Nicht nur ein Traum
"Jetzt sollten wir aber mal nach deinem Schatz sehen! So lange kann man doch fast gar nicht schlafen?". Auf leisen Sohlen tippelte Loreen ins Nebenzimmer und beugte sie sich zu ihm herunter und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Ganz langsam öffnete er seine Augen, reckte und streckte sich nach allen Seiten und schaute sie fragend an : "Hatte ich aber gerade einen schönen Traum gehabt : Es duftete nach leckerem Essen und wir hocken vor einem reichlich gedeckten Tisch mit allerlei Köstlichkeiten aus dem Orient.". Da fing nun auch Mary an zu lachen und meinte nur: " Dann solltest du aber schnell aufstehen, du Schlafmütze, damit wir endlich essen können! ".
Er versuchte sich zu erinnern, wie er hierher gekommen war. Keine Chance. Er war einfach noch nicht richtig wach. Als er in zwei lachende Augen blickte, die ihm sehr bekannt waren, war er zufrieden. "Erinnerst du dich nicht mehr? Mary hat uns gefunden, halb verdurstet und hat uns zu sich mitgenommen. Dann wurdest du plötzlich so müde und hast dich schlafen gelegt, während wir das Essen zubereitet haben. Da war er sofort hellwach. "Essen. ..Jetzt...". Das bei Männern immer alle Sicherungen durchbrennen, wenn sie hören, es gibt etwas zu essen. Aber das muss wohl in der Entwicklung zum Menschen liegen.
Dann sahen sich alle drei an und fingen herzhaft an zu lachen. Man könnte denken, da hätten sich drei alte Freunde getroffen, um gemeinsam zu essen und nicht zwei, die gerade bei einer Fremden zu Gast sind. Und dass mit ihrem Professor musste Loreen auch erst einmal verdauen. Aber schön, sie hoffte ihn später einmal treffen zu können genauso wie sie Mary auch unbedingt wiedersehen wollte.
Es lag ein verführerischer Duft in der Luft, nach orientalischen Kräutern und Ölen. Einfach herrlich. "Nun sollten wir essen, greift doch endlich zu! Es wird sonst noch alles kalt.". Das ließen sich Loreen und ihr Schatz nicht zwei Mal sagen. "Doch nun sollten wir den morgigen Tag planen, denn jetzt sollten wir nicht mehr nach draußen gehen! Es sind immer Grabräuber unterwegs und die sind natürlich auch bewaffnet. Tagsüber werde ich geschützt von einem eigenen Bodyguard. Da können wir dann direkt zur Sphinx reisen, ihr wollt die doch sicher sehen? ". Eigentlich wollte Loreen das nicht unbedingt, ließ sich aber dann doch darauf ein. Vielleicht würde sie ja dort Mustafa begegnen. Denn auch ihn hatte sie in ihr Herz geschlossen und hoffte so sehr ihm noch die eine oder andere Frage stellen zu können. Aber dies stand auf einem ganz anderen Blatt. Und heute ist heute...Und morgen ist morgen.
Mary und Loreen haben noch schnell den Abwasch erledigt, jetzt war aber noch genug Zeit zu plaudern. Vielleicht hatte ja Mary einen Anhaltspunkt für sie, konnte etwas über den Zauberer erfahren. Mary lauschte nun den Worten von Loreen und schüttelte oft ungläubig den Kopf. Aber unterbrechen wollte sie sie nicht. Sie schaute sie an und fing plötzlich an von selbst eine Geschichte zu erzählen. Diese glich haargenau der, die Loreen erlebt hatte. Somit war klar, dass dies alles wirklich passiert war. Doch auch Mary hatte vorerst keine Lösung für sie parat, wie man dem Zauberer habhaft werden könne. Allerdings kannte sie einen Mustafa und so wie Loreen ihn ihr beschrieben hatte, könnte das durchaus der Mustafa sein, der mit Loreen geflohen war, bis nach Berlin und. Aber das können wir morgen noch herausfinden. Denn das viele reisen machte einfach nur müde und so zog sie sich zurück, um Arm in Arm mit ihrem Schatz einzuschlafen. Vorher blickte sie demütig nach oben,als wollte sie darum bitten, noch hier bleiben zu dürfen.
