König des Nordens
Robb's POV
Auch wenn ich Amara erst im Wald getroffen hatte, vertraute ich ihr. Ich kann nicht erklären warum, aber sie war mir sofort wohl gesonnen. Allerdings hatte mich ihre Aussage, sie sei aus Königsmund geflohen etwas irritiert.
Jetzt saß ich hier mit dem Brief den sie mir überreicht hatte.
"An den König des Nordens Robb Stark.
Ich, Tyrion Lennister, schicke euch meine Nichte Amara Pire. Sie ist die Tochter meines Bruders Jaime. Dieser hatte sie versucht zu töten, weshalb ich sie zu euch geschickt habe. Auch wenn ihr mich vielleicht nicht leiden könnt, weil ich ein Lennister bin, aber ich bitte euch darum meine Nichte zu beschützen und sie sicher zur Mauer zu geleiten.
SIE, meine Amara, ist laut Voraussage der Khaleesi, die rechtmäßige Königin des Nordens, eingeschlossen all die Lande die nördlich der Mauer liegen.
Euer Vater hatte noch vor seinem Tod die Möglichkeit mit ihr zu sprechen und er hat ihr geglaubt, auch wenn vieles für ihn absurd klang. Ja euer Vater ist tot, er wurde des Verrats bezichtigt. Jaime hatte das Gespräch der beiden genutzt, um Amara loswerden zu können. Zum Glück hat er sein Ziel NICHT erreicht.
Ich bitte euch, Robb Stark, ihr auch zu glauben, ihr zu vertrauen, sie zu beschützen. Denn ich bin ein Lennister mit Herz, auch wenn es schwer zu glauben ist, meine Nichte ist mir das Wichtigste. NICHT all die Huren, die ich in meine Betten locke.
Amara muss überleben.
Außerdem hat sie eurem Bruder Jon vertraut und auch wenn sie es nicht zugeben mag, ihre Gefühle für euren Halbbruder sind nach wie vor da.
Also bitte ich euch zudem sie zu Jon zu bringen. Beide zu vereinen.
Bei Jon befindet sich auch ihre Schattenwölfen sie ist ihr liebstes Gut, nach Jon.
Zudem solltet ihr darauf achten, dass ihren Begleitern nichts passiert. Zwei hat sie schon in Königsmund verloren, mehr sollte sie nicht ertragen müssen
Auch wenn all das für euch nahezu unverständlich klingen sollte, wieso ein Lennister sich für jemanden anderes einsetzt und dann auch noch bittet seine Nichte zu eurem Bruder zu bringen, tut es.
Sie wird euch ewig dankbar sein.
Ich ebenso.
Tyrion Lennister"
Mit aufgerissenen Augen legte ich den Brief ab.
Amara sah lächelnd zu mir, doch als sie meinen Ausdruck sah wurde ihre Miene ausdruckslos.
Ihr blauen Augen wurden leer und die blonden locken fielen ihr in Strähnen in das zarte Gesicht.
"Das scheint wohl nicht gut zu sein." Sagte sie wie hypnotisiert. Ich stand auf.
"Alles ist gut. In dem Brief stand nichts schlimmes." Ihr Blick blieb auf den Boden geheftet. "Seht mich an."
"Amara." Ich hob ihr Kinn an, sodass sie mir in die Augen sehen musste.
"Ja?" hauchte sie.
"Alles ist gut. Euer Onkel hat lediglich darum gebeten auf euch aufzupassen und das werde ich machen. Ich werde euch auch in den Norden begleiten." Ihre Augen füllten sich langsam wieder mit Leben. Freude und Erleichterung blitzen darin auf.
"Danke." Flüsterte sie, zog mich in eine feste Umarmung und konnte ein paar Freudentränen nicht unterdrücken.
"Danke." Wiederholte sie und wischte sich die Tränen weg. "Ich bin so nahe am Wasser gebaut, das ist schon nahezu lächerlich." Lachte sie.
"Jeder weint einmal, Liebes. Das ist völlig in Ordnung." Schaltete sich meine Mutter ein. Amara zog auch sie in eine Umarmung.
Als ich sie so sah, konnte ich sie mir sehr gut an Jon's Seite vorstellen. Sie war nett, humorvoll, zwar teilweise etwas schüchtern, aber sonst wäre sie perfekt für meinen Bruder.
Aber ich sollte später noch sehen, dass sie eigentlich nicht so schüchtern war, sondern eine wahre Kämpferin in ihr steckt.
"Mutter würdest du Amara bitte frische Kleidung geben?"
"Aber natürlich Robb." Lächelte sie mich an.
"Ähm....nun ja....es ist komisch, aber ich will bitte kein Kleid. Habt ihr so etwas wie eine Bluse oder ein Hemd? Und für eine Hose würde ich euch zu Füßen liegen." Grinste sie.
"Ja natürlich." Antwortete ich und kramte in einer Truhe, um ihr die Sachen zu holen.
"Aber Robb so etwas ist unangebracht für eine Lady." Protestierte meine Mutter.
"Lady Catelyn, ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich will wirklich kein Kleid. Eine Lady bin ich auch nicht." Ich wartete gar nicht auf die Reaktion meiner Mutter und reichte Amara die Sachen.
"Ich bezweifle, dass mir deine Stiefel passen Robb." Lachte sie.
"Die sind von einer Freundin, sie werden dir passen." Den Namen, Talisa, wollte ich vor meiner Mutter jetzt lieber nicht erwähnen.
"Danke." Sagte sie noch, bevor sie mit meiner Mutter verschwand.
Auch wenn sie eine Lennister, eine halbe Lennister , war, ich glaubte in ihr schon jetzt eine Freundin und Vertraute gefunden zu haben.
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