Der neue Freund der zu mir steht
Es war soweit. Fast. In wenigen Stunden würden wir nach Königsmund aufbrechen.
Gerade hatte ich gefrühstückt und vertrat mir die Beine. Ich ging zur Klippe.
Das war der einzigste Ort an dem ich für ein paar Momente irgendwie frei sein konnte.
Ich schloss die Augen, holte Luft, öffnete die Augen wieder.
Ich sah Drogon und Rhaegal.
Auf Drogon erblickte ich den bekannten blonden Schopf der Targaryen.
Sie waren heute morgen aufgebrochen, wohin wusste ich nicht. Wahrscheinlich wollte Daenerys bedingungslose Zweisamkeit.
Komm runter Amara. Vielleicht hatte es auch andere Gründe.
Ich betrachtete die Szene genauer. Hinter Daenerys saß Jon.
Mein Jon.
Mittlerweile musste ich mir immer mehr eingestehen das ich wohl so schnell nie von Jon loskommen würde. Wahrscheinlich nie. Ich liebte ihn.
Mein Blick glitt zu Rhaegal. Irgendwie kam es mir so vor als würde er mich fixieren, als wäre ich sein Ziel.
Ich musste Lächeln. Er war wirklich ein Freund für mich geworden. Wir waren zwei Seelen die wussten was es heißt wenn ein geliebter Mensch einen nicht richtig achtete.
Drogon landete als erstes. Rhaegal landete neben mir. Als Daenerys dies sah, sprach sie etwas auf Valyrisch.
Rhaegal drehte sich zu ihr und es schien als wolle er mich vor ihren Worten schützen.
Er gab einen grellenden Ton von sich und Daenerys sah ihn verwirrt an.
Ich trat direkt neben Rhaegal.
„Alles in Ordnung?" fragte ich in Richtung Daenerys.
Ich wollte wissen was Rhaegal getan hatte.
„Das könnte ich dich fragen! Was hast du getan!" Daenerys war aufgebracht, sehr aufgebracht.
Ich verstand die Welt nicht.
Zudem war ich zur Zeit sehr Harmonie gestimmt und wollte eigentlich Streit so kurz vor der Reise vermeiden.
„Ich verstehe nicht...Was meinst du? Ich habe nichts getan..."
Sie trat näher an mich ran.
„Was denkst du wer du bist! Du kannst nicht hier her kommen und versuchen alles an dich zu reißen! Ich glaube es nicht! Erst kommst du hier her und erhebst Anspruch auf einen nicht mit dir verheirateten Mann und dann..."
Meine Augen wurden von Tränen getrübt.
„....versuchst du mir meinen Drachen zu nehmen ! Du Mistst..."
Daenerys Hasstirade wurde abrupt von Rhaegals Ruf unterbrochen. Sie stockte sofort und schwieg.
Ich begann zu schluchzen. Rhaegal drehte seinen Kopf zu mir und schmiegte diesen an mich. Ich umfasste so gut es ging den Kopf des Tieres und ließ den Tränen freien Lauf.
Ihre Worte hatten mich tatsächlich verletzt.
Mein Stolz war gebrochen.
Ich selbst war gebrochen.
Ich war nicht hier her gekommen um Anspruch auf Jon zu nehmen. Ich wollte meine Liebe zurück.
Ich hatte ihr auch nie Rhaegal wegnehmen wollen. Diese Freundschaft war einfach entstanden.
Ich hörte Schritte und ich spürte das Rhaegal sich anspannte. Durch den Tränenschleier erkannte ich den dunklen Mantel.
Rhaegal ließ ein Geräusch ,ähnlich eines Knurrens, von sich.
„Rhaegal ist schon gut." der Drache entspannte sich.
„Amara." die sanfte Stimme war so nah.
Er kniete vor mir.
Ich war froh das er da war. Ich war froh das er nicht einfach gegangen war.
Rhaegal legte seinen Kopf und Hals so, das er uns abschirmte, so das er uns vor Daenerys abschirmte und uns einen Moment für uns gab.
Jons Hand wischte meine Tränen weg. „Sieh mich an."
Ich tat es.
„Ich bin froh das du mich jetzt im Moment zu dir lässt und mich nicht wegstößt." er lächelte mild.
„Ich war die letzten Male sehr ungehalten."
Sprach ich.
Er umfasste mein Gesicht mit seinen Händen und er sah mich liebevoll an.
„Komm nachher zu mir. Ich werde allein sein. Klopf zweimal dann weiß ich das du es bist." hauchte er.
„Aber ohne deinen neuen Freund der zu dir steht." er sah zu Rhaegal und lachte.
„Okay." lachte ich sanft.
Jon erhob sich. Ich blieb noch an Rhaegal gelehnt sitzen.
„Ich werde Daenerys auf Abstand bringen und dafür sorgen das wir gleich ungestört sind."
Ich hätte mich darüber aufregen können, dass er sie beim Vornamen nannte, aber das mir im Moment egal. Ich war froh das wir redeten.
Und ich war froh das wir gleich Zeit für uns haben würden. Vielleicht sogar für eine Aussprache.
„Bis dann Amara."
„Bis dann Jon."
Und somit verschwand er mit der Königin in der Burg.
Ich blieb noch einen Moment bei meinem neuen Freund Rhaegal.
Bei meinem neuen Freund der zu mir steht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top