Einsam strich ich durch die Wälder. Na gut so allein war ich ja doch nicht. Ich blickte zu meinem Hengst auf, der neben mir her lief. Wildfire. Ein schwarzer, prächtiger und auch ein etwas sturer Geselle.

Als ich nach links sah war dort mein zweiter Begleiter, meine Beschützerin, meine beste Freundin. Destiny. Sie ist eine Schattenwölfin, richtig gehört sie ist eines der prächtigsten Tiere die ich jemals um Winterfell gesehen habe. Nun ja ich kam ja auch nie dort weg.

Siebzehn Jahre war ich gefangen, gefangen in den Händen meines "Herren". Familie Fehlanzeige. Über meine Mutter will ich nicht reden. Ich sage nur so viel, dass sie von einem Lennister für eine Nacht bezahlt wurde in der ich gezeugt wurde. Ja meine Mutter war eine Hure. Mein Vater irgendein Lennister. Ich ein Bastard. Ungeliebt hat sie mich der kälte überlassen, sie wollte das ich sterbe.

Doch einer erbarmte sich der meinen, nahm mich mit, aber behandelte mich all die Jahre wie der letzte Abschaum. ER wusste von meinen Eltern, von ihm habe ich das Wissen ein Bastard zu sein, von ihm habe ich all diese Minderwertigkeitsgefühle. Ich war siebzehn Jahre lang seine Bedienstete, sein Mädchen für alles, bekommen habe ich dafür nichts. Lediglich der Lennister hatte sich dazu erbarmt mir Wildfire zu schenken. "Irgendwie bist du ja trotzdem meine Tochter, ob ich es will oder nicht." Hatte er gesagt, als er mir das Pferd vor zwei Jahren brachte. Nicht mehr. Das war alles. Nicht einmal Auskunft über meine Mutter hatte er mir gegeben. Jedes mal wenn ich ihn gefragt hatte schien er nicht hinzuhören, er beachtete mich nicht. Wieso auch? Ich war ein Unfall, ein Produkt eines Momentes der Unvorsichtigkeit. Niemand durfte wissen, dass ein hochrangiger Lennister eine Tochter, einen Bastard, mit einer Hure hatte. Das würde ja seinem ach so tollem image schaden.

Wildfire neben mir schnaubte, als wollte er mich zurückholen aus meinen trüben Gedanken. "Ich weiß. Es ist sinnlos darüberr nachzudenken. Ich bin, wer ich bin. Ich brauche keinen Lennister als Vater um glücklich zu sein, denn ich habe euch zwei." Ich kraulte Wildfire an den Nüstern, blieb kurz stehen und zerquetschte Destiny dann fast mit meiner Umarmung. Doch die Wölfin blieb gelassen und schleckte mir über die rechte Wange.

Mittlerweile dämmerte es und es hatte erneut zu schneien begonnen. Schneeflocken legten sich auf meine braunen, taillen langen Haare. "Wir sollten uns beeilen. Vielleicht schaffen wir es bis die Dunkelheit ganz anbricht zur Mauer." Sagte ich zu Wildfire und Destiny, die mich aufmerksam anblickten und sofort stehen blieben. Ich stieg auf Wildfire und nahm die Zügel auf. "Komm meine Hübsche zeig uns den Weg." Die schwarze Wölfin rannte uns voraus und ich jagte ihr im Gallopp hinterher. Schwarz in Schwarz zur Mauer um das Schwarz auf ewig zu tragen. Ich bin Amara Lia Raven Pire. Ich bin entschlossen Schwarz zu tragen.