blöden Anmachen von diesen Strünken bereit." Minho lachte. Das Mädchen war sich nicht sicher, ob das jetzt als Scherz gemeint war oder nicht. Newt hatte sie die ganze Zeit angestarrt. "Hab ich irgendetwas im Gesicht?", fragte sie verunsichert. Kaum merklich schüttelte er den Kopf. "Na, Newt, gefällt dir unser Frischling hier?", lachte Minho. Newt wurde rot und schüttelte den Kopf. "Nein... ich meine, nicht, dass du nicht gut aussiehst aber..." "Schon gut. Ich versteh schon!", meinte sie und musste grinsen. "Ich glaube Newt und ich sollten dann mal in den Kartenraum, um die Wand- Konstellation von heute zu dokumentieren. Wenn sich Newt nach diesem Anblick überhaupt noch konzentrieren kann!" Der immer noch lachende Minho zog den mittlerweile noch roter gewordenen Newt mit sich. Alby räusperte sich. "Es gibt gleich Essen. Komm mit ich stell dir Pfanne vor. Er kocht hier für alle." Sie folgte ihm über die Lichtung zu einem Gebäude mit Küche, in dem ein großer kräftiger Junge, der in einem großen Topf rührte, stand. Neben dem Topf stand auf dem Herd eine Pfanne in der mehrere streifen Speck brutzelten. Sie merkte erst jetzt wie hungrig sie war und der Duft vom Speck hypnotisierte sie förmlich. "Armer Newt. Er wäre so glücklich, wenn du ihn genauso anstarren würdest wie diesen Speck!" Erschrocken drehte sie sich zu einem grinsenden Minho um. "Das, das meinst du jetzt nicht ernst, oder?", fragte sie immer noch erschrocken. "Doch es ist mein voller Ernst. Aber noch was anderes. Wenn du so auf Speck stehst, kann ich ja nachher versuchen einen von Pfanne zu schnorren. Wenn Newt nicht schon einen ähnlichen Gedanken hatte", feixte Minho. "Warum bekommt nur ihr Speck? Das ist unfair!", beschwerte sie sich gespielt schmollend. "Tja, ist halt eben nur für die Läufer, also die Elite hier gedacht. Vielleicht bekommst du aber einen Frischling Bonus! Sonst musst du dich eben mit den restlichen überaus kulinarischen Speisen die Pfanne so auf Lager hat abfinden!" Der letzte Satz triefte nur so von Ironie. "Hey, das habe ich gehört! Dafür bekommt der Frischling deine Ration Speck!", rief ihnen der Junge namens Pfanne zu. Minho riss empört den Mund auf. "Tja, Frischling Bonus eben. Soviel zur Elite auf der Lichtung", lachte sie. "Kommst du, Frischling? Lassen wir die beiden das mal unter sich ausmachen. Ich zeig dir noch, wo du nachher schlafen kannst." Alby stand an der Tür von der Küche. Sie folgte ihm wieder nach draußen und er führte sie zu einem Teil, wo zwischen den Bäumen mehrere Hängematten gespannt waren. Er ging zu zwei Bäumen, die etwas weiter entfernt von den meisten war. "Ich glaube es wäre besser, wenn du nicht direkt mitten bei den anderen Jungs schlafen würdest. Ich weiß nicht genau, wie sie so auf dich reagieren, so als einziges Mädchen hier." Er spannte eine neue Hängematte zwischen die Bäume während er das sagte. Sie nickte wieder. Von der Küchenhütte her tönte eine Art Gong her, der daraus bestand, dass Pfanne mit einem Löffel auf einen Topf schlug. "Scheint so als gäbe es jetzt was zu essen", meinte sie grinsend. Beide liefen wieder zurück und stellten sich hinten an die Schlange an Lichtern an, die sich schon gebildet hatte. Alle drehten sich zu ihr um, als sie kam. Doch sie gab ihr bestes nicht das Gefühl zu bekommen im Boden versinken zu müssen. Als Pfanne ihr ihre Portion gab, beugte er sich vor und raunte: "Komm nachher nochmal her und dann bekommst du noch etwas vom Speck!" Grinsend nickte sie und ging, um sich zu Minho, Newt, Alby und zwei anderen