Der neue Tag war gerade im Begriff sich zu zeigen, da hörte Loreen aus dem Nebenzimmer ein paar unbekannte Stimmen. Sofort war sie hellwach und weckte auch ihren Schatz. Der schaute noch etwas verschlafen drein, war aber auch gleich in Hab-Acht-Stellung. Schnell packten sie ihre wenige Habe zusammen und wollten schnellstens verschwinden. Es gab keinerlei Grund dafür, denn ihre Türen wurde aufgestoßen und ein zwei Meter großer Hüne blickte in ihre Richtung.
"Hi, ich bin James. Mary hat euch doch bestimmt schon von mir erzählt?".
Jetzt dämmerte es Loreen: "Aaah, der Bodyguard.". "Ja genau, der bin ich. Keine Angst, wenn ich dabei bin, tut euch niemand was. ". Von seiner Erscheinung her war er furchterregend, ebenso groß wie breit... Also so breit wie hoch., aber von seinem Wesen her war er ein gutmütigen Teddybär. Er selbst hatte eine eigene Familie, was eher untypisch in seinem Beruf war. Seine Frau arbeitet in der Botschaft und ist die rechte Hand des amerikanischen Botschafters. Sie erfährt also auch von ungewöhnlichen Aktivitäten, die der Öffentlichkeit nicht unbedingt zugänglich gemacht werden. Deswegen war James als Bodyguard von Mary eingeteilt worden, weil es immer wieder zu größeren oder auch kleineren Zwischenfällen an den Grabstätten gekommen war. Ein Mal wurden sie sogar mit einer Waffe bedroht und nur durch das Eingreifen von James wurde ein riesiges Blutbad verhindert. Fortan war er also ihr Schatten und es hatte sich herumgesprochen, dass Mary niemals mehr ohne ihn unterwegs sei. Sie konnte sich fortan sicher fühlen und auch ihr Mann, der oft meilenweit weg war, konnte so beruhigte schlafen.
Mit eigenen Kindern wollten sie sich noch Zeit lassen, bis sie wieder in den USA wäre, also frühestens in einem Jahr. Doch die Natur lässt sich nun mal nicht bestimmen , Kinder kommen wann sie wollen, vor allem wenn man sich in einem anderen Klimabereich befindet und die eigene innere Uhr aus dem Gleichgewicht geraten ist. Sie war noch ganz am Anfang und wollte daher noch keinem davon erzählen. Doch Loreen schaute ihr tief in die Augen jeden sagte ihr auf den Kopf zu: " Na meine Liebe, auch dein Leben wird baldvein anderes sein. Ihr werdet nächstes Jahr sicher nicht mehr hier verbringen!". Verblüfft schaute Mary sie an und konnte sich nur wundern. Hatte da gerade jemand ihre eigenen Fähigkeiten erkannt?
Dein Mann wird sich sich er darüber freuen. "Ja, das wird er. Doch woher weißt du das eigentlich? Hattest du schon immer solche Fähigkeiten? ".
"Nein, nicht dass ich wüsst.". James und Loreen senkte Begleiter besprachen noch ein paar Einzelheiten, wenn es nachher zünden Pyramiden Und der Sphinx gehen sollte. Dann konnte es losgehen. "Habe ich das gerade richtig mitbekommen, ihr bekommt Nachwuchs Mary?", fragte James.
"Psst, ihr seid die einzigen, die das wissen. Und das soll vorerst auch so bleiben! ".
"Habt ihr alle eure Rucksäcke gepackt? Handy aufgeladen und dabei? Und alles, was ich euch sonst noch so gesagt habe?". Alle drei nickten "Dann kann es ja endlich losgehen!" und man setzte sich gemeinsam in den Jeep von Mary. Doch dieses Mal fuhr sie nicht selbst. Nein, das übernahm nun James. " Du musst mich nicht gleich in Watte packen. Ich bin nicht krank, nur schwanger!".
"Wenn das dein Mann wüsste, würde er mich killen, dass ich es ihm noch nicht erzählt habe. Aber ich denke, dass musst du schon selber tun. Und keine Angst, er wird sich freuen, auch wenn das sein komplettes Leben über den Haufen werfen wird. Leben bedeutet Veränderung. Und dass ist doch auf jeden Fall eine wunderschöne Bereicherung für euer Leben."
Dies könnte man als Abschluss ruhig so stehen lassen. War es doch die reine Wahrheit.
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