Jungs zu setzen. "Der da ist Zart, Hüter der Hackenhauer und dieser andere sehr heitere Geselle ist Gally, Hüter der Baumeister. Er ist nur so grummelig, weil ihm vorhin der Hammer auf den Fuß gefallen ist ", stellte Minho die beiden anderen vor. Gally verdrehte grummelnd die Augen, bei diesen Worten. "Hey Frischling!", begrüßte Zart sie. Sie setzte sich dazu und fing an zu essen. Ihr Hunger war so groß, dass sie immer schneller den Kartoffelbrei, die Bohnen und das Fleisch in sich hereinstopfte. Nachdem sie den letzten Löffel Bohnen gegessen hatte schauten sie die Jungs verblüfft an. "Also Hunger hatte ja jeder hier schon mal, aber das ist jetzt echt Rekordzeit!", staunte Minho, der selber noch ungefähr die Hälfte auf seinem Teller hatte. Bei den anderen war es ähnlich. "Hey, was kann ich dafür, dass ihr alle anscheinend irgendetwas gegessen habt, bevor ihr mit der Box hochgeschickt wurdet. Ich anscheinend nicht. Und außerdem schmeckt mir das Essen!", verteidigte sie sich. Minho schüttelte nur grinsend den Kopf und aß weiter. Die anderen widmeten sich auch wieder ihrem Essen. Das Mädchen musterte sie alle. Newt schaute in genau dem Moment hoch, in dem sie ihn anschaute. Die beiden schauten sich in die Augen. Sie hatte noch nie so schöne braune Augen gesehen. Minho räusperte laut, als er die beiden bemerkte. Sie schaute nach unten, doch spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. "Ich geh dann mal mir noch eine zweite Portion holen", stammelte sie, stand auf und ging zu Pfanne. Pfanne gab ihr noch eine Portion Kartoffelbrei und den versprochenen Speck. Wieder am Tisch aß sie zuerst den Kartoffelbrei und machte sich dann genüsslich über den Speck her. "Frischling Bonus, wie?", fragte Newt. "Daf auchf!", schmatze Minho, der immer noch ein Drittel seiner Portion vor sich hatte. "Minho hatte vorhin einen sehr amüsanten Konflikt mit Pfanne, weswegen ich seine Portion an Speck bekommen habe", erklärte sie weiter. Alle anderen außer Minho fingen an zu lachen. "Also ich finde das gar nicht lustig. Da rennt man jeden Tag durch so ein riesiges Labyrinth, müht sich einen ab, für die anderen einen Ausgang zu finden und dann werden einem auch noch die täglichen Speck- Rationen gestrichen!", maulte Minho beleidigt, weshalb die anderen nur noch mehr .

Nach dem Essen kamen alle Lichter zu einem Platz mit Feuerstelle. Sie bauten ein riesiges Lagerfeuer auf, dass nach einigen Minuten lichterloh brannte. Das Mädchen saß auf einem auf dem Boden liegenden Baumstamm und starrte in die Flammen. Sie dachte über alles was an diesem Tag passiert war nach. Innerhalb dieser paar Stunden hatte sich höchstwahrscheinlich alles in ihrem Leben verändert. Aber es fühlte sich nicht real an. Vielleicht einfach noch nicht. Alles wie ein großer Traum, bei dem sie irgendwann einfach aufwachen würde. Aber wollte sie das? Wie war der Rest der Welt außerhalb des Labyrinths. War die Welt da draußen so schlimm, dass es sich lohnte Jugendliche in so einem Ort einzusperren? Oder was gab es sonst für Gründe? Und warum konnte sie sich an ihren Namen nicht erinnern? "Kann ich mich zu dir setzten?", riss eine Stimme sie aus ihren Gedanken. Newt stand vor ihr und schaute sie lächelnd an. "Klar!" Er ließ sich neben ihr auf den Boden fallen. "Ist alles okay mit dir?", fragte er etwas besorgt. "Glaub schon. Es ist halt alles etwas viel auf einmal! Und ich wüsste gerne, wie ich heiße und wer ich bin.", antwortete sie seufzend. "Viel war es für uns alle. Aber glaub mir es wird besser nach einiger Zeit! Und dein Name kommt dir sicher auch ganz bald", beruhigte Newt sie. "Danke!" "Na los, komm mit. Dieser Abend ist dir zu Ehren!" Er sprang auf und zog sie mit sich. Sie gingen ein paar Schritte, als ihnen auch schon Gally entgegenkam. "Hey ihr beiden. Ich habe vorhin etwas ausprobiert. Wollt ihr es mal probieren?" Er hielt den beiden zwei Gläser mit einer gelb-goldenen Flüssigkeit drinnen entgegen. "Was genau ist das?", fragte Newt argwöhnisch. "Naja, so eine Mischung aus dies und das, einfach mal so ein paar Getränke, die ich in der Küche gefunden habe!", erklärte er. Das Mädchen griff nach einem der Gläser. "Ich bin mir ja nicht wirklich sicher, ob das so sicher ist", wollte Newt noch sagen, doch da hatte sie schon einen großen Schluck getrunken. Es schmeckte etwas merkwürdig. Sie war sich nicht sicher, nach was genau es schmeckte, doch es war sowohl süß als auch sauer und bitter. Doch als sie runter schluckte schien es ihren kompletten Magen zu wärmen. Sie grinste und nahm noch einen Schluck. Gally grinste auch, doch Newt schaute sie skeptisch an. "Und das schmeckt?" "Jetzt hab dich mal nicht so. Es schmeckt wirklich nicht schlecht!", überzeugte sie ihn. Er nahm auch einen Schluck, doch prustete alles wieder aus. "Was zur Hölle ist das?", fragte er nochmal und verzog das Gesicht. "Wie schon gesagt. Alles mögliche. Und außerdem lässt es einem Haare auf der Brust wachsen!" Jetzt grinste Gally noch mehr. Nun verzog das Mädchen ihr Gesicht. "Hättest du das nicht früher sagen können?", rief sie entsetzt. Gally lachte. "Das war doch nur ein Scherz. Ich wollte sehen, wie du reagierst!" Sie boxte ihn in den Arm. "Autsch! Der hat gesessen. Du hast ziemlich Kraft. Du könntest gut als Baumeister arbeiten!" "Apropos, wann fange ich damit an die Jobs auszuprobieren?", fragte sie die beiden. "Morgen wird dir Alby sagen, womit du anfängst und dann probierst du jeden Tag was anderes aus!", erklärte Newt. Das Mädchen nickte und nahm einen weiteren Schluck aus dem Glas. Newt nahm ebenfalls nochmal einen vorsichtigen Schluck, prustete ihn aber wieder aus. Gally und das Mädchen mussten wieder das Lachen anfangen. „Hast du das eigentlich selber schon probiert, Gally?", fragte Newt mit verzogenem Gesicht. „Nö. Ihr beiden wart jetzt meine Testpersonen." Newt schüttelte den Kopf. „Hey Frischling, ist dir dein Name mittlerweile schon eingefallen?", wandte sich Gally nun wieder an das Mädchen. Sie schüttelte den Kopf: „Ist das normal, dass das so lange dauert?" „Keine Sorge. Manchen ist erst nach drei Tagen ihr Name wieder eingefallen. Schlaf einfach jetzt eine Nacht drüber und vielleicht fällt er dir morgen ein", munterte Newt sie auf. Sie merkte, wie müde sie eigentlich war. „Ich glaube ich geh dann auch ins Bett. Gute Nacht ihr beiden." „Ich bring dich noch zu deiner Hängematte!", schlug Newt vor. „Gute Nacht, Frischling", sagte Gally. Newt ging mit ihr zu der Hängematte. „Wo schläfst du eigentlich, Newt?" „Ich hab eine kleine Hütte ein wenig weiter hinten, da ich stellvertretender Anführer bin." „Aha. Dann, danke, dass du mich noch begleitet hast. Gute Nacht, Newt", sagte sie lächelnd. „Schlaf gut, Frischling", verabschiedete er sich und ging zurück zum Lagerfeuer. Das Mädchen legte sich in ihre Hängematte und starrte den Himmel an. Durch die Blätter des Baumes an dem die Hängematte festgebunden wurde, konnte sie den Sternenhimmel sehen. Die Sterne beruhigten sie. Es brauchte nicht lange, da war sie eingeschlafen.



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